Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Hallo zusammen,
ich (m, 26 j) werde demnächst mit meiner Verlobten heiraten.
Ich bin griechisch-orthodox getauft und meine Verlobte römisch-katholisch.
Wir führen seit 7 Jahren eine Beziehung und haben uns entschlossen zu heiraten. Die Trauung wird griechisch-orthodox erfolgen.
Die Einigung darauf, dass wir griechisch-orthodox heiraten verlief sehr schwierig und hat unsere Beziehung belastet.
Meine Eltern haben diese Entscheidung stark beeinflusst. Insbesondere meine Mutter wollte unbedingt, dass ich griechisch-orthodox heirate und hat dies auch meiner Verlobten unmissverständlich klar gemacht. Dies hat unseren Entscheidungsspielraum stark eingeengt. Rückblickend betrachtet war es meine Schuld, dass ich diese Situation nicht deeskaliert habe und mich von der Entscheidung meiner Mutter unabhängig gemacht habe. Diese Situation hat meine Verlobte nicht gut getan und auch die Beziehung zwischen Ihr und meiner Mutter nachhaltig negativ beeinflusst. Sie hat sich von mir in Stich gelassen gefühlt, was ich nachvollziehen kann. Zudem war ich nicht kompromissbereit für eine andere Art von Trauung. Ich stehe zu diesen Fehler und schäme mich heute dafür.
Nach langen hin und her haben wir uns dann für die griechisch-orthodoxe Trauung entschieden. Meine Verlobte sagt, dass Sie es nur mir zu Liebe macht. Sie hätte es eigentlich lieber, wenn wir nur standesamtlich oder in einer Art freien Trauung heiraten.
Die Hochzeitsplanung ist aktuell in vollen Gange. Es gibt jedoch manche Konfliktpunkte welche den Ablauf der kirchlichen Trauung beeinflussen.
Meine Verlobte möchte unbedingt, dass Ihr Vater Sie zum Altar begleitet. Dies entspricht nicht dem klassischen Ablauf einer griechisch-orthodoxen Trauung. Diesen Punkt kann ich aber nachvollziehen und wir haben gemeinsam mit dem Priester diese Alternative besprochen und führen diese Art durch. Ein weiterer Punkte der aber noch offen ist: Meine Verlobte möchte mit ihrem Blumenstrauß die Kirche betreten. Dies weicht auch vom klassischen Ablauf ab, soweit ich weiß. Dieser Punkt war wieder mal für meine Mutter wichtig und hier hat sie erneut meiner Verlobten deutlich gemacht, dass ich ihr am Altar die Blumen übergebe und wir es nicht nach dem klassischen Ritual machen. Meine Verlobte hat dies geschluckt. Ich war erneut nicht bereit meiner Mutter klar zu machen, dass Sie es nicht zu bestimmen hat. Meine Verlobte hat sich von mir erneut in Stich gelassen gefühlt.
Diese ganzen Punkte und viele mehr beeinflussen unsere Beziehung aktuell sehr. Ich habe Probleme meine Meinung offen zu sagen und habe scheinbar einen Mutter-Komplex. Ich frage mich, ob ich überhaupt mit diesen Voraussetzungen bereit bin eine Ehe einzugehen.
Bitte um Hilfe.
Viele Grüße
ich (m, 26 j) werde demnächst mit meiner Verlobten heiraten.
Ich bin griechisch-orthodox getauft und meine Verlobte römisch-katholisch.
Wir führen seit 7 Jahren eine Beziehung und haben uns entschlossen zu heiraten. Die Trauung wird griechisch-orthodox erfolgen.
Die Einigung darauf, dass wir griechisch-orthodox heiraten verlief sehr schwierig und hat unsere Beziehung belastet.
Meine Eltern haben diese Entscheidung stark beeinflusst. Insbesondere meine Mutter wollte unbedingt, dass ich griechisch-orthodox heirate und hat dies auch meiner Verlobten unmissverständlich klar gemacht. Dies hat unseren Entscheidungsspielraum stark eingeengt. Rückblickend betrachtet war es meine Schuld, dass ich diese Situation nicht deeskaliert habe und mich von der Entscheidung meiner Mutter unabhängig gemacht habe. Diese Situation hat meine Verlobte nicht gut getan und auch die Beziehung zwischen Ihr und meiner Mutter nachhaltig negativ beeinflusst. Sie hat sich von mir in Stich gelassen gefühlt, was ich nachvollziehen kann. Zudem war ich nicht kompromissbereit für eine andere Art von Trauung. Ich stehe zu diesen Fehler und schäme mich heute dafür.
Nach langen hin und her haben wir uns dann für die griechisch-orthodoxe Trauung entschieden. Meine Verlobte sagt, dass Sie es nur mir zu Liebe macht. Sie hätte es eigentlich lieber, wenn wir nur standesamtlich oder in einer Art freien Trauung heiraten.
Die Hochzeitsplanung ist aktuell in vollen Gange. Es gibt jedoch manche Konfliktpunkte welche den Ablauf der kirchlichen Trauung beeinflussen.
Meine Verlobte möchte unbedingt, dass Ihr Vater Sie zum Altar begleitet. Dies entspricht nicht dem klassischen Ablauf einer griechisch-orthodoxen Trauung. Diesen Punkt kann ich aber nachvollziehen und wir haben gemeinsam mit dem Priester diese Alternative besprochen und führen diese Art durch. Ein weiterer Punkte der aber noch offen ist: Meine Verlobte möchte mit ihrem Blumenstrauß die Kirche betreten. Dies weicht auch vom klassischen Ablauf ab, soweit ich weiß. Dieser Punkt war wieder mal für meine Mutter wichtig und hier hat sie erneut meiner Verlobten deutlich gemacht, dass ich ihr am Altar die Blumen übergebe und wir es nicht nach dem klassischen Ritual machen. Meine Verlobte hat dies geschluckt. Ich war erneut nicht bereit meiner Mutter klar zu machen, dass Sie es nicht zu bestimmen hat. Meine Verlobte hat sich von mir erneut in Stich gelassen gefühlt.
Diese ganzen Punkte und viele mehr beeinflussen unsere Beziehung aktuell sehr. Ich habe Probleme meine Meinung offen zu sagen und habe scheinbar einen Mutter-Komplex. Ich frage mich, ob ich überhaupt mit diesen Voraussetzungen bereit bin eine Ehe einzugehen.
Bitte um Hilfe.
Viele Grüße
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Hilfe kann ich Dir leider nicht geben, aber eine Frage an dich:
Habt ihr schon mal darüber gesprochen wie es sein soll wenn ihr Kinder kriegt??
Wie werden die getauft? katholisch? orthodox?
Was möchtest DU für dein Kind (falls dir dein Glaube wichtig ist) ?
Was möchte deine zukünftige Frau?
Wo wollt ihr in die Kirche gehen vor allem dann mit dem Kind?
Diese Fragen würde ich dringend mit deiner Zukünftigen klären, bevor deine Mutter euch erklärt wie sie das möchte.
Habt ihr schon mal darüber gesprochen wie es sein soll wenn ihr Kinder kriegt??
Wie werden die getauft? katholisch? orthodox?
Was möchtest DU für dein Kind (falls dir dein Glaube wichtig ist) ?
Was möchte deine zukünftige Frau?
Wo wollt ihr in die Kirche gehen vor allem dann mit dem Kind?
Diese Fragen würde ich dringend mit deiner Zukünftigen klären, bevor deine Mutter euch erklärt wie sie das möchte.
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Hallo,
bezüglich Taufe haben wir uns auf eine griechisch-orthodoxe Taufe geeinigt. Wobei ich Angst davor habe, dass Sie sich dann noch mehr benachteiligt fühlt.
Mir persönlich ist der Glaube semi-wichtig. Wenn ich ehrlich bin, hätte mir auch eine standesamtliche oder freie Trauung gereicht. Eigentlich heirate ich nur orthodox, um es meiner Familie Recht zu machen...
bezüglich Taufe haben wir uns auf eine griechisch-orthodoxe Taufe geeinigt. Wobei ich Angst davor habe, dass Sie sich dann noch mehr benachteiligt fühlt.
Mir persönlich ist der Glaube semi-wichtig. Wenn ich ehrlich bin, hätte mir auch eine standesamtliche oder freie Trauung gereicht. Eigentlich heirate ich nur orthodox, um es meiner Familie Recht zu machen...
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Deine Aussagen erinnern mich etwas an meine Vita. Relativ gläubig aufgewachsen. In der Jugend praktisch ein Agnostiker dem die "Kirche" egal war. Es wäre mir damals auch egal gewesen eine Frau zu heiraten die eine andere Konfession hat. Aber so mit Ende 40 kam mein Interesse am Glauben zurück. Es mag bei euch anders sein, aber es gibt einige Menschen die zwischen Pubertät und ihren 40er oder 50er Jahren relativ Kirchenfern waren und dann wieder zum Glauben zurückfinden.
Krasse Beispiele kennt man eher von Ehen in denen eine "christliche" Frau einen Muslim geheiratet hat.
Eine Diskussion darüber mag bei euch seltsam erscheinen da ihr euch momentan nicht vorstellen könnt das ihr wieder aktiv gläubiger werdet.
Aber die Möglichkeit besteht (hoffentlich). Und dann habt ihr Diskussionsbedarf.
Krasse Beispiele kennt man eher von Ehen in denen eine "christliche" Frau einen Muslim geheiratet hat.
Eine Diskussion darüber mag bei euch seltsam erscheinen da ihr euch momentan nicht vorstellen könnt das ihr wieder aktiv gläubiger werdet.
Aber die Möglichkeit besteht (hoffentlich). Und dann habt ihr Diskussionsbedarf.
- Igor
- Diakon
- Beiträge: 2330
- Registriert: 15.01.2010, 21:02
- Religionszugehörigkeit: (russisch-)orthodox
- Wohnort: Nordrhein-Westfalen
- Kontaktdaten:
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Grüß Gott!
Eine hilfreiche Webseite, welche die verschiedenen Aspekte der orthodoxen Trauung behandelt, ist hier zu finden:
https://orthodoxe-heirat.de/
In Christo
Diakon Igor
Eine hilfreiche Webseite, welche die verschiedenen Aspekte der orthodoxen Trauung behandelt, ist hier zu finden:
https://orthodoxe-heirat.de/
In Christo
Diakon Igor
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Guten Abend,
Danke für den Link, ich musste mich nur über das Heiraten informieren. Auf jeden Fall finde ich es sehr nützlich, immer informiert zu sein, gerade über einen so wichtigen Aspekt, gerade für Kinder.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen viel Glück
Danke für den Link, ich musste mich nur über das Heiraten informieren. Auf jeden Fall finde ich es sehr nützlich, immer informiert zu sein, gerade über einen so wichtigen Aspekt, gerade für Kinder.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen viel Glück
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Ich möchte zu bedenken geben, dass mit der Ehe die Ehefrau zur wichtigsten und maßgeblichen Person deines Lebens wird. Warum also bei Kleinigkeiten (Brautstrauß) deiner Mutter folgen? Bespreche fragen des Ablaufs mit deiner Verlobten und dem Priester.
-
- Beiträge: 3
- Registriert: 09.04.2024, 18:04
- Religionszugehörigkeit: Gr Orth Kirche v. Antiochia
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Hallo,
die "Kleinigkeit" mit dem Brautstrauß irritiert mich.
Sowohl meine Schwiegertochter wie auch ich viele Jahre vorher haben die Blumen mit in die Kirche gebracht.
Das scheint eher eine regionale Tradition aus der Heimat deiner Eltern zu sein. Wenn du eine konfessionsunterschiedliche Ehe führen willst, musst du Kompromisse machen. Und deine Mutter natürlich auch.
Du musst dich unbedingt auf die Seite deiner Frau stellen.
So schwer es auch für dich sein mag, deiner Mutter zu widersprechen, es ist EURE Hochzeit.
Schön wenn deine Frau bereit ist, orthodox zu heiraten. Das ist nicht selbstverständlich! Also unterstütze sie mehr. So besteht die Gefahr das deine Mutter auch deine Ehe organisiert. Und so eine Ehe wird nicht lange halten. Gottes Segen für die Ehe.
die "Kleinigkeit" mit dem Brautstrauß irritiert mich.
Sowohl meine Schwiegertochter wie auch ich viele Jahre vorher haben die Blumen mit in die Kirche gebracht.
Das scheint eher eine regionale Tradition aus der Heimat deiner Eltern zu sein. Wenn du eine konfessionsunterschiedliche Ehe führen willst, musst du Kompromisse machen. Und deine Mutter natürlich auch.
Du musst dich unbedingt auf die Seite deiner Frau stellen.
So schwer es auch für dich sein mag, deiner Mutter zu widersprechen, es ist EURE Hochzeit.
Schön wenn deine Frau bereit ist, orthodox zu heiraten. Das ist nicht selbstverständlich! Also unterstütze sie mehr. So besteht die Gefahr das deine Mutter auch deine Ehe organisiert. Und so eine Ehe wird nicht lange halten. Gottes Segen für die Ehe.
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Genau "regionale Tradition" . Das bringt es zum Ausdruck. Schon ganz oben hab ich gedacht, dass die Mutter da nicht den Glauben im Sinn hat, sondern den Sohn mit dem Flair des kirchlichen, traditionell Orthodoxen ausstatten möchte.
Würde die Mutter sich mit Text und Inhalt des Traugottesdienstes mal auseinander setzen, müsste sie im echten Glauben ihrer Schwiegertochter zeitlebens dankbar sein, welches Heil die Braut als Nichtorthodoxe mit ihrer Zustimmung zu diesem Gottesdienste in die zukünftige Familie gebracht hat.
Doch statt situationsgemäß den Glauben weiter zu fördern, (auch im Hinblick auf die Kinder) bekämpft sie den Familienfrieden mit Blumenstraußrechthaberei. Meine Meinung muss ja nicht stimmen, es drängt sich mir aber auf.
M
Würde die Mutter sich mit Text und Inhalt des Traugottesdienstes mal auseinander setzen, müsste sie im echten Glauben ihrer Schwiegertochter zeitlebens dankbar sein, welches Heil die Braut als Nichtorthodoxe mit ihrer Zustimmung zu diesem Gottesdienste in die zukünftige Familie gebracht hat.
Doch statt situationsgemäß den Glauben weiter zu fördern, (auch im Hinblick auf die Kinder) bekämpft sie den Familienfrieden mit Blumenstraußrechthaberei. Meine Meinung muss ja nicht stimmen, es drängt sich mir aber auf.
M
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- Registriert: 09.04.2024, 18:04
- Religionszugehörigkeit: Gr Orth Kirche v. Antiochia
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Danke Marian,
gut geschrieben.
Eine gesegnete Fastenzeit
gut geschrieben.
Eine gesegnete Fastenzeit
Re: Angehende Ehe zwischen orthodoxen Mann und katholischer Frau
Entscheidend für eine Ehe ist die Liebe zwischen Mann und Frau.