Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
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Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Hallo liebes Forum,
ich beschäftige mich nun seit einigen Wochen intensiver mit dem orthodoxen Christentum, höre mir Vorträge von Priestern an, informiere mich zu den Heiligen und beschäftige mich mit dem Leben als orthodoxer Christ.
Ich denke aber über eine Konvertierung zur Orthodoxie nach. Ich weiß, dass das eine große Entscheidung ist, deswegen möchte ich das nicht leichtherzig sondern aus vollster Überzeugung machen. Mir gefällt an der Orthodoxie, dass der Glauben direkt von den Aposteln abstammt und der Glaube nicht erst im Laufe der Jahrhunderte entwickelt und angepasst wurde.
Zu den Regeln als orthodoxer Christ habe ich nun Fragen. Ich habe angefangen die Bibel zu lesen, bin aber noch am Anfang, daher entschuldigt bitte wenn die Antworten einfach sind. Ich habe im Internet dazu gesucht aber nichts gefunden.
1 A ) Ich habe es so verstanden, dass die Orthodoxen die Bibel sehr genau/wörtlich nehmen. Nun ist meine Frage, wo fängt das an und wo hört das auf und ist das dann nicht alles Interpretationsspielraum?
Wenn die Bibel wörtlich genommen wird, wie soll man als Orthodoxer das verstehen:
"Wenn aber dein rechtes Auge dir Anstoß gibt, so reiß es aus und wirf es von dir", und: "wenn deine rechte Hand dir Anstoß gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir“.
Das wird kaum ein Christ tun, aber daher die Frage – wo fängt wörtliches verstehen/umsetzen an und wo hört es wieder auf?
1 B) Sollten die orthodoxen Kirchen nicht die gleichen Fastenvorgaben haben? Ich habe gelesen, dass russisch orthodoxe in der Fastenzeit auch nicht mit Öl kochen dürfen. Dies sei aber historisch bedingt, weil früher Öl mit tierischen Produkten vermischt wurde.
Wenn heutzutage pflanzliches Öl verfügbar ist, dieser Brauch (Öl fasten) sich bis heute durchzieht, ist er dann nicht falsch?
2) Bzgl. Fasten: Jesus sagt, dass die Aposteln fasten werden, sobald der Bräutigam nicht mehr da ist. In einem YouTube Video wurde dies unter anderem als Beleg genutzt, dass man fasten solle.
Wo steht in der Bibel, wann und wie lange gefastet werden soll, was alles nicht getan werden darf(Enthaltsamkeit) und was nicht gegessen werden darf? (Fleisch, Milchprodukte, Eier etc.)
3) Eine andere Frage aus Interesse: Jesus sagt: Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen
dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.“
-> wie verstehen Orthodoxe das? Welche Opfergabe ist damit gemeint und werden heutzutage Opfergaben gebracht?
4) Was würde man tun, wenn man eine Beziehung hat (nicht verheiratet), schon vor der Ehe Sex hatte und dann zur Orthodoxie konvertieren würde? Mein Gefühl würde sagen, man sollte sich dann (bzw. schon vorher) zügeln und sagen „ab jetzt warten wir bis zu Ehe“? Oder ist es schon zu spät und man kann weitermachen wie früher?
5) A) Was denken Orthodoxe über Menschen, die nicht nach dem Orthodoxen ideal leben? Ob es Sex vor der Ehe ist (was wahrscheinlich 95% der Bevölkerung tun), oder ob es einfach eine andere christliche Konfession mit anderer Auslebung (kein Fasten etc.) ist.
Es wird sicherlich auch viele Menschen geben, die auf dem Papier orthodox sind, aber den Glauben nicht wirklich praktizieren oder „Gelegenheitschristen“ sind.
Sind diese Menschen verloren und landen in der Hölle oder wird ihnen vergeben, wenn sie aufrichtig um Vergebung bitten?
B) Sollte ihnen vergeben werden, wird von Gott ein Unterschied gemacht zwischen Menschen, die sich ihr Leben lang an die Gebote gehalten haben oder jemanden, der es erst am Ende seines Lebens (oder nach seinem Tod vor Jesus steht) und zum Glauben findet?
C) Ist ein asketischer Mönch dann „mehr wert“ als ein verheirateter Mann, weil er auf mehr verzichtet? Ich denke nicht, aber ich finde die Frage trotzdem interessant.
Ich möchte keine Lücken in den Geboten oder Rechtfertigungen für falsches Handeln suchen, ich möchte wirklich nur die Wahrheit und die biblischen Grundlagen für alles finden.
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
Viele Grüße
ich beschäftige mich nun seit einigen Wochen intensiver mit dem orthodoxen Christentum, höre mir Vorträge von Priestern an, informiere mich zu den Heiligen und beschäftige mich mit dem Leben als orthodoxer Christ.
Ich denke aber über eine Konvertierung zur Orthodoxie nach. Ich weiß, dass das eine große Entscheidung ist, deswegen möchte ich das nicht leichtherzig sondern aus vollster Überzeugung machen. Mir gefällt an der Orthodoxie, dass der Glauben direkt von den Aposteln abstammt und der Glaube nicht erst im Laufe der Jahrhunderte entwickelt und angepasst wurde.
Zu den Regeln als orthodoxer Christ habe ich nun Fragen. Ich habe angefangen die Bibel zu lesen, bin aber noch am Anfang, daher entschuldigt bitte wenn die Antworten einfach sind. Ich habe im Internet dazu gesucht aber nichts gefunden.
1 A ) Ich habe es so verstanden, dass die Orthodoxen die Bibel sehr genau/wörtlich nehmen. Nun ist meine Frage, wo fängt das an und wo hört das auf und ist das dann nicht alles Interpretationsspielraum?
Wenn die Bibel wörtlich genommen wird, wie soll man als Orthodoxer das verstehen:
"Wenn aber dein rechtes Auge dir Anstoß gibt, so reiß es aus und wirf es von dir", und: "wenn deine rechte Hand dir Anstoß gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir“.
Das wird kaum ein Christ tun, aber daher die Frage – wo fängt wörtliches verstehen/umsetzen an und wo hört es wieder auf?
1 B) Sollten die orthodoxen Kirchen nicht die gleichen Fastenvorgaben haben? Ich habe gelesen, dass russisch orthodoxe in der Fastenzeit auch nicht mit Öl kochen dürfen. Dies sei aber historisch bedingt, weil früher Öl mit tierischen Produkten vermischt wurde.
Wenn heutzutage pflanzliches Öl verfügbar ist, dieser Brauch (Öl fasten) sich bis heute durchzieht, ist er dann nicht falsch?
2) Bzgl. Fasten: Jesus sagt, dass die Aposteln fasten werden, sobald der Bräutigam nicht mehr da ist. In einem YouTube Video wurde dies unter anderem als Beleg genutzt, dass man fasten solle.
Wo steht in der Bibel, wann und wie lange gefastet werden soll, was alles nicht getan werden darf(Enthaltsamkeit) und was nicht gegessen werden darf? (Fleisch, Milchprodukte, Eier etc.)
3) Eine andere Frage aus Interesse: Jesus sagt: Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen
dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.“
-> wie verstehen Orthodoxe das? Welche Opfergabe ist damit gemeint und werden heutzutage Opfergaben gebracht?
4) Was würde man tun, wenn man eine Beziehung hat (nicht verheiratet), schon vor der Ehe Sex hatte und dann zur Orthodoxie konvertieren würde? Mein Gefühl würde sagen, man sollte sich dann (bzw. schon vorher) zügeln und sagen „ab jetzt warten wir bis zu Ehe“? Oder ist es schon zu spät und man kann weitermachen wie früher?
5) A) Was denken Orthodoxe über Menschen, die nicht nach dem Orthodoxen ideal leben? Ob es Sex vor der Ehe ist (was wahrscheinlich 95% der Bevölkerung tun), oder ob es einfach eine andere christliche Konfession mit anderer Auslebung (kein Fasten etc.) ist.
Es wird sicherlich auch viele Menschen geben, die auf dem Papier orthodox sind, aber den Glauben nicht wirklich praktizieren oder „Gelegenheitschristen“ sind.
Sind diese Menschen verloren und landen in der Hölle oder wird ihnen vergeben, wenn sie aufrichtig um Vergebung bitten?
B) Sollte ihnen vergeben werden, wird von Gott ein Unterschied gemacht zwischen Menschen, die sich ihr Leben lang an die Gebote gehalten haben oder jemanden, der es erst am Ende seines Lebens (oder nach seinem Tod vor Jesus steht) und zum Glauben findet?
C) Ist ein asketischer Mönch dann „mehr wert“ als ein verheirateter Mann, weil er auf mehr verzichtet? Ich denke nicht, aber ich finde die Frage trotzdem interessant.
Ich möchte keine Lücken in den Geboten oder Rechtfertigungen für falsches Handeln suchen, ich möchte wirklich nur die Wahrheit und die biblischen Grundlagen für alles finden.
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
Viele Grüße
- Jeremias
- Hypodiakon
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- Registriert: 12.06.2009, 15:08
- Religionszugehörigkeit: Rum-Orthodox
Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Die folgenden Antworten stellen persönliche Meinungen dar, sie ersetzen keine Konversionsgespräche oder Gespräche mit dem zukünftigen Priester.
Zu 1A:
Wir sind keine Evangelikalen. Eine wortwörtliche Lesart kenne ich nur von radikalen evangelischen Kirchen.
Zu 1B:
Diözesen sind unabhängig (theoretisch). Fastenregeln sind asketische Übungen, deren Sinn mehr ist als nur "auf Essen X verzichten".
Zu 4:
Das ist eine persönliche Sache, die du bitte mit deinem Priester besprichst. Es gibt keine pauschale Antwort. Grundsätzlich sollte aber klar sein, dass Geschlechtsverkehr der höchste Grad der körperlichen Intimität ist und daher eigentlich nichts für "mal eben" sein sollte.
Zu 5A:
Es ist nicht an mir, über den anderen Menschen zu richten. Wenn mich jemand im persönlichen Gespräch fragt, kann ich ihm sagen, wie ich das verstehe, aber ihn verurteilen? Nein. Mal davon ab, dass gnügend Menschen auf der Erde aufgrund ihrer Lebensumstände gar keine Chance haben, orthodox zu werden oder die Orthodoxie kennen zu lernen.
Zu 5B:
Es gibt dazu das eine oder andere Gleichnis. Aber wirklich wissen, was Gott in seiner Liebe entscheidet, wissen wir nicht. Es gibt aber Heilige, die erst kurz vor ihrem Tod getauft wurden.
Zu 5C:
Kein Mensch ist "mehr wert". Und nicht jeder Mensch ist zum Mönchsleben berufen.
Zu 1A:
Wir sind keine Evangelikalen. Eine wortwörtliche Lesart kenne ich nur von radikalen evangelischen Kirchen.
Zu 1B:
Diözesen sind unabhängig (theoretisch). Fastenregeln sind asketische Übungen, deren Sinn mehr ist als nur "auf Essen X verzichten".
Zu 4:
Das ist eine persönliche Sache, die du bitte mit deinem Priester besprichst. Es gibt keine pauschale Antwort. Grundsätzlich sollte aber klar sein, dass Geschlechtsverkehr der höchste Grad der körperlichen Intimität ist und daher eigentlich nichts für "mal eben" sein sollte.
Zu 5A:
Es ist nicht an mir, über den anderen Menschen zu richten. Wenn mich jemand im persönlichen Gespräch fragt, kann ich ihm sagen, wie ich das verstehe, aber ihn verurteilen? Nein. Mal davon ab, dass gnügend Menschen auf der Erde aufgrund ihrer Lebensumstände gar keine Chance haben, orthodox zu werden oder die Orthodoxie kennen zu lernen.
Zu 5B:
Es gibt dazu das eine oder andere Gleichnis. Aber wirklich wissen, was Gott in seiner Liebe entscheidet, wissen wir nicht. Es gibt aber Heilige, die erst kurz vor ihrem Tod getauft wurden.
Zu 5C:
Kein Mensch ist "mehr wert". Und nicht jeder Mensch ist zum Mönchsleben berufen.
Der Heilige Geist ist zu uns gesandt worden und leitet uns weiter. Orthodoxie ist mehr als Bibelstudium.Ich möchte keine Lücken in den Geboten oder Rechtfertigungen für falsches Handeln suchen, ich möchte wirklich nur die Wahrheit und die biblischen Grundlagen für alles finden.
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Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Vielen Dank für die Information. Ich habe noch eine Frage - Vater Alexej hat in einem Youtube Video gesagt dass die Gottesdienste auch online gestellt werden. In Google und auf Youtube konnte ich nur ganz wenige sehen - werden die Gottesdienste noch online gestellt?
- Igor
- Diakon
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Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Grüß Gott!
Das wird unterschiedlich gehandhabt. Einige Gemeinden stellen die Gottesdienst-Streams ins Web. Bei uns in Krefeld hatten wir für die Zeit der Einschränkungen dieses auch getan. Danach entschieden wir uns, einige der Übertragungen im Web zu belassen, aber uns auf die Aufzeichnung der Predigten zu beschränken und diese auf unseren YouTube-Kanal zu stellen.
In Christo
Diakon Igor
Das wird unterschiedlich gehandhabt. Einige Gemeinden stellen die Gottesdienst-Streams ins Web. Bei uns in Krefeld hatten wir für die Zeit der Einschränkungen dieses auch getan. Danach entschieden wir uns, einige der Übertragungen im Web zu belassen, aber uns auf die Aufzeichnung der Predigten zu beschränken und diese auf unseren YouTube-Kanal zu stellen.
In Christo
Diakon Igor
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Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Hallo liebes Forum,
vielen Dank nochmal für die hilfreichen Antworten. Es ist etwas Zeit vergangen und ich beschäftige mich weiterhin mit dem Glauben. Ich möchte gerne der orthodoxen Kirche beitreten.
Nun habe ich weitere Fragen..
1) a) Ich bin sehr viel am Reisen und wenig an einem Ort, dies kann ich nicht ändern. Ich weiß dass die Orthodoxie einen großen Wert auf die Lithurgie und die Gottesdienste legt. Wäre damit Ihre Empfehlung, die Gottesdienste in der Nähe bei Möglichkeit zu besuchen? Zumal es nicht überall orthodoxe Kirchen gibt und man vor allem auch noch unterschiedliche "Varianten" hat (russisch, griechisch, rumänisch etc.)
b) Wenn man diese 3 Sprachen nicht kann, kann man trotzdem die Gottesdienste besuchen? Ich habe verschiedene Kirchen angeschrieben, meistens kam leider keine Rückmeldung oder wenn eine kam, dann dass die Gottesdienste nicht auf deutsch gehalten werden.
c) Dadurch dass man so viel unterwegs ist, kann man schwer einen geistlichen Vater bekommen, oder? Gibt es dafür eine Lösung? Da auch auf viele Fragen die Antwort ist, man solle dies mit dem geisltichen Vater abstimmen. Ich habe das Gefühl, ich kann so nicht wirklich ein Mitglied der Kirche werden oder bin
d) Man unterscheidet ja zwischen dem alten und neuen Kalender. Dies ist wohl auch von der Kirche abhängig. Welcher Kalender ist "relevanter" heutzutage?
2) Thema fasten:
a) Es gibt ja unterschiedlich strenge Fastentage. Insgesamt gibt es ja ca 200 Tage an denen man sich einschränken soll. Ich schätze hier ist die Antwort, dies solle man mit seinem geitlichen Vater absprechen, aber ist an jedem der 200 Fastentage Enthaltung mit dem Partner vorgeschrieben oder beispielsweise nur an dem strengsten FastenTag? (kein Öl & Wein, Milchprodukte & Eier, Fisch, Fleisch)
b) Nährstoffe: Ich habe 5 Tage die strengste Form des Fastens probiert und würde es gerne weitermachen, basierend auf dem Fastenkalender. Eine Blöde Frage- nimmt man nicht zu wenig Kalorien und Nährstoffe zu sich? Ich habe morgens Vollkornbrot mit Honig und im Laufe des Tages viele Früchte wie Datteln, Feigen und verschiedene Nüsse gegessen. Manchmal gab es auch Haferflocken. Fehlen einem nicht die Nährstoffe aus den Ölen, aber vor allem auch aus den Tierprodukten? Und wenn man sich an diese Diät hält, wird man doch sehr wenige Kalorien zu sich nehmen. Ich bin mit Mühe auf ca. 1500 Kalorien mit diesem Speiseplan bekommen. Ein Mann in den Zwanzigern sollte ca. 2400 Kalorien zu sich nehmen. Ist das nicht problematisch?
c) Einschränkung / Leiden: Ich habe es so verstanden, dass das Fasten ein Weg sein soll, den Geist zu reinigen und zu Gott zu finden. Ich denke so eine Reinigung/asketische Übung ist nur mit einer gewissen Form an Leiden möglich. Würden Sie mir da zustimmen? Folglich sollte man dann auch auf Ersatzprodukte wie Sojamilch u.ä. verzichten, weil diese nahezu keine Einschränkung in der Lebensqualität bedeuten und das Fasten damit deutlich einfacher wird. Auch gibt es viele Fastensüßigkeiten, auf diese solle man auch verzichten. Macht dieser Denkansatz Sinn?
d) Ich habe mal gelesen, dass 3 Tage vor Ostern gar nicht mehr gegessen werden soll. Gibt es einen Fastenkalender in dem dies drin steht bzw. wo kann ich die genauen Tage finden, an denen man gar nichts essen sollte?
3) Thema Uhrzeiten und Unterschiede zu den Mönchen
a) In Fastentagen, wie oft darf (sollte) man essen? Habe gelesen, man sollte nur 2 Mal pro Tag und Zwischenmahlzeiten/Snacks vermeiden. Das macht als asketische Übung auch Sinn für mich.
b) wann sollte man essen? Morgens und abends?
c) wie oft sollte man pro Tag beten? Priestermönch/Abt Paisios Jung hat, wenn ich ihn richtig verstanden habe, eingeladen 7 Mal pro Tag zu beten. Wäre das damit dann dieses Stundengebet?
Ich habe diese Infos hier https://orthodoxerglaube.jimdofree.com/ ... ndengebet/ gefunden:
Der byzantinische Tag und das orthodoxe Stundengebet sind folgendermaßen gegliedert:
Abendstunde (bei Sonnenuntergang) - 17:00 bis 21:00 (je nach Jahreszeit) - Hesperinos/ Vecernja / Vesper (Abendgebet)
Nachtstunde - 21:00 bis 00:00 - Apodipnon / Polunoschnitza/ Komplet
Stunde der Mitternacht - 0.00 bis 03.00 Uhr - Mesonyptikon (Mitternachtsgebet)
Morgenstunde - 03:00 bis 06:00 Uhr - Orthros/ Utrenja/ Mette & Laudes
erste Stunde des Tages - 06:00 bis 09:00 Uhr - Erste Stunde (Prim = erste der kleinen Horen)
dritte Stunde des Tages -09:00 bis 12:00 Uhr - Dritte Stunde (Terz = zweite der kleinen Horen )
sechste Stunde des Tages - 12:00 bis 15:00 Uhr - Sechste Stunde (Sext = dritte der kleinen Horen)
neunte Stunde des Tages - 15:00 bis 18:00 Uhr - Neute Stunde (Non = vierte der kleinen Horen)
Hier endet der biblische und byzantinische Tag und der folgende Tag beginnt.
Wo ist der Fehler? Hier sind es doch 8 Gebete. Und sind diese Gebetszeiten und Häufigkeiten für Laien oder für Mönche gedacht?
4) Anderes:
a) Wird eine Gebetsschnur empfohlen? Hier wird dann das Jesusgebet gebetet. Ist das dann eine Ergänzung zu den Stundengebeten?
b) Ich würde gerne ein Gebetsbuch kaufen. Dies ist dann wiederum was anderes als die Stundengebete, oder? Ich habe folgende gefunden:
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/o ... er-sprache
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/p ... vdlya-prav von Vater Alexej
Sowie ich verstanden habe, gibt es in den Gebetsbüchern teilweise auch Gebete, die den Priestern vorenthalten sind. Wird das im Gebetsbuch vermerkt? Wenn ja, in welcher der beiden Büchern?
c) wenn ich gerne der orthodoxen Kirche beitreten möchte, wie wären meine nächsten Schritte? Gemeinde suchen und dann offiziel "konvertieren", also Myronsalbung, Beichte etc. oder sollte ich warten bis ich regelmäßig die gleiche Kirche besuchen kann?
Entschuldigen Sie bitte, wenn die Fragen schlecht gestellt sind und dass es so viele Fragen sind.
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe und eine gute neue Woche.
Viele Grüße
vielen Dank nochmal für die hilfreichen Antworten. Es ist etwas Zeit vergangen und ich beschäftige mich weiterhin mit dem Glauben. Ich möchte gerne der orthodoxen Kirche beitreten.
Nun habe ich weitere Fragen..
1) a) Ich bin sehr viel am Reisen und wenig an einem Ort, dies kann ich nicht ändern. Ich weiß dass die Orthodoxie einen großen Wert auf die Lithurgie und die Gottesdienste legt. Wäre damit Ihre Empfehlung, die Gottesdienste in der Nähe bei Möglichkeit zu besuchen? Zumal es nicht überall orthodoxe Kirchen gibt und man vor allem auch noch unterschiedliche "Varianten" hat (russisch, griechisch, rumänisch etc.)
b) Wenn man diese 3 Sprachen nicht kann, kann man trotzdem die Gottesdienste besuchen? Ich habe verschiedene Kirchen angeschrieben, meistens kam leider keine Rückmeldung oder wenn eine kam, dann dass die Gottesdienste nicht auf deutsch gehalten werden.
c) Dadurch dass man so viel unterwegs ist, kann man schwer einen geistlichen Vater bekommen, oder? Gibt es dafür eine Lösung? Da auch auf viele Fragen die Antwort ist, man solle dies mit dem geisltichen Vater abstimmen. Ich habe das Gefühl, ich kann so nicht wirklich ein Mitglied der Kirche werden oder bin
d) Man unterscheidet ja zwischen dem alten und neuen Kalender. Dies ist wohl auch von der Kirche abhängig. Welcher Kalender ist "relevanter" heutzutage?
2) Thema fasten:
a) Es gibt ja unterschiedlich strenge Fastentage. Insgesamt gibt es ja ca 200 Tage an denen man sich einschränken soll. Ich schätze hier ist die Antwort, dies solle man mit seinem geitlichen Vater absprechen, aber ist an jedem der 200 Fastentage Enthaltung mit dem Partner vorgeschrieben oder beispielsweise nur an dem strengsten FastenTag? (kein Öl & Wein, Milchprodukte & Eier, Fisch, Fleisch)
b) Nährstoffe: Ich habe 5 Tage die strengste Form des Fastens probiert und würde es gerne weitermachen, basierend auf dem Fastenkalender. Eine Blöde Frage- nimmt man nicht zu wenig Kalorien und Nährstoffe zu sich? Ich habe morgens Vollkornbrot mit Honig und im Laufe des Tages viele Früchte wie Datteln, Feigen und verschiedene Nüsse gegessen. Manchmal gab es auch Haferflocken. Fehlen einem nicht die Nährstoffe aus den Ölen, aber vor allem auch aus den Tierprodukten? Und wenn man sich an diese Diät hält, wird man doch sehr wenige Kalorien zu sich nehmen. Ich bin mit Mühe auf ca. 1500 Kalorien mit diesem Speiseplan bekommen. Ein Mann in den Zwanzigern sollte ca. 2400 Kalorien zu sich nehmen. Ist das nicht problematisch?
c) Einschränkung / Leiden: Ich habe es so verstanden, dass das Fasten ein Weg sein soll, den Geist zu reinigen und zu Gott zu finden. Ich denke so eine Reinigung/asketische Übung ist nur mit einer gewissen Form an Leiden möglich. Würden Sie mir da zustimmen? Folglich sollte man dann auch auf Ersatzprodukte wie Sojamilch u.ä. verzichten, weil diese nahezu keine Einschränkung in der Lebensqualität bedeuten und das Fasten damit deutlich einfacher wird. Auch gibt es viele Fastensüßigkeiten, auf diese solle man auch verzichten. Macht dieser Denkansatz Sinn?
d) Ich habe mal gelesen, dass 3 Tage vor Ostern gar nicht mehr gegessen werden soll. Gibt es einen Fastenkalender in dem dies drin steht bzw. wo kann ich die genauen Tage finden, an denen man gar nichts essen sollte?
3) Thema Uhrzeiten und Unterschiede zu den Mönchen
a) In Fastentagen, wie oft darf (sollte) man essen? Habe gelesen, man sollte nur 2 Mal pro Tag und Zwischenmahlzeiten/Snacks vermeiden. Das macht als asketische Übung auch Sinn für mich.
b) wann sollte man essen? Morgens und abends?
c) wie oft sollte man pro Tag beten? Priestermönch/Abt Paisios Jung hat, wenn ich ihn richtig verstanden habe, eingeladen 7 Mal pro Tag zu beten. Wäre das damit dann dieses Stundengebet?
Ich habe diese Infos hier https://orthodoxerglaube.jimdofree.com/ ... ndengebet/ gefunden:
Der byzantinische Tag und das orthodoxe Stundengebet sind folgendermaßen gegliedert:
Abendstunde (bei Sonnenuntergang) - 17:00 bis 21:00 (je nach Jahreszeit) - Hesperinos/ Vecernja / Vesper (Abendgebet)
Nachtstunde - 21:00 bis 00:00 - Apodipnon / Polunoschnitza/ Komplet
Stunde der Mitternacht - 0.00 bis 03.00 Uhr - Mesonyptikon (Mitternachtsgebet)
Morgenstunde - 03:00 bis 06:00 Uhr - Orthros/ Utrenja/ Mette & Laudes
erste Stunde des Tages - 06:00 bis 09:00 Uhr - Erste Stunde (Prim = erste der kleinen Horen)
dritte Stunde des Tages -09:00 bis 12:00 Uhr - Dritte Stunde (Terz = zweite der kleinen Horen )
sechste Stunde des Tages - 12:00 bis 15:00 Uhr - Sechste Stunde (Sext = dritte der kleinen Horen)
neunte Stunde des Tages - 15:00 bis 18:00 Uhr - Neute Stunde (Non = vierte der kleinen Horen)
Hier endet der biblische und byzantinische Tag und der folgende Tag beginnt.
Wo ist der Fehler? Hier sind es doch 8 Gebete. Und sind diese Gebetszeiten und Häufigkeiten für Laien oder für Mönche gedacht?
4) Anderes:
a) Wird eine Gebetsschnur empfohlen? Hier wird dann das Jesusgebet gebetet. Ist das dann eine Ergänzung zu den Stundengebeten?
b) Ich würde gerne ein Gebetsbuch kaufen. Dies ist dann wiederum was anderes als die Stundengebete, oder? Ich habe folgende gefunden:
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/o ... er-sprache
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/p ... vdlya-prav von Vater Alexej
Sowie ich verstanden habe, gibt es in den Gebetsbüchern teilweise auch Gebete, die den Priestern vorenthalten sind. Wird das im Gebetsbuch vermerkt? Wenn ja, in welcher der beiden Büchern?
c) wenn ich gerne der orthodoxen Kirche beitreten möchte, wie wären meine nächsten Schritte? Gemeinde suchen und dann offiziel "konvertieren", also Myronsalbung, Beichte etc. oder sollte ich warten bis ich regelmäßig die gleiche Kirche besuchen kann?
Entschuldigen Sie bitte, wenn die Fragen schlecht gestellt sind und dass es so viele Fragen sind.
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe und eine gute neue Woche.
Viele Grüße
Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Hallo Miguel!
Oh weia!
zu 1:
Du kannst überall in die Kirche gehen, wo es eine orth. Gemeinde gibt. Wenn Du die Liturgiesprache nicht verstehst (die wenigsten tun das!) ist das unpraktisch, aber kein Drama. Deutschsprachige orthodoxe Gottesdienste sind sehr selten.
zu 1c:
Es gibt inzwischen technische möglichkeiten sich online auszutauschen, wenn es anders nicht geht. Es muß am Anfang nicht unbedingt ein Priester als Begleitung sein, ein "Pate" , der Laie ist, geht auch. Wichtiger ist, eine feste Bezugsperson zu haben.
zu1d:
Du hälst Dich an den Kalender Deines geistlichen Vaters. Hast Du keinen, dann hälst Du Dich an den deines Paten oder an der Gemeinde, die Du gerade physisch besuchst.
zu 2:
Faste so, wie Du kannst. Ein Zimmermann auf dem Bau fastet anders als ein Büroangestellter. Wer auf reisen ist, fastet anders als derjenige, der zu Hause ist. Das liegt in der Natur der Sache. Fasten ist der Versuch, sich dem Zustand vor dem Sündenfall anzunähern, alles Fasten sollte sich diesem Versuch unterordnen. Alles was dem zuwiderläuft macht keinen Sinn.
zu 3a+b:
Man beendet das Fasten nach dem Abendgebet.
zu 3c:
Wenn Du es als Laie schaffst, regelmäßig morgens, mittags & abbends Das Vater Unser und Gottesgebärerin Jungfrau zu beten bist Du weiter als die meisten Christen. Das reicht für den Anfang, das Stundengebet ist für die Mönsche gedacht, also nur für diese.
zu 4a:
Es wird dringend eine Anleitung und eine geistl. Begleitung empfolen!
zu 4b:
Das ist das Gebetbuch für Laien nach ostslavischem Brauch.
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/o ... er-sprache
Das ist das Gebetbuch für Laien nach griechischem Brauch.
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/p ... esterreich
Du kaufst Dir eines von beiden, je nachdem zu welchem Brauch Du praktizierst.
zu 4c:
Das Wichtigste ist erst einmal eine feste Bezugsperson, die dich in die kirchliche Praxis einführt, und eine Gemeinde in der Du Dich angenommen fühlst, die Du halbwegs regelmäßig besuchen kannst.
Persönliche Zusammenfassung: Wenn Dich Medien annimieren, sich mit der orthodoxen Kirche zu beschäftigen, ist das eine gute Sache - für den Anfang. Die Kirche Gottes ist aber eine Gemeinschaft von reellen Menschen. Und ja, es ist sehr schwer, als Deutscher Kontakte aufzubauen. Aber wenn einem alles einfach in der Schoß fällt, hat es auch keinen Wert?
Lazarus
Oh weia!
zu 1:
Du kannst überall in die Kirche gehen, wo es eine orth. Gemeinde gibt. Wenn Du die Liturgiesprache nicht verstehst (die wenigsten tun das!) ist das unpraktisch, aber kein Drama. Deutschsprachige orthodoxe Gottesdienste sind sehr selten.
zu 1c:
Es gibt inzwischen technische möglichkeiten sich online auszutauschen, wenn es anders nicht geht. Es muß am Anfang nicht unbedingt ein Priester als Begleitung sein, ein "Pate" , der Laie ist, geht auch. Wichtiger ist, eine feste Bezugsperson zu haben.
zu1d:
Du hälst Dich an den Kalender Deines geistlichen Vaters. Hast Du keinen, dann hälst Du Dich an den deines Paten oder an der Gemeinde, die Du gerade physisch besuchst.
zu 2:
Faste so, wie Du kannst. Ein Zimmermann auf dem Bau fastet anders als ein Büroangestellter. Wer auf reisen ist, fastet anders als derjenige, der zu Hause ist. Das liegt in der Natur der Sache. Fasten ist der Versuch, sich dem Zustand vor dem Sündenfall anzunähern, alles Fasten sollte sich diesem Versuch unterordnen. Alles was dem zuwiderläuft macht keinen Sinn.
zu 3a+b:
Man beendet das Fasten nach dem Abendgebet.
zu 3c:
Wenn Du es als Laie schaffst, regelmäßig morgens, mittags & abbends Das Vater Unser und Gottesgebärerin Jungfrau zu beten bist Du weiter als die meisten Christen. Das reicht für den Anfang, das Stundengebet ist für die Mönsche gedacht, also nur für diese.
zu 4a:
Es wird dringend eine Anleitung und eine geistl. Begleitung empfolen!
zu 4b:
Das ist das Gebetbuch für Laien nach ostslavischem Brauch.
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/o ... er-sprache
Das ist das Gebetbuch für Laien nach griechischem Brauch.
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/p ... esterreich
Du kaufst Dir eines von beiden, je nachdem zu welchem Brauch Du praktizierst.
zu 4c:
Das Wichtigste ist erst einmal eine feste Bezugsperson, die dich in die kirchliche Praxis einführt, und eine Gemeinde in der Du Dich angenommen fühlst, die Du halbwegs regelmäßig besuchen kannst.
Persönliche Zusammenfassung: Wenn Dich Medien annimieren, sich mit der orthodoxen Kirche zu beschäftigen, ist das eine gute Sache - für den Anfang. Die Kirche Gottes ist aber eine Gemeinschaft von reellen Menschen. Und ja, es ist sehr schwer, als Deutscher Kontakte aufzubauen. Aber wenn einem alles einfach in der Schoß fällt, hat es auch keinen Wert?
Lazarus
Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Nachtrag:
Miguel,
Du bist möglicherweise einem grundsätzlichem Mißverständnis zum Opfer gefallen.
Orthodoxes Christentum bedeutet nicht: "Wie handle ich richtig?"
Orthodoxes Christentum bedeutet: "In welcher Beziehung stehe ich zu Gott und der Kirche?"
L.
Miguel,
Du bist möglicherweise einem grundsätzlichem Mißverständnis zum Opfer gefallen.
Orthodoxes Christentum bedeutet nicht: "Wie handle ich richtig?"
Orthodoxes Christentum bedeutet: "In welcher Beziehung stehe ich zu Gott und der Kirche?"
L.
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Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Hallo Lazarus, vielen dank für Deine ausführliche Rückmeldung.
Das hat mir sehr weitergeholfen.
Ich habe verstanden, dass ich unbedingt eine geistige Bezugsperson brauche.
Ich habe zum zweiten mal gelesen, zum Thema Jesusgebet + Gebetsschnur, dass man hierfür eine geistl. Begleitung braucht. Das respektiere und verstehe ich. Eine Frage aus Interesse, warum wir die geistl. Begleitung empfohlen?
Auch diesen Punkt finde ich sehr spannend: Orthodoxes Christentum bedeutet: "In welcher Beziehung stehe ich zu Gott und der Kirche?"
-> Wie soll ich das verstehen bzw. könntest du diesen Punkt bitte etwas weiter ausführen?
Vielen Dank und liebe Grüße
Das hat mir sehr weitergeholfen.
Ich habe verstanden, dass ich unbedingt eine geistige Bezugsperson brauche.
Ich habe zum zweiten mal gelesen, zum Thema Jesusgebet + Gebetsschnur, dass man hierfür eine geistl. Begleitung braucht. Das respektiere und verstehe ich. Eine Frage aus Interesse, warum wir die geistl. Begleitung empfohlen?
Auch diesen Punkt finde ich sehr spannend: Orthodoxes Christentum bedeutet: "In welcher Beziehung stehe ich zu Gott und der Kirche?"
-> Wie soll ich das verstehen bzw. könntest du diesen Punkt bitte etwas weiter ausführen?
Vielen Dank und liebe Grüße
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Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Und ist das das Gottesgebärerin Jungfrau Gebet?
Gottesgebärerin; Jungfrau,
Freue dich Gnadenvolle Maria, der Herr ist mit dir
du bist gesegnet unter den Frauen
und gesegnet ist die Frucht Deines Schoßes
Denn Du hast den Retter unserer Seelen geboren!
Vielen Dank im Voraus
Gottesgebärerin; Jungfrau,
Freue dich Gnadenvolle Maria, der Herr ist mit dir
du bist gesegnet unter den Frauen
und gesegnet ist die Frucht Deines Schoßes
Denn Du hast den Retter unserer Seelen geboren!
Vielen Dank im Voraus
Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Hallo Miguel!miguelmiguel hat geschrieben: ↑08.08.2023, 14:54 Hallo Lazarus, ...
Auch diesen Punkt finde ich sehr spannend: Orthodoxes Christentum bedeutet: "In welcher Beziehung stehe ich zu Gott und der Kirche?"
-> Wie soll ich das verstehen bzw. könntest du diesen Punkt bitte etwas weiter ausführen?
Vielen Dank und liebe Grüße
Du hast mich etwas in Verlegenheit gebracht. Erst suchte ich nach einem älteren Beitrag von mir, dann wurde mir beim Nachdenken klar, daß es einer anderen Antwort bedarf. Ich gebe sie Dir in zwei verschiedenen Fassungen:
Die erste Fassung:
Das Christentum ist eine orientalische Mysterienreligion. Wie in jeder anderen Mysterienreligion (Mithraskult, Demeterfest in Eleusis) sind die Mysterien nur in Gemeinschaft oder gar nicht erfahrbar.
Die zweite Fassung:
4 Bleibt in mir und ich in euch! Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.
Johannes 15:4f
12 Denn wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl viele, ein Leib sind: so auch der Christus. 13 Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden. 14 Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.26 Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit. 27 Ihr aber seid Christi Leib und, einzeln genommen, Glieder.
1. Korinther 12:12-27
Lazarus
Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Zur ersten Frage:
L.
Es braucht jemanden der praktische und geistliche Fehlentwicklungen, die sich sehr schnell einschleichen können, erkennen und korrigieren kann. Zumindest im deutschen Sprachraum gibt es da kaum jemanden, der das kompetent machen kann.Ich habe zum zweiten mal gelesen, zum Thema Jesusgebet + Gebetsschnur, dass man hierfür eine geistl. Begleitung braucht. Das respektiere und verstehe ich. Eine Frage aus Interesse, warum wir die geistl. Begleitung empfohlen?
L.
- Emanuel
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Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Hallo Miguel,
Kennst du schon das deutsch-orthodoxe Kloster in Buchhagen?
Dort findest du 4 wunderbare Mönche(deutsche), welche schon lange als Mönche leben.
Dort wirst du Antworten finden!!!
www.orthdox.de
Kennst du schon das deutsch-orthodoxe Kloster in Buchhagen?
Dort findest du 4 wunderbare Mönche(deutsche), welche schon lange als Mönche leben.
Dort wirst du Antworten finden!!!
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Gott befohlen!
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Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Hallo liebes Forum,
dankeschön nochmal an alle für die Rückmeldungen.
Ich habe in der Zwischenzeit mal mit einem Priester geredet. Soweit hat mir alles gut gefallen, leider gab es einen Punkt, der mich sehr stark von der Orthodoxie weggebracht hat: Die Erlösung von Nicht-Orthodoxen. So wie es der Priester erklärt hat und auch wie ich es mehrfach im Internet gelesen und gesehen habe (auch von Orthodoxen Priestern), finden Nicht-Orthodoxe nach offizieler Meinung der Kirche keine Erlösung. Sowohl Andersgläubige, als auch andere christliche Konfessionen. Da ca. 88% der Christen Nicht-Orthodox sind, würde das bedeuten, dass auch der Großteil der Christen nicht errettet werden wird - nach offizieller Meinung. Das kann ich so nicht akzeptieren, es gibt sicherlich auch in anderen Konfessionen viele gute Christen, die Jesus von Herzen lieben und ihm mit ihrem ganzen Herzen nachfolgen.
Mir hat an der orthodoxen Kirche immer sehr gut der Aspekt der Demut/Bescheidenheit (humility / humble) gefallen. Ich möchte wirklich keinen angreifen, aber ich verstehe es als sehr überheblich, wenn Menschen über andere Menschen entscheiden oder meinen wissen zu können, wer gerettet wird. Das weiß nur Gott.
Das ist wirklich kein Angriff, ich respektiere die orthodoxe Kirche sehr. Ich könnte es grundsätzlich verstehen, wenn es zu 100% objektiv klar und wahr ist, dass die orthodoxe Kirche der wahre christliche Glauben in seiner Urform ist und alles andere und alles spätere eine Abwandlung und nicht das wahre Christentum. Je länger ich mich aber mit dem Christentum beschäftigt habe, desto mehr kommt es mir so vor, dass es da keine objektive Wahrheit gibt und auch nicht objektiv belegt werden kann, dass die Orthodoxie Christentum in Reinform ist. Bitte korrigiert mich – es würde mir auch helfen, weil ich mich gerade ehrlich gesagt leer fühle und nicht weiß wohin – aber ich habe das Gefühl, dass viele Riten und Bräuche nicht direkt von Jesus und den Aposteln abstammen, sondern später gekommen sind:
1) Sich bekreuzigen – haben das Jesus und die Aposteln wirklich gemacht, gibt es dafür historische Beweise? Nach meiner Recherche kam das erst später.
2) Ikonen – nach meiner Recherche kamen die ersten Ikonen ca. 600 nach Christus. Ich weiß dass Lukas eine Ikone von Maria gemalt haben soll, aber dazu habe ich nichts näheres gefunden – keine Beweise, nur „Überlieferungen“.
3) Weihrauch – wurde nach meiner Recherche auch erst einige Jahrhunderte nach Christus verwendet.
4) So wie ich es verstehe, gab es in den ersten Jahrhunderten (bis ca 300+ nach Christus) sowieso keine richtige „Kirche“ sondern nur keine zersplitterte Glaubensgemeinschaften, die teilweise auch nicht offen praktizieren konnten, weil sich das Christentum noch nicht durchsetzen konnte – damit gab es in den ersten Jahrhunderten noch keine „Konfessionen“ -> Jesus und die Apostel predigen doch auch keine Konfessionen, sondern Nachfolge?
Ich habe das Gefühl, dass wenn etwas nicht ganz klar ist, man einfach sagt „Vertrau auf die mündliche Tradition und auf unsere Lehre“ – das macht für mich dann aber nicht viel Unterschied zu den Katholiken, diese sagen ja auch dass sie die einzig wahre Kirche sind und es außerhalb ihrer Kirche keine Rettung gibt.
Dieses Video kenne ich schon länger, habe es mal gesehen und dann ignoriert, nach dem enttäuschenden Gespräch mit dem Priester habe ich es mir nochmal angeschaut und es hat begonnen, mehr Sinn zu machen. Vielleicht interessiert es jemanden (das Video ist von einem Presbyterianer erstellt worden): https://www.youtube.com/watch?v=3AplWYXFiCA
Ich habe ja schon im Juni hier gepostet, dass es für mich wichtig ist, vom ganzen Herzen die Orthodoxie anzunehmen, daher wende ich mich wieder an euch, mit der Bitte um mehr Infos oder mich zu korrigieren.
Ich würde es ja gerne annehmen, aber
1) der Aspekt mit der Errettung „aller Nicht Orthodoxen“ und
2) das Thema „historische Beweise“
sind für mich ein großes Problem. Mir gefallen die Aspekte der Askese, von der Mystik, der Demut. Aber ich möchte nicht einfach nur aus emotionalen Gründen (weil es „cool“ ist oder ich es „spannend“ finde), sondern ich möchte vom ganzen Herzen erklären und beweisen können, warum die Orthodoxie das richtige ist.
Nochmal – ich möchte niemanden verletzen, ich möchte nur ehrlich meine Bedenken äußern und würde mich über ehrliche Rückmeldungen sehr freuen.
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
Viele Grüße und alles Gute
dankeschön nochmal an alle für die Rückmeldungen.
Ich habe in der Zwischenzeit mal mit einem Priester geredet. Soweit hat mir alles gut gefallen, leider gab es einen Punkt, der mich sehr stark von der Orthodoxie weggebracht hat: Die Erlösung von Nicht-Orthodoxen. So wie es der Priester erklärt hat und auch wie ich es mehrfach im Internet gelesen und gesehen habe (auch von Orthodoxen Priestern), finden Nicht-Orthodoxe nach offizieler Meinung der Kirche keine Erlösung. Sowohl Andersgläubige, als auch andere christliche Konfessionen. Da ca. 88% der Christen Nicht-Orthodox sind, würde das bedeuten, dass auch der Großteil der Christen nicht errettet werden wird - nach offizieller Meinung. Das kann ich so nicht akzeptieren, es gibt sicherlich auch in anderen Konfessionen viele gute Christen, die Jesus von Herzen lieben und ihm mit ihrem ganzen Herzen nachfolgen.
Mir hat an der orthodoxen Kirche immer sehr gut der Aspekt der Demut/Bescheidenheit (humility / humble) gefallen. Ich möchte wirklich keinen angreifen, aber ich verstehe es als sehr überheblich, wenn Menschen über andere Menschen entscheiden oder meinen wissen zu können, wer gerettet wird. Das weiß nur Gott.
Das ist wirklich kein Angriff, ich respektiere die orthodoxe Kirche sehr. Ich könnte es grundsätzlich verstehen, wenn es zu 100% objektiv klar und wahr ist, dass die orthodoxe Kirche der wahre christliche Glauben in seiner Urform ist und alles andere und alles spätere eine Abwandlung und nicht das wahre Christentum. Je länger ich mich aber mit dem Christentum beschäftigt habe, desto mehr kommt es mir so vor, dass es da keine objektive Wahrheit gibt und auch nicht objektiv belegt werden kann, dass die Orthodoxie Christentum in Reinform ist. Bitte korrigiert mich – es würde mir auch helfen, weil ich mich gerade ehrlich gesagt leer fühle und nicht weiß wohin – aber ich habe das Gefühl, dass viele Riten und Bräuche nicht direkt von Jesus und den Aposteln abstammen, sondern später gekommen sind:
1) Sich bekreuzigen – haben das Jesus und die Aposteln wirklich gemacht, gibt es dafür historische Beweise? Nach meiner Recherche kam das erst später.
2) Ikonen – nach meiner Recherche kamen die ersten Ikonen ca. 600 nach Christus. Ich weiß dass Lukas eine Ikone von Maria gemalt haben soll, aber dazu habe ich nichts näheres gefunden – keine Beweise, nur „Überlieferungen“.
3) Weihrauch – wurde nach meiner Recherche auch erst einige Jahrhunderte nach Christus verwendet.
4) So wie ich es verstehe, gab es in den ersten Jahrhunderten (bis ca 300+ nach Christus) sowieso keine richtige „Kirche“ sondern nur keine zersplitterte Glaubensgemeinschaften, die teilweise auch nicht offen praktizieren konnten, weil sich das Christentum noch nicht durchsetzen konnte – damit gab es in den ersten Jahrhunderten noch keine „Konfessionen“ -> Jesus und die Apostel predigen doch auch keine Konfessionen, sondern Nachfolge?
Ich habe das Gefühl, dass wenn etwas nicht ganz klar ist, man einfach sagt „Vertrau auf die mündliche Tradition und auf unsere Lehre“ – das macht für mich dann aber nicht viel Unterschied zu den Katholiken, diese sagen ja auch dass sie die einzig wahre Kirche sind und es außerhalb ihrer Kirche keine Rettung gibt.
Dieses Video kenne ich schon länger, habe es mal gesehen und dann ignoriert, nach dem enttäuschenden Gespräch mit dem Priester habe ich es mir nochmal angeschaut und es hat begonnen, mehr Sinn zu machen. Vielleicht interessiert es jemanden (das Video ist von einem Presbyterianer erstellt worden): https://www.youtube.com/watch?v=3AplWYXFiCA
Ich habe ja schon im Juni hier gepostet, dass es für mich wichtig ist, vom ganzen Herzen die Orthodoxie anzunehmen, daher wende ich mich wieder an euch, mit der Bitte um mehr Infos oder mich zu korrigieren.
Ich würde es ja gerne annehmen, aber
1) der Aspekt mit der Errettung „aller Nicht Orthodoxen“ und
2) das Thema „historische Beweise“
sind für mich ein großes Problem. Mir gefallen die Aspekte der Askese, von der Mystik, der Demut. Aber ich möchte nicht einfach nur aus emotionalen Gründen (weil es „cool“ ist oder ich es „spannend“ finde), sondern ich möchte vom ganzen Herzen erklären und beweisen können, warum die Orthodoxie das richtige ist.
Nochmal – ich möchte niemanden verletzen, ich möchte nur ehrlich meine Bedenken äußern und würde mich über ehrliche Rückmeldungen sehr freuen.
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
Viele Grüße und alles Gute
- Thuja
- Beiträge: 1020
- Registriert: 05.01.2012, 01:13
- Religionszugehörigkeit: russisch-orthodox
- Wohnort: Oberbayern
Re: Frage bzgl. verschiedenen Regeln/Anschauungen - und nehmen die Orthodoxen die Bibel wörtlich?
Hallo,
jetzt nur eine Antwort auf die Schnelle:
Glauben kannst Du, aber den Glauben "beweisen" (z. B. mit naturwissenschaftlichen Methoden) kannst Du nicht, weder orthodox noch evangelisch noch katholisch.
Und natürlich hast Du Recht, kein Mensch kann über einen anderen Menschen sagen, ob dessen Gottesnachfolge "richtig" ist, das weiß nur Gott selbst. Insofern sieh's so: Die "sonstigen" Christen, die Gott ernsthaft nachfolgen und ein gottgefälliges Leben führen, können im Herzen genauso "orthodox" sein, wie Du, nur dass sie äußerlich ein anderes "Mäntelchen" tragen, warum auch immer (weil sie nicht die Möglichkeit haben, sich über die Orthodoxie näher zu informieren o. ä. ). Auf das Innere kommt's an - und da sind viele "genuin Orthodoxe" (also die in die Orthodoxie hineingeboren wurden) ähnlich wie viele Westkirchen-Christen, die praktisch ihren Glauben nicht leben.... nur weil sie nach außen hin orthodox sind, heißt das nicht, dass sie "automatisch" errettet werden und alle anderen "automatisch" eben nicht. Gott wird jeden einzelnen richten. Du als Konvertit suchst mit Eifer den "Wahren Kern" und findest ihn in der Orthodoxie, doch dort "menschelt's" beim "Bodenpersonal" wie in anderen Glaubensgemeinschaften auch. Dennoch ist die orthodoxe Kirche immer noch am nächsten der "Ur-Kirche", alle anderen Konfessionen sind davon abgewichen. Deshalb die kommende Errettung für die orthodoxen Christen! Deshalb sieh' auf das Innere und Deine Beziehung zu Gott, Dein Leben, dann findest Du für Dich die Wahrheit! Und hast für Dich darin Sicherheit, musst sie niemandem "beweisen"! Und es gibt auch einfach schöne Traditionen, denen du folgen kannst - das Bekreuzigen beispielsweise... Christus ist am Kreuz gestorben (und das Wichtige ist: Er ist wieder auferstanden, hat das Kreuz auf sich genommen für uns Sünder!) - wir bekreuzigen uns im Angedenken dessen. Ob Christus sich selbst bekreuzigt hat, wissen wir nicht, es ist nicht so wahrscheinlich. Aber ich finde das auch nicht so wichtig. Wichtig ist unser Bewusstsein der Bedeutung des Kreuzes, wenn wir uns bekreuzigen. So wie wir auch unser Taufkreuz an einer Kette ständig tragen, dass es uns immer daran erinnert.
Liebe Grüße
Thuja
jetzt nur eine Antwort auf die Schnelle:
Glauben kannst Du, aber den Glauben "beweisen" (z. B. mit naturwissenschaftlichen Methoden) kannst Du nicht, weder orthodox noch evangelisch noch katholisch.
Und natürlich hast Du Recht, kein Mensch kann über einen anderen Menschen sagen, ob dessen Gottesnachfolge "richtig" ist, das weiß nur Gott selbst. Insofern sieh's so: Die "sonstigen" Christen, die Gott ernsthaft nachfolgen und ein gottgefälliges Leben führen, können im Herzen genauso "orthodox" sein, wie Du, nur dass sie äußerlich ein anderes "Mäntelchen" tragen, warum auch immer (weil sie nicht die Möglichkeit haben, sich über die Orthodoxie näher zu informieren o. ä. ). Auf das Innere kommt's an - und da sind viele "genuin Orthodoxe" (also die in die Orthodoxie hineingeboren wurden) ähnlich wie viele Westkirchen-Christen, die praktisch ihren Glauben nicht leben.... nur weil sie nach außen hin orthodox sind, heißt das nicht, dass sie "automatisch" errettet werden und alle anderen "automatisch" eben nicht. Gott wird jeden einzelnen richten. Du als Konvertit suchst mit Eifer den "Wahren Kern" und findest ihn in der Orthodoxie, doch dort "menschelt's" beim "Bodenpersonal" wie in anderen Glaubensgemeinschaften auch. Dennoch ist die orthodoxe Kirche immer noch am nächsten der "Ur-Kirche", alle anderen Konfessionen sind davon abgewichen. Deshalb die kommende Errettung für die orthodoxen Christen! Deshalb sieh' auf das Innere und Deine Beziehung zu Gott, Dein Leben, dann findest Du für Dich die Wahrheit! Und hast für Dich darin Sicherheit, musst sie niemandem "beweisen"! Und es gibt auch einfach schöne Traditionen, denen du folgen kannst - das Bekreuzigen beispielsweise... Christus ist am Kreuz gestorben (und das Wichtige ist: Er ist wieder auferstanden, hat das Kreuz auf sich genommen für uns Sünder!) - wir bekreuzigen uns im Angedenken dessen. Ob Christus sich selbst bekreuzigt hat, wissen wir nicht, es ist nicht so wahrscheinlich. Aber ich finde das auch nicht so wichtig. Wichtig ist unser Bewusstsein der Bedeutung des Kreuzes, wenn wir uns bekreuzigen. So wie wir auch unser Taufkreuz an einer Kette ständig tragen, dass es uns immer daran erinnert.
Liebe Grüße
Thuja
Господи помилуй мя!