Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Die deutschsprachige Orthodoxie stellt sich vor
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Igor
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Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Igor »

Die kürzlich gegründete Orthodoxe Bischofskonferenz Deutschlands sollte m.E. in unserem Forum einen eigenen Strang bekommen, in dem wir Neuigkeiten über die OBKD sammeln.

Erste Informationen zur Veröffentlichung der Übersetzung der Liturgie ins Deutsche sind ja bereits in einem anderen Strang verfügbar.

Ein Presseartikel in der Westdeutsche Allgemeinen Zeitung zur Sitzung der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands in Essen am 13./14.11.2010 wurde unter dem Titel Orthodoxe Kirche demonstriert ihre Einheit veröffentlicht.

In dem WAZ-Artikel heißt es u.a.:
Mit dem Beschluss einer gemeinsamen Satzung in Essen demonstriert die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland ihre Einheit. Die Reliquien der Stadtpatrone Cosmas und Damian kamen dazu zur Stippvisite nach Stoppenberg.
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Igor
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Orthodoxe Bischofskonferenz Deutschlands bekommt Satzung

Beitrag von Igor »

27. November 2010
Die im Februar gegründete Orthodoxe Bischofskonferenz Deutschlands hat eine Satzung bekommen: Diese verabschiedeten die Mitglieder der Bischofskonferenz auf ihre jüngsten Sitzung in Essen. Der serbische orthodoxe Vertreter in der Bischofskonferenz, Bischof Konstantin (Djokic), konnte aus gesundheitlichen Gründen an der Sitzung nicht teilnehmen.


Am 14. November, dem Tag, an dem die Orthodoxe Kirche nach dem alten Kalender der Heiligen Kosmas und Damianos gedenkt, wurde eine panorthodoxe Hl. Liturgie in der serbischen orthodoxen Kirche in Essen zelebriert. Aus dem Essener Diözesanmuseum wurden zu diesem Anlass Reliquien der beiden Heiligen Ärzte zur Verehrung durch die Gläubigen in die Kirche gebracht.

Mitglieder der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands sind 10 Diözesanbischöfe und 7 Vikarbischöfe der orthodoxen Ortskirchen, die in Deutschland vertreten sind. Sie umfasst rund 1,5 Millionen orthodoxe Christen, die in der Bundesrepublik leben. Der Präsident der Konferenz ist, laut Ordnung der so genannten Dyptichen, qua Amt der Vertreter des Ökumenischen Patriarchates, der Kirche von Konstantinopel: Metropolit Augoustinos (Labardakis).

Die orthodoxen Bischofskonferenzen in der Diaspora demonstrieren die kirchliche Einheit der Orthodoxie, haben aber in erster Linie einen beratenden Charakter: Die Bischöfe bleiben ihren jeweiligen Ortskirchen verantwortlich.

Quelle: http://www.bogoslov.ru/de/text/1253167/index.html
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Re: Webseite der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Igor »

Hallo Forum,

auf der Webseite der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands sind inzwischen die Presseinformationen und die Texte der OBKD verfügbar. Letztere enthalten auch ein Verzeichnis orthodoxer Gemeinden in Deutschland (Stand 2009).

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Igor
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Fastenbrief der orthodoxen Bischöfe Deutschlands 2011

Beitrag von Igor »

Unsere Gemeinde hat den Fastenbrief soeben erhalten; hier der Inhalt für alle Interessierten:
Fastenbrief der orthodoxen Bischöfe Deutschlands 2011

„Und Gott machte den Menschen. Nach dem Bild Gottes machte er ihn.“
(Gen 1,27)

Liebe Väter, Brüder und Schwestern,

in diesen Wochen der Großen Fastenzeit, da wir uns auf das Fest der Feste“, die lichtstrahlende Auferstehung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus, vorbereiten, sind wir in ganz besonderer Weise aufgerufen, uns unserer hohen Würde als Geschöpfe Gottes bewusst zu werden. „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?“ fragt der Psalmist und über die Antwort auf diese immer wieder aktuelle Frage gilt es in diesen Tagen nachzudenken.

Die orthodoxe Sicht des Menschen und damit auch seiner Rechte und Pflichten basiert auf der Erkenntnis, dass der Mensch – jeder Mensch! - nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde (Gen 1,27). Gleichzeitig wissen wir, dass um unseretwillen der Sohn Gottes Mensch geworden ist, für uns gelitten hat und gestorben ist – und uns durch seine Auferstehung als der „Erstgeborene der neuen Schöpfung“ den Weg zur Gemeinschaft mit dem Schöpfer neu eröffnet hat: „Gott wurde Mensch, damit der Mensch vergöttlicht würde“, wie es die Väter formulierten.

Der somit seinem ganzen Wesen nach gottbezogene Mensch wurde also aus Liebe geschaffen und ist Abbild der Liebe des dreifaltigen Gottes. Die Ebenbildlichkeit begründet damit auch die Gleichheit aller Menschen, denn jeder Mensch ist „Bild und Gleichnis“ Gottes, jedes Geschöpf steht in einer besonderen Beziehung zum Schöpfer – und dies erklärt auch seine Verpflichtung, den Willen Gottes zu tun: „Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden!“ (Lk 11,2) Wie es der Herr und Heiland selbst getan hat: „Nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe!“ (Lk 22, 42).

Die Ebenbildlichkeit ist für uns orthodoxe Christen auch die Grundlage jeder christlichen Ethik. Anders gesagt: die Tatsache, dass wir nach Gottes Bild geschaffen sind, ist nicht ein Ehrentitel, der uns unverbindlich verliehen wurde, sondern hat Konsequenzen für unser alltägliches Leben. Die orthodoxe Position kann immer nur ein entschiedenes JA zum Menschen sein, weil jeder Mensch, unabhängig von seinen Fähigkeiten und seiner gesellschaftlichen Stellung, ein Bild Gottes ist, in sich göttlichen Geist trägt, ein geliebtes Kind des himmlischen Vaters und Schöpfers ist und von daher seinen eigentlichen Wert hat.

Dies gilt es immer und überall in Erinnerung zu rufen, wo etwa das ungeborene Leben bedroht ist durch den Anspruch der Menschen, sich an Gottes Statt zum Herrscher über Leben und Tod einzusetzen, aber auch dort, wo Alte und Hilfslose aus der Gesellschaft ausgesondert werden oder wenn es um die Frage der perfider Weise so genannten „Sterbehilfe“ geht. Ja, sogar das Eintreten für die heutzutage so oft gefährdete Ehe und Familie ist für uns orthodoxe Christen untrennbar verbunden mit den Verpflichtungen und der Verantwortung des Menschen – der Verantwortung für die Mitwelt und gegenüber Gott, ihrem Schöpfer. Die Persönlichkeit, die ihre Interessen verwirklicht, ist berufen, sie mit den Interessen des Nächsten, der Familie, der Gesellschaft vor Ort, des Volkes und der ganzen Menschheit in Einklang zu bringen – aus Liebe zu Gott und den Nächsten: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit allen deinen Kräften. Das andere aber ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ (Mk 12,30).

In diesem Sinne wünschen wir Euch, liebe orthodoxe Christen in Deutschland, eine gesegnete Fastenzeit, die uns hinführt zur Festfeier der Auferstehung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus!


Für die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland:

+ Metropolit Augoustinos von Deutschland, Exarch von Zentraleuropa
Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland
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Sinaitis
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Re: Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Sinaitis »

Sonntag der Orthodoxie 2011

Köln – Schon seit über zwei Jahrzehnten ist es auch in Deutschland eine gute Tradition, dass die Bischöfe der Orthodoxen Kirche am Sonntag der Orthodoxie, dem ersten Fastensonntag, gemeinsam die Göttliche Liturgie feiern. In diesem Jahr fand die Feier auf Einladung von Metropolit Youhanna (Yazigi), dem Vorsteher der Antiochenischen Orthodoxen Erzdiözese von Europa, und des Ortspfarrers, Erzpriester Dr. Elias Esber, in der Gemeinde des hl. Dimitrios in Köln-Chorweiler statt. Vier weitere Bischöfe waren der Einladung gefolgt, nämlich der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos (Labardakis) von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Bischof Konstantin (Đokić) von der Serbischen Diözese für Mitteleuropa, Metropolit Serafim (Joantă) von der Rumänischen Orthodoxen Metropolit von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa, sowie der Vikarbischof der Bulgarischen Diözese von West- und Mitteleuropa, Antonij (Mihalev) von Konstantia. Zudem konzelebrierten etliche Geistliche verschiedener orthodoxer Diözesen Deutschlands den Gottesdienst, zu dem auch Gläubige nicht nur der antiochenischen Gemeinde, sondern auch anderer orthodoxer Pfarreien aus Köln und der Umgebung gekommen. Es sang der Chor der Gemeinde in arabischer, griechischer und deutscher Sprache. Als Predigt wurde der diesjährige Fastenbrief der orthodoxen Bischöfe Deutschlands verlesen. Bei der Liturgie wurde auch besonders der Opfer des Erdbebens und seiner Folgen in Japan gedacht. An die Göttliche Liturgie schloss sich eine Prozession mit Ikonen an, denn bekanntlich gedenkt am ersten Sonntag der österlichen Fastenzeit die Orthodoxe Kirche des feierlichen Abschlusses des VII. Ökumenischen Konzils, das im Jahre 787 in Nikaia stattfand und den Beschlüssen über die rechte Verehrung der heiligen Ikonen zu ihrem Recht verhalf und die Epoche des Bilderstreites beendete. Unter den Gästen aus der Ökumene und der Politik, die dem Gottesdienst beiwohnten, sind ranghohe Vertreter zu nennen, nämlich in Vertretung des römisch-katholischen Erzbistums Köln und seines Oberhirten Joachim Kardinal Meisner der emeritierte Weihbischof Dr. Klaus Dick und die Bezirksbürgermeisterin von Köln-Chorweiler Cornelie Wittsack-Junge. In ihren Ansprachen hoben die Bischöfe die Wichtigkeit des gemeinsamen Handelns der Orthodoxen Kirche in der Welt und in Deutschland hervor, wie es in Ausführung der Beschlüsse der IV. Präkonziliaren Konferenz vom Juni 2009 durch die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) geschieht. Ihr gehören 16 Mitglieder an: zehn Diözesan- und sechs Weihbischöfe. Die OBKD repräsentiert somit rund 1,5 Millionen orthodoxe Christen verschiedener Herkunft und Nationalität in Deutschland. Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Gemeinde alle Gäste zu einem gemeinsamen Essen ein, das der Vertiefung der Gemeinschaft diente und Gelegenheit zum näheren Kennenlernen und guten Gesprächen bot, wie Metropolit Augoustinos in seinem Dankwort hervorhob. Teile des Gottesdienstes zum Sonntag der Orthodoxie 2011 sind inzwischen auch als dreieiliges Video im Internet veröffentlicht, vgl.: http://www.youtube.com/watch?v=vUPPvJ2T ... re=related

Weitere Auskünfte:
ORTHODOXE BISCHOFSKONFERENZ IN DEUTSCHLAND
Generalsekretariat: Splintstr. 6a, 44139 Dortmund
Tel. 0231 - 189 97 95 . Fax 0231-189 97 96
Mobil: 0172 - 288 99 44
http://www.obkd.de
E-Mail: generalsekretariat@obkd.de
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Re: Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Mops »

Die Ökumene daran ist, dass verschiedene Orthodoxe Bischöfe zusammen zelebriert haben, leider nicht alle!

Die römischen Vertreter haben da nichts verloren vorne, schon garnicht am Sonntag der Orthodoxie, oder wollen sie Orthodox werden...?

Es ist auch nicht verständlich, warum wir soviele Metropoliten haben. Ein Orthodoxer Metropolit sollte doch genügen, oder sehe ich das falsch?
Ein Tisch, an dem ALLE Bischöfe zusammensitzen, zum Heile der Seelen des Orthodoxen Volkes und dies unter Leitung eines Metropoliten.
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Re: Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Igor »

Mops hat geschrieben:Es ist auch nicht verständlich, warum wir soviele Metropoliten haben. Ein Orthodoxer Metropolit sollte doch genügen, oder sehe ich das falsch?
Ein Tisch, an dem ALLE Bischöfe zusammensitzen, zum Heile der Seelen des Orthodoxen Volkes und dies unter Leitung eines Metropoliten.
Solange es parallele Strukturen von Dözesen mehrerer Patriarchate auf einem Territorium gibt, obliegt es dem jeweiligen Patriachat den Bischofsstuhl mit einem entsprechenden Rang zu belegen. Dass es diese Parallelstrukturen gibt, ist nun mal leider so geschichtlich gewachsen und widerspricht streng genommen dem Territorialprinzip, nach dem jedes Patriarchat ein kanonisches Territorium hat, Details dazu siehe auch in diesem Strang. Die orthodoxe Bischofskonferenz Deutschland ist aber auf jeden Fall ein großer und wichtiger Schritt!

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Zuletzt geändert von Igor am 19.03.2011, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Mops »

streng genommen ist es aber nicht kanonisch, dass es so viele Metropiliten und Erzbischöfe gibt! Schon alleine in den russisch orth. Kirchen...
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Igor
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Re: Fastenbrief der orthodoxen Bischöfe Deutschlands 2011

Beitrag von Igor »

Igor hat geschrieben:Unsere Gemeinde hat den Fastenbrief soeben erhalten; hier der Inhalt für alle Interessierten:
Fastenbrief der orthodoxen Bischöfe Deutschlands 2011

„Und Gott machte den Menschen. Nach dem Bild Gottes machte er ihn.“
(Gen 1,27)
[...]
Möchte doch noch mal kurz auf den Fastenbrief zurückkommen. Ich denke, vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um Präimplantationsdiagnostik (PID) bekommen die darin getroffenen Aussagen zum ungeborenen Leben besonderes Gewicht.

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Re: Religionsunterricht

Beitrag von Igor »

Hirtenwort der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland zum Religionsunterricht

Liebe Vater, Brüder und Schwestern!

"Lasst die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen!" (Mt 19,14)

In einer Angelegenheit, die uns sehr am Herzen liegt und für die Zukunft unserer Kirche in diesem Land von eminenter Bedeutung ist, wenden wir orthodoxen Bischofe Deutschlands uns heute in einem gemeinsamen Hirtenwort an Sie, liebe orthodoxe Christen und Christinnen in Deutschland.

Zu den Sorgen, die uns als Oberhirten der Orthodoxen Kirche in Deutschland aufgetragen sind, gehört jene um die Weitergabe unseres heiligen Glaubens an die kommenden Generationen: Die religiöse Erziehung der Kinder und Jugendlichen stellt gerade in der Diaspora-Situation unserer Gemeinden ein Feld von besonderer Wichtigkeit dar, allerdings oft auch ein steiniges Feld.

Wir sehen mit Besorgnis, wie etliche jüngere Glieder der Kirche ohne die notwendige religiöse Unterweisung aufwachsen, die ihnen hilft, den Glauben ihrer Vater und Mutter zu bewahren und ihn später einmal auch an ihre Kinder weiterzugeben.

Für uns Bischofe ist es sehr beunruhigend, dass der schulische orthodoxe Religionsunterricht bislang nur einen relativ geringen Teil der orthodoxen Schülerinnen und Schuler in Deutschland erreicht.

Wir sind Mitbürger in diesem Land geworden, und wir sind es gerne: Als solche tragen wir gemeinsam mit den staatlichen Institutionen Deutschlands die Verantwortung dafür, dass unsere Kinder und heranwachsenden Jugendlichen in die hiesige Gesellschaft integriert werden und zugleich ihre eigene orthodoxe religiöse Identität nicht verlieren; dies ist eine wichtige Aufgabe des staatlichen Religionsunterrichtes, der in qualitativer und quantitativer Hinsicht dem der anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften entspricht.

Dabei dürfen wir mit Freude feststellen, dass von Seiten der zuständigen staatlichen Stellen unser Anliegen in der letzten Zeit eine positive Würdigung erfährt. So haben bislang bereits vier Bundesländer den orthodoxen Religionsunterricht an allgemeinbildenden staatlichen Schulen offiziell eingerichtet, nämlich Nordrhein-Westfalen, Bayern, Niedersachsen und Hessen, also die Bundesländer mit dem größten Anteil orthodoxer Gemeinden und Gläubigen in Deutschland. Auch die Länder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, mit denen wir in Verhandlung stehen, zeigen sich prinzipiell bereit, den orthodoxen Religionsunterricht einzuführen.

Inzwischen können wir auch mit Freude feststellen, dass sich Möglichkeiten zur Ausbildung von Religionslehrern aus allen orthodoxen Nationen, die in Deutschland leben, bieten, und zwar von solchen Lehrerinnen und Lehrern, die in diesem Lande ausgebildet werden, die die Situation der Orthodoxen Kirche in Deutschland verstehen und auch die Lebenswirklichkeit ihrer Schülerinnen und Schuler gut kennen. Solche Möglichkeiten gibt es an der Universität München wie auch an der Universität Münster.

Doch auch in den genannten Bundesländern sind wir noch weit entfernt von einem flachendeckenden Angebot orthodoxen schulischen Religionsunterrichtes, vor allem, weil eine entsprechende positive Resonanz aus den Gemeinden fehlt und an zu wenigen Orten die Einrichtung des Unterrichtes eingefordert wird. Dies gilt umso mehr, als in einigen Bundesländern staatlicherseits die notwendigen statistischen Grundlagen bislang noch nicht vorhanden sind.

Wir dürfen hier nicht nur auf den Staat verweisen und allein von ihm Losungen erwarten: Im Blick auf die religiöse Bildung unserer Kinder sind der volle Einsatz und das Engagement aller orthodoxen Christen in Deutschland gefordert.

Es ist hohe Zeit, hier zu handeln, sonst besteht die Gefahr, dass eine Generation von jungen orthodoxen Christen heranwächst, die ihrem Glauben bzw. dem der Eltern immer mehr entfremdet wird. Es ist unbestritten, dass neben der Gemeindekatechese dem Religionsunterricht im deutschen Schulsystem eine wesentliche Funktion zur Wertevermittlung zukommt. Wir können auf den schulischen orthodoxen Religionsunterricht nicht verzichten, wenn wir erreichen wollen, dass unsere Kinder und Jugendlichen der Kirche und dem Glauben nicht verloren gehen bzw. sie auf eine folkloristische Besonderheit ihrer nationalen Herkunft reduzieren.

Bei dieser Aufgabe sind wir wesentlich auf die Mitarbeit der Pfarrer und Eltern, also auf Ihre Unterstützung angewiesen:

• Nutzen wir die Möglichkeit, dass unsere Kinder durch den schulischen orthodoxen Religionsunterricht den orthodoxen Glauben, den Glauben ihrer Vater und Mutter, besser kennen lernen und weiter in ihn hineinwachsen!
• Bestehen Sie darauf, dass Ihr Kind orthodoxen Religionsunterricht in seiner Schule erhalt!
• Informieren Sie andere orthodoxe Eltern darüber, dass diese Möglichkeit besteht und unbedingt genutzt werden sollte!
• Seien Sie bereit, bei der Organisation des Unterrichtes mitzuhelfen und Ihre Kinder dann auch zu diesem Unterricht zu bringen!

Nur wenn es uns gelingt, der heranwachsenden orthodoxen Generation in Deutschland aus dem gelebten orthodoxen Glauben und der genuinen orthodoxen Tradition heraus das notwendige Rüstzeug mitzugeben, das ihr einerseits die Integration in die Gesellschaft dieses Landes und ein tatkräftiges Mitgestalten ermöglicht, sie andererseits aber vor einer Assimilierung an eine immer mehr dem christlichen Glauben sich entfremdende Umgebung bewahrt, können wir hoffnungsvoll in die Zukunft der Orthodoxen Kirche in Deutschland blicken zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Berlin, 12. November 2011

Für die

Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland, Exarchat von Zentraleuropa (K.d.ö.R.)
Metropolit Dr. h.c. Augoustinos von Deutschland, Exarch von Zentraluropa
Bischof Evmenios von Lefka
Bischof Bartholomaios von Arianz

Metropolie für West- und Mitteleuropa der Griechisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien
Bischof Johannes von Palmyra

Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (K.d.ö.R)
Erzbischof Feofan von Berlin und Deutschland

Russische Orthodoxe Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland (K.d.ö.R.) - Russische Orthodoxe Kirche im Ausland –
Erzbischof Dr. Mark von Berlin und Deutschland
Bischof Agapit von Stuttgart

Ständige Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats in Deutschland
Erzbischof Longin von Klin

Serbische Orthodoxe Diözese für Mitteleuropa
Bischof Konstantin für Mitteleuropa

Rumänische Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa (K.d.ö.R)
Metropolit Dr. Serafim von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa
Bischof Sofian von Kronstadt

Bulgarische Diözese von West- und Mitteleuropa
Bischof Antonij von Konstantia

Weitere Informationen:
Referat für Schule und Religionsunterricht der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland
44139 Dortmund
Splintstr. 6 a
Tel. 0231 – 189 97 95
Fax: 0231 – 189 97 96
Mobil: 0176 – 50 34 16 63
E-Mail: oru.nrw@web.de
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Re: Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Igor »

HIRTENBRIEF DER ORTHODOXEN BISCHÖFE DEUTSCHLANDS ZUM BEGINN DER HEILIGEN UND GROSSEN FASTENZEIT DES JAHRES 2012

„Meine Seele, meine Seele, steh auf! Was schläfst du?“
(Kontakion am Donnerstag der fünften Fastenwoche)


Liebe orthodoxe Christen in Deutschland!

Ein Höhepunkt der vorösterlichen Fastenzeit unserer Orthodoxen Kirche ist der Große Kanon des heiligen Andreas von Kreta. In seinem bekannten Kontakion hören wir: „Meine Seele, meine Seele, steh auf! Was schläfst du?“

Mit dieser Frage „Was schläfst du?“, die er an sich selbst richtet, möchte der Hymnendichter ohne Zweifel daran erinnern, dass es im geistlichen Leben einen Zustand gibt, der einer Veränderung bedarf, gerade so wie ein Schlafender endlich aufstehen soll, um fröhlich an sein Tagewerk zu gehen. In diesem Zustand befinden wir alle uns. Und die Zeit der Vorbereitung auf die Heilige und Große Woche und die lichte Auferstehung unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus soll für uns eine Zeit der Veränderung sein. Was ist aber damit gemeint, dass unser derzeitiger geistlicher Status als Schlaf bezeichnet wird? Zum einen könnt man sagen, dass, wer schläft, in einem Zustand des Nichtstuns verharrt. Es ist jene Inaktivität, auf die wir immer wieder in den Texten der heiligen Fastenzeit gestoßen werden, damit wir sie ablegen. An erster Stelle nennt der heilige Ephräm der Syrer sie in seinem bekannten Gebet „Herr und Gebieter meines Lebens“, wenn er sagt, „den Geist der Trägheit und der Neugier, der Herrschsucht und der müßigen Rede gib mir nicht.“ Diese Trägheit abzulegen ist also Voraussetzung für unser Weiterkommen im geistlichen Leben.

Es gibt aber noch ein anderes Merkmal, das bezeichnend ist für den, der schläft: seine Augen sind üblicherweise geschlossen. Unsere Kirche warnt uns also in diesem Hymnus auch davor, mit geschlossenen Augen durch das Leben zu gehen. Dann nämlich ähneln wir jenen beiden, die im Gleichnis des Barmherzigen Samariters die Not dessen, der unter die Räuber gefallen war, übersehen. Eine rechte Vorbereitung auf das heilige Osterfest bedeutet auch, liebe Gläubige, dass wir offenen Auges für unsere Geschwister in Not und Bedrängnis sind, und dass wir nicht wegschauen, wenn Ungerechtigkeit und Betrug vorherrschen. Bereits bei unserer Taufe wurde über jeden einzelnen von uns gebetet: „Öffne ihm die geistigen Augen, damit in ihm erstrahle das Licht deines Evangeliums“ Wie kann das abendlose Licht unseres Herrn aber in uns erstrahlen, wenn wir geistlich schlafen, weil wir träge und inaktiv sind, weil wir uns der Frohen Botschaft Christi verweigern?

„Meine Seele, meine Seele steh auf!“ bedeutet also ganz konkret für jeden von uns einen Neuanfang, den es zu machen gilt, so wie wir jeden Morgen vom Schlaf erwachen und einen kleinen Neuanfang machen. Diese allmorgendliche Haltung bringt der „Akathistos zum Lobe des Schöpfers in Seiner Schöpfung“ wunderbar zum Ausdruck, in dem es heißt: „Ehre sei Dir für den diamantenen Glanz des Morgentaus; Ehre sei Dir für das Lächeln des lichten Erwachens; Ehre sei Dir für das irdische Leben, das Vorbote des himmlischen Lebens ist; Ehre sei Dir, Gott, in Ewigkeit!“ In diesem Sinn ist für die orthodoxen Christen auch die jetzige Zeit der Vorbereitung für das Leiden und die Auferstehung unseres Herrn ein geistlicher Neuanfang. Wagen wir ihn auch in diesem Jahr! Eine gesegnete Fastenzeit!

Der Segen des Herrn und sein Erbarmen komme auf euch alle herab durch seine Gnade und seine Liebe zu den Menschen! Amen.

Stuttgart, Große und Heilige Fastenzeit 2012

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Re: Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Igor »

Bischofskonferenz fordert zu lokaler Zusammenarbeit auf

Stuttgart - Die Frühjahrs-Sitzung 2012 der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD), an der zehn Bischöfe unter Vorsitz von Meteropolit Augoustinos (Labardakis) von Deutschland teilnahmen, fand in diesem Jahr in Stuttgart statt. Dabei trafen die Bischöfe am Samstag, dem 10. März 2012, in der Kirchengemeinde „Hl. Nikolaus“ (Russische Orthodoxe Kirche im Ausland) zusammen. Als erstes billigten sie den diesjährigen Hirtenbrief zur Fastenzeit und beschäftigten sich sodann mit neuen Entwicklungen beim orthodoxen Religionsunterricht in Baden-Württemberg und Bayern, wobei für dieses Bundesland die vorläufigen Lehrplanentwürfe für die Real- und die Berufsschule gebilligt wurden, die jetzt dem Bayerischen Kultusministerium vorgelegt werden. Für Baden-Württemberg steht die Einführung des orthodoxen Religionsunterrichtes an. Für den orthodoxen Religionsunterricht in staatlichen Schulen sollen auch in absehbarer Zeit die ersten gesamtdeutsch konzipierten Lehrbücher bzw. –materialien erscheinen. Besonderes Thema der Sitzung der OBKD war aber die Förderung der gesamtorthodoxen Zusammenarbeit an allen Orten, an denen es mehrere orthodoxe Pfarreien gibt. Analog zu der Bischofskonferenz, in der ja alle Bischöfe gleich welcher Nationalität und mutterkirchlichen Anbindung gleichberechtigt vertreten sind, sollen nun nach dem Willen der Bischöfe lokale orthodoxe Pfarrkonferenzen entstehen – „aus der gemeinsamen Überzeugung heraus, dass alle orthodoxen Pfarrgemeinden Glieder der einen Orthodoxen Kirche sind, die in geschichtlich bedingten Ausprägungen unterschiedlicher Herkunft in der Bundesrepublik Deutschland organisiert und beheimatet ist“. Um die Einrichtungen solcher örtlicher Pfarrkonferenzen zu fördern und zu erleichtern, verabschiedete die OBKD in Stuttgart eine Mustersatzung und ermutigte die Ortspfarrer, rasch mit der Gründung von solchen Pfarrkonferenzen, vor allem aber kontinuierlichen Zusammenarbeit der veschiedenen ethnischen orthodoxen Gemeinden auf dem Feld der Katechese, der Sozial-, Bildungs- und Jugendarbeit und bei anderen gemeinsamen Anliegen zu beginnen. In diesem Sinne fand am Ende der Sitzung der Bischofskonferenz ein Treffen mit dem orthodoxen Klerus Stuttgarts statt, bei dem die Ortspfarrer von einer bereits weit gediehenen Zusammenarbeit berichten konnten. So kooperieren die orthodoxen Pfarreien der baden-württembergischen Landeshauptstadt bei der Errichtung eines orthodoxen Gräberfeldes auf einem städtischen Friedhof sowie einer orthodoxen Station in einem Altenheim und bei der Laienmitarbeit. Die Bischöfe bekräftigten auch in diesem Zusammenhang den Wunsch zu verstärkter orthodoxer Zusammenarbeit vor Ort und ermutigten die Stuttgarter Pfarrer auf dem gemeinsamen Weg. Am Sonntag, dem 11. März, versammelten sich die Bischöfe zur Feier der Göttlichen Liturgie in der Kirche „Synaxis der serbischen Heiligen“ und zum anschließenden gemeinsamen Mittagessen in der serbischen Gemeinde.
Dateianhänge
Satzung Pfarrkonferenzen.pdf
Satzung Orthodoxe Pfarrkonferenz
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Re: Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

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„Erdbestattung für die orthodoxen Christen die normale und reguläre Form“

Herbstsitzung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland

Hannover – Hildesheim Unter Leitung ihres Vorsitzenden Metropolit Augoustinos (Labardakis) von Deutschland (Ökumenisches Patriarchat) fand am 1. und 2. November 2012 die diesjährige Herbst-Sitzung der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) statt.

Die OBKD besteht aus allen orthodoxen Bischöfen, die für Gemeinden in Deutschland zuständig sind. Die Sitzung der OBKD findet zweimal im Jahr, jeweils an einem anderen Ort in Deutschland, statt; in diesem Herbst waren es die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover und die Stadt Hildesheim.

Am Donnerstagnachmittag, dem 1. November, lud die OBKD alle in Hannover und Umgebung tätigen orthodoxen Priester zu einem Gedankenaustausch in das Orthodoxe Zentrum in Hannover ein. Gastgeber war die Gemeinde der hll. Drei Hierarchen der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland. In einem gut zweistündigen Gespräch wurden die Geistlichen ermutigt, gemeinsam mit ihren Bischöfen die aktuellen Probleme und Fragen zu diskutieren. Besondere Zustimmung von Seiten der Bischöfe fand die Gründung der Orthodoxen Pfarrkonferenz in Hannover. Nach Mannheim/Ludwigshafen, Düsseldorf, Stuttgart und München ist dies die fünfte solche Pfarrkonferenz, die in Ausführung eines Beschlusses der Frühjahrsvollversammlung der OBKD in diesem Jahr gegründet worden ist und der ständigen intensiven Zusammenarbeit aller orthodoxen Gemeinden an einem Ort dient.

Den Ausklang dieses Tages bildete die Begegnung mit den Vertretern anderer christlicher Kirchen vor Ort: Im serbischen Zentrum und Kloster der Entschlafung der Gottesgebärerin in Hildesheim-Himmelsthür trafen die orthodoxen Bischöfe mit Bischof Norbert Trelle (römisch-katholisches Bistum Hildesheim), Altbischof Dr. Diethardt Roth (Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche) und Landesbischof Ralf Meister (Ev.-Lutherische Landeskirche Hannovers) zu einem intensiven Gedankenaustausch beim Abendessen zusammen. Am nächsten Tag nahm auch der Vorsitzende der „DOXA – Vereinigung orthodoxer Christen in Gesellschaft und Kultur e.V.“, S.K.H. Prinz Vladimir Karadjordjević, ein Mitglied des serbischen Königshauses, am Mittagessen mit den orthodoxen Bischöfen teil.

Bei der Arbeitssitzung am 2. November im Zentrum der Serbischen Orthodoxen Kirche wurden verschiedene Themen pastoraler, theologischer und innerchristlicher Natur diskutiert, so unter anderem eine Textvorlage der Theologischen Kommission der OBKD zum Thema „Begräbnis oder Feuerbestattung? - Überlegungen aus orthodoxer Sicht“. Die Bischöfe billigten das Papier, das einen historischen Überblick sowie eine Erläuterung der biblisch-theologischen Grundlagen der orthodoxen Position zur Feuerbestattung umfasst und für die Praxis der Kirche zu folgendem Schluss kommt: „Grundsätzlich gilt für die Orthodoxe Kirche: Die Toten werden unter kirchlicher Mitwirkung im Erdgrab bestattet. … Wird dennoch eine Feuerbestattung gewünscht, ist immer zu prüfen, ob nicht eine Erdbestattung möglich ist. Hierzu ist ein entsprechendes Gespräch mit dem zuständigen Geistlichen notwendig, in dem geklärt wird, dass die Feuerbestattung den Glauben der Kirche widerspricht. Sollte sich dabei zeigen, dass die Feuerbestattung aus schwerwiegenden Gründen nicht ausweichlich ist, muss geklärt werden, dass damit in keiner Weise eine Absage an den orthodoxen Glauben …verbunden ist“.

Weiterhin beschäftigte sich die Bischofskonferenz mit dem in der Bundesrepublik Deutschland geplanten Gesetz zur „Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts“ und beauftragte die Theologische Kommission, in einem Grundsatzpapier die Stellung der Orthodoxen Kirche zu Ehe, Familie und Sexualität darzulegen, das dann im kommenden Jahr von der OBKD beraten werden soll.

Sodann konnte die Bischofsversammlung die überarbeitete Fassung einer einheitlichen deutschen Übersetzung der Göttlichen Liturgie (Eucharistiefeier) entgegennehmen, die von ihrer Kommission für die Übersetzung liturgischer orthodoxer Texte in mehrjähriger intensiver Arbeit erstellt und von den Bischöfen bei ihrer Sitzung am 19. September 2009 für eine Erprobungsphase verabschiedet worden war. Die inzwischen eingegangenen Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge wurden von der Übersetzungskommission geprüft und bei der nunmehr vorgelegten vollständigen Überarbeitung der Übersetzung berücksichtigt. Eine Verabschiedung des dann allen orthodoxen Bistümern Deutschlands gemeinsamen Textes ist damit für das Jahr 2013 möglich. Inzwischen ist von der Übersetzungskommission auch eine Übersetzung des Textes der Taufe erarbeitet worden, die ebenfalls zur Erprobung veröffentlicht wird.

Die nächste Sitzung der OBKD ist für März 2013 in Dortmund geplant.
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Re: Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Igor »

Wallfahrt nach Trier 2013

Liebe hochwürdige Väter,

In diesem Jahr begeht die orthodoxe Welt das 1700-jährige Jubiläum der am 13. Juni 313 veröffentlichten Mailänder Vereinbarung zwischen den römischen Kaisern Konstantin dem Großen, dem Kaiser des Westens, und Licinius, dem Kaiser des Ostens, des so genannten Toleranzedikts von Mailand. Es gewährte sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion anzuhängen, die ein jeder für sich wählt und bedeutete damit die freie Entfaltung des Christentums nach Jahrhunderten der Verfolgung.

Aus diesem Anlass finden an etlichen Orten der orthodoxen Welt 2013 Gedenkveranstaltungen statt – auch in Deutschland, und zwar in der Residenzstadt des hl. apostelgleichen Kaisers Konstantin, nämlich in Trier.

Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD), die an den Tagen zuvor ihre Herbstsitzung bei Trier halten wird, lädt alle orthodoxen Christen herzlich ein zu einer

Bischöflichen Göttlichen Liturgie
am Samstag, dem 12. Oktober 2013, um 10.30 Uhr
in der heutigen Kirche des Erlösers, der alten Konstantinsbasilika, in Trier.

Im Anschluss an die Göttliche Liturgie ist eine Prozession zur Trierer Domkirche St. Peter mit einem kurzen Gebetsgottesdienst in der dortigen Kapelle des hl. Athanasios und der Verehrung des Hauptes der hl. Helena, das sich im Dom befindet, geplant.

Schon heute möchte die OBKD zu dieser Pilgerfahrt herzlich einladen und würde sich freuen, wenn die orthodoxen Christen aller Bistümer und Nationalitäten in großer Zahl daran teilnehmen und so die Präsenz der Orthodoxen Kirche in diesem Lande bezeugen könnten.

ORTHODOXE BISCHOFSKONFERENZ IN DEUTSCHLAND
Generalsekretariat: Splintstr. 6a, 44139 Dortmund
Tel. 0231 - 189 97 95 . Fax 0231-189 97 96
Mobil: 0172 - 288 99 44
E-Mail: generalsekretariat@obkd.de
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Re: Neues von der Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands

Beitrag von Igor »

Vom 8.-10. März 2013 trat die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) zu ihrer diesjährigen Frühjahrsvollversammlung zusammen, und zwar in Dortmund, wo es mehrere große und aktive orthodoxe Gemeinden – eine griechische, eine russische, eine serbische und eine serbische – gibt.

Das Treffen der Bischöfe begann mit der inzwischen schon zu einer guten Tradition gewordenen Begegnung mit dem örtlichen orthodoxen Klerus, in der zahlreiche pastorale Aspekte zur Sprache kamen. Der Abend diente dem Gespräch mit den Vertretern anderer christlicher Konfessionen, zu dem der Einladung der OBKD der römisch-katholische Erzbischof von Paderborn, Erzbischof Hans-Josef Becker, und (in Vertretung der westfälischen Präses Annette Kurschus) Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller (Landeskirchenamt Bielefeld) gefolgt waren. Themen der offenen Aussprache waren gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland, wie die zunehmend bedeutendere Rolle des Islam.

Bei der Arbeitssitzung am nächsten Tag beschäftigten sich die Bischöfe mit den Entwicklungen in verschiedenen Diözesen, in denen derzeit nach der Wahl von Metropolit Youhanna zum Patriarchen von Antiochien und dem gesundheitsbedingten Rücktritt von Erzbischof Gabriel von Komana (Exarchat der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa) sowie der Bestellung des serbischen Patriarchen Irinej zum Administrator der Diözese von Mitteleuropa wichtige Veränderungen stattgefunden haben. Die Bischöfe informierten sich sodann über aktuelle Entwicklungen beim orthodoxen Religionsunterricht, im „Orthodoxen Jugendbund Deutschland“ sowie bei der innerchristlichen Zusammenarbeit und der Informationsarbeit im Internet.

Wichtigster Beschluss dieser Frühjahrstagung war die Verabschiedung der von der Übersetzungskommission der OBKD in mehrjähriger Arbeit fertiggestellten gemeinsamen Textfassung der Göttlichen Liturgie, die in Zukunft in allen in deutscher Sprache gefeierten eucharistischen Gottesdiensten der Orthodoxen Kirche in Deutschland Verwendung finden soll. Die nunmehr beschlossene Textfassung findet sich auf der Web-Seite der Bischofskonferenz: www.obkd.de.

Von besonderer Bedeutung für die Bischöfe wie ihre Gäste war die Begegnung mit der Präsidentin des Landtages von Nordrhein-Westfalen, Carina Gödecke, die in herzlicher Atmosphäre zu einem regen Gedankenaustausch führte. Wie der Vorsitzende der OBKD, Metropolit Augoustinos (Labardakis) von Deutschland hervorhob, war es für die OBKD eine große Ehre und Freude, mit einer führenden politischen Repräsentantin des Landes zusammenzutreffen. Metropolit Augoustinos betonte dabei die Bereitschaft der Orthodoxen Kirche, sich weiter in der deutschen Gesellschaft zu verwurzeln und eine aktive Rolle zum Wohle des Landes zu spielen.

Die Versammlung endete am Sonntag mit der gemeinsamen Feier der Göttlichen Liturgie in der Kirche der hll. Apostel und dem Zusammensein mit der Ortsgemeinde.

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