Sonntagspflicht!?
in eigener Sache... zur Klärung
hallo Christopher,
falls es dich wundert, warum eine orthodoxe Mary aus katholischer Sicht beschreibt und als Johanna unterschreibt...
Johanna war mein nickname vor meiner Konversion in die Orthodoxie, meine Aufnahme in die Orthodoxe Kirche war im Herbst 2008.
Heute rede ich auch nicht mehr von Sonntagspflicht, freue mich aber jeden Sonntag, wenn ich die Göttliche Liturgie mitfeiern darf.
lg Mary
falls es dich wundert, warum eine orthodoxe Mary aus katholischer Sicht beschreibt und als Johanna unterschreibt...
Johanna war mein nickname vor meiner Konversion in die Orthodoxie, meine Aufnahme in die Orthodoxe Kirche war im Herbst 2008.
Heute rede ich auch nicht mehr von Sonntagspflicht, freue mich aber jeden Sonntag, wenn ich die Göttliche Liturgie mitfeiern darf.
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Re: Sonntagspflicht!?
Ich muss und musste oft leider erfahren, das die Sonntagspflicht teilweise sehr anstrengend ist. Es gibt einfach Situationen( besonders mit einem zweijährigen Sohn) die es mir, uns, unmöglich machen sonntags zur Messe zu gehen. Dann tritt mein schlechtes, verängstigtes Gewissen an mich heran und sagt: Die eigenverschuldete Verrsäumung der hl. Messe ist eine Todsünde, bis ich Beichten war darf ich nicht zur hl. Kommunion u.s.w. Daher empfinde ich die Pflicht oft als lästig und als Druckmittel genutzt. Dann gibt es nämlich Geschichten von armen Katholiken die Nächte lang wandern um der hl.msse beizuwohnen und ich steh da und halte meine ehrlichen Gründe für überflüssig...schade das es dieses Systems von Angst und Hölle immer noch in der RKK gibt.
- Florianklaus
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Re: Sonntagspflicht!?
Dieses "System" existiert nur in Deiner Einbildung.Christopher B. hat geschrieben:Ich muss und musste oft leider erfahren, das die Sonntagspflicht teilweise sehr anstrengend ist. Es gibt einfach Situationen( besonders mit einem zweijährigen Sohn) die es mir, uns, unmöglich machen sonntags zur Messe zu gehen. Dann tritt mein schlechtes, verängstigtes Gewissen an mich heran und sagt: Die eigenverschuldete Verrsäumung der hl. Messe ist eine Todsünde, bis ich Beichten war darf ich nicht zur hl. Kommunion u.s.w. Daher empfinde ich die Pflicht oft als lästig und als Druckmittel genutzt. Dann gibt es nämlich Geschichten von armen Katholiken die Nächte lang wandern um der hl.msse beizuwohnen und ich steh da und halte meine ehrlichen Gründe für überflüssig...schade das es dieses Systems von Angst und Hölle immer noch in der RKK gibt.
- Florianklaus
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Re: Kath. Sonntagspflicht erfüllt bei Besuch der orth. Liturgie
Die Aussage des Diakons ist nicht zutreffend. Ein Katholik kann die Sonnütagspflicht nur durch den Besuch einer katholischen Eucharistiefeier, gleich welchen Ritus, erfüllen. Ist er an deren Besuch gehindert, liegt kein Verstoß vor, unabhängig davon, ob er einen Gottesdienst einer anderen Denomination besucht oder nicht.talitaNeu hat geschrieben:Ich fand es wunderbar,
als mein bester Freund, der katholische Diakon mir sagte, dass diese Sonntagspflicht erfüllt wird mit dem Besuch einer orthodoxen Liturgie, im Falle, dass eine katholische Kirche sich nicht in der Nähe befindet :-)
Ich möchte auch sagen, dass die Gebete dieses lieben Freundes für mich viel bedeuetet haben und durch die Gnade des Herrn auch viel bewirkt haben.
An dieser Stelle einen lieben Gruß auch an die katholischen Freunde dieses Forums in diesem Jahr, in dem der Christus selbst unser Zentrum die Nähe zu einander schenkt durch den gemeinsamen Termin des Osterns, somit auch der Himmelfahr, somit auch dem freudigen nahekommendem Pfingsten.
Aleksandra
Re: Kath. Sonntagspflicht erfüllt bei Besuch der orth. Liturgie
Ist die Existenz eines 2jährigen Kindes ein legitimer Verhinderungsgrund?Florianklaus hat geschrieben:Die Aussage des Diakons ist nicht zutreffend. Ein Katholik kann die Sonnütagspflicht nur durch den Besuch einer katholischen Eucharistiefeier, gleich welchen Ritus, erfüllen. Ist er an deren Besuch gehindert, liegt kein Verstoß vor, unabhängig davon, ob er einen Gottesdienst einer anderen Denomination besucht oder nicht.talitaNeu hat geschrieben:Ich fand es wunderbar,
als mein bester Freund, der katholische Diakon mir sagte, dass diese Sonntagspflicht erfüllt wird mit dem Besuch einer orthodoxen Liturgie, im Falle, dass eine katholische Kirche sich nicht in der Nähe befindet :-)
Ich möchte auch sagen, dass die Gebete dieses lieben Freundes für mich viel bedeuetet haben und durch die Gnade des Herrn auch viel bewirkt haben.
An dieser Stelle einen lieben Gruß auch an die katholischen Freunde dieses Forums in diesem Jahr, in dem der Christus selbst unser Zentrum die Nähe zu einander schenkt durch den gemeinsamen Termin des Osterns, somit auch der Himmelfahr, somit auch dem freudigen nahekommendem Pfingsten.
Aleksandra
Und: Es ist ja eher unwahrscheinlich, dass Christopher wegen des Kindes nicht in die Messe geht, in die Liturgie aber schon, oder?
(Wobei der Knips inklusive all seiner Äusserungen natürlich bei Orthodoxens sehr willkommen wäre.... und stille sitzen müsste er auch nicht...)
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- Florianklaus
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Re: Kath. Sonntagspflicht erfüllt bei Besuch der orth. Liturgie
Kinderbetreuung kann sicher ein legitimer Verhinderungsgrund sein. Im Einzelfall wird man fragen können, ob tatsächlich während sämtlicher erreichbarer Sonntagsmessen die Betreuung beider Elternteile nötig ist. Wenn dem so ist, ist Skrupulantentum natürlich völlig unangebracht.Mary hat geschrieben:Ist die Existenz eines 2jährigen Kindes ein legitimer Verhinderungsgrund?Florianklaus hat geschrieben:Die Aussage des Diakons ist nicht zutreffend. Ein Katholik kann die Sonnütagspflicht nur durch den Besuch einer katholischen Eucharistiefeier, gleich welchen Ritus, erfüllen. Ist er an deren Besuch gehindert, liegt kein Verstoß vor, unabhängig davon, ob er einen Gottesdienst einer anderen Denomination besucht oder nicht.talitaNeu hat geschrieben:Ich fand es wunderbar,
als mein bester Freund, der katholische Diakon mir sagte, dass diese Sonntagspflicht erfüllt wird mit dem Besuch einer orthodoxen Liturgie, im Falle, dass eine katholische Kirche sich nicht in der Nähe befindet :-)
Ich möchte auch sagen, dass die Gebete dieses lieben Freundes für mich viel bedeuetet haben und durch die Gnade des Herrn auch viel bewirkt haben.
An dieser Stelle einen lieben Gruß auch an die katholischen Freunde dieses Forums in diesem Jahr, in dem der Christus selbst unser Zentrum die Nähe zu einander schenkt durch den gemeinsamen Termin des Osterns, somit auch der Himmelfahr, somit auch dem freudigen nahekommendem Pfingsten.
Aleksandra
Und: Es ist ja eher unwahrscheinlich, dass Christopher wegen des Kindes nicht in die Messe geht, in die Liturgie aber schon, oder?
(Wobei der Knips inklusive all seiner Äusserungen natürlich bei Orthodoxens sehr willkommen wäre.... und stille sitzen müsste er auch nicht...)
Re: Sonntagspflicht!?
Als Ex-Katholik möchte ich auch mal meinen Senf zur dieser Diskussion beitragen.
Die katholische Theorie:
Die katholische Glaubenslehre ist, was die Sonntagspflicht angeht, unmissverständlich: jeder Katholik/in hat die Sonntagspflicht zu erfüllen, ausgenommen hiervon sind nur bestimmte Berufsgruppen, die auch Sonntags arbeiten müssen (Polizei, Feuerwehr, Ärzte, Krankenschwester etc.) und auch nur dann, wenn die Katholiken, die diese Berufe ausüben, zu dieser Zeit auch wirklich Dienst haben - sonst nicht. Eigene Kinder sind kein Hinderungsgrund, da man Sie zur katholischen Messe mitnehmen kann und es auch soll. Nur wer krankheitsbedingt oder sonst eine Verletzung hat, durch die er nicht zur Kirche gehen kann (z.B. ein Beinbruch etc.) ist von der Sonntagspflicht ausgenommen. Wer nicht zum Sonntagsgottesdienst geht, obwohl er/sie kann, begeht eine schwere Sünde, und muss vorher zur Beichte, wenn er/sie die heilige Kommunion würdig empfangen will. Soweit die katholische Theorie.
Nun kommen wir zur Realität in der katholischen Kirche:
Man wird in der katholischen Kirche nicht automatisch exkommuniziert, bloß weil man sich monate- oder jahrelang nicht bei einem katholischen Sonntagsgottesdienst hat blicken lassen. In den katholischen Pfarreien führt niemand Anwesenheitslisten - obwohl das bei der mittlerweile so geringen Zahl an regelmäßigen Gottesdienstbesuchern sicherlich kein Problem wäre. Kein katholischer Bischof oder Kardinal verhängt wegen so etwas eine Anathema oder Exkommunikation über einen Katholiken. Es ist den katholischen Bischöfen in Deutschland schlichtweg egal, Hauptsache alle Katholiken, die noch nicht per Standes- oder Bürgeramt aus der katholischen Kirche offiziell ausgetreten sind, zahlen weiterhin brav ihre Kirchensteuer.
Obwohl die Sonntagspflicht verbindlich vorgeschrieben ist, halten sich in Deutschland 90-95 Prozent aller Katholiken ohnehin nicht daran. Nur knapp 8-9 Prozent aller Katholiken in Deutschland besuchen regelmäßig einen katholischen Gottesdienst, wobei unter dem Begriff "regelmäßig" wenigstens 1 mal pro Monat bedeutet. Die Zahl der Katholiken, die 3-4 mal pro Monat zum Sonntagsgottesdienst gehen, liegt bundesweit im Promillebereich - defacto fast nicht existent. Die Zahl der Katholiken, die überhaupt mal beichten gehen, liegt ebenfalls im Promillebereich. Die meisten Katholiken besuchen höchstens 1-2 mal pro Jahr den katholischen Gottesdienst und dies vor allem zur Weihnachten und zur Ostern und das wars dann auch schon.
Selbst diejenigen Katholiken, die wenigstens 1 mal pro Monat zum Gottesdienst gehen, beichten in der Regel vielleicht ein mal im Jahr (meistens vor der Weihnachtsmesse). Das heißt an den meisten Tagen des Jahres, wo diese Katholiken zum Gottesdienst gehen, befinden sie sich im Stand der schweren Sünde und dürften eigentlich gar nicht die heilige Kommunion empfangen. Was aber die meisten Katholiken nicht stört und sie trotzdem jedes Mal, wenn sie können, zur heiligen Kommunion gehen. Den meisten deutschen katholischen Priestern ist dieser Zustand bewusst, schließlich nehmen sie im Jahr kaum noch Beichten ab, aber es ist den meisten katholischen Priestern mittlerweile ziemlich gleichgültig ob jemand, nach Auffassung der katholischen Glaubenslehre, würdig oder unwürdig die heilige Kommunion, während eines katholischen Gottesdienstes, empfängt oder nicht. Selbst die meisten katholischen Priester in Deutschland beichten selbst vielleicht noch einmal pro Jahr (so berichtete es zumindest ein Artikel auf Kath.net). Indem Sinne sind die katholischen Hirten oft selbst kaum besser als ihre ach so verloreren katholischen Schafe.
Zusammenfassung:
Kurz und knapp, ja, es gibt die katholische Sonntagspflicht und sie ist weiterhin für alle Katholiken (ja, auch für alle Katholiken in Deutschland) verbindlich, nur es hält sich kaum noch ein Katholik/in daran. Den meisten Katholiken ist es einfach egal - genauso wie das Sakrament der Beichte.
Die katholische Theorie:
Die katholische Glaubenslehre ist, was die Sonntagspflicht angeht, unmissverständlich: jeder Katholik/in hat die Sonntagspflicht zu erfüllen, ausgenommen hiervon sind nur bestimmte Berufsgruppen, die auch Sonntags arbeiten müssen (Polizei, Feuerwehr, Ärzte, Krankenschwester etc.) und auch nur dann, wenn die Katholiken, die diese Berufe ausüben, zu dieser Zeit auch wirklich Dienst haben - sonst nicht. Eigene Kinder sind kein Hinderungsgrund, da man Sie zur katholischen Messe mitnehmen kann und es auch soll. Nur wer krankheitsbedingt oder sonst eine Verletzung hat, durch die er nicht zur Kirche gehen kann (z.B. ein Beinbruch etc.) ist von der Sonntagspflicht ausgenommen. Wer nicht zum Sonntagsgottesdienst geht, obwohl er/sie kann, begeht eine schwere Sünde, und muss vorher zur Beichte, wenn er/sie die heilige Kommunion würdig empfangen will. Soweit die katholische Theorie.
Nun kommen wir zur Realität in der katholischen Kirche:
Man wird in der katholischen Kirche nicht automatisch exkommuniziert, bloß weil man sich monate- oder jahrelang nicht bei einem katholischen Sonntagsgottesdienst hat blicken lassen. In den katholischen Pfarreien führt niemand Anwesenheitslisten - obwohl das bei der mittlerweile so geringen Zahl an regelmäßigen Gottesdienstbesuchern sicherlich kein Problem wäre. Kein katholischer Bischof oder Kardinal verhängt wegen so etwas eine Anathema oder Exkommunikation über einen Katholiken. Es ist den katholischen Bischöfen in Deutschland schlichtweg egal, Hauptsache alle Katholiken, die noch nicht per Standes- oder Bürgeramt aus der katholischen Kirche offiziell ausgetreten sind, zahlen weiterhin brav ihre Kirchensteuer.
Obwohl die Sonntagspflicht verbindlich vorgeschrieben ist, halten sich in Deutschland 90-95 Prozent aller Katholiken ohnehin nicht daran. Nur knapp 8-9 Prozent aller Katholiken in Deutschland besuchen regelmäßig einen katholischen Gottesdienst, wobei unter dem Begriff "regelmäßig" wenigstens 1 mal pro Monat bedeutet. Die Zahl der Katholiken, die 3-4 mal pro Monat zum Sonntagsgottesdienst gehen, liegt bundesweit im Promillebereich - defacto fast nicht existent. Die Zahl der Katholiken, die überhaupt mal beichten gehen, liegt ebenfalls im Promillebereich. Die meisten Katholiken besuchen höchstens 1-2 mal pro Jahr den katholischen Gottesdienst und dies vor allem zur Weihnachten und zur Ostern und das wars dann auch schon.
Selbst diejenigen Katholiken, die wenigstens 1 mal pro Monat zum Gottesdienst gehen, beichten in der Regel vielleicht ein mal im Jahr (meistens vor der Weihnachtsmesse). Das heißt an den meisten Tagen des Jahres, wo diese Katholiken zum Gottesdienst gehen, befinden sie sich im Stand der schweren Sünde und dürften eigentlich gar nicht die heilige Kommunion empfangen. Was aber die meisten Katholiken nicht stört und sie trotzdem jedes Mal, wenn sie können, zur heiligen Kommunion gehen. Den meisten deutschen katholischen Priestern ist dieser Zustand bewusst, schließlich nehmen sie im Jahr kaum noch Beichten ab, aber es ist den meisten katholischen Priestern mittlerweile ziemlich gleichgültig ob jemand, nach Auffassung der katholischen Glaubenslehre, würdig oder unwürdig die heilige Kommunion, während eines katholischen Gottesdienstes, empfängt oder nicht. Selbst die meisten katholischen Priester in Deutschland beichten selbst vielleicht noch einmal pro Jahr (so berichtete es zumindest ein Artikel auf Kath.net). Indem Sinne sind die katholischen Hirten oft selbst kaum besser als ihre ach so verloreren katholischen Schafe.
Zusammenfassung:
Kurz und knapp, ja, es gibt die katholische Sonntagspflicht und sie ist weiterhin für alle Katholiken (ja, auch für alle Katholiken in Deutschland) verbindlich, nur es hält sich kaum noch ein Katholik/in daran. Den meisten Katholiken ist es einfach egal - genauso wie das Sakrament der Beichte.
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Re: Sonntagspflicht!?
@Łukasz: M.E. ist dein Post eine Vermischung von Dingen, die (leider!) zutreffen und Vermutungen bzw. Behauptungen ohne Quellenangaben.
Der Vollständigkeit halber:
http://www.codex-iuris-canonici.de/buch4.htm
Woraus sich die Möglichkeit ergibt, eine kath. Vorabendmessse zu besuchen und am Sonntag zu einer orthodoxen Liturgie zu gehen.
Das habe ich auch schon so gehandhabt und ich denke der Threaderöffner weiß das auch.
Woher weißt Du, dass es den Bischöfen "egal" ist? Ich halte das für Unfug.Łukasz hat geschrieben:Man wird in der katholischen Kirche nicht automatisch exkommuniziert, bloß weil man sich monate- oder jahrelang nicht bei einem katholischen Sonntagsgottesdienst hat blicken lassen.
Es ist den katholischen Bischöfen in Deutschland schlichtweg egal, Hauptsache alle Katholiken,
die noch nicht per Standes- oder Bürgeramt aus der katholischen Kirche offiziell ausgetreten sind, zahlen weiterhin brav ihre Kirchensteuer.
Das kann durchaus alles stimmen, aber kannst Du angeben, woher diese Zahlen kommen?Łukasz hat geschrieben:Obwohl die Sonntagspflicht verbindlich vorgeschrieben ist, halten sich in Deutschland 90-95 Prozent aller Katholiken ohnehin nicht daran. Nur knapp 8-9 Prozent aller Katholiken in D.... usw.
Auch hier: Woher weißt Du, dass es ihnen gleichgültig ist? Das ist erstmal nur eine starke Behauptung.Łukasz hat geschrieben:Den meisten deutschen katholischen Priestern ist dieser Zustand bewusst, schließlich nehmen sie im Jahr kaum noch Beichten ab,
aber es ist den meisten katholischen Priestern mittlerweile ziemlich gleichgültig ob jemand,
nach Auffassung der katholischen Glaubenslehre, würdig oder unwürdig die heilige Kommunion, während eines katholischen Gottesdienstes, empfängt oder nicht.
Der Vollständigkeit halber:
(Hervorhebung von mir)CIC hat geschrieben:Can. 1246 — § 1. Der Sonntag, an dem das österliche Geheimnis gefeiert wird, ist aus apostolischer Tradition in der ganzen Kirche als der gebotene ursprüngliche Feiertag zu halten.
Ebenso müssen gehalten werden die Tage der Geburt unseres Herrn Jesus Christus, der Erscheinung des Herrn, der Himmelfahrt und des heiligsten Leibes und Blutes Christi,
der heiligen Gottesmutter Maria, ihrer Unbefleckten Empfängnis und ihrer Aufnahme in den Himmel, des heiligen Joseph, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und schließlich Allerheiligen.
Can. 1246 — § 2. Die Bischofskonferenz kann jedoch, nach vorheriger Genehmigung des Apostolischen Stuhles, einige der gebotenen Feiertage aufheben oder auf einen Sonntag verlegen.
Can. 1247. Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen sind die Gläubigen zur Teilnahme an der Meßfeier verpflichtet;
sie haben sich darüber hinaus jener Werke und Tätigkeiten zu enthalten, die den Gottesdienst, die dem Sonntag eigene Freude oder die Geist und Körper geschuldete Erholung hindern.
Can. 1248 — § 1. Dem Gebot zur Teilnahme an der Meßfeier genügt, wer an einer Messe teilnimmt, wo immer sie in katholischem Ritus am Feiertag selbst oder am Vorabend gefeiert wird.
Can. 1248 — § 2. Wenn wegen Fehlens eines geistlichen Amtsträgers oder aus einem anderen schwerwiegenden Grund die Teilnahme an einer Eucharistiefeier unmöglich ist,
wird sehr empfohlen, daß die Gläubigen an einem Wortgottesdienst teilnehmen, wenn ein solcher in der Pfarrkirche oder an einem anderen heiligen Ort
gemäß den Vorschriften des Diözesanbischofs gefeiert wird, oder daß sie sich eine entsprechende Zeit lang dem persönlichen Gebet oder dem Gebet in der Familie
oder gegebenenfalls in Familienkreisen widmen.
http://www.codex-iuris-canonici.de/buch4.htm
Woraus sich die Möglichkeit ergibt, eine kath. Vorabendmessse zu besuchen und am Sonntag zu einer orthodoxen Liturgie zu gehen.
Das habe ich auch schon so gehandhabt und ich denke der Threaderöffner weiß das auch.
Re: Sonntagspflicht!?
Hallo Pascal,
Quellenangaben für meine Behauptungen gibt es,nur war ich zu faul, diese wieder im Internet rauszusuchen und hier zu verlinken. Das was ich geschrieben habe, ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ist das Ergebnis diverser Studien zur Religiösität und Teilnahme am kirchlichen Leben, die von den großen Kirchen selbst im Laufe der Jahre immer wieder in Auftrag gegeben wurden. D.h. die großen Kirchen (die EKD und die Katholische Kirche) wissen sehr wohl, wie es um den Glauben in Deutschland und Westeuropa steht. Etwas unternehmen tun die Kirchenoberen gegen diese Entwicklung in Deutschland - und mittlerweile in ganz Europa - aber nichts. Es ist ja nicht so, dass es nur in Deutschland mit dem christlichen Glauben bergab geht, in ganz Europa findet diese Entwicklung statt. In Deutschland, Frankreich und England ist diese Entwicklung nur am weitesten fortgeschritten.
Die so genannten Volkskirchen in Deutschland sind im Grunde nur noch politisch-caritativ-tätige Institutionen, mit tausenden Kirchengebäuden, Immobilien, Kulturgütern, caritativen Verbänden und zusammen gehören sie auch mit zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Sie nehmen jedes Jahr zig Milliarden Euro durch Kirchensteuer und andere Subventionen des Staates ein, betreiben Krankenhäuser, deren Kosten aber zu 90 Prozent vom Staat oder dem jeweiligen Bundesland getragen wird, während alle Gewinne daraus als auch die Aufsicht unter Kontrolle der Kirchen fällt. Der religiöse Betrieb, also Heilige Messen, Beichten etc. sind da nur noch Randerscheinungen und religiöse Folklore, um den Anschein zu waren. So sehe ich das zumindest.
Was die 8-9 Prozent regelmäßiger Gottesdienstbesucher angeht, diese Zahlen stammen selber von den Kirchen. Die beiden großen Kirchen führen jedes Jahr eine große Zählung sowie zu den wirklich wichtigen Feiertagen weitere Zählungen durch, um zu sehen, in welche Richtung sich das kirchliche Leben in Deutschland entwickelt. Ich würde dir gerne die Quellen dafür nennen, aber das sind alles Sachen, die ich vor Jahren in Zeitungen und im Internet gelesen habe und momentan habe ich einfach nicht die Zeit, um mich mal wieder auf große Internetrecherche zu machen.
Bei der Evangelischen Kirche Deutschlands z.B. ist es sogar noch viel schlimmer. Bei der EKD gehen noch knapp 5-7 Prozent (abhängig von der Region) aller Protestanten überhaupt noch regelmäßig zum Gottesdienst und die meisten davon sind schon im Rentenalter. In den 90er Jahren gingen immerhin noch mehr als 12 Prozent aller Katholiken regelmäßig zum Gottesdienst. Im Laufe der letzten 15-20 Jahre ist diese Zahl um fast 30 Prozent auf die heutigen 8-9 Prozent gefallen. Auch die jährlichen Kirchenaustritte, die in die hunderttausende gehen, sprechen eine klare Sprache, dass es mit dem christlichen Glauben in Deutschland bergab geht. Aber auch im Rest von Europa findet die gleiche Entwicklung statt. Deutschland ist kein Einzelfall.
Nimm z.B. das katholische Polen, meine Heimat: 92-95 Prozent aller Polen sind Katholiken. 70 Prozent der polnischen Jugendlichen gehen überhaupt nicht mehr zum Gottesdienst. Auf dem Land gehen noch 39 Prozent aller Polen regelmäßig zum Gottesdienst (1-2 mal pro Monat). In den polnischen Großstädten gehen nur noch 20-25 Prozent aller Katholiken regelmäßig zum Gottesdienst. Die Zahl der Beichten sinkt in Polen dramatisch. Die meisten Katholiken gehen selbst in Polen nur noch ein mal pro Jahr zur Beichte. Die Zahl der Priesterberufungen in Polen sinkt von Jahr zu Jahr und dies prozentual sogar schneller als in Deutschland. Die Zahl der zivil geschlossenen Ehen steigt während die Zahl kirchlicher Trauungen rapide abnimmt. Auch die Zahl der Scheidungen in Polen hat schon längst westliches (deutsches) Niveau erreicht. Fast alle Polen hatten vor der Ehe Sex gehabt und das Durchschnittsalter, in dem die meisten polnischen Mädels das erste Mal Sex haben, liegt zwischen dem 15.-17. Lebensjahr. Die Zahl der Abtreibungen steigt von Jahr zu Jahr, während die Geburtenrate mit 1,4 pro Frau genauso niedrig ist, wie in Deutschland. Wie du siehst gibt es selbst in Polen kaum noch Unterschiede zu Deutschland. Diese Zahlen über die polnische Kirche stammen übrigens aus dem polnischen Fernsehen, das jedes Jahr neue "Hiobsbotschaften" über die Entwicklung des katholischen Glaubens in Polen veröffentlicht.
Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, das ja angeblich so religiös und christlich sein soll, geht die Entwicklung in die gleiche Richtung. Die Zahl der Menschen, die sich als Christen bezeichnen, fiel von 85 Prozent (1990) auf 76 Prozent (2008). Zwischen 25-30 Prozent aller Amerikaner bezeichnen sich seit 2015 als Atheisten, Agnostiker, sogenannte "Nones" oder als "religious unaffiliated". 70-88 Prozent aller amerikanischen Jugendlichen kehren den Freikirchen und evangelikalen Kirchen den Rücken, sobald sie aufs College oder die Universität kommen. 63 Prozent aller christlichen Jugendlichen in den USA glaubt nicht mehr, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. 51 Prozent aller christlichen Jugendlichen glaubt auch nicht, dass Jesus leibhaftig von den Toten auferstanden ist. 68 Prozent von ihnen glauben auch nicht, dass es sowas wie den Heiligen Geist gibt. 65 Prozent der christlichen Jugendlichen glaubt auch nicht, dass es den Teufel wirklich gibt. 58 Prozent von ihnen glaubt, dass egal ist, welcher Religion man angehört. 25 Prozent aller Lehrer in den USA bezeichnen sich als Atheisten oder Agnostiker. Nur 6 Prozent aller U.S.-Lehrer glaubt, dass die Bibel das "Wort Gottes" ist. 50 Prozent der U.S.-Lehrer hält die Bibel für ein großes Märchenbuch. 75 Prozent der amerikanischen Schul- und Universitäts-Lehrer glaubt, dass Religion Privatsache und im öffentlich-politischen Leben nichts verloren hat. Quelle für diese Zahlen aus Amerika findest du auf der folgenden Webseite HIER.
Zurück nach Deutschland. Dass das Sakrament der Beichte so gut wie gar nicht mehr in Anspruch genommen wird, ist ein offenes Geheimnis in der katholischen Kirche. Das Gleiche gilt auch bei den Lutheranern. Selbst die meisten Polen in Deutschand beichten nur noch 1 mal pro Jahr vor der Weihnachtsmesse und das war's dann auch schon. Ich bin selbst kein Moralapostel und habe selbst schon oft genug Fehler in meinem Leben begangen und sehe ständig, wie die Menschen in meinem Umfeld miteinander umgehen. Daher kann mir keiner erzählen, dass er/sie es schafft, fast ein ganzes Jahr ohne schwere Sünde zu leben, so dass die Beichte nur einmal pro Jahr nötig wäre und dass man - ohne zwischendurch zu beichten - immer sich moralisch in einem Zustand befindet, so dass man würdig die heilige Kommunion empfangen kann. Das glaubst auch sicher du nicht, lieber Pascal. Das glaubt keiner!
Was die Sonntagspflicht angeht, sicher kann man am Samstag die Vorabendmesse besuchen und so seine "Pflicht" erfüllen, aber bei der Sache mit dem Besuch einer orthodoxen Liturgie anstelle eines katholischen Gottesdienstes, falls keine katholische Kirche erreichbar ist, halt ich für so nicht richtig. Katholiken können zwar einen orthodoxen Gottesdienst besuchen, da hat kein orthodoxer Christ was dagegen, aber die heilige Kommunion können sie in der orthodoxen Kirche nicht empfangen - auch nicht in den orthodoxen Kirchen, die mit der Römisch-Katholischen Kirche uniert sind. Da die orthodoxen Gottesdienste in der jeweiligen Landessprache gehalten werden und auch andere Traditionen und die orthodoxe Liturgie selbst einen komplett anderen Ablauf hat, als ein katholischer Gottesdienst, wären Katholiken dabei nur Zuschauer, weil sie ohnehin fast nichts verstehen würden. Wie soll ein Katholik unter diesen Bedingungen behaupten können, er habe am orthodoxen Gottesdienst aktiv teilgenommen, und so seine Sonntagspflicht erfüllt? Dass mit der Teilnahme an orthodoxen Gottesdiensten gilt ja ohnehin nur für diejenigen orthodoxen Kirchen, die mit der Römisch-Katholischen Kirche uniert sind, und den Papst als obersten Bischof anerkennen. Für alle anderen orthodoxen Kirchen gilt das nicht.
Quellenangaben für meine Behauptungen gibt es,nur war ich zu faul, diese wieder im Internet rauszusuchen und hier zu verlinken. Das was ich geschrieben habe, ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ist das Ergebnis diverser Studien zur Religiösität und Teilnahme am kirchlichen Leben, die von den großen Kirchen selbst im Laufe der Jahre immer wieder in Auftrag gegeben wurden. D.h. die großen Kirchen (die EKD und die Katholische Kirche) wissen sehr wohl, wie es um den Glauben in Deutschland und Westeuropa steht. Etwas unternehmen tun die Kirchenoberen gegen diese Entwicklung in Deutschland - und mittlerweile in ganz Europa - aber nichts. Es ist ja nicht so, dass es nur in Deutschland mit dem christlichen Glauben bergab geht, in ganz Europa findet diese Entwicklung statt. In Deutschland, Frankreich und England ist diese Entwicklung nur am weitesten fortgeschritten.
Die so genannten Volkskirchen in Deutschland sind im Grunde nur noch politisch-caritativ-tätige Institutionen, mit tausenden Kirchengebäuden, Immobilien, Kulturgütern, caritativen Verbänden und zusammen gehören sie auch mit zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Sie nehmen jedes Jahr zig Milliarden Euro durch Kirchensteuer und andere Subventionen des Staates ein, betreiben Krankenhäuser, deren Kosten aber zu 90 Prozent vom Staat oder dem jeweiligen Bundesland getragen wird, während alle Gewinne daraus als auch die Aufsicht unter Kontrolle der Kirchen fällt. Der religiöse Betrieb, also Heilige Messen, Beichten etc. sind da nur noch Randerscheinungen und religiöse Folklore, um den Anschein zu waren. So sehe ich das zumindest.
Was die 8-9 Prozent regelmäßiger Gottesdienstbesucher angeht, diese Zahlen stammen selber von den Kirchen. Die beiden großen Kirchen führen jedes Jahr eine große Zählung sowie zu den wirklich wichtigen Feiertagen weitere Zählungen durch, um zu sehen, in welche Richtung sich das kirchliche Leben in Deutschland entwickelt. Ich würde dir gerne die Quellen dafür nennen, aber das sind alles Sachen, die ich vor Jahren in Zeitungen und im Internet gelesen habe und momentan habe ich einfach nicht die Zeit, um mich mal wieder auf große Internetrecherche zu machen.
Bei der Evangelischen Kirche Deutschlands z.B. ist es sogar noch viel schlimmer. Bei der EKD gehen noch knapp 5-7 Prozent (abhängig von der Region) aller Protestanten überhaupt noch regelmäßig zum Gottesdienst und die meisten davon sind schon im Rentenalter. In den 90er Jahren gingen immerhin noch mehr als 12 Prozent aller Katholiken regelmäßig zum Gottesdienst. Im Laufe der letzten 15-20 Jahre ist diese Zahl um fast 30 Prozent auf die heutigen 8-9 Prozent gefallen. Auch die jährlichen Kirchenaustritte, die in die hunderttausende gehen, sprechen eine klare Sprache, dass es mit dem christlichen Glauben in Deutschland bergab geht. Aber auch im Rest von Europa findet die gleiche Entwicklung statt. Deutschland ist kein Einzelfall.
Nimm z.B. das katholische Polen, meine Heimat: 92-95 Prozent aller Polen sind Katholiken. 70 Prozent der polnischen Jugendlichen gehen überhaupt nicht mehr zum Gottesdienst. Auf dem Land gehen noch 39 Prozent aller Polen regelmäßig zum Gottesdienst (1-2 mal pro Monat). In den polnischen Großstädten gehen nur noch 20-25 Prozent aller Katholiken regelmäßig zum Gottesdienst. Die Zahl der Beichten sinkt in Polen dramatisch. Die meisten Katholiken gehen selbst in Polen nur noch ein mal pro Jahr zur Beichte. Die Zahl der Priesterberufungen in Polen sinkt von Jahr zu Jahr und dies prozentual sogar schneller als in Deutschland. Die Zahl der zivil geschlossenen Ehen steigt während die Zahl kirchlicher Trauungen rapide abnimmt. Auch die Zahl der Scheidungen in Polen hat schon längst westliches (deutsches) Niveau erreicht. Fast alle Polen hatten vor der Ehe Sex gehabt und das Durchschnittsalter, in dem die meisten polnischen Mädels das erste Mal Sex haben, liegt zwischen dem 15.-17. Lebensjahr. Die Zahl der Abtreibungen steigt von Jahr zu Jahr, während die Geburtenrate mit 1,4 pro Frau genauso niedrig ist, wie in Deutschland. Wie du siehst gibt es selbst in Polen kaum noch Unterschiede zu Deutschland. Diese Zahlen über die polnische Kirche stammen übrigens aus dem polnischen Fernsehen, das jedes Jahr neue "Hiobsbotschaften" über die Entwicklung des katholischen Glaubens in Polen veröffentlicht.
Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, das ja angeblich so religiös und christlich sein soll, geht die Entwicklung in die gleiche Richtung. Die Zahl der Menschen, die sich als Christen bezeichnen, fiel von 85 Prozent (1990) auf 76 Prozent (2008). Zwischen 25-30 Prozent aller Amerikaner bezeichnen sich seit 2015 als Atheisten, Agnostiker, sogenannte "Nones" oder als "religious unaffiliated". 70-88 Prozent aller amerikanischen Jugendlichen kehren den Freikirchen und evangelikalen Kirchen den Rücken, sobald sie aufs College oder die Universität kommen. 63 Prozent aller christlichen Jugendlichen in den USA glaubt nicht mehr, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. 51 Prozent aller christlichen Jugendlichen glaubt auch nicht, dass Jesus leibhaftig von den Toten auferstanden ist. 68 Prozent von ihnen glauben auch nicht, dass es sowas wie den Heiligen Geist gibt. 65 Prozent der christlichen Jugendlichen glaubt auch nicht, dass es den Teufel wirklich gibt. 58 Prozent von ihnen glaubt, dass egal ist, welcher Religion man angehört. 25 Prozent aller Lehrer in den USA bezeichnen sich als Atheisten oder Agnostiker. Nur 6 Prozent aller U.S.-Lehrer glaubt, dass die Bibel das "Wort Gottes" ist. 50 Prozent der U.S.-Lehrer hält die Bibel für ein großes Märchenbuch. 75 Prozent der amerikanischen Schul- und Universitäts-Lehrer glaubt, dass Religion Privatsache und im öffentlich-politischen Leben nichts verloren hat. Quelle für diese Zahlen aus Amerika findest du auf der folgenden Webseite HIER.
Zurück nach Deutschland. Dass das Sakrament der Beichte so gut wie gar nicht mehr in Anspruch genommen wird, ist ein offenes Geheimnis in der katholischen Kirche. Das Gleiche gilt auch bei den Lutheranern. Selbst die meisten Polen in Deutschand beichten nur noch 1 mal pro Jahr vor der Weihnachtsmesse und das war's dann auch schon. Ich bin selbst kein Moralapostel und habe selbst schon oft genug Fehler in meinem Leben begangen und sehe ständig, wie die Menschen in meinem Umfeld miteinander umgehen. Daher kann mir keiner erzählen, dass er/sie es schafft, fast ein ganzes Jahr ohne schwere Sünde zu leben, so dass die Beichte nur einmal pro Jahr nötig wäre und dass man - ohne zwischendurch zu beichten - immer sich moralisch in einem Zustand befindet, so dass man würdig die heilige Kommunion empfangen kann. Das glaubst auch sicher du nicht, lieber Pascal. Das glaubt keiner!
Was die Sonntagspflicht angeht, sicher kann man am Samstag die Vorabendmesse besuchen und so seine "Pflicht" erfüllen, aber bei der Sache mit dem Besuch einer orthodoxen Liturgie anstelle eines katholischen Gottesdienstes, falls keine katholische Kirche erreichbar ist, halt ich für so nicht richtig. Katholiken können zwar einen orthodoxen Gottesdienst besuchen, da hat kein orthodoxer Christ was dagegen, aber die heilige Kommunion können sie in der orthodoxen Kirche nicht empfangen - auch nicht in den orthodoxen Kirchen, die mit der Römisch-Katholischen Kirche uniert sind. Da die orthodoxen Gottesdienste in der jeweiligen Landessprache gehalten werden und auch andere Traditionen und die orthodoxe Liturgie selbst einen komplett anderen Ablauf hat, als ein katholischer Gottesdienst, wären Katholiken dabei nur Zuschauer, weil sie ohnehin fast nichts verstehen würden. Wie soll ein Katholik unter diesen Bedingungen behaupten können, er habe am orthodoxen Gottesdienst aktiv teilgenommen, und so seine Sonntagspflicht erfüllt? Dass mit der Teilnahme an orthodoxen Gottesdiensten gilt ja ohnehin nur für diejenigen orthodoxen Kirchen, die mit der Römisch-Katholischen Kirche uniert sind, und den Papst als obersten Bischof anerkennen. Für alle anderen orthodoxen Kirchen gilt das nicht.
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Re: Sonntagspflicht!?
Okok… da machst du ja viele Fässer auf, nicht nur das Strangthema Sonntagspflicht.
Ich würde mich generell zurückhalten bei der Beurteilung, wer wann wo kommunizieren darf oder sollte (oder nicht) oder „oft genug“ beichten war oder nicht.
Natürlich ist das ein sehr wichtiger Punkt, aber man MUSS das dem Priester und dem Einzelnen überlassen, anders geht es nicht:
Ich würde mich generell zurückhalten bei der Beurteilung, wer wann wo kommunizieren darf oder sollte (oder nicht) oder „oft genug“ beichten war oder nicht.
Natürlich ist das ein sehr wichtiger Punkt, aber man MUSS das dem Priester und dem Einzelnen überlassen, anders geht es nicht:
Kennt vermutlich jeder.Paulus hat geschrieben:Es prüfe sich aber jeder selbst, und hierauf esse er von dem Brot und trinke von dem Becher. Denn wer da isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst zum Gericht, wenn er den Leib nicht unterscheidet.
Sagt ja auch keiner. Das geht nicht und ist auch nie gegangen. Wenn ich am Sonntag eine orthodoxe Liturgie besuche, ist das sozusagen mein Privatvergnügen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob ich irgendetwas verstehe oder nicht. Imho ist es für die Erfüllung der Sonntagspflicht zudem völlig irrelevant, ob ich „aktiv“ (was auch immer das heißt) oder „passiv“ oder sonstwie teilnehme.Łukasz hat geschrieben:Wie soll ein Katholik unter diesen Bedingungen behaupten können, er habe am orthodoxen Gottesdienst aktiv teilgenommen, und so seine Sonntagspflicht erfüllt?
Re: Sonntagspflicht!?
Hier ist einiges durcheinandergeworfen.Łukasz hat geschrieben:Katholiken können zwar einen orthodoxen Gottesdienst besuchen, da hat kein orthodoxer Christ was dagegen, aber die heilige Kommunion können sie in der orthodoxen Kirche nicht empfangen - auch nicht in den orthodoxen Kirchen, die mit der Römisch-Katholischen Kirche uniert sind. Da die orthodoxen Gottesdienste in der jeweiligen Landessprache gehalten werden und auch andere Traditionen und die orthodoxe Liturgie selbst einen komplett anderen Ablauf hat, als ein katholischer Gottesdienst, wären Katholiken dabei nur Zuschauer, weil sie ohnehin fast nichts verstehen würden. Wie soll ein Katholik unter diesen Bedingungen behaupten können, er habe am orthodoxen Gottesdienst aktiv teilgenommen, und so seine Sonntagspflicht erfüllt?
Zunächst einmal muß man unterscheiden zwischen "katholischem Ritus" und römischen Ritus. Zum römischen Ritus gehören die Liturgien nach dem Missale Romanum in ihren unterschiedlichen historischen Versionen aber auch die Zairische Liturgie. Nicht zum römischen Ritus gehört die Ambrosianische Liturgie, die fast nur im Bistum Mailand zelebriert wird. Aber dies ist trotzdem ein katholischer Ritus. Ebenso gehört zum katholischen Ritus, was in den übrigen vom Papst "katholisch" genannten Teilen seiner Kirche zelebriert wird, beispielsweise in der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche. Der byzantinische Ritus ist also zu 100% ein katholischer Ritus. Das wird übrigens auch ein Priester der ROK so bestätigen, wenngleich er das Wort "katholisch" anders verstanden wissen möchte, als es der Papst tut.
Gläubige der römisch-katholischen Kirche erfüllen die Sonntagspflicht ihrer Kirche also auch in der Göttlichen Liturgie oder der Ambrosianischen Liturgie. Daß man nicht alles in der Liturgie versteht, ist nie schlimm, weil das wichtigste in der Liturgie, das Göttliche Mysterium, ohnehin höher ist als alles menschliche Verstehen.
Prinzipiell erfüllen Katholiken vom Wortlaut des CIC (oder CCEO) her die Sonntagspflicht sogar in einem Gottesdienst einer nicht mit Rom unierten Kirche. Diese Kirche ist zwar nach römischer Auffassung nicht katholisch, aber ihr Ritus womöglich doch. Nur kann man sich in Rom nicht so darauf verlassen, daß man dies in den CIC schreiben könnte.
Verschieden von der Sonntagspflicht ist noch die Pflicht zum Kommunionempfang an Hochfesten. Die Heilige Kommunion darf ein römischer oder mailänder Gläubiger auch in der Göttlichen Liturgie einer mit Rom unierten Kirche empfangen, sofern er die dort gültigen Vorgaben einhält (insbes. Beichte, Fasten). Es gibt auch eine Reihe Priester, die beides zelebrieren können, insbesondere in Mitteleuropa. Auf diese Weise habe ich selber schon die Heilige Kommunion völlig kanonisch in der Chrysostomos-Liturgie empfangen.
Das wichtigste: Wie der CIC richtig zitiert wird, ist die Sonntagspflicht in der römisch-katholischen Kirche ausdrücklich nur als Kirchengebot zu verstehen. Die Sonntagspflicht ergibt sich also nicht aus einem ausdrücklichen Gebot unseres Herren, sondern allein aus der Befugnis der Bischöfe, eine solche Pflicht in ihrem Jurisdiktionsbereich zu errichten. Also haben sie auch die Befugnis, die Sonntagspflicht aufzuheben.
Die orthodoxen Bischöfe könnten ebenfalls eine Sonntagspflicht erklären, aber sie belassen es beim Ermessen der orthodoxen Gläubigen, und so gibt es dort keine Sonntagspflicht. Daran ist nichts falsch. Wer glaubt, kommt auch ohne Sonntagspflicht zum Gottesdienst und will die Kommunion empfangen.
Die Unterscheidung Kirchengebot-Göttliches Gebot ist aber noch aus einem entscheidendem Grund wichtig: Kirchengebote können niemals Geboten unseres Herren widersprechen. Kein Bischof und kein Papst kann jemals solch ein Kirchengebot errichten. Insofern bleibt die Umsetzung der Sonntagspflicht durch die Gläubigen stets der Einhaltung aller Gebote unseres Herren unterworfen. Insbesondere darf die Sonntagspflicht nicht erfüllt werden, wenn man in der Situation ist, die Jesus Christus in Mt. 5,24 erwähnt. Davon kann auch eine Beichte nicht dispensieren.
Daher: Bitte keinen Anstoß daran nehmen, wenn das mit der Sonntagspflicht nicht so buchstabengetreu eingehalten wird.
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Re: Sonntagspflicht!?
Sonntagspflicht hört sich an wie "Eheliche Pflicht". Man muss, aber es macht keinen Spaß. Wie anders klingt doch die Antwort eines gewissen Emertius in einer Befragung durch den Prokonsul Anulinus im Jahr 304: »Sine dominico non possumus«.
Davon sind wir wahrlich weit entfernt.
Zur Teilnahme an einem orthodoxen Gottesdienst fand ich folgenden Link:
https://de.zenit.org/articles/erfullung ... tesdienst/
Davon sind wir wahrlich weit entfernt.
Zur Teilnahme an einem orthodoxen Gottesdienst fand ich folgenden Link:
https://de.zenit.org/articles/erfullung ... tesdienst/
Re: Sonntagspflicht!?
Ich finde es allgemein, schon sehr komisch, wenn man Sünde als einen Verstoß gegen kanonische Regeln sieht. Klar, diese sind wichtig, aber Sünde ist doch nicht an Paragrafen gebunden, sondern an einen Verstoß gegen die Gebote. Irgendwo fehlt bei einem solchen Sündenverständnis das "geistige"...
Klar, kanonische Regeln sind wichtig, aber wenn ich durch Einhaltung einen Kanons das Gebot der Nächstenliebe brechen würde, wäre der Kanon zweitrangig.
Klar, kanonische Regeln sind wichtig, aber wenn ich durch Einhaltung einen Kanons das Gebot der Nächstenliebe brechen würde, wäre der Kanon zweitrangig.
Re: Sonntagspflicht!?
Nikolaj, ja das fand ich in der o.g. Diskussion auch seltsam... Dieses pseudojuristische Verständnis undmit Schwerpunkt auf "Paragrafen" entspricht wohl eher der RK Auffassung.
Sünde ist doch eher etwas (Taten, Gedanken...), das einen von Gott entfernt, einen Abstand zwischen uns und Ihm schafft - würde ich sagen... ? Regeln sollen uns helfen, wieder zu Ihm zu finden, bzw. erst gar nicht so weit vom Weg abzukommen. Aber sie sind doch kein Selbstzweck.
Interessant finde ich, dass das griechische Wort für Sünde, "αμαρτια", das noch aus dem Altertum stammt, ursprünglich so etwas bedeutet wie "Ziel verfehlt".
Sünde ist doch eher etwas (Taten, Gedanken...), das einen von Gott entfernt, einen Abstand zwischen uns und Ihm schafft - würde ich sagen... ? Regeln sollen uns helfen, wieder zu Ihm zu finden, bzw. erst gar nicht so weit vom Weg abzukommen. Aber sie sind doch kein Selbstzweck.
Interessant finde ich, dass das griechische Wort für Sünde, "αμαρτια", das noch aus dem Altertum stammt, ursprünglich so etwas bedeutet wie "Ziel verfehlt".
Re: Sonntagspflicht!?
Und das Wort Sünde im Deutschen kommt von sondern - absondern. Also im Prinzip das gleiche. Es ist das Absondern von Gott und hat weniger mit einem Makel oder Misskredit zu tun.MariaM hat geschrieben:
Interessant finde ich, dass das griechische Wort für Sünde, "αμαρτια", das noch aus dem Altertum stammt, ursprünglich so etwas bedeutet wie "Ziel verfehlt".
Grüße
Aν πεθάνεις, πριν πεθάνεις, δεν θα πεθάνεις, όταν πεθάνεις!