Aktuelle Arbeit der Übersetzungskommission?

Wie sollen Wörter ins Deutsche übersetzt und orthodoxe Realien ausgedrückt werden?
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Ferdinand
Beiträge: 15
Registriert: 20.08.2012, 12:35

Aktuelle Arbeit der Übersetzungskommission?

Beitrag von Ferdinand »

Grüß Gott!

Die Liste hier der Mitglieder der Übersetzungskommission scheint nicht aktuell zu sein; Vater Vasilij Felmy ist ja leider verstorben.

Wie daraus hervorgeht, gibt es eine Übersetzung der Proskomedie, der Göttlichen Liturgie(n), der Taufe und der Myronsalbung, der Ehekrönung, der Vesper, des Apodipnons, der Bestattung und der Kommuniongebete sowie eine Sammlung von Grund- und anderen Gebeten ("Gebetbuch für Kinder").

Ist die Kommission zur Zeit tätig? Wird es zum Beispiel auch eine Übersetzung des Orthros geben?

Der Nutzer Marian hat vor einigen Jahren in einem anderen Strang folgendes geschrieben:
Marian hat geschrieben: 02.10.2019, 19:22Hallo Kaska,
Unterschiede gibt es bestimmt. Mein mir nahestehender griechisch-orthodoxer Vater sagte mir die Übersetzung aus dem Griechischen ins Deutsche ist sehr schlecht, insbesondere das Vater Unser ist falsch übersetzt. Ich soll mich an das Deutsche Gebetbuch vom Kloster Hl. Hiob von Pocaev in München halten. Das ist übersetzt von der Übersetzungskommission der Deutschen Bischofskonferenz. Sie arbeiten zur Zeit noch an einem [Gebetbuch, F.] nach griechischer Tradition, in dem die Gebete und "Gebetsformeln" analog der offiziellen deutschen Übersetzung eingearbeitet sind.
In der Hoffnung dir geholfen zu haben.
Marian
Ist das noch aktuell? Welche griechische Vorlage wird dabei gegebenenfalls verwendet?

Herzliche Grüße
Ferdinand
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Jeremias
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Re: Aktuelle Arbeit der Übersetzungskommission?

Beitrag von Jeremias »

Ich benutze im sonntäglichen Gottesdienst jenes Buch:

https://www.amazon.de/Gro%C3%9Fes-rum-o ... 235&sr=8-1

Das gibt es noch in ein paar weiteren Varianten vom Autor.
Ferdinand
Beiträge: 15
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Re: Aktuelle Arbeit der Übersetzungskommission?

Beitrag von Ferdinand »

Danke! Mir ist dort allerdings manches zunächst unklar.

Laut orthodoxer-gottesdienst.de folgt auf das Gott ist der Herr und die Troparien zuerst ein Psalmenkathisma (sonntags das II.) und erst danach die erste Kleine Ektenie, dann poetische Kathismata / Sedalen und noch ein Kathisma (sonntags das III.).
Eine weitere Kleine Ektenie, poetische Kathismata / Sedalen, dann der Polyeleos und die Auferstehungseulogetaria. Eine dritte Kleine Ektenie, Hypakoe und Anabathmoi.
Prokimenon und Evangelium und später der Kanon.
Am Ende nach beiden Vorlagen Magnificat und Lobpsalmen.

Bei Vater Raphael Blasberg lese ich nichts von Psalmenkathismata, entsprechend auch von einer Kleinen Ektenie weniger; die Anabathmoi sind anders und kürzer; zum Kanon wird nichts ausgeführt? Es steht da aber etwas von Kontakia, Oikoi und Oden – sind damit die des Kanons gemeint, wird der teilweise gesungen oder ganz?

Im Orthros kenne ich mich nicht gut aus, normalerweise haben wir nur Vesper und Liturgie.
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Lazzaro
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Re: Aktuelle Arbeit der Übersetzungskommission?

Beitrag von Lazzaro »

Hallo Ferdinand!
Die Internetseite orthodoxer-gottesdienst.de folgt der ostslavischen Tradition.

Ein Orthros griechischer Tradition wird komplett anders gesungen. Das sind verschiedene Kürzungstraditionen, die man nicht miteinander vergleichen kann. Ich empfehle sich mit der Variante der Heimatgemeinde zu beschäftigen und alle Anderen zu ignorieren. Alles Andere ist zu kompliziert.

Für den Hausgebrauch empfehle ich folgendes zu beten:
1. Vesper
2. Wenn man den Kanon des Sonntages lesen möchte, betet man ihm in der Kleinen Komplet / Apodipnon.
3. Wenn man den Morgengottesdienst beten möchte: Ps. 66 als Eingangspsalm, Psalmen 148 - 150 mit oder ohne Stichieren, Gr. Doxologie, Tropar des Sonntages.

Wenn man kann und die Texte hat, darf man natürlich den gesammten Orthros daheim singen.

Lazzaro
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Re: Aktuelle Arbeit der Übersetzungskommission?

Beitrag von Lazzaro »

PS
Und ja: Wenn man die Psalkathisamata nicht mit ihren Kehrversen singt, sondern blos liest, schwächt mann die russische Tradition ab.
Und nein: Wenn ich den Orthros daheim singe, schwäche ich die russische Tradition nicht ab.
L.
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