Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
Grüß Gott zusammen,
ich bin katholisch und ich interessiere mich jetzt schon länger für die Orthodoxie und habe ein paar Fragen zum Gebet in der Orthodoxie. Die erste Frage betrifft die Gebetshaltung. Ist es wirklich generell nicht erlaubt im Knien oder Sitzen zu beten z.B. wenn man zu Hause ist oder unterwegs oder soll das Gebet im Stehen einfach möglichst bevorzugt werden? In meinem orthodoxen Katechesebuch steht, dass man überall zu Gott beten kann. Wie ist das also wenn man unterwegs ist z.B. man sitzt in der Bahn, darf man dann nicht beten weil man sitzt?
Und speziell wenn man mit der Gebetsschnur das Jesusgebet betet, schätze ich, steht man auch oder? Weil in der katholischen Kirche kniet oder sitzt man meistens beim Rosenkranz beten.
Meine zweite Frage betrifft die Gebetsroutine im Alltag und zwar interessiert mich wie ihr das mit dem Morgen-, Mittag- und Abendgebet handhabt, weil es mir schwer fällt eine Gebetsroutine aufzubauen. Macht ihr euch zum Beispiel erst fertig, betet und frühstückt dann oder wie macht ihr das morgens? Und wie lange betet ihr so morgens oder auch mittags und abends? Mir fällt es schwer morgens so früh vor der Arbeit zu beten.
Wie macht ihr das Mittags auf der Arbeit? Und zum Abendgebet: Macht ihr das kurz vorm Schlafen gehen oder 1h oder 2h vorher? Weil kurz vor dem Schlafen gehen bin ich schon so müde, dass es nur für ein sehr kurzes Gebet reicht.
Habt Dank für Eure ehrlichen Antworten und liebe Grüße,
Maximilian
ich bin katholisch und ich interessiere mich jetzt schon länger für die Orthodoxie und habe ein paar Fragen zum Gebet in der Orthodoxie. Die erste Frage betrifft die Gebetshaltung. Ist es wirklich generell nicht erlaubt im Knien oder Sitzen zu beten z.B. wenn man zu Hause ist oder unterwegs oder soll das Gebet im Stehen einfach möglichst bevorzugt werden? In meinem orthodoxen Katechesebuch steht, dass man überall zu Gott beten kann. Wie ist das also wenn man unterwegs ist z.B. man sitzt in der Bahn, darf man dann nicht beten weil man sitzt?
Und speziell wenn man mit der Gebetsschnur das Jesusgebet betet, schätze ich, steht man auch oder? Weil in der katholischen Kirche kniet oder sitzt man meistens beim Rosenkranz beten.
Meine zweite Frage betrifft die Gebetsroutine im Alltag und zwar interessiert mich wie ihr das mit dem Morgen-, Mittag- und Abendgebet handhabt, weil es mir schwer fällt eine Gebetsroutine aufzubauen. Macht ihr euch zum Beispiel erst fertig, betet und frühstückt dann oder wie macht ihr das morgens? Und wie lange betet ihr so morgens oder auch mittags und abends? Mir fällt es schwer morgens so früh vor der Arbeit zu beten.
Wie macht ihr das Mittags auf der Arbeit? Und zum Abendgebet: Macht ihr das kurz vorm Schlafen gehen oder 1h oder 2h vorher? Weil kurz vor dem Schlafen gehen bin ich schon so müde, dass es nur für ein sehr kurzes Gebet reicht.
Habt Dank für Eure ehrlichen Antworten und liebe Grüße,
Maximilian
Re: Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
Hallo Maximilian,
willkommen im Forum! Schön, dass Du Dich für den orthodoxen Glauben interessierst.
Was die Gebetshaltung anbelangt, kommt es vor allem auf die Art des Gebetes an. Grundsätzlich darf man in jeder Haltung beten, da man nach dem Apostel Paulus ja ohne Unterlass beten sollte - auch wenn man dieses Ideal wohl nie erreicht. Ob ich im Auto, Bus oder Bahn sitze, in der Badewanne liege oder vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen im Bett - ich kann und darf - unabhängig von der Körperhaltung beten.
Etwas anders sieht es z.B. bei den vorgegebenen Morgen- und Abendgebeten aus. Die werden in der Regel im Stehen vor den Ikonen gelesen.
Dazu gibt es in der russischen Tradition eine festgelegte Abfolge von Gebeten für den Morgen und den Abend, die im Gebetbuch abgedruckt sind. Sie bestehen aus einem feststehenden Eröffnungsteil, der bei allen Gebeten gleich ist, und einer Anzahl (von ca. 10) längeren Gebeten, die von Kirchenvätern verfasst wurden.
Die griechischen Tradition orientiert sich bei den Morgen- und Abendgebeten eher an den Stundengebeten - am Mesonyktikon (Mitternachtsgebet) und am Apodeipnon (Nachtgebet/Komplet).
Die Gebete in der russischen Tradition findest Du hier: https://orthodoxia.de/gebete/gebetbuch
Die Gebete in der griechischen Traditon hier: https://www.gebetsbuch.online/
Wenn man beim Beten des Jesusgebetes eine Gebetsschnur verwendet, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Traditonen.
Man kann z.B. eine bestimmte Anzahl von Jesusgebeten mit der Gebetsschnur vor den Ikonen verrichten. Oder man kann sie einfach für ein kurzes Gebet im Alltag zur Hand nehmen.
Zur Gebetsschnur wirst Du je nach Traditon ganz unterschiedliche "Ratschläge" oder Anweisungen bekommen.
Manchmal wird Laien abgeraten oder sogar verboten, eine Gebetsschnur zu verwenden. Auf der anderen Seite hat eine serbische Nonne einem Bekannten einmal eine Gebetsschnur geschenkt mit dem Hinweis, er dürfe das Jesusgebet niemals ohne die Schnur beten.
Am Gebrauch der Gebetsschnur scheiden sich also die Geister.
Jedenfalls ist die Gebetsschnur nicht einfach ein "orthodoxer Rosenkranz", sondern ein Zeichen, Hinweis und vor allem Hilfsmittel für das ständige Gebet, wie es Mönche und Nonnen anstreben. (Von daher sind auch die verschiedenen Warnungen und Vorbehalte für den Gebrauch im Alltag verständlich. Sie sollen verhindern, dass man sich in eine ungesunde Praxis versteigt.)
Grundsätzlich ist es für einen selbst immer gut, seinen Priester oder geistlichen Vater - sofern man einen hat, um Rat zu fragen und dessen Segen zu holen, wenn es um die eigene Gebetspraxis geht. Miteinander kann man gut abklären, was für einen selbst angemessen und hilfreich ist.
Das betrifft auch Fragen, wann Du am besten beten kannst, bzw. wie Du Dein Gebetsleben mit anderen Verpflichtungen (Beruf, Familie, Schule etc.) in Einklang bringen kannst. Z.B. wo ist eine kleine "Zumutung" in meiner Routine evtl. angebracht, wo muss ich Anpassungen vornehmen, damit ich mich nicht überfordere.
willkommen im Forum! Schön, dass Du Dich für den orthodoxen Glauben interessierst.
Was die Gebetshaltung anbelangt, kommt es vor allem auf die Art des Gebetes an. Grundsätzlich darf man in jeder Haltung beten, da man nach dem Apostel Paulus ja ohne Unterlass beten sollte - auch wenn man dieses Ideal wohl nie erreicht. Ob ich im Auto, Bus oder Bahn sitze, in der Badewanne liege oder vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen im Bett - ich kann und darf - unabhängig von der Körperhaltung beten.
Etwas anders sieht es z.B. bei den vorgegebenen Morgen- und Abendgebeten aus. Die werden in der Regel im Stehen vor den Ikonen gelesen.
Dazu gibt es in der russischen Tradition eine festgelegte Abfolge von Gebeten für den Morgen und den Abend, die im Gebetbuch abgedruckt sind. Sie bestehen aus einem feststehenden Eröffnungsteil, der bei allen Gebeten gleich ist, und einer Anzahl (von ca. 10) längeren Gebeten, die von Kirchenvätern verfasst wurden.
Die griechischen Tradition orientiert sich bei den Morgen- und Abendgebeten eher an den Stundengebeten - am Mesonyktikon (Mitternachtsgebet) und am Apodeipnon (Nachtgebet/Komplet).
Die Gebete in der russischen Tradition findest Du hier: https://orthodoxia.de/gebete/gebetbuch
Die Gebete in der griechischen Traditon hier: https://www.gebetsbuch.online/
Wenn man beim Beten des Jesusgebetes eine Gebetsschnur verwendet, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Traditonen.
Man kann z.B. eine bestimmte Anzahl von Jesusgebeten mit der Gebetsschnur vor den Ikonen verrichten. Oder man kann sie einfach für ein kurzes Gebet im Alltag zur Hand nehmen.
Zur Gebetsschnur wirst Du je nach Traditon ganz unterschiedliche "Ratschläge" oder Anweisungen bekommen.
Manchmal wird Laien abgeraten oder sogar verboten, eine Gebetsschnur zu verwenden. Auf der anderen Seite hat eine serbische Nonne einem Bekannten einmal eine Gebetsschnur geschenkt mit dem Hinweis, er dürfe das Jesusgebet niemals ohne die Schnur beten.
Am Gebrauch der Gebetsschnur scheiden sich also die Geister.
Jedenfalls ist die Gebetsschnur nicht einfach ein "orthodoxer Rosenkranz", sondern ein Zeichen, Hinweis und vor allem Hilfsmittel für das ständige Gebet, wie es Mönche und Nonnen anstreben. (Von daher sind auch die verschiedenen Warnungen und Vorbehalte für den Gebrauch im Alltag verständlich. Sie sollen verhindern, dass man sich in eine ungesunde Praxis versteigt.)
Grundsätzlich ist es für einen selbst immer gut, seinen Priester oder geistlichen Vater - sofern man einen hat, um Rat zu fragen und dessen Segen zu holen, wenn es um die eigene Gebetspraxis geht. Miteinander kann man gut abklären, was für einen selbst angemessen und hilfreich ist.
Das betrifft auch Fragen, wann Du am besten beten kannst, bzw. wie Du Dein Gebetsleben mit anderen Verpflichtungen (Beruf, Familie, Schule etc.) in Einklang bringen kannst. Z.B. wo ist eine kleine "Zumutung" in meiner Routine evtl. angebracht, wo muss ich Anpassungen vornehmen, damit ich mich nicht überfordere.
Re: Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
Hallo Alois,
erstmal vielen Dank, auch für deine Mühen mir zu Antworten. Ich konnte deiner Antwort viel entnehmen und es hat mich auf jeden Fall weitergebracht. Das mit der Gebetshaltung kann ich jetzt gut nachvollziehen und es ergibt durchaus Sinn für mich . Ich hatte dabei auch an dieses Pauluszitat gedacht.
Ich habe mir letztens sogar ein orthodoxes Gebetbuch von Edition Hagia Sophia der russischen Tradition gekauft wo die Morgen- und Abendgebete natürlich drin sind (https://www.edition-hagia-sophia.de/p/o ... er-sprache).
Das mit dem Jesusgebet und der Gebetsschnur war auf jeden Fall auch interessant. Wusste ich vorher natürlich alles nicht.
Ah ja und das mit dem Priester fragen ist generell natürlich ein guter Rat.
Leider ist es bei mir so, dass es nur eine russische und eine griechische Gemeinde in der Stadt gibt, die auch keine eigene Kirche haben und nicht sehr regelmäßig die Liturgie feiern d.h. sie sind in katholischen Kirchen/Kapellen zu Gast und es findet alle 2-4 Wochen die Liturgie statt und es ist natürlich auf Kirchenslawisch bzw. Griechisch. Die Priester kommen auch woanders her und kommen dann extra für die Liturgie vorbei. Ich bin dann mal zur Liturgie der griechisch-orthodoxen Gemeinde gegangen. Das war ganz gut um bisschen ins Gespräch zu kommen mit orthodoxen Christen, aber es war natürlich alles bisschen "abgespeckt" sag ich mal, weil sie leider nicht so die Möglichekeiten haben (sprich die Liturgie war recht kurz, kein Chor nur einer der die liturgischen Gesänge gesungen hat oder wie man sagt, keine wirkliche Ikonostase weil eben in kath. Kirche etc.).
Das Ding ist ich hatte vorher ein Jahr im Ausland verbracht und da gab es eine russisch-orthodoxe Kirche mit eigenem Kirchengebäude, eigenem Chor und die Liturgie hat jeden Sonntag komplett auf Französisch stattgefunden, also ich habe so gut wie alles verstanden. Da bin ich einige Male hingegangen und es hat mir sehr gut gefallen.
Hier ist es halt schwierig, da es keine richtige orthodoxe Kirche gibt, keine regelmäßige Liturgie und die Sprache ist halt auch eine ziemliche Barriere, da
halt nix auf Deutsch ist. Und ich hatte auch mit dem Priester gesprochen, dass ich mich so für orthodoxie interessiere vlt. kann der einen unterstützen, aber er hat mir gesagt, dass man lieber in seiner Konfession bleiben soll und sie von innen verändern soll wenn man z.B. unzufrieden ist, weil es ja nichts bringt wenn alle gehen. Mhhh... habe ich dann erstmal so hingenommen, aber irgendwie dieser "Durst" nach Orthodoxie sag ich jetzt mal lässt sich halt einfach nicht unterdrücken/ignorieren. Habe mir seitdem auch noch mehr Bücher über Orthodoxie gekauft und ich bin kein schwarz-weiß Denker aber je mehr ich lese, desto mehr habe ich das Gefühl, dass die orthodoxe Kirche die Lehre am authentischsten bewahrt hat sag ich mal.
Naja Gott hat sicher einen Plan. Vielleicht ändert sich die Sache ja in den nächsten Jahren oder in 3 Jahren wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin werde ich sowieso umziehen vlt sieht die Situation mit orthodoxen Kirchen da bisschen anders aus.
Liebe Grüße
Maximilian
erstmal vielen Dank, auch für deine Mühen mir zu Antworten. Ich konnte deiner Antwort viel entnehmen und es hat mich auf jeden Fall weitergebracht. Das mit der Gebetshaltung kann ich jetzt gut nachvollziehen und es ergibt durchaus Sinn für mich . Ich hatte dabei auch an dieses Pauluszitat gedacht.
Ich habe mir letztens sogar ein orthodoxes Gebetbuch von Edition Hagia Sophia der russischen Tradition gekauft wo die Morgen- und Abendgebete natürlich drin sind (https://www.edition-hagia-sophia.de/p/o ... er-sprache).
Das mit dem Jesusgebet und der Gebetsschnur war auf jeden Fall auch interessant. Wusste ich vorher natürlich alles nicht.
Ah ja und das mit dem Priester fragen ist generell natürlich ein guter Rat.
Leider ist es bei mir so, dass es nur eine russische und eine griechische Gemeinde in der Stadt gibt, die auch keine eigene Kirche haben und nicht sehr regelmäßig die Liturgie feiern d.h. sie sind in katholischen Kirchen/Kapellen zu Gast und es findet alle 2-4 Wochen die Liturgie statt und es ist natürlich auf Kirchenslawisch bzw. Griechisch. Die Priester kommen auch woanders her und kommen dann extra für die Liturgie vorbei. Ich bin dann mal zur Liturgie der griechisch-orthodoxen Gemeinde gegangen. Das war ganz gut um bisschen ins Gespräch zu kommen mit orthodoxen Christen, aber es war natürlich alles bisschen "abgespeckt" sag ich mal, weil sie leider nicht so die Möglichekeiten haben (sprich die Liturgie war recht kurz, kein Chor nur einer der die liturgischen Gesänge gesungen hat oder wie man sagt, keine wirkliche Ikonostase weil eben in kath. Kirche etc.).
Das Ding ist ich hatte vorher ein Jahr im Ausland verbracht und da gab es eine russisch-orthodoxe Kirche mit eigenem Kirchengebäude, eigenem Chor und die Liturgie hat jeden Sonntag komplett auf Französisch stattgefunden, also ich habe so gut wie alles verstanden. Da bin ich einige Male hingegangen und es hat mir sehr gut gefallen.
Hier ist es halt schwierig, da es keine richtige orthodoxe Kirche gibt, keine regelmäßige Liturgie und die Sprache ist halt auch eine ziemliche Barriere, da
halt nix auf Deutsch ist. Und ich hatte auch mit dem Priester gesprochen, dass ich mich so für orthodoxie interessiere vlt. kann der einen unterstützen, aber er hat mir gesagt, dass man lieber in seiner Konfession bleiben soll und sie von innen verändern soll wenn man z.B. unzufrieden ist, weil es ja nichts bringt wenn alle gehen. Mhhh... habe ich dann erstmal so hingenommen, aber irgendwie dieser "Durst" nach Orthodoxie sag ich jetzt mal lässt sich halt einfach nicht unterdrücken/ignorieren. Habe mir seitdem auch noch mehr Bücher über Orthodoxie gekauft und ich bin kein schwarz-weiß Denker aber je mehr ich lese, desto mehr habe ich das Gefühl, dass die orthodoxe Kirche die Lehre am authentischsten bewahrt hat sag ich mal.
Naja Gott hat sicher einen Plan. Vielleicht ändert sich die Sache ja in den nächsten Jahren oder in 3 Jahren wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin werde ich sowieso umziehen vlt sieht die Situation mit orthodoxen Kirchen da bisschen anders aus.
Liebe Grüße
Maximilian
Re: Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
Hallo Maximilian,
auf Deinen letzten Beitrag möchte ich Dir doch gerne noch einmal antworten. Es hat mir schon Leid getan, wie Du von Deinem "Durst" nach der Orthodoxie und zugelich von Deinen ernüchternden Erfahrungen schreibst.
(Ich stelle mir vor, dass es für einen Priester, der eine kleine griechisch-sprachige Gemeinde betreut, in der ohnehin nur selten Gottesdienst ist, erst einmal eine Überforderung darstellt, wenn er auf einmal mit dem Interesse und evtl. Konversionsabsicht eines Deutschen konfrontiert wird und er nicht so recht weiß, wie er damit umgehen kann. Auch wenn ich seine Antwort nicht ganz unproblematisch finde.)
Natürlich steht es mir nicht zu, Dir irgendetwas zu raten. Aber ich würde Dich gerne ermutigen: Bleib dran. Du liegst ganz gewiss richtig damit, dass die Orthodoxe Kirche die Kirche ist, die am meisten Ursprüngliches bewahrt hat. Ich finde die Metapher vom "Durst" eine recht treffende. Denn im Orthodoxen Gottesdienst, in der Liturgie und den Stundengebeten - wird man sozusagen mit dem Geist des ursprünglichen Christentums getränkt - durch die Texte der Heiligen Schrift, die verlesen werden, aber auch durch die alten Gebete und Gesänge, die oft von den Kirchenvätern der ersten Jahrhunderte verfasst wurden, oder uns betend in deren Leben mit hineinnehmen.
Das ist eine Erfahrung, die man in dieser Dichte sicherlich in keiner anderen Glaubensgemeinschaft machen kann. Und das kann "Durst" oder Sehnsucht nach mehr machen.
Das Problem (als Deutscher) auf dem Weg in die Orthodoxie ist aber, eine passende Gemeinde zu finden. Je nach Wohnort ist es schwer. Ich selber habe lange in der Schweiz gelebt, da war das eigentlich kein Problem. Vor einigen Jahren hat es mich beruflich nach Ostdeutschland aufs Land verschlagen und da ist es auch nicht einfach, zumal ich am Wochenende oft arbeite.
Von daher gehe ich, wann immer ich die Möglichkeit habe - auch im Urlaub oder wenn ich beruflich unterwegs bin - in verschiedene orthodoxe Gottesdienste. Die Sprache finde ich eigentlich kein Hindernis, denn die Liturgie ist ja (fast) immer gleich.
Die Lesungen kann ich mir vorher auf Deutsch durchlesen. Und dann gibt es ja nur noch wenige kurze Tagesgesänge vor den Lesungen (Tropare und Kondakien) - und selbst die kann man im Internet finden. Z.B. hier: https://www.orthodoxer-gottesdienst.de/
So macht es mir keine Mühe, einen Gottesdienst zu besuchen, auch wenn ich die Sprache selber nicht verstehe. Ich habe mitunter auch schon beobachtet, dass manchmal andere Gottesdienstbesucher (mit dem Tablet) die Texte während des Gottesdienstes mitlesen. Aber das ist eine Stil- und Geschmacksfrage. (Ich würde es nicht machen.)
Es kann auch sehr hilfreich sein, sich im Alltag ein Stück Kirche nach Hause zu holen bzw. sich mit der größeren Kirche zu verbinden. Man kann z.B. aus dem Orthodoxen Kalender (https://www.orthodoxer-kalender.de/) die Lesungen des Tages (oder zumindest das Evangelium) lesen, vielleicht auch eine oder zwei Lebensbeschreibungen der Tagesheiligen und vielleicht das jeweilige Tropar beten - vor dem Essen oder zu den Morgen- und Abendgebeten.
Mittlerweile gibt es ja auch viele Übertagungen von Gottesdiensten online, deren Aufzeichnung auch nachher noch zur Verfügung steht (z.B. von der Russisch-Orthodoxen Kirche in Wien - um nur ein Beispiel zu nennen). Das ist sicherlich nicht so gut, wie dabei zu sein, aber es kann eine geistliche Stütze sein, wenn man eben selbst nicht zum Gottesdienst gehen kann.
So hatte ich mir z.B. im letzten Jahr für die 1. Fastenwoche extra ein paar Tage frei genommen, damit ich zum täglichen Nachtgebet mit dem Kanon des Hl. Andreas in eine (entferntere) Gemeinde fahren kann. Und ausgerechnet in der Woche wurde ich krank. Da war ich froh, dass es eine Übertragung aus Wien gab. Nach der Übertragung habe ich dann den jeweiligen Abschnitt noch auf Deutsch gelesen. Auch so etwas kann helfen.
Das sind nur einige Beispiele dafür, was mir persönlich geholfen hat, mit der Kirche in Verbindung zu bleiben, auch wenn ich - vielleicht sogar über einen längeren Zeitraum keine Gelegenheit hatte, die Kirche bzw. die Liturgie zu besuchen.
Natürlich musst Du selbst finden, was Dir hilft.
Noch einmal: Wenn Du den "Durst" hat, ignoriere ihn nicht. Lass ihn Dir auch nicht ausreden, sondern bleib dran!
Liebe Grüße und Gottes Segen auf Deinem weiteren Weg!
auf Deinen letzten Beitrag möchte ich Dir doch gerne noch einmal antworten. Es hat mir schon Leid getan, wie Du von Deinem "Durst" nach der Orthodoxie und zugelich von Deinen ernüchternden Erfahrungen schreibst.
(Ich stelle mir vor, dass es für einen Priester, der eine kleine griechisch-sprachige Gemeinde betreut, in der ohnehin nur selten Gottesdienst ist, erst einmal eine Überforderung darstellt, wenn er auf einmal mit dem Interesse und evtl. Konversionsabsicht eines Deutschen konfrontiert wird und er nicht so recht weiß, wie er damit umgehen kann. Auch wenn ich seine Antwort nicht ganz unproblematisch finde.)
Natürlich steht es mir nicht zu, Dir irgendetwas zu raten. Aber ich würde Dich gerne ermutigen: Bleib dran. Du liegst ganz gewiss richtig damit, dass die Orthodoxe Kirche die Kirche ist, die am meisten Ursprüngliches bewahrt hat. Ich finde die Metapher vom "Durst" eine recht treffende. Denn im Orthodoxen Gottesdienst, in der Liturgie und den Stundengebeten - wird man sozusagen mit dem Geist des ursprünglichen Christentums getränkt - durch die Texte der Heiligen Schrift, die verlesen werden, aber auch durch die alten Gebete und Gesänge, die oft von den Kirchenvätern der ersten Jahrhunderte verfasst wurden, oder uns betend in deren Leben mit hineinnehmen.
Das ist eine Erfahrung, die man in dieser Dichte sicherlich in keiner anderen Glaubensgemeinschaft machen kann. Und das kann "Durst" oder Sehnsucht nach mehr machen.
Das Problem (als Deutscher) auf dem Weg in die Orthodoxie ist aber, eine passende Gemeinde zu finden. Je nach Wohnort ist es schwer. Ich selber habe lange in der Schweiz gelebt, da war das eigentlich kein Problem. Vor einigen Jahren hat es mich beruflich nach Ostdeutschland aufs Land verschlagen und da ist es auch nicht einfach, zumal ich am Wochenende oft arbeite.
Von daher gehe ich, wann immer ich die Möglichkeit habe - auch im Urlaub oder wenn ich beruflich unterwegs bin - in verschiedene orthodoxe Gottesdienste. Die Sprache finde ich eigentlich kein Hindernis, denn die Liturgie ist ja (fast) immer gleich.
Die Lesungen kann ich mir vorher auf Deutsch durchlesen. Und dann gibt es ja nur noch wenige kurze Tagesgesänge vor den Lesungen (Tropare und Kondakien) - und selbst die kann man im Internet finden. Z.B. hier: https://www.orthodoxer-gottesdienst.de/
So macht es mir keine Mühe, einen Gottesdienst zu besuchen, auch wenn ich die Sprache selber nicht verstehe. Ich habe mitunter auch schon beobachtet, dass manchmal andere Gottesdienstbesucher (mit dem Tablet) die Texte während des Gottesdienstes mitlesen. Aber das ist eine Stil- und Geschmacksfrage. (Ich würde es nicht machen.)
Es kann auch sehr hilfreich sein, sich im Alltag ein Stück Kirche nach Hause zu holen bzw. sich mit der größeren Kirche zu verbinden. Man kann z.B. aus dem Orthodoxen Kalender (https://www.orthodoxer-kalender.de/) die Lesungen des Tages (oder zumindest das Evangelium) lesen, vielleicht auch eine oder zwei Lebensbeschreibungen der Tagesheiligen und vielleicht das jeweilige Tropar beten - vor dem Essen oder zu den Morgen- und Abendgebeten.
Mittlerweile gibt es ja auch viele Übertagungen von Gottesdiensten online, deren Aufzeichnung auch nachher noch zur Verfügung steht (z.B. von der Russisch-Orthodoxen Kirche in Wien - um nur ein Beispiel zu nennen). Das ist sicherlich nicht so gut, wie dabei zu sein, aber es kann eine geistliche Stütze sein, wenn man eben selbst nicht zum Gottesdienst gehen kann.
So hatte ich mir z.B. im letzten Jahr für die 1. Fastenwoche extra ein paar Tage frei genommen, damit ich zum täglichen Nachtgebet mit dem Kanon des Hl. Andreas in eine (entferntere) Gemeinde fahren kann. Und ausgerechnet in der Woche wurde ich krank. Da war ich froh, dass es eine Übertragung aus Wien gab. Nach der Übertragung habe ich dann den jeweiligen Abschnitt noch auf Deutsch gelesen. Auch so etwas kann helfen.
Das sind nur einige Beispiele dafür, was mir persönlich geholfen hat, mit der Kirche in Verbindung zu bleiben, auch wenn ich - vielleicht sogar über einen längeren Zeitraum keine Gelegenheit hatte, die Kirche bzw. die Liturgie zu besuchen.
Natürlich musst Du selbst finden, was Dir hilft.
Noch einmal: Wenn Du den "Durst" hat, ignoriere ihn nicht. Lass ihn Dir auch nicht ausreden, sondern bleib dran!
Liebe Grüße und Gottes Segen auf Deinem weiteren Weg!
- Alexander84
- Beiträge: 15
- Registriert: 13.11.2023, 12:07
- Religionszugehörigkeit: ukrainisch-orthodox
Re: Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
In einigen Gemeinden wurde auch, nach dem der/die erste Deutsche auftauchte auch ein bisschen Deutsch einfgeführt. Zumindest einzelne Teile der Liturgie oder dass die Apostellesung zusätzlich auch auf Deutsch erfolgt. Schwierig sind eigentlich nur die Predigten, gibt aber auch Fälle wo einem dann ein Gemeindemitglied diese nebenbei übersetzt. In meiner ukrainischsprachigen Gemeinde haben wir mittlerweile zumindest die sechste Stunde, oft auch die dritte, auf Deutsch und die Apostellesung wird auch noch auf Deutsch gelesen.
Am besten eignen sich denke ich mal wirklich Gemeinden mit regelmäßigen Gottesdiensten, da diese eine gewisse Stabilität haben und es leichter ist neue Menschen zu integrieren welche eine andere Sprache sprechen.
In der örtlichen russischen Gemeinde sind Russen, Deutsche, Tschechen, Serben, Griechen und was weiss ich was sonst noch alles. Da funktioniert das ganze bestens. Die rumänische Gemeinde vor Ort hat in der Liturgie auch so 10% Deutschanteil. Am besten mal paar Gemeinden anschauen.
Das orthodoxe Gebetsbuch in deutscher Sprache kann ich nur empfehlen. Damit kann man zumindest Privat schon mal beten. Generell ist es ein Weg, den man nicht von jetzt auf sofort absolvieren kann. Aber es ist machbar als Deutscher Orthodox zu werden.
Am besten eignen sich denke ich mal wirklich Gemeinden mit regelmäßigen Gottesdiensten, da diese eine gewisse Stabilität haben und es leichter ist neue Menschen zu integrieren welche eine andere Sprache sprechen.
In der örtlichen russischen Gemeinde sind Russen, Deutsche, Tschechen, Serben, Griechen und was weiss ich was sonst noch alles. Da funktioniert das ganze bestens. Die rumänische Gemeinde vor Ort hat in der Liturgie auch so 10% Deutschanteil. Am besten mal paar Gemeinden anschauen.
Das orthodoxe Gebetsbuch in deutscher Sprache kann ich nur empfehlen. Damit kann man zumindest Privat schon mal beten. Generell ist es ein Weg, den man nicht von jetzt auf sofort absolvieren kann. Aber es ist machbar als Deutscher Orthodox zu werden.
- Thuja
- Beiträge: 1018
- Registriert: 05.01.2012, 01:13
- Religionszugehörigkeit: russisch-orthodox
- Wohnort: Oberbayern
Re: Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
Hallo Maximilian,
ich denke auch, wie meine Vorredner, dass Dein "Durst" nach Orthodoxie ernst genommen werden sollte. Dass der Weg dahin nicht ganz einfach ist, sollte Dich nicht abschrecken - aber dazu hast Du ja schon einiges erfahren...
Zu Deiner Frage bzgl. des Tagesablaufes: Abends vor dem Schlafengehen höre ich mir meist die Gebete an, habe sie mir aus dem Internet (in Kirchenslawisch - tue mich damit allerdings leichter, weil ich Russisch spreche und mich so allmählich ins Kirchenslawische eingewöhnt habe und das einigermaßen verstehe mittlerweile) heruntergeladen und lese sie nicht selber (wenn, dann allerdings auf Deutsch aus dem Gebetbuch), dann mach' ich mich bettfertig und gehe in die Heia (dort gibt's dann nochmal ein kurzes freies Dankgebet für den Tag und alles, was da wichtig war und die Bitte um Schutz und Wohlergehen für bestimmte mir nahestehende Menschen)... Morgens gibt es nicht immer das "volle Programm" bei mir aus dem (dt.) Gebetbuch (das schaffe ich auch oft nicht - dann eben einen Teil "mit Geist und ohne Hektik"), aber es gibt dazu immer noch mehrere freie Gebete - beim Aufstehen, im Bad, vor dem Frühstück, nach dem Frühstück, auf dem Wege zur Arbeit, wenn ich dort gut angekommen bin und bevor ich "loslege"...
Vielleicht hilft Dir das auch etwas...
Liebe Grüße
Thuja
ich denke auch, wie meine Vorredner, dass Dein "Durst" nach Orthodoxie ernst genommen werden sollte. Dass der Weg dahin nicht ganz einfach ist, sollte Dich nicht abschrecken - aber dazu hast Du ja schon einiges erfahren...
Zu Deiner Frage bzgl. des Tagesablaufes: Abends vor dem Schlafengehen höre ich mir meist die Gebete an, habe sie mir aus dem Internet (in Kirchenslawisch - tue mich damit allerdings leichter, weil ich Russisch spreche und mich so allmählich ins Kirchenslawische eingewöhnt habe und das einigermaßen verstehe mittlerweile) heruntergeladen und lese sie nicht selber (wenn, dann allerdings auf Deutsch aus dem Gebetbuch), dann mach' ich mich bettfertig und gehe in die Heia (dort gibt's dann nochmal ein kurzes freies Dankgebet für den Tag und alles, was da wichtig war und die Bitte um Schutz und Wohlergehen für bestimmte mir nahestehende Menschen)... Morgens gibt es nicht immer das "volle Programm" bei mir aus dem (dt.) Gebetbuch (das schaffe ich auch oft nicht - dann eben einen Teil "mit Geist und ohne Hektik"), aber es gibt dazu immer noch mehrere freie Gebete - beim Aufstehen, im Bad, vor dem Frühstück, nach dem Frühstück, auf dem Wege zur Arbeit, wenn ich dort gut angekommen bin und bevor ich "loslege"...
Vielleicht hilft Dir das auch etwas...
Liebe Grüße
Thuja
Господи помилуй мя!
Re: Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
Hallo zusammen,
danke für die ganzen Links und Tipps Alois. Die werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen und durch den Kopf gehen lassen. Und danke auch an Dich Thuja, dass Du ein bisschen erzählt hast von Deinem "Gebetsalltag". Das gibt mir auf jeden Fall Inspiration für meinen Alltag. Vielen Dank!
Naja ich werde auf jeden Fall dran bleiben. Wenn ich ehrlich bin kann ich irgendwie auch nicht anders. Ich meine ich interessiere mich jetzt seit 3 Jahren für die Orthodoxie (seitdem ich 16 bin, ich bin jetzt 19 fast 20). Ich war glaube ich auf ein Video von Vater Alexej von OrthMed gestoßen. Am Anfang war es wirklich nur Interesse, aber ich habe schnell gemerkt, dass mehr hinter dem orthodoxen Glauben steckt. Das Gespräch mit dem Priester ist jetzt auch schon einige Monate her, fast ein halbes Jahr, aber nach dem Gespräch wusste ich eigentlich direkt in mir , dass das für mich nicht funktionieren wird, da es mittlerweile doch mehr als nur Interesse ist.
Ich war mir eigentlich von Anfang an bewusst, dass es nicht leicht wird als Deutscher Orthodox zu werden und dass ich vor allem viel Geduld brauche. Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass es doch noch schwieriger ist und ich noch mehr Geduld brauche wie gedacht. Aber wie Alexander schon gesagt hat ist es machbar als Deutscher Orthodox zu werden. Ich denke ich werde versuchen nach meiner Ausbildung näher Richtung Großstadt zu ziehen, da es dort einfach mehr Gemeinden mit regelmäßigen Gottesdiensten und einer gewissen Stabilität gibt. Ich denke, das ist recht wichtig besonders für den Anfang wenn man in der Orthodoxie überhaupt erst ankommen möchte (als nicht orthodoxer Deutscher) wie Alexander auch schon angedeutet hatte.
Naja ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben und vielleicht mal bei orthodoxen Gemeinden vorbeischauen wenn ich unterwegs bin. Bis dahin werde ich sicherlich noch öfters Fragen im Forum stellen.
Liebe Grüße und Gottes Segen auch auf Euren Wegen!
danke für die ganzen Links und Tipps Alois. Die werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen und durch den Kopf gehen lassen. Und danke auch an Dich Thuja, dass Du ein bisschen erzählt hast von Deinem "Gebetsalltag". Das gibt mir auf jeden Fall Inspiration für meinen Alltag. Vielen Dank!
Naja ich werde auf jeden Fall dran bleiben. Wenn ich ehrlich bin kann ich irgendwie auch nicht anders. Ich meine ich interessiere mich jetzt seit 3 Jahren für die Orthodoxie (seitdem ich 16 bin, ich bin jetzt 19 fast 20). Ich war glaube ich auf ein Video von Vater Alexej von OrthMed gestoßen. Am Anfang war es wirklich nur Interesse, aber ich habe schnell gemerkt, dass mehr hinter dem orthodoxen Glauben steckt. Das Gespräch mit dem Priester ist jetzt auch schon einige Monate her, fast ein halbes Jahr, aber nach dem Gespräch wusste ich eigentlich direkt in mir , dass das für mich nicht funktionieren wird, da es mittlerweile doch mehr als nur Interesse ist.
Ich war mir eigentlich von Anfang an bewusst, dass es nicht leicht wird als Deutscher Orthodox zu werden und dass ich vor allem viel Geduld brauche. Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass es doch noch schwieriger ist und ich noch mehr Geduld brauche wie gedacht. Aber wie Alexander schon gesagt hat ist es machbar als Deutscher Orthodox zu werden. Ich denke ich werde versuchen nach meiner Ausbildung näher Richtung Großstadt zu ziehen, da es dort einfach mehr Gemeinden mit regelmäßigen Gottesdiensten und einer gewissen Stabilität gibt. Ich denke, das ist recht wichtig besonders für den Anfang wenn man in der Orthodoxie überhaupt erst ankommen möchte (als nicht orthodoxer Deutscher) wie Alexander auch schon angedeutet hatte.
Naja ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben und vielleicht mal bei orthodoxen Gemeinden vorbeischauen wenn ich unterwegs bin. Bis dahin werde ich sicherlich noch öfters Fragen im Forum stellen.
Liebe Grüße und Gottes Segen auch auf Euren Wegen!
-
- Beiträge: 148
- Registriert: 04.07.2022, 06:14
- Religionszugehörigkeit: Orthodox
Re: Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
Gehören die Gebete vor dem Zu-Bett-Gehen zu den Abendgebeten und sollen sie jeden Tag Gebetet werden, die die üblichen Morgen- und Abendgebete?
Re: Gebetshaltung und Gebetsroutine im Alltag
Ich bin bei Gebeten eher der Pragmatiker (lieber im sitzen an Gott denken, als im stehen an die Füße) aber wer sich für Begetspraxis und Gebetshaltung ,auch der Kirchenväter interessiert dem kann ich nur dieses Buch empfehlen:
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/p ... e-gefaesse
https://www.edition-hagia-sophia.de/p/p ... e-gefaesse