Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sind

Orthodoxe Kirche und Gesellschaft, Theologie
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Nassos
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Nassos »

Hier noch das, was bisher fehlt:

http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2667.htm
Irenäus
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Irenäus »

Xpistos anesti!
Stefan hat geschrieben:Irenäus, wie ist dann Joh 14,28 zu verstehen?

Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe, denn mein Vater ist größer als ich.
Dazu nachträglich aus dem "Synodikon der Orthodoxie":
Denen, die in Übereinstimmung mit den Auslegungen unserer heiligen Väter anerkennen, dass das Wort unseres wahren Gottes, Herrn und Erlösers Jesus Christus: "Mein Vater ist größer als Ich" (Joh 14,28), gemäß Seiner Menschlichkeit gesagt ist, in welcher Er auch gelitten hat, wie die heiligen Väter in vielen ihrer von Gott inspirierten Schriften ausdrücklich betonen, und die überdies sagen, dass Derselbe Christus in Seinem eigenen Fleisch gelitten hat:

Ewiges Gedenken (3x)
Καταξίωσoν, Kύριε,
εν τη ημέρα ταύτη
αναμαρτήτους φυλαχθηναι ημας.


(aus: Große Doxologie)
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Djamila71
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Djamila71 »

Loukia hat geschrieben:Dies nicht gepostet im ABC der Orthodoxie, weil ja Häresien nicht orthodox sind.


Vielleicht ist es ganz wichtig, die Irrlehren zu kennen, wenn man ihnen die Wahrheit auch tatsächlich entgegensetzen will.
Ich dachte mir, lasst uns doch mal ein paar Häresien aus alten, alten Zeiten beleuchten, die Wahrheit gegenüberstellen und vielleicht auch mal feststellen, wo sie noch da bzw. wieder da sind. Das mir das an gerade diesem Sonntag einfällt? Wie passend, zu Arius kommen wir sicher noch, wo wir doch heute seine siegreichen Gegner und damit gewissermaßen uns selbst feiern. ;)


Vielleicht ist eine alphabetische Liste ganz nützlich:






Adoptionismus

Die Adoptionisten glaub(t)en, das Jesus Christus nicht wahrer Gott ist, aber nur ein Mann, der eine besondere Gnade empfangen hat bei Seiner Taufe im Jordan. Es ist die Idee, das Jesus Christus vom Vater "adoptiert" sei. Wegen festhaltens an dieser Irrlehre wurde Theodotus von Byzanz exkommuniziert von Papst Victor I.


Apollinarismus

Die Irrlehre benannt nach Apollinaris (310-390) Bischof von Laodizäa in Kleinasien, die besagt, Christus habe einen menschlichen Körper und eine empfindsame Seele, aber keinen rationalen Verstand oder einen menschlichen, freien Willen, welche bei Christus durch den Logos, das Wort Gottes ersetzt seien. Diese Irrlehre wurde 377 von römischen Synoden und 381 n.Chr. beim ökumenischen Konzil von Konstantinopel rechtmäßig verurteilt.

Arianismus

Eine besonders hässliche und hartnäckige Häresie, wenn ihr mich fragt.
Im vierten Jahrhundert nachdem unser Herr zwischen uns lebte, verneint die Göttlichkeit Jesu Christi und betrachtet ihn als bloße Schöpfung Gottes. Sie war ausgegangen von Arius, einem Priester aus Alexandria, der abstritt, das Gott trihypostatisch ist. Seiner Ansicht nach ist nur Gott Vater wahrer Gott und der Sohn sei erschaffen, also habe es demnach eine Zeit gegeben in der es den Sohn nicht gab! Diese Theorie entleert das Dogma der Inkarnation Gottes in Christus von jeder Bedeutung! Der Arianismus wurde 325 n.Chr. bei dem ersten ökumenischen Konzil von Nicäa, welches die Urform des nicäischen Glaubensbekenntnisses formulierte, trotzdem herrschten der Arianismus under Semi-Arianismus (dazu kommen wir noch) in ihrer ursprünglichen Form noch ein ganzes Jahrhundert lang in vielen Gegenden. Der Hl. Athanasius von Alexandrien (296-373) bekämpfte den Ariansimus, aber die Häresie bestand, vor allem unter den sogenannten Barbaren noch für viele Jahrunderte.



Donatismus

Einer meiner "Lieblinge", weil es so einfach ist, ihm zu verfallen, glaube ich. Aus dem vierten Jahrhundert aus Afrika; propagiert, das die Gültigkeit der Sakramente von dem moralischen Charakter des Zelebrierenden abhängt und das Sünder keine echten Mitglieder der Kirche sein könnten und auch nicht von der Kirche toleriert werden könnten, wenn ihre Sünden öffentlich würden. Der Donatismus entstammt einem Schisma als Rigoristen behaupteten, das ein Bischof Karthagos, Cäcilian (ca. 313) kein wahrer Bischof sei, weil er von einem Bischof geweiht wurde, der unter Diokletians Verfolgungen zum Apostaten wurde. Die Donatisten weihten ihre eigenen Bischöfe von denen einer Donatus war, nach dem die Irrlehre benannt ist. Sie wurde verurteilt von Papst Miltiades (311-314) und von der lokalen Synode von Arles im Jahre 314 n.Chr., aber bestand in Nordafrika bis ins siebte Jahrhundert, der Zeit der islamischen Invasion. Der Hl. Augustinus (354-430) schrieb viel gegen den Donatismus.




Gnostizismus


Die häretische Theorie, das Erlösung von einem speziellen Wissen abhängt, meist behauptet von einer speziellen, elitären Truppe. Gnostische Theorien existierten bereits lange vor dem Christentum und Gnostiker adaptierten die Evangelien nach ihrem Gutdünken für ihre eigenen Zwecke, verfassten sogar Pseudoevangelien wie das "Evangelium nach Thomas", die ihre Ideen und ihre Doktrin verkörperten. Gnostizismus verleugnet die Wahrheit der christlichen Offenbarung. der Sekuläre Historiker Jacob Burckhardt beschreibt Gnostiker als "spekulative Enthusiasten", die das Christentum nur als Plattform für platonische und orientalische Ideen benutzten. Diese Irrlehre als organisierte Sekte oder Teil eines Glaubens war lange ausgestorben, aber gnostische Ideen bestehen und tauchen in irgend einer Form in fast jeder großen häretischen Version des Christentums auf.




Später gerne mehr. ;)
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Die meisten Häresien beziehen sich offensichtlich auf die Person Christi. Habe kürzlich ein interessantes Buch gelesen zum Thema Vater-Sohn-Verhältnis zwischen Gott und Christus. War höchst interessant. Vielleicht finde ich den Titel noch irgendwo. Dann stelle ich es hier rein ...
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr an alle Mitglieder!
Stefan
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Stefan »

Hallo zusammen,

als ich mich kürzlich mit einem evangelikalen Freund unterhalten hatte, kamen wir auf den Chiliasmus zu sprechen. Ich erklärte ihm die orthodoxe Sichtweise der 1000 Jahre als Zeitraum zwischen der Gründung der Kirche und der Wiederkunft Christi.
Er fragte mich, wie die Orthodoxie Jesaja 65 auslegt, erwähnt hatte er explizit den Vers 25, wo es heißt:
"Dann werden Wölfe und Lämmer zusammen weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, die Schlange aber Erdenstaub wie Brot; sie werden kein Unrecht und gewiss keine zerstörerische Handlung (mehr) begehen auf meinem heiligen Berg, spricht der Herr."

Auch die Sache mit der Verfluchung derjenigen, die nicht 100 Jahre erreichen, konnte ich nicht beantworten. Wie ist die orthodoxe Sichtweise dazu?

Da der Chiliasmus ja auch eine alte Häresie darstellt, wollte ich nicht extra einen neuen Thread öffnen...
ElvisVrinic
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von ElvisVrinic »

hmmmmmmmm ich denke hier wird die wiederkunft Christi beschrieben in dem kein Unrecht mehr herrschen wird. :wink:
Am Anfang war das Wort und das Wort war bei GOTT und GOTT war das Wort. Dieses war im Anfang bei GOTT. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts Geworden. Was geworden ist - in IHM war das Leben, und das Leben war das Licht des Menschen und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen (begriffen, erfasst). (EVANGELIUM nach Johannes)

Ehre Sei dem Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.
Jetzt und immerdar und in alle ewigkeit. Amen

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holzi
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von holzi »

Stefan hat geschrieben:Auch die Sache mit der Verfluchung derjenigen, die nicht 100 Jahre erreichen, konnte ich nicht beantworten. Wie ist die orthodoxe Sichtweise dazu?
Ich verstehe das so, daß im neuen irdischen Paradies die Leute so lange gesund leben, daß jemand, der mit weniger als 100 Jahren stirbt, als Unglücklicher oder Pechvogel oder eben als Verfluchter gilt. Man muss sich im Klaren sein, daß zu Zeiten Jesajas die meisten Leute schon mit 50, 60 Jahren starben. Da galt man ja schon mit 40 als alter Mann/alte Frau (ich bin auch knapp vierzig und fühle mich ab und zu auch schon ziemlich alt - ächz!).
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll. (Adolph Kolping 1813-1865)
Stefan
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Stefan »

Was ich halt unverständlich finde, ist die Tatsache, dass die wenigsten 100 Jahre alt werden. Sind wir deswegen verflucht? Und Raubtiere spielen heute auch nicht mit Grasfressern. Ist diese Stelle denn ein Ausblick auf die 1000-Jahr-Herrschaft, wie sie in der Johannesoffenbarung steht?
holzi
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von holzi »

Stefan hat geschrieben:Was ich halt unverständlich finde, ist die Tatsache, dass die wenigsten 100 Jahre alt werden. Sind wir deswegen verflucht? Und Raubtiere spielen heute auch nicht mit Grasfressern. Ist diese Stelle denn ein Ausblick auf die 1000-Jahr-Herrschaft, wie sie in der Johannesoffenbarung steht?
Ich verstehe die Stelle als würde sie die Herrschaft Gottes während der 1000 Jahre beschreiben, also eine ideale Gesellschaft und eine ideale Natur. Wir sind da noch nicht drin, deshalb wird auch kaum einer 100 Jahre.
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von ElvisVrinic »

das byzantinische reich währte 1000 Jahre. :anmachen:

ach ja hat sich einer eigentlich meinen Beitrag zu herzen genommen,da habe ich doch was erwähnt. :wink:
Am Anfang war das Wort und das Wort war bei GOTT und GOTT war das Wort. Dieses war im Anfang bei GOTT. Alles ist durch es geworden, und ohne es ist nichts Geworden. Was geworden ist - in IHM war das Leben, und das Leben war das Licht des Menschen und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen (begriffen, erfasst). (EVANGELIUM nach Johannes)

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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Stefan »

Holzi, Katholiken sind doch ebenfalls keine Chiliasten, oder?

Ich zitiere mal aus "Orthodoxe dogmatische Theologie", S. 340: Es ist nicht schwer, den Irrtum der chiliastischen Deutung des zwanzigsten Kapitels der Apokalypse zu sehen. Parallele Stellen der Heiligsn Schrift zeigen klar, daß die "erste Auferstehung" die geistliche Geburt in das ewige Leben in Christo durch die Taufe bedeutet, eine Auferstehung durch den Glauben an Christus, den Worten des Apostels entsprechend: "Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein (Eph 5,14)." "Ihr seid mit Christus auferweckt", lesen wir viele Male bei den Aposteln (Kol 3,1 und 2,2; Eph 5,14). Davon ausgehend muß man unter der tausendjährigen Herrschaft jene Zeitperiode vom ersten Beginn des Königreichs der Gnade - der Kirche Christi - an, und insbesondere der triumphierenden Kirche im Himmel, bis zum Ende der Welt verstehen."

Beschreibt dann Jesaja tatsächlich das tausendjährige Reich?

@Elvis: Mit dem Kommen Christi erfolgt das Gericht, und der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Dann gibt es keinen Tod mehr, niemand stirbt mehr. Das Königreich der Himmel, das himmlische Jerusalem kann meiner Meinung nach nicht gemeint sein.
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Lazzaro »

Wie Stefan erwähnte, sagte Jesaja:
"Dann werden Wölfe und Lämmer zusammen weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, die Schlange aber Erdenstaub wie Brot; sie werden kein Unrecht und gewiss keine zerstörerische Handlung (mehr) begehen auf meinem heiligen Berg, spricht der Herr."
Der Jesasjavers ist meiner Meinung nach das Gegenstück zu folgendem:
In Genesis 1,29 steht:
" Und Gott sprach: Siehe Ich gebe euch samentragende Grünflanzen, jegliches Samen Sähende, das auf der ganzen Erde ist,und jegliches Holz, das in sich die Frucht eines samentragenden Samens hat - es wird euch Nahrung sein.
Von Fleisch ist keine Rede!
Alles dazwischen ist die Menschheitsgeschicht vom Sündenfall bis zum Jenseits. Das Paradies ist also der Zustand,der WAR und der, den wir durch Christo wieder ERREICHEN WERDEN. Mit anderen Worten : Jesaja beschreibt das tausenjärige Reich eben nicht, sondern den Zustand danach, den die Apokalypse im 21. Kapitel "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde ... et cetera" beschreibt.
@ Elvis
Ich glaube ich verstehe , was Du meinst: Solange es noch Unrecht auf der Erde gibt sind die "1000 Jahre" noch nicht angebrochen.
Carissimi,
seid bitte vorsichtig bei der Interpretation und denkt daran , daß die Offenbarung ein Trostbuch für die verfolgte Kirche ist, und mit sehr koplizierten Bildern arbeitet.
Wir sollten uns nicht von der lateinischen Apokalypsenexegese mitreißen lassen. Damit ist schon viel verrücktes Zeug gemacht worden.
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Stefan »

Lazzaro hat geschrieben:Jesaja beschreibt das tausenjährige Reich eben nicht, sondern den Zustand danach, den die Apokalypse im 21. Kapitel "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde ... et cetera" beschreibt.
In Offenbarung 21,4 heißt es: und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und vorher in 20,14: Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. das ist der andere Tod.

Paulus schreibt in 1 Kor 15,26: Als letzter Feind wird zunichte gemacht der Tod

Der Zustand danach kennt keinen Tod mehr. Bei der Jesajastelle gibt es den Tod noch. Wie kann dann der endgültige Heilszustand gemeint sein?
Lazzaro
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Lazzaro »

Stefan fragte:
Der Zustand danach kennt keinen Tod mehr. Bei der Jesajastelle gibt es den Tod noch.
Wie kann dann der endgültige Heilszustand gemeint sein?
Ich habe keine Ahnunung. Vielleicht hätte ich keinen Kommentar abgeben sollen. Ich habe einfach vom Bauchgefühl her geantwortet. :oops:

Vielleicht war es aber auch ungeschickt die beiden Textstellen zu kombinieren?
Weil das Messiasbild bei Jesaja sich von dem der Offenbarung unterscheidet?
Wir haben es mit zwei verschiedenen Entwicklungsstufen des Messianischen Glaubens zu tun?
Meine apokalyptische Studien sind noch etwas sehr rudimentär.
Sollte ich zu Trainingszwecken mehr mit Zeugen Jehovas diskutieren? :lol:
Lazzaro
Stefan
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Stefan »

:D Es handelte sich bei meinem Gesprächspartner nicht um einen ZJ, sondern um einen Mennoniten. Aber in ihrer Interpretation dieser Stellen sind sie sich gleich (Und dementsprechend im Chiliasmus).

Von Entwicklung des Glaubens zu sprechen, finde ich persönlich nicht gut - das klingt für mich sehr nach historisch-kritischer Exegese (die eben auf Unglauben basiert) - und die ist wirklich nicht geeignet, den Glauben zu stärken. Man könnte vielleicht von verschiedenen Schritten in der Offenbarung göttlicher Wahrheiten sprechen. Vielleicht konnte deshalb Jesaja noch nicht die ganze Wahrheit sehen - und nur einen Ausschnitt.

Vielleicht äußert sich ja noch ein Priester, das wäre doch gut, bevor ich oder wir Laien uns verexegieren.
Lazzaro
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Re: Alte Häresien, die wieder im Kommen bzw. noch gängig sin

Beitrag von Lazzaro »

Stefan sagte:
Man könnte vielleicht von verschiedenen Schritten in der Offenbarung göttlicher Wahrheiten sprechen.
Danke, genau das meinte ich eigentlich.

Dir ZJ erwänte ich nur deshalb als illustrierendes Beispiel weil sie die einzigen "Apokalyptiker" sind, die ich kenne und wegen eines Arbeitskollegen ...
Vielleicht äußert sich ja noch ein Priester, das wäre doch gut, bevor ich oder wir Laien uns verexegieren.
Ein studierter Theologe täte es auch dann, wenn er nicht geweiht ist :)
Vielen Dank im Voraus,
Lazzaro
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