KOSOVO

Nachrichten
Forumsregeln
Forumsregeln Impressum
Benutzeravatar
Sava
Beiträge: 13
Registriert: 16.12.2008, 16:18

Beitrag von Sava »

Liebe Mitdiskutanten!

Zitat Vater Peter:
Zum überproprtionalen Anwachsen des albanischen Bevölkerungsteils nur soviel: Gerade eben durch die Tatsache, daß zwischen 1954 und 1989 sowohl Exekutive als auch Verwaltung in albanischer Hand waren, wurde den Serben die Lebensbedingungen in diverser Weise erschwert - es ist wohl verständlich, daß es infolgedessen zu Migrationsbewegungen kommen mußte. Die "Geburtenpolitik" der kosovoalbanischen Bevölkerung wurde zudem von den regionalen Behörden massiv unterstützt - gerade auch mit dem Ziel, das Kosovo dem serbischen Einfluß vollends zu entziehen. Gleiches droht heute in Makedonien zu geschehen: Vor einigen Jahren riefen die dortigen politischen Führer der albanischen Minderheit dazu auf, durch Geburten innerhalb von 25 Jahren den Anteil von 20 % auf 80 % zu steigern, um so den albanischen Anspruch deutlich werden zu lassen.
Hier nochmals ein Rede bzgl. Bevölkerungsentwicklungen im Kosovo:

Link: http://edoc.hu-berlin.de/humboldt-vl/oh ... F/Ohme.pdf

Und ein Essay zum Verhältnis SOK zum Kosovo:

Link: http://www.kas.de//db_files/dokumente/a ... 0123085705

der oben genannte Link im Kontext der SOK:
Link: http://www.serbische-diozese.org/cms/in ... 84&lang=de

In der Liebe unseres HERRN

Sava
Zuletzt geändert von Michael am 03.12.2007, 12:38, insgesamt 2-mal geändert.
Walter
Beiträge: 443
Registriert: 01.06.2006, 18:53

Beitrag von Walter »

Sava hat geschrieben:Und ein Essay zum Verhältnis SOK zum Kosovo:

Link: http://www.kas.de//db_files/dokumente/a ... 0123085705

In der Liebe unseres HERRN

Sava
Daraus:
Die Kosovo-Saga ist vielmehr das Produkt der Guslari-Barden und, auf diesen aufbauend, der Nationalromantiker des 19. und noch des 20. Jahrhunderts. Heute sollten die Serben aufhören, verlorene Väter zu suchen und Feindbilder zu kultivieren. Sie sollten der eigenen Geschichte offen ins Gesicht schauen und sich, so wie es auch die SOK tut, mit echten und vermeintlichen Feinden versöhnen.
Sehe ich auch so.

LG
Walter
γενηθήτω το θέλημά σου·
rafailia_3
Beiträge: 141
Registriert: 06.11.2007, 18:27
Wohnort: Griechenland

Beitrag von rafailia_3 »

Bitte entschuldigt, liebe Brueder und Schwestern,

aber ich galaube, dies ist kein politisches Forum, sondern ein Orthodoxes. Und niemand hat das Recht, das Nationalempfinden eines Volkes in Frage zu stellen.
Niemand sonst kann die dortige Situation wirklich verstehen, ausser den Voelkern, die mit diesen Problemen kaempfen.

Dasgleiche gilt auch fuer Griechenland und dem "Makedonischen" Thema. Die Griechen erkennen diese Namensnennung nicht an.

Das sind delikate nationale Themen, ich glaube nicht, dass sie hier Platz haben!!

In Christus
Benutzeravatar
Avner
Beiträge: 127
Registriert: 29.04.2007, 17:34

Beitrag von Avner »

rafailia hat geschrieben:Bitte entschuldigt, liebe Brueder und Schwestern,

aber ich galaube, dies ist kein politisches Forum, sondern ein Orthodoxes. Und niemand hat das Recht, das Nationalempfinden eines Volkes in Frage zu stellen.
Niemand sonst kann die dortige Situation wirklich verstehen, ausser den Voelkern, die mit diesen Problemen kaempfen.

Dasgleiche gilt auch fuer Griechenland und dem "Makedonischen" Thema. Die Griechen erkennen diese Namensnennung nicht an.

Das sind delikate nationale Themen, ich glaube nicht, dass sie hier Platz haben!!

In Christus
Und wie nennen die Griechen Makedonien?
rafailia_3
Beiträge: 141
Registriert: 06.11.2007, 18:27
Wohnort: Griechenland

Beitrag von rafailia_3 »

Lieber Halil,

ich moechte hier keine solche Diskussion starten!
Der Name, den wir benutzen, ist FYROM. Beinhaltet natuerlich auch den Namen Makedonien (Fruehre Makedonische Republik), aber darauf haben sich die beiden Seiten geeinigt, dan=mit es zu keinem Konflikt kommt.

Ich wuerde gern nichts mehr dazu sagen. es ist hier nun mal kein politisches Forum und alle Orthodoxen sind Brueder und Schwestern.

In Christus
Walter
Beiträge: 443
Registriert: 01.06.2006, 18:53

Beitrag von Walter »

Avner hat geschrieben:Und wie nennen die Griechen Makedonien?
Nicht nur bei den Griechen, auch offiziell heißt dieser Staat

"The former Yugoslav Republic of Macedonia" (FYROM, zu deutsch: ?Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien?).

Siehe z.B. die offizielle Liste der UN-Mitglieder: http://www.un.org/members/list.shtml#t
γενηθήτω το θέλημά σου·
Benutzeravatar
nika
Beiträge: 48
Registriert: 04.07.2007, 19:56

Beitrag von nika »

es geht darum das ein land gestohlen wird von einer minderheit die nicht arbeitet, drogen lieferant nr. 1 ist in europa und die jetzigen minderheiten (serben, muslime(=goranen), roma, kroaten,...) vertreiben oder in ghettos leben lassen,... nebenbei zahlreiche kirchen anzünden,..dieses schicksall erwartet auch die ganze EU
IC + XC
NI + KA
holzi
Beiträge: 1351
Registriert: 17.12.2008, 08:29
Religionszugehörigkeit: röm. katholisch
Wohnort: Regensburg

Beitrag von holzi »

nika hat geschrieben:es geht darum das ein land gestohlen wird von einer minderheit die nicht arbeitet, drogen lieferant nr. 1 ist in europa und die jetzigen minderheiten (serben, muslime(=goranen), roma, kroaten,...) vertreiben oder in ghettos leben lassen,... nebenbei zahlreiche kirchen anzünden,..dieses schicksall erwartet auch die ganze EU
Lest bitte mal: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26736/1.html
Benutzeravatar
Sebastian
Beiträge: 956
Registriert: 16.12.2008, 13:46
Religionszugehörigkeit: Orthodox (MP)

Beitrag von Sebastian »

Liebe Brüder und Schwestern !

Beten wir für unsere Geschwister im Kosovo, das ist das Beste was wir tun können. Kosovo hat vor allem ein orthodoxes Erbe, auf welches sich die Kirche (in erster Linie selbstverständlich die serbische) beruft. Sollten tatsächlich Verbrecher die moslemisch-seperatistische Interpretation von "Unabhängigkeit" proklamieren, wird unsere Kirche einiges zu erleiden haben. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass Gott der Allherrscher unserer (bereits dezimierten) Kirche im Kosovo, Kraft und Freude verleiht alle Schikanen und Marter im Vertrauen auf Christi Heil durchzustehen.

Möge die Allheilige, durch Ihre Gebete, die Zuversicht unserer Geschwister im Kosovo stärken !
IoannesProselytos
Beiträge: 196
Registriert: 09.01.2007, 21:11
Wohnort: S?den ?sterreichs

Beitrag von IoannesProselytos »

nika hat geschrieben:dieses schicksall erwartet auch die ganze EU
Na ja, das mit dem "Kirchen anzünden" und diverse Separationsbewegungen könnte gar nicht einmal so weit hergeholt sein. Wenn das Schule macht, könnte sich Belgien und Makedonien in zwei Teile spalten, Transsilvanien von Rumänien abspalten, die Republik Srpska von Bosnien, Katalonien und das Baskenland von Spanien, Schottland von Großbritannien etc. etc.

Einmal hat auch ein Jörg Haider (BZÖ), seines Zeichens Landeshauptmann von Kärnten, (mehr oder weniger ernsthaft) in den Medien damit geliebäugelt, Kärnten von Österreich abzutrennen ...

Von daher versteh' ich auch ein Russland, dass sich nicht so einseitig Tschetschenien wegnehmen lassen möchte (wobei dort noch zusätzlich, ernsthafte wirtschaftliche Interessen im Spiel sind).
Walter
Beiträge: 443
Registriert: 01.06.2006, 18:53

Beitrag von Walter »

Hier noch einmal drei aktuelle Presseveröffentlichungen zum Thema:
Der Spiegel hat geschrieben:Europa wartet gebannt auf den 10. Dezember ? kosovarische Spitzenpolitiker wollen dann einseitig die Unabhängigkeit der Provinz von Serbien ausrufen.

... Trotz der forschen Töne aus Pristina rechnet zurzeit niemand mit einer Unabhängigkeitserklärung am 10. Dezember. Denn zuerst muss die neue Regierung gebildet werden. Weiterhin muss die Troika ihren Bericht über die Verhandlungen an den Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon übergeben. Und der muss dann dieses Papier mit seinen Anmerkungen und Empfehlungen an den Weltsicherheitsrat, der am 19. Dezember tagen soll, vorlegen. Erst danach werden sich die Dinge zuspitzen.

Ahtisaari-Plan contra serbische Zugeständnisse

Bis zuletzt versuchte die serbische Verhandlungsdelegation unter Ministerpräsident Vojislav Kostunica und Präsident Boris Tadic mit dem Zugeständnis einer weitgehenden Autonomie die Albaner von ihrem Streben nach Unabhängigkeit abzubringen. Demnach würde man Kosovo Symbole und Kompetenzen zugestehen, die sonst nur für souveräne Staaten reserviert sind. Pristina hätte damit Zugang zu den Internationalen Finanzinstitutionen wie der Weltbank und dem Währungsfonds. Ein Sitz in der Uno wäre aber ausgeschlossen.

Doch die Albaner lehnten dieses Angebot beharrlich ab. Sie bestehen auf der staatlichen Unabhängigkeit des jetzt von der Uno verwalteteten Landes, das etwa halb so groß ist wie Hessen. Sie wären aber bereit, den im Laufe des letzten Jahres ausgehandelten aber von Belgrad abgelehnten Ahtisaari-Plan - benannt nach dem früheren Uno-Vermittler Martti Ahtisaari - einer begrenzten Souveränität unter der Kontrolle einer künftigen EU-Mission umzusetzen.

Der Plan gibt den im Kosovo noch lebenden Serben weitgehende Minderheitenrechte. So dürfen die serbischen Gemeinden die gesamte Infrastruktur von Schulen bis Krankenhäusern in eigener Regie führen und direkte Beziehungen zu Belgrad aufrechterhalten. Die künftige EU-Mission wäre nicht nur mit Experten aller Art, sondern auch mit ihrer Polizeimission weiter präsent. Und die Eufor-Truppen von noch um die 16.000 Mann blieben im Lande stationiert.

Jahrzehntelange Unterdrückung und Diskriminierung

Nüchtern betrachtet sind beide Seiten gar nicht so weit voneinander entfernt. Doch es geht ums Grundsätzliche. Während die nationalistisch eingestellte Mehrheit im serbischen Parlament zusammen mit der Orthodoxen Kirche "keinen Zentimeter serbischen Bodens" (Ministerpräsident Kostunica) aufgeben will, können sich die Albaner ein Leben in einem immer noch von Serbien dominierten Staat nicht mehr vorstellen. Ihnen ist nach der Annexion des Kosovo durch Serbien 1912 zu viel an Unterdrückung und Diskriminierung widerfahren. Die nach der Aufhebung des Autonomiestatuts 1989 durch den serbischen Machthaber Slobodan Milosevic aus den regulären Schulen gedrängte junge Generation der Albaner kann gar nicht mehr serbisch sprechen. Für sie gibt es seit der Nato-Intervention von 1999 gegen die Vertreibung von 800.000 Albanern keinen Weg mehr zurück.

Auf serbischer Seite trauen sich bis auf die kleine Liberale Partei die proeuropäisch eingestellten Kräfte nicht, offen die Ablösung Kosovos von Serbien zu befürworten, obwohl sie wissen, dass Serbiens militärische und wirtschaftliche Kräfte bei einem Verbleib der Provinz in Serbien überfordert wären.

Sollten die Empfehlungen des Uno-Generalsekretärs für den Weltsicherheitsrat die Position der albanischen Seite favorisieren, könnte Russland, das nach wie vor als Verbündeter der serbischen Regierung auftritt, erneut einen Beschluss des Uno-Gremiums mit einem Veto belegen. Serbien und Russland könnten sich darüber hinaus gegen eine Verlängerung des Mandats der OSZE im Kosovo aussprechen. Russlands Präsident Wladimir Putin besteht weiterhin auf einer Verhandlungslösung, die Kosovo bei Serbien sieht bei gleichzeitiger, weitreichender Autonomie. Nur so lässt sich die Region seiner Meinung nach stabilisieren.

Die Kfor versucht für Ruhe zu sorgen

Sollte dies nicht gelingen, sind die internationalen Truppen im Land gefordert. Die Kfor (Kosovo-Force) müsste dann einerseits die serbischen Enklaven schützen, anderseits aber auch die Grenze nach Serbien hin sichern und ein Übergreifen von Unruhen auf die Nachbarländer verhindern. Vorsorglich hat Deutschland schon mal 550 Soldaten einer Gebirgsjägereinheit zusätzlich zu den rund 2300 schon stationierten Soldaten nach Kosovo verlegt. Zudem haben sich die Kfor-Truppen umstrukturiert. Die in fünf Besatzungszonen eingeteilten Einheiten sind nun flexibler als vor Jahresfrist und können jederzeit an die Brennpunkte verlegt werden, behaupten Militärsprecher. [weiter]
Die taz hat geschrieben:"Einmarsch in Kosovo ist keine Option"

Serbiens Verteidigungsminister Dragan Ðutanovac ist davon überzeugt, dass serbische Truppen nach einer Erklärung der Unabhängigkeit des Kosovo nicht militärisch eingreifen. Die KFOR ist diesmal in der Lage, dort Gewaltausbrüche zu verhindern.

INTERVIEW ANDREJ IVANJI

taz: Herr Ðutanovac, wie würden serbische Streitkräfte auf eine unilaterale Unabhängigkeit des Kosovo reagieren?

Dragan Ðutanovac: Lassen Sie uns die Frage umformulieren: Würde das Militär auf irgendeine Weise an einem Beschluss der Staatsführung vorbeiagieren? Die Antwort lautet: nein. Das Militär steht unter ziviler Kontrolle und wird ausschließlich in Übereinstimmung mit den Institutionen und Personen, die durch die Verfassung dafür autorisiert sind, wirken.

Wir hätten verschiedene Möglichkeiten zu reagieren, angefangen von Hilfe für die Zivilbevölkerung bis zu einem Einsatz der bewaffneten Macht. Ich persönlich bin allerdings davon überzeugt, dass es zu keinem so finsteren Szenario kommen wird und dass die internationale Friedenstruppe KFOR Gewaltausbrüche im Kosovo verhindern kann.

Vor drei Jahren war die KFOR nicht imstande, massenhafte Gewaltausbrüche gegen die serbische Bevölkerung zu verhindern. Was, wenn die KFOR abermals versagt?

Diesmal kann keinerlei "Schnee im Dezember" die KFOR überraschen. Über einen möglichen Ausbruch von Gewalttätigkeiten im Kosovo wird in der Nato schon so lange geredet, dass keine Chance besteht, dass sich die KFOR mit ihren 16.000 Soldaten abermals dermaßen blamiert.

Und wenn die Serben im Kosovo doch wieder ernsthaft bedroht werden?

Ich habe von mehreren Ministern der Länder, deren Soldaten im Kosovo stationiert sind, und vom Generalsekretär der Nato, Jaap de Hoop Scheffer, die Garantie erhalten, dass sie jeden Konflikt verhindern würden. Selbstverständlich erörtert jedes seriöse Militär immer auch die Möglichkeit des schlimmsten Szenarios. Ein Konflikt von größerem Ausmaß, innerhalb dessen das Militär Serbiens zum Einsatz im Kosovo kommen würde, würde jedoch Auseinandersetzungen mit der KFOR an der administrativen Grenze zum Kosovo bewirken. Eine solche Möglichkeit sehe ich nicht, auch weil Serbien im Laufe der dreimonatigen Luftangriffe 1999 gespürt hat, wie ein Konflikt mit der Nato und der internationalen Gemeinschaft aussieht. Im südlichen Teil des zentralen Serbiens würden wir allerdings keinen Augenblick lang zögern, jede Form von Terrorismus oder eines aus dem Kosovo übertragenen bewaffneten Konfliktes zu verhindern.

Reichen die bestehenden Kräfte der KFOR aus?

Die vorhandene Anzahl von Soldaten ist auf einem so engen Raum sicher ausreichend für die Verhinderung eines ernsten organisierten Konfliktes. Einzelne Zwischenfälle kann aber schwerlich irgendjemand verhindern.

Wie ist die Zusammenarbeit zwischen dem Militär Serbiens und der KFOR?

Die Zusammenarbeit mit ausländischen Militärs ist der beste Teil der Außenpolitik Serbiens. Mit dem Kommando der KFOR haben wir wirklich korrekte Beziehungen und sehr gute persönliche Kontakte, das könnte eine Brücke über dem Abgrund möglicher Probleme sein.

Würden sich diese Beziehungen verschlechtern, wenn Staaten, deren Soldaten im Kosovo stationiert sind, eine unilaterale Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen würden?

Auch in diesem Falle wäre es unsere Verpflichtung - wie bitter diese Pille für uns auch sein mag -, im Interesse der Bürger Serbiens auch weiter mit der KFOR zusammenzuarbeiten, umso mehr, falls jemand den Wunsch haben sollte, die Situation zu destabilisieren. Auch vor drei Jahren bei der Eskalation des Horrors für die serbische Bevölkerung im Kosovo hat die KFOR zwar verspätet reagiert, doch letztendlich eine Tragödie noch größeren Ausmaßes verhindert. Allerdings muss gesagt werden, dass die Unabhängigkeit des Kosovo einen Domino-Effekt des Separatismus auf der ganzen Welt verursachen würde. [weiter]
Die dpa hat geschrieben:(dpa) Der serbisch-orthodoxe Bischof Artemije hat militärischen Druck auf die nach Unabhängigkeit strebenden Albaner in der abtrünnigen Provinz Kosovo verlangt. In Serbien sollten »alle Wehrpflichtigen für drei Tage mobilisiert werden«, sagte der im Kosovo lebende Bischof der Belgrader Zeitung »Danas« (Dienstagausgabe). Als Warnung müsse die Grenze zwischen Serbien und Kosovo für alle Waren und Personen ebenfalls drei Tage geschlossen und Massendemonstrationen in allen großen Städten organisiert werden. Gleichzeitig sollen nach dem Willen des Bischofs aus der »Shanghai-Gruppe« die Mitglieder Russland und China als Beobachter ins Land geholt werden.

Der dem dogmatischen Kirchenflügel zugerechnete Bischof kritisierte die heimischen Politiker, die teilweise eine militärische Intervention im Kosovo ausgeschlossen hatten. »Wir stimmen überein, dass Serbien nicht für Krieg ist, aber man muss über die legitime Verteidigung nachdenken«, sagte er der Zeitung. Die Albaner wollen bereits in naher Zukunft ihre Trennung von Serbien verkünden und einen selbstständigen Staat ausrufen. Seit 1999 wird das Kosovo mit zwei Millionen Menschen von den Vereinten Nationen (UN) verwaltet. Zuvor hatten NATO-Bomben Massenvertreibungen der Albaner durch Serben gestoppt.
In einem "unabhängigen Mafiastan" hätten sicher neben der serbischen Minderheit auch die allermeisten Albaner selbst keine rosigen Zukunftsaussichten. Momentan sieht es so aus, als würden sich weder die meisten KFOR-Länder hinter die USA stellen, um ein souveränes Kosovo anzuerkennen, noch würde ("Rest"-)Serbien militärisch eingreifen, um sein formelles Staatsgebiet gegen die Provokation zu verteidigen. Dass nun aber ausgerechnet die serbisch-orthodoxe Kirche ihre Gläubigen aufruft, zu den Waffen zu greifen, ist für mich ehrlich gesagt unverständlich. :(
γενηθήτω το θέλημά σου·
rafailia_3
Beiträge: 141
Registriert: 06.11.2007, 18:27
Wohnort: Griechenland

Beitrag von rafailia_3 »

Liebe Brueder und Schwestern,

gestern habe ich wieder eine Reportage ueber dieses Thema im TV gesehen, zerstoerte Kirchen, Menschen, die ueber die zerstoerten Heiligkeiten un dihren zerstoerten Hauesern weinen, Kloester, die es zwar im Kosovo gibt, aber die von Soldaten bewacht werden, um nicht ausgeraubt und zerstoert zu werden.

Ich fuehle mit unseren Bruedern und Schwestern, den Orthodoxen Serben.

In Christus
Benutzeravatar
*Milica*
Beiträge: 7
Registriert: 28.01.2017, 21:36
Religionszugehörigkeit: (serbisch-)orthodox
Wohnort: Rheinhessen

Re: Vi idite, ja neću!

Beitrag von *Milica* »

"Vi idite, ja neću!" (dt. Ihr geht, ich bleibe!) ist eine Dokumentation aus dem Jahr 2015, basierend auf dem Buch "Ljetopis novog kosovskog raspeća" (dt. Chronik der erneuten Kreuzigung Kosovos) von Mitropolit Amfilohije.
Eine, wie ich finde, sehr empfehlenswerte Dokumentation, die das Leid des serbischen Volkes in Kosovo und Metochien (1998-1999), aus der Perspektive der Vertreter der Serbisch-Orthodoxen Kirche wiedergibt. Jedoch möchte ich eine Warnung aussprechen. Mich hat das explizite Bildmaterial unerwartet getroffen, was schließlich dazu führte, dass ich die Doku mehrmals unterbrechen musste. Dank der Jugendorganisation SPOJI gibt es auch einen deutschen Untertitel.

https://youtu.be/e9zJgUEc6ps
Antworten