Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Wenn der Herr gibt, wird in naher Zukunft bei der Edition Hagia Sophia das Buch von Priester Ilja Shugaev "Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie" erscheinen. Der Originaltitel lautet: "Растим сына, растим дочь. Советы священника - многодетного отца" Протоиерей Илья Шугаев.
Ich möchte schonmal hier vorab eine Diskussionsrunde zum Buch starten, welches sich dann auch nach dem Erscheinen des Buches weiter fortsetzen wird.
Liebe Grüße
Kirill
Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
- Elias
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Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
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Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Vielen vielen Dank Kyrill!
- Djamila71
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Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Finde es sehr mutig, wie dieser Priester die Dinge beim Namen nennt. In der katholischen Kirche sucht man soche klare Aussagen vergeblich. Da würde man nicht mal einen Verlag für finden, der bereit wäre, das zu drucken.
Soweit sind wir schon!
Herr Fernbach hat versprochen, dass noch weitere Übersetzungen dieses Autors in Planung sind. Man darf also gespannt sein!
Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Das ist sehr schade, denn was Schugaev schreibt ist sehr praxisnah und situationsbezogen. So liest sich das Buch dann auch weniger als ein "Ratgeber" mit "Du Du du - tu nicht dies, tu nicht das" Einstellung, sondern vielmehr so, als würde man eben mit einem 7-fachen Vater bei einem Tee gemütlich zusammensitzen und er würde aus dem Nähkästchen plaudern. Beispielsweise, wie er seine Kinder dazu bewegt, beim Abwasch mizuhelfen, warum sich soviele Eltern mit der Erziehung heutzutage schwer tun und sich im Grunde vom Kind erziehen lassen (und nicht andersrum) sowie warum es schädlich ist, Kinder zur Belustigung der Erwachsenen irgendwelche Pop-Stars aus dem TV nachäffen zu lassen. Kurzum, das Buch verbindet einen unterhaltsamen Stil mit viel Informationen und sein einziges wahres Manko liegt eigentlich darin, dass es nur 96 Seiten Umfang sind - wie gern, würde man Vater Schugaev noch ein wenig länger lauschen
- Djamila71
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Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Früher war die Mitarbeit von Kindern völlig normal. Da muss man nicht einmal 50 Jahre zurück blicken.
Seit die landwirtschaftliche Prägung immer mehr verschwindet und die Welt sich immer mehr industrialisiert, wird dieses Thema mehr und mehr bedeutungslos.
Für die Erziehung eines Kindes ist aber die Mitarbeit "pädagogisch wertvoll".
Kinder wollen nicht nur den ganzen Tag Videos von Zeichentrick-Filmen ansehen, sondern sie wollen etwas Sinnvolles tun, wie die "Großen".
"Kinderarbeit" im engeren Sinne hat bei uns ein sehr negatives Image und wird meist mit Ausbeutung und Mangel an notwendiger Schulbildung gleich gesetzt.
Auch Jesus ging als Kind bei Josef "in die Lehre" und erlernte das Handwerk des Vaters.
Wenn ich als Tourist in z. B. orientalische Länder komme, wo es üblich ist, dass kleine Jungs schon im Geschäft oder Handwerksbetrieb des Vaters mitarbeiten - und dies mit Begeisterung tun - würde ich dies nicht als schädlich für das Kind erachten.
Wenn Vater Ilia schreibt, dass früher die Mädchen schon mit 14 Jahren voll ausgebildete Hausfrauen waren, finde ich das gut und sinnvoll. Auch die Gottesmutter kam mit 3 Jahren in den Tempel und lernte dort alles, was man für das spätere Leben braucht.
Damals gab es keinen Kindergarten.
Mit 14 Jahren - so die Überlieferung - wurde sie vermählt und es war völlig normal, dass sie selbstständig den Haushalt führt.
Vielleicht sollte man mal ernsthaft darüber nachdenken, in welche Richtung sich die heutige - ach so moderne Kindererziehung - entwickelt ....
Schauen wir uns heutige Jugendliche an: pubertierend bis zum 30. Lebensjahr ... immer noch nicht erwachsen.
Die Mädchen können nicht kochen oder Knöpfe annähen. Die Jungs bezeichnen "Abhängen" als ideale Freizeitgestaltung.
Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Ich erhöhe auf 40Djamila71 hat geschrieben:Schauen wir uns heutige Jugendliche an: pubertierend bis zum 30. Lebensjahr ... immer noch nicht erwachsen.
Geht der Autor näher darauf ein? Also ob von Anfang an, obwohl nicht getauft etc.Mirjanin hat geschrieben:dass ungeborene Kinder im Mutterleib in der Kirche mitbeten
Das hat mich zuerst geschockt. Erst danach ist mir aufgefallen, dass das nicht für die Kinder im Mutterleib galt... ich Huhn. Ansonsten wäre diese Ansicht für mich ein Killerpunkt.Mirjanin hat geschrieben:oder das Patriotismus & Heimatliebe für Kinder sehr wichtig seien
Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
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Die Seele des Menschen ist von Natur aus christlich. Ein Kind möchte ab dem Moment seiner Zeugung beten, seine Seele verlangt es. Wenn das Baby morgens in seinem Bettchen aufwacht, sich streckt, möchte seine Seele zu Gott beten, aber es selbst kann dies noch nicht. Das müssen seine Eltern machen. Doch die Mutter steht vom Bett auf und geht in die Küche, Frühstück zu machen. Sie versteht, daß das Kind selbst das essen nicht zubereiten kann, obwohl es starken Hunger hat. Deshalb muß sie alles zubereiten und es füttern. Doch beten möchte seine Seele auch und kann es ebenfalls nicht. Deshalb sollte die Mutter morgens aufstehen und beten, danach ein Kreuz über das Kind schlagen und erst danach in die Küche und das Frühstück zubereiten.
Daß Kinder schon im Bauch der Mutter beten können, sieht man deutlich an dem Leben des [heiligen] Sergius von Radonesh. Einst hat die Mutter des Heiligen, während sie schwanger war, so durchdringlich während der Liturgie gebetet, daß in den drei wichtigsten Momenten alle im Tempel hörten, wie das Kind aus dem Bauch Laut von sich gab.
Natürlich ist es ein Wunder Gottes, denn Kinder schreien nicht im Bauch, genauer gesagt, können sie zwar schreien und bei ihnen ist auch alles dafür ausgebildet, doch die Luft fehlt. Der Herr zeigt dieses Wunder, damit wir nicht zweifeln, daß ungeborene Kinder beten können. Sie beten nicht mit Worten, denn sie kennen sie nicht, aber ihre Seele kann den Drang der Mutter zu Gott während des Gebetes fühlen. Sie können mit ihrer Seele ebenfalls dorthin drängen und dieselbe Freude des Gebetes erfahren wie die Mutter.
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- Djamila71
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Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Solche außergewöhnlichen Erscheinungen sind also durchaus im Bereich des Möglichen.
Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Mirjanin hat geschrieben:Ich habe den Teil eben mal abgetippt (S. 12)
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Die Seele des Menschen ist von Natur aus christlich. Ein Kind möchte ab dem Moment seiner Zeugung beten, seine Seele verlangt es. Wenn das Baby morgens in seinem Bettchen aufwacht, sich streckt, möchte seine Seele zu Gott beten, aber es selbst kann dies noch nicht. Das müssen seine Eltern machen. Doch die Mutter steht vom Bett auf und geht in die Küche, Frühstück zu machen. Sie versteht, daß das Kind selbst das essen nicht zubereiten kann, obwohl es starken Hunger hat. Deshalb muß sie alles zubereiten und es füttern. Doch beten möchte seine Seele auch und kann es ebenfalls nicht. Deshalb sollte die Mutter morgens aufstehen und beten, danach ein Kreuz über das Kind schlagen und erst danach in die Küche und das Frühstück zubereiten.
Daß Kinder schon im Bauch der Mutter beten können, sieht man deutlich an dem Leben des [heiligen] Sergius von Radonesh. Einst hat die Mutter des Heiligen, während sie schwanger war, so durchdringlich während der Liturgie gebetet, daß in den drei wichtigsten Momenten alle im Tempel hörten, wie das Kind aus dem Bauch Laut von sich gab.
Natürlich ist es ein Wunder Gottes, denn Kinder schreien nicht im Bauch, genauer gesagt, können sie zwar schreien und bei ihnen ist auch alles dafür ausgebildet, doch die Luft fehlt. Der Herr zeigt dieses Wunder, damit wir nicht zweifeln, daß ungeborene Kinder beten können. Sie beten nicht mit Worten, denn sie kennen sie nicht, aber ihre Seele kann den Drang der Mutter zu Gott während des Gebetes fühlen. Sie können mit ihrer Seele ebenfalls dorthin drängen und dieselbe Freude des Gebetes erfahren wie die Mutter.
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Da sammeln sich Tränen in meinen Augen.
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Mops
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Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
Re: Kindererziehung in einer christlich-orthodoxen Familie
http://www.pi-news.net/2013/11/meilenstein-in-leipzig/
Wer hätte das gedacht, das aus dem ehmaligen kommunistischen Rußland, Menschen kommen um uns "Westlern" in Sachen Familienpolitik zu unterstützen?
Ich finde das sehr gut, wenn es um Familie geht müssen alle Christen zusammen stehen!