Ambrosius hat geschrieben: ↑17.01.2024, 15:03
Vorab nochmals das kurze video von Jordan Peterson (habe es jetzt bei YouTube auch gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=lXnQtPddTys
Es klingt vielleicht Eigenartig, aber mit der Ablehnung des Primat des Papstes hatte ich keine Probleme. Auch im ersten Jahrtausend war der Papst in Rom ein ehrenvoller Patriarch des Westens und hatte den Ehrenprimat.
Wie sich das ganze entwickelt hat von den Eigenmächtigkeiten um die Jahrtausendwende bis hin zum Unfehlbarkeitsdogma im 19 Jahrhundert klingt für mich aus der orthodoxen Sicht stringent. deswegen habe ich keine Probleme sehe den Papst aber nur noch als Oberhaupt der (kath.) Westkirche.
Ja ich habe einen spirituellen Vater. Es ist einfach der deutschsprachige Priester zu dem ich auch immer beichten gehe. Ist aber eher ein normales Verhältnis. Nichts so mystisches wie sich das manche vielleicht vorstellen.
Eines der ersten Dinge die mir "mein" Priester sagte als ich bez. einer Konversion zu ihm kam:
Wenn Du nur konvertieren willst weil in der katholischen Kirche im Moment so viel Bekloppte herumlaufen kannst Du katholisch bleiben. Die haben wir auch.
Fazit: Es menschelt überall. Für mich ist die Orthodoxie der richtige Weg aber auch dort wirst Du nicht das Paradies in Harmonie finden.
Hi Ambrosius,
danke für den Link. Ja, ich kenne Peterson und finde seine Ansichten zu gesellschaftlichen und säkularen Themen erfrischend in einer zunehmend von sogenannter "Toleranz" dominierten und immer faschistischer werdenden Welt. Seine Ansicht zur Orthodoxie kannte ich bisher nicht, nur dass seine Ehefrau wohl nun zum Katholizismus konvertiert ist.
Da wir in einer gefallenen Welt leben, werden wir das Paradies hier nirgendwo finden. Darum geht es mir in meiner Suche auch nicht, sondern ich möchte verstehen, wo die Wahrheit ist, die Christus uns offenbart hat. Ein spiritueller Vater kann bei dieser Suche sicherlich helfen. Hast Du einen Tipp für mich, wie ich jemanden finden kann, mit dem ich mich austauschen kann? Ich kann leider kein russisch und bin auf englisch oder deutsch angewiesen.
Marian hat geschrieben: ↑19.01.2024, 07:45
Moin,
mein Beitrag soll eigentlich dem Pierre helfen, sich nicht so sehr am weltlichen bzw. sichtbaren zu orientieren, wenn er die Herzensentscheidung trifft.
Doch eigentlich gibt es auch Hilfe bei der Frage, was passiert wenn ein politischer Mensch den Glauben sucht?
Ich muss "Eucharistie" Von Vater Alexander Schmemann lesen. Der beklagt die Weltlichkeit und den Individualismus der meißten Gläubigen, anstatt sich auf die Nachfolge des Herrn zu konzentrieren. Er nennt das "religiöses Gefühl " (das den richtigen Glauben ersetzende). Ich schick die Buchseite.
Hi Marian,
vielen Dank für die Empfehlung! Das Zitat ist wunderbar, ich habe mir direkt ein paar Bücher von Vater Alexander Schmemann in meine Liste gepackt, bisher kenne ich ihn nicht und bin gespannt auf das was er schreibt.
Zum Schluss nochmal für diejenigen, die mitlesen und sich an einer ähnlichen Weggabelung befinden wie ich:
Vor einigen Tagen habe ich diesen Kanal entdeckt:
https://www.youtube.com/@ubipetrus3882/videos
Dieser Kanal geht auf die populärsten Apologeten der Katholiken ein (unter anderem auf Michael Lofton und Erick Ybarra) und stellt deren Behauptungen gegenüber der Orthodoxie in ein transparentes und ausführliches Licht.
Dazu dann das Buch "The Church & The Pope" von Robert Spencer lesen, um zu verstehen, dass das heutige Verständnis über die Jurisdiktion und Unfehlbarkeit (bei Glaube & Moral wenn Ex Cathedra gesprochen) des Papstes so nicht existiert hat im ersten Millenium des Christentums.
Empfehlungen, um sich einen Überblick zu verschaffen:
https://www.youtube.com/@ubipetrus3882/videos
https://www.youtube.com/@OrthodoxEthos/videos
https://www.youtube.com/@FatherSpyridonROCOR/videos
Bücher:
The Church & The Pope von Robert Spencer
God's Revelation to the Human Heart von Seraphim Rose
Life and Teaching of Saint Seraphim of Sarov von Nicolas Puretzki
Diese Kanäle und Bücher geben einen ersten Einblick und einen groben Überblick, wenn man aus westlicher Perspektive versucht die Orthodoxie zu sehen. Denn es ist zwar eine Sache, sich die Historie anzuschauen und das ist definitiv wichtig um rational zu verstehen, ob der Weg in den Katholizismus der ist, den man gehen sollte oder nicht. Aber mindestens genau so wichtig ist es, einen ersten Eindruck über die gelebte Praxis der Orthodoxie zu bekommen. Seraphim von Sarov und Seraphim Rose, sowie Vater Spyridon lassen erahnen, wohin das Herz sich begeben soll, nämlich stets zu Gott. Die Heiligen und auch die Väter der orthodoxen Kirche zeigen, was es bedeutet, Christus nachzufolgen und ich habe das Gefühl, das gerade dieses Nachfolgen im Westen verloren gegangen ist. Wir reden und diskutieren über Christus, schreiben philosophische Abhandlungen über ihn und durch die historisch kritische Herangehensweise schaffen es unsere Theologie-Unis sogar mittlerweile zu behaupten, dass die heilige Schrift gar nicht so heilig sei wie bisher angenommen.
Um es zusammenzufassen für denjenigen, der sich für die Orthodoxie interessiert: Christus ist hier, es lohnt sich.