Verfasst: 23.06.2009, 14:04
Anastasis hat, wie ich gerade entdeckt habe, einen Link zu unserem Thema Deutsch als orthodoxe Sprache eingestellt. Zu finden unter G wie Göttliche Liturgie.
Danke

Ein Projekt von www.orthpedia.de
https://www.orthodoxes-forum.de/
Wer wirbt denn aggressiv ab? Was verstehst du genau darunter?Metanoia hat geschrieben: Ich finde die gezielte aggressive Abwerbung von gläubigen Christen - egal in welcher Richtung - als respektlos. Was aber nötig ist, dass die ungläubigen Christen zum lebendigen Gott hingeführt werden; und hier kann der Wechsel der Konfession unter Umständen belebend wirken.
Mission muss sich nicht auf das Ziel der Konversion beschränken, sondern kann auch den Zweck haben, den christlichen Glauben konfessionsübergreifend zu stärken.
Die orthodoxe Kirche sollte den Schritt wagen und wie in Polen und Finnland eine deutsch-orthodoxe Kirche gründen. Das würde einen Anreiz schaffen, sich mit der orthodoxen Kirche zu befassen ... und durch sie kann dann auch der christliche Glaube allgemein wieder Aufwind bekommen.
Der HERR schenke uns allen Seinen Frieden!
Metanoia
Lieber Rene,Rene hat geschrieben: Wer wirbt denn aggressiv ab? Was verstehst du genau darunter?
Wenn ich als Orthodoxer sage, "Komm und sieh", dann ist das nicht mehr wie eine Einladung. Überhaupt, was sollen wir sonst aktiv tun?
Ganz einfach, die Göttliche Liturgie feiern und durch unser Leben, wenn wir uns bemühen unseren Glauben zu leben, zum Leuchter werden...
ob die Menschen in die Kirche kommen oder nicht, liegt so gesehen nicht in unserer Hand, wir können nur den Anlass geben...
Das wäre, wenn man ihnen verbal das Messer an die Brust hält und sagt, dass sie die Wahl zwischen Konvertieren und der ewigen Verdammnis haben. Vermutlich gehen manche freikirchlichen Bewegungen in Russland und anderen Ex-Sowjetrepubliken in dieser Art vor, indem sie den Leuten erzählen, die orthodoxe Kirche wäre unchristlich.Wer wirbt denn aggressiv ab? Was verstehst du genau darunter?
Das, finde ich, ist der richtige Weg der Mission. In der orthodoxen Liturgie handelt Gott; und durch die Gläubigen kann Gott wie durch eine werdende Ikone hindurchscheinen. Hier ist es eigentlich Gott, der missioniert, ganz wie es auch bei den Aposteln der Fall war.Wenn ich als Orthodoxer sage, "Komm und sieh", dann ist das nicht mehr wie eine Einladung. Überhaupt, was sollen wir sonst aktiv tun?
Ganz einfach, die Göttliche Liturgie feiern und durch unser Leben, wenn wir uns bemühen unseren Glauben zu leben, zum Leuchter werden...
ob die Menschen in die Kirche kommen oder nicht, liegt so gesehen nicht in unserer Hand, wir können nur den Anlass geben...
Lieber Metanoia!In kleinen Punkten hat die orthodoxe Mission bei mir bereits gewirkt. Zwar glaube ich, dass ich meiner Kirche treu bleiben werde, aber die einen oder anderen Dinge lassen sich gerne übernehmen. Dazu gehören die orthodoxe Bekreuzigung, der lebendige Umgang mit Heiligen und Ikonen sowie die göttliche Verehrung des Heiligen Geistes.
Guten Tag Mathjas!Metanoia hat geschrieben: Dazu kann die Bildung einer deutsch-orthodoxen Kirche gehören.
Das klingt sehr herablassend oder arrogant wenn ich das schreibe, aber ich glaube nicht, dass dur 'deiner' Kirche, wie du es nennst 'treu' sein wirst. Wenn du einen 'lebendigen Umgang' mit Heiligen pflegst, dann fantasiere ich, dass du sie als lebendige Realität ernst nimmst, sie verehrst (als DA-seiende) Ihnen Preis zuteil werden lässt und sie um Fürbitte angehst. Das ist nicht sonderlich lutherisch. Auch wenn Luther schöne Marienpredigten geschrieben hat und aus seiner römischen Tradition heraus noch so manches zu den Heiligen gesagt hat... mehr als die Vorbildfunktion hat er nicht predigen wollen. Zumindestens ist es wahrhaftig KEIN Bestandteil lutherischer Frömmigkeit. Noch nicht mal die Michalesbrüder gehen so weit (oder nur in gaaanz stillen Kämmerleins). Und dasselbe gilt für den Umgang mit Heiligen Ikonen. Du machst dir was vor, wenn du da 'so tust als ob'. Auch ich habe mich als Lutherischer nach vielen Jahren dabei 'erwischt' dass ich meine Tagesgebete vor einer Ikone des Herrn gehalten habe. Das war mir dann allerdings auch der Punkt festzustellen, dass es mir nicht mehr möglich war 'im weiten und losen Umhang' des Luthertums als 'Pseudolutheroorthodoxerr' zu sein. Denk dran: Zwitterwesen sind in aller Regel (mir fallen grad nur die Schnecken als Ausnahme ein) unfruchtbar.Metanoia hat geschrieben:In kleinen Punkten hat die orthodoxe Mission bei mir bereits gewirkt. Zwar glaube ich, dass ich meiner Kirche treu bleiben werde, aber die einen oder anderen Dinge lassen sich gerne übernehmen. Dazu gehören die orthodoxe Bekreuzigung, der lebendige Umgang mit Heiligen und Ikonen sowie die göttliche Verehrung des Heiligen Geistes.
Siehe oben. Wenn Christus zu den Orthodoxen geht, bin ich dabei; wenn Er zu den Katholiken geht, auch; wenn Er zu den Verrückten geht, bin ich ebenfalls dabei. Weil ich Seine Herrlichkeit in vielen Dingen der orthodoxen Kirche sehe, kann ich das nicht als etwas "Kulturelles" abtun. Gott heiligt die Kirche und ihre Liturgie.Orthodoxer Glaube ist dort wo die Gemeinschaft mit Christus und allen orthodoxen Gläubigen - den lebenden und den entschlafenen - ist und das ist eben innerhalb der Orthodoxen Kirche und nicht außerhalb.
Natürlich leben die Heiligen, weil Gott sie zum Leben erweckt hat. Wir können die Gemeinschaft durch den pflegen, der uns alle liebt. Sie sind liebe Freunde, die unsere Gemeinschaft wollen. Luther war für die Heiligenverehrung, solange sie nicht zu Halbgöttern werden. Trotzdem richtet sich Gott nicht nach Luther, sondern nach Seinem Plan. Gott ist das Zentrum aller Dinge und Geheiligten über Raum und Zeit hinweg.Wenn du einen 'lebendigen Umgang' mit Heiligen pflegst, dann fantasiere ich, dass du sie als lebendige Realität ernst nimmst, sie verehrst (als DA-seiende) Ihnen Preis zuteil werden lässt und sie um Fürbitte angehst. Das ist nicht sonderlich lutherisch.
Christus ist kein Zwitterwesen, Er ist im ursprünglichen Sinn "katholisch", in sich eins und ungetrennt. Das geht, obwohl Er in verschiedenen "Kirchen" Zutritt findet. Wo Er nicht ist, da sind seine Geliebten nicht, und wo Er ist, da sind auch Seine Geliebten.Denk dran: Zwitterwesen sind in aller Regel (mir fallen grad nur die Schnecken als Ausnahme ein) unfruchtbar.
Das ist wohl zum großen Teil richtig. Dennoch ist es eine Sache des Ewigen Gottes, darüber zu urteilen, ob das Verständnis von Kirche ein Hindernis für Seinen Weg zu den Menschen ist. Wir haben alle Irrtümer, aber ich glaube, dass Gott mehr die Person will als richtige Werke oder richtiges Verständnis.Westlicherseits' gibt es ein Bild von Kirche dass 'additiv' ist. Kirche ist wenn ich und du und du und du uns aufgrund von was auch immer zusammenschliessen. Und das ist dann gleich auf, man sagt, 25 000 verschiedenen Grundlagen geschehen.
Das stimmt. Doch nach wie vor ist Jesus das Zentrum Seiner Kirche und Seiner Kinder.Östlicherseits ist das Bild der Kirche konstruktiv. Der Leib der Kirche ist es der zählt, da der Herr das Haupt und Teil davon ist. Ich als Person bin entweder Teil dieses Leibes oder ich bin nicht 'Christ'. Nicht meine ach so korrekten Auffassungen oder Handlungsweisen sind ein entscheidender Faktor sondern ausschliesslich mein 'Teil-sein'. Wenn ich sündige, dann hat das Folgen für die ganze Kirche, nicht nur für mich!
genau. Siehe "Hypostasen"Der Logos ist eine Person, kein Individuum.
@NassosNassos hat geschrieben:Hallo Metanoia,
...Nun, was die werten Mitforer schreiben, darfst Du nicht als Druck auslegen. Die Leute sehen, dass Du näher dran bist, als Du denkst.
....
Liebe Grüße,
Nassos
Ich denke er hat nicht Christus gemeint, sondern Dich.Zitat:
Denk dran: Zwitterwesen sind in aller Regel (mir fallen grad nur die Schnecken als Ausnahme ein) unfruchtbar.
Christus ist kein Zwitterwesen, Er ist im ursprünglichen Sinn "katholisch", in sich eins und ungetrennt. Das geht, obwohl Er in verschiedenen "Kirchen" Zutritt findet. Wo Er nicht ist, da sind seine Geliebten nicht, und wo Er ist, da sind auch Seine Geliebten.
Gerade diese Aussage zeigt, dass dir die Orthodoxie nie wirklich verständlich sein kann solange du meinst "nur den Glauben" für dich annehmen zu wollen ohne die Orthopraxie, die für uns genauso wichtig ist wie die Orthodoxie.Zitat:
Westlicherseits' gibt es ein Bild von Kirche dass 'additiv' ist. Kirche ist wenn ich und du und du und du uns aufgrund von was auch immer zusammenschliessen. Und das ist dann gleich auf, man sagt, 25 000 verschiedenen Grundlagen geschehen.
Das ist wohl zum großen Teil richtig. Dennoch ist es eine Sache des Ewigen Gottes, darüber zu urteilen, ob das Verständnis von Kirche ein Hindernis für Seinen Weg zu den Menschen ist. Wir haben alle Irrtümer, aber ich glaube, dass Gott mehr die Person will als richtige Werke oder richtiges Verständnis.
Zitat:
Für mich unverständlich: Christus ist das Zentrum Seiner Kirche?
Das stimmt. Doch nach wie vor ist Jesus das Zentrum Seiner Kirche und Seiner Kinder.
Ich habe jetzt gemerkt, dass ich die Einheit der ganzen Kirche, die in Jesus Christus erfahrbar ist, brauche. Darum ist es wohl vorerst für mich das Beste, in der lutherischen Kirche zu bleiben, aber mich auch da heimisch zu fühlen, wo Gott sich heimisch fühlt. Christus ist der Fels!