H - wie Hypostasen

Orthodoxe Kirche und Gesellschaft, Theologie
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songul
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Beitrag von songul »

Ich hab das von anfang an gewusst, wie man unschwer aus meinen Antworten ihm gegenüber erkennen kann.

Nur soll man sich gleich jedem Moslem der sich, ob angeblich oder nicht bekehrungswillig, gleich abweisend oder feindlich gegen über verhalten?

Ich habe mal vor längerer Zeit intern darauf hingewiesen, dass orthodoxe Foren bevorzugt von muselmanischen Hackern attakiert werden, da wir nicht bereit sind auf deren Augenwischerei herein zufallen.
Meines Wissens geschieht das nur auf orth. Foren - andere christl. Foren sind ja nur allzu schnell bereit mit ihren mohd. "Brüdern" zu fraternisieren - im Gegensatz zu uns.
Vielleicht verständlich, denn ihr toller Prophet hat das wenige was er vom Christentum weiss, bei einem nestorianischen Mönch in Syrien gelernt und dessen Häresien dann in seinem Koran verewigt.

Am besten man schickt die Leute gleich weg, denn wenn sie Christen werden wollen - bitteschön - jede Kirchentür steht ihnen offen.

Aber hier im Forum muss man wirklich die Spreu vom Weizen trennen.

Songul
holzi
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Beitrag von holzi »

@Loukia: das hast du großartig geschrieben, meine aufrichtige Hochachtung! :2thumbs:
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll. (Adolph Kolping 1813-1865)
Nassos
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Beitrag von Nassos »

Loukia hat geschrieben:Wenn du einen Sohn hast, ist er dann ein Nashorn?
wie kommt man bitte auf sowas??? :mrgreen:
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Nassos hat geschrieben:
Loukia hat geschrieben:Wenn du einen Sohn hast, ist er dann ein Nashorn?
wie kommt man bitte auf sowas??? :mrgreen:
Naja, wenn man sagt, der Sohn Gottes sei nicht Gott, ist das, als sagte man, der Sohn des Menschen ist kein Mensch sondern eben z. B. ein Nashorn.
Zuletzt geändert von Loukia am 24.09.2009, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
Ἡ χάρις τοῦ Κυρίου Ἰησοῦ Χριστοῦ μεθ' ὑμῶν. 1. Korinther 16,23
Nassos
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Beitrag von Nassos »

Hallo Mikhail,

ich weiß noch nicht, was ich dazu denken soll (ich habs mir nicht ganz angehört), aber was hat das mit der Hl. Trinität zu tun? Im letzten Beitrag rätst Du ab, sich damit zu befassen und jetzt stellst Du ein Video rein, dass sich damit befasst.
Ich möchte nicht sagen, dass Du Dich widersprichst sondern frage ganz einfach: hast Du Deine Meinung hierzu geändert?

Wie dem auch sei. Der Pastor sagt doch nur, ab wann der Sohn Sohn genannt wird.

Ich möchte hier nochmal den Kirchenvater und großen Theologen Palamas zitieren:
Gr. Palamas hat geschrieben:Die Namen "Vater" und "Sohn" sind Beispiele der menschlichen Realität, die wir Menschen gebrauchen, um dem Mysterium der dreieinen Gottes näherzukommen. Jedoch sind diese Beispiele unvollkommen und somit eigentlich nicht existent, da die meschlichen "Vater" und "Sohn" zwar eines Wesens sind, sind aber nicht unteilbar und befinden sich nicht ineinander.
Das gleiche gilt für die Beispiele "Sonne-Licht-Strahlung" und "Verstand-Logik-Geist". Das alles ist durchaus unteilbar, aber es handelt sich nicht um unterschiedliche Hypostasen.
Hängen wir uns mal nicht an dem Wort "Sohn" auf. Das schließt aber den Logos nicht aus, der eine der drei Hypostasen ist. Der gute Mann anerkennt ja auch die Trinität.

Desweiteren hinkt der Vergleich mit dem menschlichen Körper etwas hinterher und ist bestenfalls als Vorstellungshilfe gut, aber er erklärt Gott nicht. Denn, welche der Hypostasen Gottes würde zum Beispiel der menschlichen Hypostase "Körper" entsprechen?
Desweiteren sind die Hypostasen unteilbar. Das sind die "menschlichen Hypostasen" aber nicht. Man kann sehr wohl die Seele vom Körper trennen. (Vielleicht sagt der Mann das auch, ich habe das Video nicht ganz gesehen).

Ich denke, Gott kann man nicht erklären. Und das will die Lehre der Hypostasen auch gar nicht. Sie stellt "nur" eine offenbarte Tatsache dar.

Das sind meine Gedanken hierzu.

Gruß,
Nassos
Zuletzt geändert von Nassos am 25.09.2009, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Lieber Mikail,

der heilige Geist möge uns alle mit seiner Wahrheit erleuchten.
Dieses Video ist für einen orthodoxen Christen absolut uninteressant. Es gibt nicht die traditionell-christliche (orthodoxe) Sichtweise sowie nicht unsere herangehensweise an diese Thematik wieder, die sich seit gut 2000 Jahren bewährt haben und wahrhaftig sind.
Dieser "Pastor" Gert Hoinle ist nicht unumstritten, selbst in seinem eigenen Milieu und seine Ansichten sind far far away von dem Glauben der Orthodoxen.

Genauso wie wir von Vater uns Sohn sprechen, um da Nassos Text wieder aufzugreifen, sprach Jesus Christus als er unter uns Menschen war von dem Reich des Vaters, er sprach davon wie von einem wundervollen Ort nach menschlischer Vorstellung, jedoch müssen wir uns bewusst sein, was er damit audrücken wollte und das war nicht, das wir alle, wenn wir im Paradies sein werden, auf einmal einfach so alles Zeug haben, was wir hier nicht bekamen, sondern es die pure Glückseligkeit sein wird, die noch mehr ist, als alles schöne was wir aus dieser Welt kennen.

Um zu den Hypostasen zurückzukehren, Gott ist dreihypostatisch und das schon ewig :D Gott ist Jenseits von allem, was wir uns vorstellen können, nur wenn du z. B. jemandem, der das Meer nicht kennt, davon erzählen willst, sagst du, es ist wie ein unfassbar großer See, voller Salz, das Wasser schmeckt wie Tränen. Das ist das Meer. Wie haben wohl die Menschen damals, die zum ersten mal ein Auto sahen, es gesehen haben? Als einen Wagen ohne Zugpferde. Wie erklärst du jemandem, der nicht sieht und nie gesehen hat, wie etwas aussieht? Am besten du lässt es ihn ertasten.

Was ich mit all dem sagen will, Gott spricht zu uns in Worten, die wir verstehen können, wenn wir das nur wollen.

Selbstverständlich wird es nie das perfekte Beispiel geben für das, was die Trinität bedeutet, denn nichts ist wie Gott, der einzig Ungeschaffene.

Ich werde die Trinität auch nie begreifen, verstehen, weil ich in meiner Begrenztheit Gott nie begreifen und verstehen werde.

Ich kann nur wiederholen und wiederholen, was immer schon wahr ist:

Trinität:
Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist, untrennbar und unvermischt.

Christologie:
Jesus Christus ist Gottes Sohn, er ist gezeugt vom Vater vor aller Zeit und er ist Licht vom Licht, wahrer Gott von wahrem Gott. Eine göttliche sowie eine menschliche Natur. Ein Mensch und ein Gott, unvermischt und dennoch nicht getrennt.

Agion Pneuma, der Heilige Geist:
Geht vom Vater aus, wird vom Sohn als Tröster gesendet.

Die Hypostasen sind wesenseins, also eines Wesens! Wir Christen glauben an eine Gottheit die sich uns Menschen in drei Hypostasen offenbart hat.
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Nassos
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Beitrag von Nassos »

Ich denke mal, wir haben das nun hinreichend erklärt. Ich bitte von weiteren "anderen" Ansichten im Forum abzusehen.

Wenn jemand was anderes glaubt, ist das sein gutes Recht.

Wir werden HIER jedoch nicht über die Richtigkeit der Lehre sprechen, sondern in der Richtigkeit.

Wenn jemand noch etwas Nachhilfeunterricht brauch, bitte sehr:

http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Ni ... tanum.html

Grund: nach dem dritten "Ja, aber..." hört die Diskussion auf, Sinn zu ergeben. Und wenn jemand versucht, uns eine andere Ansicht zu verκaufen, ist hier im falschen Forum.

Das gilt nicht jemandem speziell sondern allgemein. Ich hoffe, ich werde richtig verstanden.

Vielen Dank,
Nassos
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Ich habe auf einer nicht-christlichen (nicht-trinitarischen) Seite gelesen, wie eine Userin einwarf, das es Fakt sei, Jesus Christu sei EIN Gott für uns. Das ist leider nur fast richtig, er ist ja DER Gott für uns. Der Gott in seiner Hypostase dem Sohn.

Ich möchte hier mal was aus einem Gebet behandeln und es so übersetzen, wie ich kann, möge Gott mir helfen und meine Fehler verzeihen:

"Gebieter (Despot) Gott, Vater Allherrscher, Herr, einziggeborener Sohn, Jesus Christus, und Heiliger Geist, eine Gottheit, eine Kraft (Dynamis), erbarme dich mir Sünder..."
Zuletzt geändert von Loukia am 26.09.2009, 09:19, insgesamt 1-mal geändert.
Ἡ χάρις τοῦ Κυρίου Ἰησοῦ Χριστοῦ μεθ' ὑμῶν. 1. Korinther 16,23
holzi
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Beitrag von holzi »

Hallo Freunde,

ich hab mir das Video angesehen, und muß sagen, daß hier der Herr Pastor, den ich im Übrigen gar nicht kenne, im Wesentlichen das wiedergibt, was schon der Hl. Augustinus von Hippo und auch der Hl. Hilarios von Poitiers im vierten und fünften Jahrhundert geschrieben hatten. Gerade Augustinos gibt in seinen Fünfzehn Büchern über die Dreieinigkeit mehrere Analogien an, so auch die Trias Körper-Seele-Geist als ein Mensch, oder Eis-Flüssigkeit-Dampf für Wasser oder auch Quelle-Lauf-Mündung für einen Fluß.

Allerdings: was nützen einem noch so viele Predigten, Bücher, Kommentare, wenn ich das Geheimnis der Dreieinigkeit nicht glauben will.
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Loukia
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Beitrag von Loukia »

Ja genau, man muss es glauben wollen, denn es hängt ja der freie Wille dabei...

Ich habe aber auch den Eindruck, das er diese Heiligen nicht wirklich verstanden hat...
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Sinaitis
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Beitrag von Sinaitis »

Lieber Holzi,
triadische Analogien, o.k. Aber damit ist der Mensch noch nicht selbst Trinität und die Göttliche Trinität ist nicht die Summe von drei zusammengehörigen "Teilen" (alles mehr oder weniger Zitate des kurzzeitigen Video-Besuchers). Dogmatik ist etwas anderes als erweckerische Rhetorik und das zentrale Mysterium ist nicht banal.
Zuletzt geändert von Sinaitis am 25.09.2009, 22:35, insgesamt 2-mal geändert.
Nassos
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Beitrag von Nassos »

Zu den Hypostasen möchte ich gerne noch einen kleinen Ausschnitt aus einem Gebet hier reinstellen:

Παναγία Τριάς, ελέησον ημάς. Κύριε, ιλάσθητι ταις αμαρτίαις ημών. Δέσποτα συγχώρησον τας ανομίας ημίν. ‘Αγιε επίσκεψαι και ίασαι τας ασθενείας ημών, ένεκεν του ονόματός σου. Κύριε, ελέησον, Κύριε, ελέησον. Κύριε ελέησον.

Auf Deutsch:
Allheilige Dreiheit, erbarme dich unser. Herr, reinige uns von unseren Sünden, Gebieter, verzeih uns (unsere) Übertretungen. Heiliger, suche unsere Schwächen heim und heile sie um deines Namens willen.
(Danke, Vt. Martinos).

Ich hatte mal aufgeschnappt, dass:
- Herr = Gottvater
- Gebieter = Sohn
- Heiliger = Heiliger Geist

Hoffe, dies richtig wiedergegeben zu haben.

Gruß,
Nassos
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Genau das hatte mich bei Gert Hoinle's Vortrag auch gestört, denn er hatte Gott als erklärbar bezeichnet, in dem er sagte, man könne die Heilige Dreieinigkeit, Trinität, erklären und das sei ganz einfach. Das stimmt so nicht, wie Pater Martinos das schon sagte.


Danke Nassos für das Beispiel mit dem Gebet!
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Nassos
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Beitrag von Nassos »

eigentlich war das gleich am Anfang der Punkt, wo bei mir die Augenbrauen hochgegangen sind.
Väter und Väter haben sich damit auseinandergesetzt, und dann: ach joooo, is doch ganz einfach, ne?

Na ja, egal, genug davon, ne?
holzi
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Beitrag von holzi »

Nassos hat geschrieben:eigentlich war das gleich am Anfang der Punkt, wo bei mir die Augenbrauen hochgegangen sind.
Väter und Väter haben sich damit auseinandergesetzt, und dann: ach joooo, is doch ganz einfach, ne?

Na ja, egal, genug davon, ne?
Ich hatte heute ebeb erst eine Diskussion mit meiner liebsten Gattin, sie ist auch Protestantin und meint, es sei recht einfach die Trinität zu verstehen, wenn mal man den Heiligen Geist gespürt hätte. Zu einem Konsens kamen wir nicht, ich behaupte nach wie vor, dass die Trinitär allerhöchstens erahnt und erschlossen werden kann, aber niemals verstanden.
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