Pavle hat geschrieben: ↑30.07.2013, 22:38
Guten Abend
Wer hat gesagt gehabt dass es die Dreieinigkeit gibt ? Jesus ? Gott ? Paulus?
Bibelstelle vorhanden ?
Gruß,
Pavle
Die Dreieinigkeit oder Pluralität des einen Gottes kommt aus dem Judentum. Auch wenn die heutigen Juden sich teilweise schlecht über die Dreieinigkeit äußern, so ist damit eher der Glaube gemeint, das Jesus Christus Teil dieser Dreieinigkeit ist. Das Gott einer ist und dennoch mehrere Personen hat, kann man neben der Bibel (AT + NT,) auch jüdische Tradition, christliche Tradition oder einflussreiche Philosophen oder Rabbis als Quelle nennen.
So z.B. Philon von Alexandria, er war Jude und lehrte das Gott einer ist und drei Personen hat. Darüber hinaus lehrte er auch das der Messias der fleischgewordene Gott selbst sein wird. Man muss hinzufügen das seine Lehren oder philosophischen Gedanken auch mal inkonsistent, also keinen Bestand haben oder widersprüchlich sein könnten. Das bezieht sich jedoch nicht auf die Pluralität des einen Gottes.
So spricht z.B. auch die jüdische Schrift "Lamentations Rabbah 3:60" von verschiedenen Personen Gottes, bei dem Eine bei der Anderen Fürbitte hält.
Ebenso spricht Nahum Sarna in seinem Torakommentaren (Seite 383,) dass es sich beim "Engel des Herrn" in z.B. Genesis 16:7-9 um eine weitere Person, neben dem unsichtbaren Gott (dem Vater) handelt. Der "Engel (oder Bote, Gesandte) des Herrn" bezeichnet im AT eine Erscheinung des Sohnes Gottes, des Herrn Jesus Christus, vor Seiner Menscheerdung. Das lässt sich u.a. daran erkennen, dass dieser besondere Gesandte direkt in der Ich-Form Aussprüche weitergibt, dass er unmittelbar mit dem Herrn gleichgesetzt wird und dass er, im Gegensatz zu allen geschaffenen Engeln, auch Opfer hbd Anbetung entgegennimmt.
Außerdem gibt es noch das Konzept der sogenannten "Schechina" im Judentum. Das ist die Gegenwart Gottes in der Welt, also eine Immanenz. So gibt es also mindestens den Vater der im Himmel ist und mindestens eine weitere Person von Gott die in der Welt sein kann.
Das Wort "Dreieinigkeit" kommt jedoch vom Kirchenvater Tertullian, der etwa im Jahre 200 gelebt hat. Vorher war eine Bezeichnung des einen Gottes in den drei Personen anscheinend nicht nötig, weil die Menschen damals besser wussten worum es sich handelt, als, vor allem, nachfolgende Generationen, die lieber Gottes Offenbarungen in Zweifel setzten, anstatt sich mit der Thematik mit Glaube, Hoffnung und dem Willen nach Wahrheit auseinanderzusetzen. So sehe ich das.
Wenn Gott nur aufgrund der Schöpfung der Vater ist (d.h. Er ist nur der Vater der geschaffenen Wesen,) dann hätte es Zwangsläufig eine Zeit gegeben, in der Er nicht Vater war, da die Schöpfung nicht ewig ist wie er. Daher müsste Er einen eigenen Nachkommen haben, um Vater zu sein, und dieser Nachkomme ist Sein Sohn, der wie Er, ewig ist.
Gott ist Vater, wei Er Seinen Sohn immer bei Sich hatte.
Dies ist ein Argument vom Kirchenvater Tertullian für die Dreieinigkeit oder Pluralität des einen Gottes.
Oder z.B. wenn es darum geht Gott bei anderen Namen oder Titeln zu nennen, wie Liebe oder lieber Gott. Bei solch einem Titel ist vorausgesetzt das es ein Subjekt und Objekt gibt das geliebt wird, in dem Fall die Personen der Dreieinigkeit, sonst wäre Gott nicht unveränderlich. Wäre nur "der Vater" Gott und wir würden Ihn einen "liebenden Gott" nennen, wäre dies ein Widerspruch, da wir Gott als veränderlich betiteln und es wäre auch Gotteslästerung, da wir Gottes Liebe abhängig von Seiner Schöpfung machen und uns Menschen zum zentralen Punkt machen, ohne die Gott keine Liebe hätte oder wäre.
(Zu sagen das Gott sich selbst über alles lieben würde, in einer Person, wäre falsch, da selbstliebe Sünde ist und es keine Sünde in Gott gibt)
Diakon Igor sagte "Gott hat uns den Verstand gegeben, aber nicht alles lässt sich durch diesen erschließen". Das ist ein Punkt den wir beim ungeschaffenem Gott, als geschaffene Wesen nicht vergessen sollten. In gewisser Weise können wir Dinge verstehen, aber irgendwann ist Schluss. So sind wir uns Menschen z.B. über unseren Schluckauf bewusst und können on diagnostizieren, aber wir Menschen wissen immer noch nicht was Schluckauf verursacht, welchen Zweck er hat und wie man ihn heilen kann, man findet höchstens Theorien dazu.
In gewisser Weise offenbart sich Gott und wir verstehen es, aber wie soll denn ein geschaffenes, sündiges Wesen mit Grenzen, den ungeschaffenen, perfekten und grenzenlosen Gott ganz verstehen? Bevor wir die Einheit Gottes in Frage stellen, sollten wir lieber unsere eigenen Gedanken in Frage stellen. In Mathemathischen Aufgaben tun das viele Menschen, aber beim Thema Gott meinen alle einen unwiderlegbaren Widerspruch oder unwiderlegbaren Beweis für Seine Dreieinigkeit gefunden zu haben, trotzt fehlerhaftigkeit aufgrund unserer Sünden und Grenzen.
Zu behaupten "Das sind schonmal drei Götter und steht im Widerspruch dazu, dass Christen nur an einen Gott Glauben," ist falsch, dann man setzt sich selbst mit seinem begrenztem Verstand über Gottes Willen uns Offenbarung, indem man in anderen Worten sagt "entweder richtet sich Gott nach meinem Verständnis und gibt sich mir auf verständliche Weise vollständig zu erkennen oder es gibt Ihn nicht." Ein Sünder ist nicht der Maßstab, der Gott messen kann, ob Dreieinigkeit oder Einheit. Wie Diakon Igor auch schon sagte "Wir müssen sein wie Kinder", denn wenn der Vater dem Kind was sagt, hat das Kind es anzunehmen und hat keine Möglichkeit seinen eigenen Willen oder seine Gedanken über die des Vaters zu stellen. Ich habe auch noch nie ein Kleinkind gesehen das besser auf sich selbst gestellt ist, als wenn es abhängig vom Vater ist.
Meiner Meinung nach, ist es noch schwieriger Gott zu verstehen, wenn Gott eine Person, der Vater, wäre. Es gibt dazu Debatten und Videos auf Youtube im englischen Bereich, auch aus orthodoxer Sicht. Das wäre vielleicht interessant wenn man sich das anschauen will und kann. Eine seriösere Anlaufstelle dafür, wäre aber natürlich eine orthodoxe Kirche.
Es gibt Menschen die die Dreieinigkeit aus der Bibel rauslesen können und manche glauben sie könnten die Dreieingkeit mit der Bibel widerlegen.
Da fällt mir die Bibelstelle Johannes 6:51-69 ein. Jesus sagte, dass wer Sein Fleisch nicht isst und Sein Blut nicht trinkt, kein ewiges Leben hat. Die Menschen zu denen Er das sprach, verstanden nicht was Er ihnen sagen wollte und sie verließen Ihn. Jesus Frage daraufhin Seine Apostel, ob nicht auch Sie Jesus verlassen wollen. Aber die Apostel antworteten der Jesus Christus Worte des ewigen Lebens hat, obwohl sie Ihn auch nicht verstanden haben, blieben sie bei Ihm und glaubten Ihm. Jesus vollbracht viele große Wunder die auch mal nur Gott vollbringen konnte, offenbarte Sich ihnen Selbst als Gott usw, wieso sollten sie Ihn anzweifeln?
Wenn Gott uns Menschen sich als Dreieiniger Gott offenbarte, wieso sollten wir das Ablehnen? Wir haben doch gar kein Recht uns gegen Gottes Offenbarungen zu wehren und Gotteslästerliche, neue und für den persönlichen Verstand verständlichere oder unverständlichere Lehren auszudenken.
Das wäre eine Verfälschung des wahren, von Gott gegebenen Glaubens, der über tausende Jahre gelehrt und geglaubt worden ist. Beim "kleinsten" Thema, dass der wahren apostolischen Lehre widerspricht, wurden die Irrlehrer auf richtige Art und Weise aus der Kirche ausgeschlossen, damit die Wahrheit erhalten bleibt.
Gott hat uns Menschen einen also Weg gegeben, der in den Himmel, in ewiges Leben führt. Wenn wir tun was Gott uns gesagt, hat wird dem auch so passieren. Wenn wir aber die Dreieinigkeit ablehnen, fallen wir aus der Sicherheit raus, weil wir nicht das befolgen was Gott von uns will und keiner kann dann mit Gewissheit sagen was mit diesem Menschen passiert, außer Gott.
Die Bibel ist Eigentum der orthodoxen Kirche und kann nur durch sie richtig verstanden werden. Das Interpretationsspektrum der Bibel ist fast unendlich. Das selbe gilt auch für "heilige" Bücher anderer Religionen. Laut der Bibel und der Interpretation der Kirche, führt die eigene Interpretation eines Menschen der Bibel, der nicht im orthodoxen Glauben gefestigt ist, zur Verdammnis (2.Petrus 3:16.) Also nimmt man entweder das richtige Verständnis der Bibel aus orthodoxer Kirche an oder man stellt sich Taub und Blind gegenüber der orthodoxen Kirche und läuft Gefahr ins Verderben zu laufen.
Heiliger Basilius der Große
Kommentar zu einer Versgruppe: 1 Kor: 8: 6-6
„Es ist ein Gott und Vater, von dem alles ist: ... und ein Herr Jesus Christus, in dem alles ist“ (1 Kor 8,6). Dies sind nicht die Worte des Gesetzes des Gebers, sondern der unterscheidenden Hypostase. Der Apostel sagte dies nicht, um die Idee des Unterschieds in der Natur einzuführen, sondern um das Konzept des Vaters und des Sohnes als nicht verschmolzen darzustellen.
Quelle
„Über den Heiligen Geist“.
Kapitel 5. Über die Tatsache, dass vom Vater gesagt wird: von ihm, und vom Sohn: von ihm, auch vom Geist
In 1.Korinther 8 wird eigentlich über ein ganz anderes Thema als die Dreieinigkeit gesprochen. Gott in Seiner Pluralität wird nur beiläufig erwähnt. So ist dieser Vers sogar fast Bestandteil des orthodoxen Glaubensbekenntnisses. Vom Gott Vater kommen alle Dinge, durch den Herrn Jesus Christus sind alle Dinge.
Da das Erschaffen ein göttliches Attribut ist und der Vater, der Sohn (und der Heilige Geist) daran beteiligt sind, wird in diesem Vers fast zweifellos darüber gesprochen, dass wir nur einen Gott haben, aber das dieser Gott nicht Vater und Sohn in einer Person sind, sonder das es schonmal zwei Personen sind.
Die Wortwahl wurde im Vers 6 genau richtig gewählt, um einen Unterschied zu den Heiden der damaligen Zeit und Ortes zu setzten. Aber auch zugleich aufzuzeigen, dass Gott Vater und Gott Sohn zwei Personen sind.
(Und man muss hinzufügen das auch der Heilige Geist nicht fern ist, in 1.Korinther 8:6. Denn es heißt kurz darauf in 1.Korinther 12:3, das wir Jesus Christus nur "Herr" nennen können, durch den Heiligen Geist)
(In Genesis 1:1-3 findet man den einen Gott. Den Vater, das Wort und den Geist Gottes als gemeinsamen, einen Schöpfer, da sie (die Personen) alle beteiligt sind an der Erschaffung. Wenn also der eine Gott im AT sagt "lasst uns..." oder sowas, dann bestätigt dies das Gott ein Gott ist, aber drei Personen hat.)
Abschließend kann ich sagen das die Dreieinigkeit gut genug mit der Zahl "3" beschrieben werden kann.
Es ist eine (1) Zahl, aber ihre Personen sind drei (3.)
Liebe Grüße