Panorthodoxes Konzil

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Igor
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Igor »

Mein Beitrag bestand nicht nur aus dem Mt.-Zitat.
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
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Florianklaus
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Florianklaus »

Was soll mir Deine Geschichte sagen? Hätte ein zufälliger Zeuge der Tötung des Bettlers nicht die sittliche Pflicht gehabt, diese nach Möglichkeit zu verhindern? Oder soll man alles Böse um sich herum umkommentiert geschehen lassen weil man sonst womöglich dem lieben Gott ins Handwerk pfuscht?
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Igor
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Igor »

Antworten auf diese Fragen wirst Du näherkommen, wenn du den gesamten Artikel in der Zeitschrift "Der Schmale Pfad" liest, aus dem diese Erzählung stammt.
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
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Mirjanin
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Mirjanin »

Man vergebe mir, aber wirkt auf mich, als wollte Konstantinopel unbedingt zeigen, dass man noch das Heft in der Hand habe. Und Moskau reagiert ein bisschen wie ein trotziges Kind darauf, dass sich unzureichend beachtet sieht. So wirkt das nach Außen. Es menschelt eben überall. Für die Außendarstellung der Orthodoxie ist das Konzil definitiv nicht hilfreich gewesen.

Schade. Dabei gäbe es viele Themen zu besprechen. Viel davon wurde hier schon genannt.

Bleibt zu hoffen, dass man bei künftigen Konzilen etwas weniger auf "Basta"-Politik setzt und etwas mehr auf Fingerspitzengefühl.
Was sie nicht verstehen können, ist das wir keine politische Partei bekämpfen, sondern die Mörder der spirituellen Kultur.
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Stephanie
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Stephanie »

Randnotiz, weil offtopic: Mirjanin, habe dir pn geschickt, weil ich was zu deiner Signatur wissen will
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Florianklaus
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Florianklaus »

Igor hat geschrieben:Antworten auf diese Fragen wirst Du näherkommen, wenn du den gesamten Artikel in der Zeitschrift "Der Schmale Pfad" liest, aus dem diese Erzählung stammt.
Sag doch einfach, wenn Du nicht weiter diskutieren möchtest. Arbeitsaufträge nehme ich hier jedenfalls nicht entgegen.
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Florianklaus
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Florianklaus »

Mirjanin hat geschrieben:Man vergebe mir, aber wirkt auf mich, als wollte Konstantinopel unbedingt zeigen, dass man noch das Heft in der Hand habe. Und Moskau reagiert ein bisschen wie ein trotziges Kind darauf, dass sich unzureichend beachtet sieht. So wirkt das nach Außen. Es menschelt eben überall. Für die Außendarstellung der Orthodoxie ist das Konzil definitiv nicht hilfreich gewesen.

Schade. Dabei gäbe es viele Themen zu besprechen. Viel davon wurde hier schon genannt.

Bleibt zu hoffen, dass man bei künftigen Konzilen etwas weniger auf "Basta"-Politik setzt und etwas mehr auf Fingerspitzengefühl.
In der Presse wird es immer so dargestellt, als ob die ROK aufgrund der großen Zahl Ihrer Gläubigen des Vorrang Konstantinopels in Frage stellte. Ist dem so?
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Igor
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Igor »

Wenn Du einen gutgemeinten Ratschlag nicht annimmst, akzeptiere ich das natürlich. Die Bezeichnung "Arbeitsauftrag" ist einfach abwegig.
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Florianklaus
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Florianklaus »

Igor hat geschrieben:Wenn Du einen gutgemeinten Ratschlag nicht annimmst, akzeptiere ich das natürlich. Die Bezeichnung "Arbeitsauftrag" ist einfach abwegig.
Eine noch so gut gemeinte Lektüreempfehlung bringt eine Diskussion in einem Internetforum nicht weiter. Erst wolltest Du nicht isoliert über die von Dir zitierte Bibelstelle sprechen, gut, dann frage ich, was mir Deine Geschichte in diesem Kontext sagen soll, als Antwort soll ich einen Artikel in einer Zeitschrift lesen. So kann kein Gespräch zu Stande kommen.
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Thuja
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Thuja »

Hallo Florianklaus,

Igor wollte Dir ganz einfach und diplomatisch zeigen, dass Du recht kräftig "von außen" kommst und dann "mit der Tür ins Haus fällst" und Dich dann wunderst, dass niemand hier mit Dir "richtig" diskutieren will...
In der Orthodoxie ist es so, dass jede/r erst einmal vor der eigenen Tür kehren sollte, seine eigene Rolle/Position/Wichtigkeit etc. infrage stellen, bevor das "große Aufeinander-Ein-Hacken" beginnt. Das heißt nicht, dass man nicht eine eigene Meinung haben darf, aber sie als absolutgültig hinzustellen und sich somit über andere zu erheben und damit implizit über deren Meinung/Verhalten zu "richten", kommt nicht so gut an. Natürlich, wir sind alle Menschen, mit Fehlern.... aber wir sind eben Menschen und nicht Gott, wir kennen nicht alle Details, dafür reicht unser Verstand nicht, und das ist auch gut so.
Die von Igor genannte Geschichte soll eben genau das zeigen, dass, wenn man alles kennen würde, es sich richtig zusammenfügen würde. Nur da wir nicht alles kennen, fühlen wir einiges als "Unrecht" etc. Und Du kennst es doch sicher auch, wenn Du z. B. einen neuen Job suchst, kannst Du Dich "totsuchen" und der passende ist einfach nicht dabei... und irgendwann später, wenn Du nicht mehr dringlich am Suchen bist, läuft Dir der "Traumjob" einfach über den Weg... und dann passt alles. Die "Warteschleife" vorher war einfach nötig, zur Vorbereitung, zur rechten Zeit etc. ...
Wir dürfen Gott vertrauen, dass nichts "über's Knie zu brechen" einfach richtig ist, selbst wenn es uns als Menschen so grad' nicht passt.

Ich wünsche mir, dass die orthodoxen Kirchen das Ganze jetzt als massiven Denkanstoß zum intensiven Miteinander-Reden im Alltag nutzen - und das könnte ja durchaus sein, so dass das nächste pan-orthodoxe Konzil aller orthodoxen Kirchen dann seinen Namen auch verdient!

Liebe Grüße
Thuja
Господи помилуй мя!
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Florianklaus
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Florianklaus »

Hallo Thuja, sehr nett, daß Du Dir so viel Mühe mit mir gibst. Es fällt mir überhaupt nicht ein, meine Meinung als absolut letztgültig anzusehen. Dann würde ich mir ja auch nicht die Mühe machen, sie hier zur Diskussion zu stellen. Ich frage mich halt, ob die Außenwirkung, die das Konzil hat, mit den Realitäten übereinstimmt. Wo sonst als hier sollte man das als Nichtorthodoxer herausfinden können? Das Gott auch auf krummen Linien gerade schreiben kann, weiß ich auch. Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, daß diese Erkenntnis manchmal auch zu einem bedenklichen Fatalismus führen kann.
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Thuja
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Thuja »

Lieber FlorianKlaus,

es ist gut, dass Du von "Realitäten" sprichst!
Denn die westkirchliche Einschätzung von "Realität" differiert in diesem Fall, da die Ausgangspunkte unterschiedlich sind, von der orthodoxen Sichtweise. Und die letztere bedarf auch noch genauerer Abstimmung untereinander.
Es hat einfach viel zu lange keine pan-orthodoxe Übung im Gesprächeführen mehr gegeben, das muss jetzt erst wieder "anlaufen" und den "Rost abwerfen". Aber alles wird zu seiner Zeit passen!

Fatalismus und Gottvertrauen sind meiner Meinung nach aber 2 völlig verschiedene "Paar Stiefel":
Fatalismus: man kann eh nichts machen. also ist es völlig egal, was man (nicht) tut... = ego-zentrierte negative Grundeinstellung,
Gottvertrauen: ich habe getan, was ich konnte, alles Weitere liegt in Gottes Hand, ich werde es so annehmen, wie es sein Wille ist...= positive, nicht-ego-zentrierte, sondern auf's Gegenüber (Gott) gerichtete Grundeinstellung, DEMUT!

Ich bevorzuge eindeutig Gottvertrauen bei dieser Auswahl!!!

Liebe Grüße
Thuja
Господи помилуй мя!
Lazzaro
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Lazzaro »

Lieber Florianklaus,
ein bildlich gesprochenes Roma locuta - causa finita gibt es bei uns nicht. Auch nicht beim neuen und nicht beim dritten Rom.
Was aus diesem Ereignis werden wird, sehen wir Orthodoxe selbst viel gelassener. Vielleicht war es ei Flopp, der es gerade ein paar Jahre in die historischen Fußnoten schaffen wird, vielleicht der Beginn eines neuen weltumspanneneden übernationalen christlich-orth. Bewußtseins. Warscheinlich irgendetwas dazwischen. Auch war das Moskowiter-Bashing der dt. Medien nicht sehr hilfreich, die koplizierte Gemängelage zu verstehen. Für mich war der ganze " übliche episkopale Kindergarten" im Vorfeld der Synode nicht etwas, was mich sehr verwundert, denn schließlich kennen wir orth. Laien vergleichbare Vorfälle schon länger.
Florianklaus hat geschrieben: ... Das heißt aber für mich nicht, daß man Verhaltensweisen anderer und Fehlentwicklungen in der Kirche nicht benennen und kritisieren darf.
Natürlich darfst Du Fehlentwicklungen der Kirche kritisieren. Vergiß dabei bitte nicht, daß du nicht die Fehlentwicklungen deiner eigenen Kirche kritisierst hast. Wir kennen unsere Fehlentwicklungen durchaus, sie sind durch das Konzil deutlich ans Tageslicht getreten und wir haben sie hier in diesem Strang auch offen erörtert.
Florianklaus hat geschrieben: ... Ich frage mich halt, ob die Außenwirkung, die das Konzil hat, mit den Realitäten übereinstimmt. ...
Die Außenwirkung ist in der Tat nicht gut, die Berichterstattung war es noch weniger, (am besten schnitt noch radio vatican ab.) Somit haben wir drei Ebenen: die "Realität", die theologische und kirchenpolitische Außenwirkung und die mediale Rezeption, die das Konzil auf einen Machtkampf zwischen Slavophilen und Philhelenen reduzierte.
...Wo sonst als hier sollte man das als Nichtorthodoxer herausfinden können?
Du hast vollkommen recht. Das Dumme ist nur, daß wir es selbst auch (noch) nicht herausgefunden haben. :) Wir machen uns deswegen aber keinen unnötigen gedanklichen Stress, sondern warten das beste erhoffend und erbetend ab.
Lazarus
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Igor
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von Igor »

Danke an Thuja und Lazzaro sowie Stephanie und SebastianS, das liegt voll auf der Linie mit dem, was auch ich denke.
Lazzaro hat geschrieben: Das Dumme ist nur, daß wir es selbst auch (noch) nicht herausgefunden haben. :) Wir machen uns deswegen aber keinen unnötigen gedanklichen Stress, sondern warten das beste erhoffend und erbetend ab.
Lazarus
Oder, wie es mal in einer Fernsehshow hieß: „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn das Licht angeht.“
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Re: Panorthodoxes Konzil

Beitrag von SebastianS »

Florianklaus hat geschrieben:Meine Informationen über die Orthodoxie stammen, von ein paar Büchern abgesehen, hauptsächlich aus diesem Forum.
Das soll jetzt nicht noch ein Angriff auf Dich sein, sondern ein ernstgemeinter Rat: In Büchern und im Internet kann man die Orthodoxie nicht kennenlernen. Die Orthodoxie lernt man nur in der Kirche im Gottesdienst kennen. Und auch wir in diesem Forum stehen nicht repräsentativ für die Orthodoxie. Ich kann verstehen, wenn es Dir zu zeitaufwändig ist, die Orthodoxie so kennenzulernen, weil das nicht so schnell geht. Aber nur aus Büchern bekommt man nur ein sehr beengtes Bild der Orthodoxie...
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