Was es nicht alles gibt...

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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Thuja
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Was es nicht alles gibt...

Beitrag von Thuja »

21.6. Welthumanistentag ... und dafür dürfen die Kinder der "Humanisten" daheim bleiben von der Schule in Berlin...
Siehe: http://www.deutschlandfunk.de/feiertag- ... _id=357473
Anscheinend ist "Humanismus" eine Art Religions-Ersatz-Feiertag...
Aber christliche Feiertage wie den 6. Januar gibt's dort nimmer... klar, Preußen war ja nie christlich geprägt...

Kopfschüttelnde Grüße
Thuja
Господи помилуй мя!
Lazzaro
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Re: Was es nicht alles gibt...

Beitrag von Lazzaro »

Die Sommersonnenwende als Feiertag kann ich ja verstehehn: Da feiert man das Leben und den Lebenszyklus, das ist so in Ordnung.
Aber der "Welthumanistentag" hat doch keinen Bezug zu nichts!
:lol: Lazarus am 21.06.
Hetairos
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Re: Was es nicht alles gibt...

Beitrag von Hetairos »

Zumal der Humanistenverband in Berlin-Brandenburg nichts mit dem Humanismus als solches zu tun hat.
Humanismus ist schließlich nicht per se frei von Religion bzw. Konfessionen - erinnert man sich an die Jesuiten, die selbst dem neuen Geist entsprangen und Teil der Gegenreformation waren, oder die Auseinandersetzungen von Erasmus von Rotterdam.
Humanismus dient diesem Verband als ein Begriff, der dem der DDR nahe kommt. Das Bildungsideal, das bereits Cicero aufgriff, findet man hier nicht vor. Der Begriff wird von einer moralisch-ethischen Seite instrumentalisiert, bleibt aber hohl, solange er das ganzheitliche Menschenbild des klassischen Humanismus ausklammert. Und zu diesem Menschenbild gehört auch die Religion, sie ließ die Kritik an der katholischen Kirche zu und eröffnete der Reformation Tor und Tür - besonders im Renaissance-Humanismus. Eine Kritik, die von den orthodoxen Kirchen geteilt wird - nur ist die Lösung ein andere. Diese Kritik fand aber auch ihren Widerpart in der katholischen Kirche, wie oben erwähnt.
Der humanistische Verband dagegen, ist wieder eine äußerst kleine Gruppe, die äußerst laut ist und wieder einen Schritt zurückführt, in einen dogmatischen Humanismus a la DDR-Light. Schade.
Übrigens war das alte Preußen sehr christlich geprägt. Ich stelle das immer wieder fest, wenn ich in Archiven oder Schlössern bin - auch wenn es protestantisch war.
Aν πεθάνεις, πριν πεθάνεις, δεν θα πεθάνεις, όταν πεθάνεις!
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Thuja
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Re: Was es nicht alles gibt...

Beitrag von Thuja »

Lieber Hetairos,

ja, das
klar, Preußen war ja nie christlich geprägt...
meinte ich auch bitter-sarkastisch, dachte, dass das mit dem "klar" am Anfang durchkommt... Denn von seiner protestantischen Prägung weiß ich sehr wohl... deswegen hat's mich ja auch nochmal doppelt entgeistert, als ich jene Mitteilung zu diesem "Welthumanismustag" las.

Liebe Grüße
Thuja
Господи помилуй мя!
Łukasz
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Re: Was es nicht alles gibt...

Beitrag von Łukasz »

Naja, Welthumanistentag. Wenn du die Leute auf der Straße fragst, was sie am Welthumanistentag machen wollen, schauen diese dich nur verdutzt an und fragen zurück, was das überhaupt ist. Nicht mal in den besonders linksliberalen Massenmedien findet man überhaupt auch nur eine Erwähnung davon. Die meisten konfessionslosen Menschen definieren sich nicht mal als Humanisten, Atheisten oder Agnostiker. Die leben einfach ihr Leben und alles was mit Religion zu tun hat, interessiert sie nicht oder hat ohnehin keinen Bezug zu ihrem Alltagsleben. Bei diesen selbsternannten "Humanisten" handelt es sich meistens um kleine Gruppen, die mithilfe des Internets sich selbst größer und wichtiger darstellen, als sie es tatsächlich sind.
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