Ich wage es nicht, dieser Aussage zuzustimmen oder ihr zu widersprechen.PascalBlaise hat geschrieben:Natürlich kann und wird es immer Einzelpersonen geben, die OBWOHL sie formal einer häretischen
Vereinigung wie der RKK anhängen, ein gottgefälliges Leben führen und zur "unsichtbaren" Kirche gehören.
Aber meine Bedenken dazu sind: Wer führt ein gottgefälliges Leben? Das betrifft genauso Orthodoxe. Durch unsere Leidenschaften und Sünden entfernen wir uns immer wieder von der Kirche und Gott. Und trotzdem bleiben wir in der Kirche, solange zumindest unser Streben zu Gott gerichtet ist, wir unsere Schuldhaftigkeit einsehen, Reue zeigen und versuchen unsere Leidenschaften zu bekämpfen. Eben deswegen bedürfen wir der regelmäßigen Beichte und Eucharistie in der Kirche Christi. Das Letztere ist bei einer Abspaltung von der Kirche recht schwierig.
Außerdem macht es sicher einen Unterschied, ob jemand unwissend einer abgespaltenen Kirche anhängt, weil er die Fülle der Wahrheit, die man in der Orthodoxen Kirche findet, nie erkannt hat. Das kann schon einfach dann der Fall sein, wenn jemand mit der Orthodoxen Kirche nie in Berührung kam oder nie einen Anlass hatte, sich mit der Orthodoxen Kirche ernsthaft zu beschäftigen. Oder wenn jemand aus anderen schwierigen persönlichen oder familiären Gründen nicht die Kraft findet, sich von der abgespaltenen Kirche zu lösen und sich mit der Orthodoxen Kirche zu vereinigen. Ich denke schon, dass all dies bei Gott Berücksichtigung finden wird, gerade wenn man, wie du bereits gesagt hast, ein auf Gott gerichtetes Leben führt.
Wer allerdings nur aus Gründen der Gewohnheit, des Ritus, der Sprache oder der eigenen persönlichen Trägheit der Kirche Christi fernbleibt, sollte versuchen, dagegen anzukämpfen. Das gilt übrigens genauso für orthodoxe Christen, die aus diesen Gründen nicht die heiligen Mysterien empfangen.