Eucharistie

Orthodoxe Kirche und Gesellschaft, Theologie
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Igor
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Re: Eucharistie

Beitrag von Igor »

... und hier also der nächste Beitrag: "Wie die Kinderbeichte ohne Schaden vonstatten geht"
Das Portal „Bogoslov.Ru“ publiziert weitere Materialien zum Thema der Vorbereitung von Kindern auf die Mysterien der Kirche. Der vorliegende Artikel von Erzpriester Maxim Kozlov, Professor der Moskauer Geistlichen Akademie und Vorsteher des Gotteshauses zu Ehren der Hl. Märtyrerin Tatjana an der Moskauer Staatlichen Universität, erörtert die delikate Frage nach die Kinderbeichte.
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
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Igor
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Re: Eucharistie

Beitrag von Igor »

Teil 2 und 3 sind erschienen:

"Vorbereitung von Kindern auf die Kommunion. Teil 2."
Im Rahmen der Artikel-Reihe „Vorbereitung von Kindern auf die Kommunion“ ist dies der zweite Teil des Artikels von Anna Galperina, einer ständigen Autorin unseres Portals. In diesem Material geht es um das Problem der Vorbereitung von Kindern im Alter von sieben bis elf Jahren auf das Mysterium der Eucharistie.

"Vorbereitung von Kindern auf die Kommunion. Teil 3"
Im dritten Teil des Artikels, der den Problemen der Vorbereitung von Kindern auf die Kommunion gewidmet ist, geht es um die komplizierteste, aber auch die interessanteste Gruppe – Teenager
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Priester Alexej
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Re: Eucharistie

Beitrag von Priester Alexej »

Zu diesen Artikeln würde ich gerne eure Meinung hören.
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
Ehemaliger
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Re: Eucharistie

Beitrag von Ehemaliger »

Lieber Vater,

ich habe die Artikel nur überflogen aber es ist mir ein riesengrosses Problem entgegengekommen:

Nämlich: Die Annahme, dass die Priester, einfach entweder weil sie Priester sind oder weil manche von ihnen auch Väter sind oder weil das Seelenleben/spirituelle Leben der Kinder ohnehin kein 'richtiges' Problem darstellt, geeignet sind, Beichten von Kindern zu hören.

Warum in aller Welt gibt es dann eine Ausbildung für Kindergärtner, Erzieher, Lehrer oder auch Pädagogen überhaupt?
Ganz zu schweigen von Sonderpädagogen oder Freizeitpädagogen oder auch Kinderpsychologen??? Und die Annahme, dass das den Erwachsenen 'gegeben ist' ein Kind zu verstehen und zu leiten hat sich zumindest in der Pädagogik als böser Irrtum (für die Kinder böse) erwiesen. Ich habe 8 Semester Pädagogik und Psychologie studiert und meine zu wissen, wovon ich rede.

"Wenn in der Familie richtige – menschliche, wahre – Beziehungen zwischen den Erwachsenen und den Kindern aufgebaut wurden, dann wird auch die Vorbereitung auf die Kommunion zu keinem Problem werden: vergessen Sie nur nicht, dass über dem Kopf das Herz steht und wie Sie selbst in diesem Alter gewesen sind."

Das sind Allgemeinplätze, die alles und vor allem NICHTS sagen.

Was bitte sind 'richtige' - also menschlich wahre (ein gaaanz leicht zu hantierender Begriff, oder?) Beziehungen? Jeder weiss was das ist und jeder weiss, was andere Menschen dazu denken.
Und wenn das bisschen 'menschlich wahre Beziehung' stimmt, dann sind auch die Vorbereitungen zur Kommunion kein Problem (Oder... hat etwa hier im Forum einer möglicherweise ein Problem mit der Vorbereitung zur Kommunion ?? Ist doch ganz leicht: Gebete absolvieren & fasten, oder war da noch mehr? Innere Umkehr etwa? oder so was einfaches wie Sühne? Zerknirschung und Reue? (Ist ja was Leichtes, oder?) Und dass der Kopf nicht oben ist sondern das Herz: Das haben wir alle mittlerweile gelernt. ODER? Ist doch leicht.
Und : Vergesst nicht wie ihr drauf wart als ihr 7 Jahre alt wart. Das hat doch wohl noch jeder vor Augen und Seele. Immerzu und tagtäglich.

ODER?

Liebe Grüsse
Benedikt
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Aramis
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Re: Eucharistie

Beitrag von Aramis »

Lieber Benedikt,
an unsere Priester werden ja hinsichtlich der Ausbildung keine speziellen Anforderungen gestellt. Weder theologische noch pädagogische Standards sind festgeschrieben. Die Frage ist, braucht ein Priester unbedingt eine solche Ausbildung? Klar, schaden würde sie wohl nicht. Unbedingt erforderlich ist sie meiner Meinung nach aber auch nicht. Meinem Verständnis nach ist der Priester ein Werkzeug Gottes, also jemand, der das "Handwerk" der Beichte, das Sakrament also, an den Kindern vollzieht. Vielmehr kommt es darauf an, die Kinder in rechter Weise auf dieses Sakrament vorzubereiten und diese Aufgabe kommt den Eltern zu.
Der Priester ist in erster Linie Sakramentenverwalter und kein staatlich geprüfter Pädagoge. In unserer Kirche vertrauen wir auf das Wirken Gottes und ich glaube fest daran, dass niemand die Weihe erhält, der nicht von Gott dazu bestimmt ist. Außerdem, ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich als Kind gedacht habe und ich bin mittlerweile 43 :P .

Beste Grüße in Christus
Thomas
28 Thomas antwortete ihm: „Mein Herr und mein Gott!“
Nassos
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Re: Eucharistie

Beitrag von Nassos »

Hallo Thomas,

meiner Meinung trägt der Priester durchaus mehr Verantwortung als die Sakramentsverwaltung.
Wenn ich spüre, dass mein Gegenüber mich versteht, zuhören kann, und sowohl pastorale wie auch pädagogische Qualitäten aufweist, dann bildet sich eine Vertrauensbasis, die mir wiederum hilft, mich stetig zu motivierten. Wenn mein Priester ein guter Psychologe ist (ob über Studium, Fortbildung oder Talent), dann wird man das spüren.

Natürlich soll das die Verwaltung der Sakramente nicht herabsetzen. Wenn er es aber schafft, mein Herz anzurühren, dann wird mich das anreizen. Und dann kann ich auch die Sakramente in einem hoffentlich reinerem und würdigeren Zustand empfangen.

Was Benedikt sagt, ist sehr richtig. Wenn ich merke, dass der Priester mittelalterlichen Erziehungsstrukturen anhängt, wie z.B. die Prügelstrafe für Kinder, dann sehe ich darin ein Problem. Es geht hier um wesentlich mehr als nur um einen Wohlfühlfaktor. Denn ein guter Psychologe wird mir auch unangenehme Dinge sagen.Mein Interesse ist dann, dass er mir beim Verstehen hilft.

Ich denke, dass dies auch der Grund ist, warum viele Menschen den geistlichen Vater z.B. eher bei den Athosmönchen suchen, und dort auch bei ganz bestimmten. Sie spüren in ihrer Seele, dass da mehr ist, auf das es ankommt.

Dies auch verbunden damit, sein eigenes Herz zu öffnen und mitzuarbeiten.

Was mich zum Beispiel beschäftigt ist die Züchtigung, wie sie z.B. in den Sprüchen erwähnt wird. Mich würde brennend interessieren, wie die Kirche das auslegt, denn ich bin zwar verantwortlich als Vater, aber ich möchte das in Christus tun. Und da brauche ich mehr als einen Verwalter (das ist nicht provokativ oder entwertend gemeint)Und das betrifft auch die Eucharistie. Es ist mehr als ein Programmablaufplan, es ist etwas Lebendiges, an dem man stetig arbeiten muss, und da wünsche ich mir gute Begleitung.

Lieben Gruß,
Nassos
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Aramis
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Re: Eucharistie

Beitrag von Aramis »

Hallo Nassos,
Du hast natürlich vollkommen Recht damit, wenn Du meinst, dass ein Priester das dazugehörige Einfühlungsvermögen haben muss.

Das hat er aber auch. Die Weihe befähigt ihn dazu. Gott wird niemanden zur Weihe zulassen, der nicht in der Lage ist, sich in seine Beichtkinder einzufühlen (egal ob Kind oder erwachsen).

Davon abgesehen sind natürlich die Talente unterschiedlich verteilt.

In erster Linie ist es den Eltern aufgegeben, ihre Kinder auf die Kirche vorzubereiten. Diese Verantwortung nimmt ihnen niemand ab.

Ein Priester ist nicht jemand, der Gott besser versteht als andere.
Als Familienater ist man Vorsteher seiner eigenen, kleinen Kirche (Familie). Als gesalbter Christ steht man auch in Verbindung mit Gott und sollte für seinen Verantwortungsbereich sehen, das alles in Ordnung ist.

Der Familienvater ist quasi Priester seiner Familie. Diese Verantwortung lässt sich auf Niemanden abwälzen.
Andere "Kirchen" verlangen ihren Verantwortungsträgern eine solide akademische Ausbildung ab. Das bringt leider nichts, wenn man nicht in Verbindung zu Gott steht.
Glaube ist das, worauf wir uns verlassen sollten.

In Christus
Thomas
28 Thomas antwortete ihm: „Mein Herr und mein Gott!“
Ehemaliger
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Re: Eucharistie

Beitrag von Ehemaliger »

Lieber Thomas,

ja, meine Tastatur war etwas 'angespitzt' als ich geschrieben habe weil ich es als notwendig fand, die weihevolle Sprache als inhaltsvermindert aufzuzeigen. Ich will mich bessern.
Ich verstehe schon, so glaube ich, deinen Ansatz, aber ich habe daran Kritik. Ich habe ja in meinem Beitrag auf sowas wie die zwischenmenschliche oder auch psychologische Seite der Beichte hingewiesen und ich verstehe, dass du die spirituelle betonen willst. Beide Ansätze für sich genommen tragen nicht sehr weit. Sie müssen zusammen wirken.
Das Problem erscheint mir im Grunde aber beim Umgang mit der Kinderbeichte nur offenkundiger als sonst. Auch bei Erwachsenenbeichten gilt es ja danach zu fragen, wieviel der Beichtende davon versteht was er/sie da macht und welche Folgen das für sie/ihn hat. Und auch in welchen Bedingungen das stattfindet.

Ich plädiere also erst einmal dafür zu sehen, dass diese Situation nicht dadurch verändert werden kann, dass man den Segen Gottes, die Weihe oder anderes dafür verantwortlich macht, was geschieht. Wir sollen unser Haus auf Stein und nicht auf Sand bauen! Und aus meiner Erfahrung weiss ich sehr wohl, dass Gott jemanden zur Weihe zulässt, dessen Schwäche es ist, mit Kindern umzugehen. Und ich kenne leider eine ganze Reihe Familien, in denen die von dir gewünschten Strukturen nicht vorhanden sind. Und gewiss sollten wir auf den Glauben vertrauen, so wie der Bauer darauf vertraut, dass Gott Wachstum schenkt. Das Ackern und Jäten, das Düngen und Ernten aber, das muss der Bauer selber tun.

Die Annahme, dass der Weihesegen alles 'auffüllt' was da evtl fehlt, diese Annahme ist mir zu gefährlich. Da haben die Katholiken gerade böse Überraschungen erlebt.

Nein, mir wäre es ichtig, wenn wir uns deutlicher damit beschäftigten, was wir da tun, wie wir das tun, was die Kinder erleben, verstehen, lernen. Denn immerhin bringen wir ihnen da gerade nichts weniger bei, als das Umgehen mit der Sünde und der Gnade. Ein zentraleres (und schwierigeres) Thema kann ich mir kaum vorstellen. Im Jahre 2012 ist, wie ich oben schon sagte, ja nicht nur die Beichte mit Kindern ein Problem. Und bei der Überwindung oder Bearbeitung solcher Probleme helfen keine theologisch wohlriechende Erklärungen.

Thomas, die Lösung kann kaum darin bestehen, dass Priester erst eine psychologische Ausbildung zum Therapeuten machen bevor sie Beichte hören. Aber wir sollten genausowenig so tun, als müsste man rein garnichts machen als guten Willen zu entwickeln und Vertrauen auf Gottes Segen zu haben. Die gehören dazu, aber eben nur DAZU, sie sind's nicht alleine.
Ich finde, wir als Kirche können auch nicht unsere Priester mit solchen Problemen quasi alleine lassen und von ihnen verlangen, dass sie das zu können haben. Beichte hören ist schwierig und Kinderbeichte allzumal. Ich habe mal, pikanter Weise bei der Aufnahme einer Glaubensschwester in die Kirche, eine handfeste Brüllerei zwischen Priester, Eltern und Kind in der Sakristei erlebt mit eben dem Gegenstand: Beichte des Jungn. Das tönte wohl durch die ganze Kirche. Und es war so heftig, dass der Priester vor lauter Erregung vergass, dass die Schwester noch aufgenommen werden sollte...

Ich bin also nicht dafür, die Person/das Amt der Priester zu problematisieren. Ich bin dafür das Problem auf den verschiedenen Ebenen anzugehen und den Priestern zu helfen. Denn auch Priester sind Menschen und sind Produkte ihrer Zeit und Umstände. Und auch diese Merkmale verschwinden nicht durch den Segen des Amtes.

Liebe Grüsse
Benedikt
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Priester Alexej
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Re: Eucharistie

Beitrag von Priester Alexej »

Vielen Dank für die Antworten!

Die Gnade, die ein Priester erhällt, ist sehr groß. "Die göttliche Gnade, das Schwache heilende und das Schwindende auffüllende" wird bei der Weihe gesagt. Aber - ein Priester bleibt auch nach der Weihe ein Mensch. Außerdem bestimmt er durch sein (geistliches) Leben selbst, wie sehr er Anteil an dieser Gnade bekommt.

In der russischen Kirche darf mittlerweile nur ein Mann zum Priester geweiht werden, der ein Priesterseminar (4 Jahre) absolviert hat. Und im Priesterseminar hat man natürlich die Fächer Moraltheoloie, Pastorlatheologie und Pädagogik.
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Aramis
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Re: Eucharistie

Beitrag von Aramis »

Lieber Hochwürdiger Vater Alexej,
die russische Kirche hat natürlich ihre Gründe, wenn sie für Weihekandidaten eine akademische Ausbildung vorschreibt, denoch bin ich der Meinung, dass der springende Punkt in der Auswahl der Weihekandidaten liegt. Gott hat die unterschiedlichsten Talente unter den Menschen verteilt. Kein Priester oder Bischof wird doch einen Menschen zum Weihesakrament vorschlagen, dem es am notwendigen Einfühlungsvermögen fehlt. Soziale Kompetenz lässt sich nicht im Rahmen akademischer Ausbildung erlernen, die besitzt man oder man besitzt sie nicht. Wie gesagt, eine solide Ausbildung ist eine Sache, der Segen Gottes eine andere.

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songul
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Re: Eucharistie

Beitrag von songul »

Aramis hat geschrieben:Lieber Hochwürdiger Vater Alexej,
die russische Kirche hat natürlich ihre Gründe, wenn sie für Weihekandidaten eine akademische Ausbildung vorschreibt, denoch bin ich der Meinung, dass der springende Punkt in der Auswahl der Weihekandidaten liegt. Gott hat die unterschiedlichsten Talente unter den Menschen verteilt. Kein Priester oder Bischof wird doch einen Menschen zum Weihesakrament vorschlagen, dem es am notwendigen Einfühlungsvermögen fehlt. Soziale Kompetenz lässt sich nicht im Rahmen akademischer Ausbildung erlernen, die besitzt man oder man besitzt sie nicht. Wie gesagt, eine solide Ausbildung ist eine Sache, der Segen Gottes eine andere.

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Dein Wort in Gottes Ohr!
Im richtigen Leben sieht es da aber oft auch anders aus.
Doxa_Si
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Re: Eucharistie

Beitrag von Doxa_Si »

Nassos, ich stimme völlig zu.

Das Befürworten oder gar Praktizieren der Prügelstrafe ist nicht akzeptabel. Man könnte jetzt hier zahlreiche psychologische, pädagogische und schöpfungstheologische Argumente anführen.

Ich belasse es beim Verweis auf die Rechtslage (§ 1631 BGB). Bekanntermaßen wurde deshalb die Herz-Jesu-Realschule der Piusbrüder in Saarbrücken geschlossen. Auch wir können gewaltigen Ärger bekommen, wenn die Orthodoxe Kirche irgendwie mit diesem Thema in Verbindung gebracht wird.
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Priester Alexej
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Re: Eucharistie

Beitrag von Priester Alexej »

Aramis hat geschrieben:Lieber Hochwürdiger Vater Alexej,
die russische Kirche hat natürlich ihre Gründe, wenn sie für Weihekandidaten eine akademische Ausbildung vorschreibt, denoch bin ich der Meinung, dass der springende Punkt in der Auswahl der Weihekandidaten liegt. Gott hat die unterschiedlichsten Talente unter den Menschen verteilt. Kein Priester oder Bischof wird doch einen Menschen zum Weihesakrament vorschlagen, dem es am notwendigen Einfühlungsvermögen fehlt. Soziale Kompetenz lässt sich nicht im Rahmen akademischer Ausbildung erlernen, die besitzt man oder man besitzt sie nicht. Wie gesagt, eine solide Ausbildung ist eine Sache, der Segen Gottes eine andere.

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Thomas
Lieber Thomas,

du hast volkommen recht, aber deine Aussage steht in keinem Widerspruch zu meiner. Da Priesterseminar in meiner Kirche macht niemanden automatisch zum Priester, auch bei einem Absolventen ist die Berufung das wichtigste Kriterium. Das Priesterseminar ist jedoch eine Voraussetzung, denn ohne krichliches und theologisches Wissen kann ein Mensch kein guter Priester sein. Ich habe z.B. Geistliche gesehen, die zwar viel beten und aufrichtig ihren Dienst verrichten, jedoch wegen ihrer mangelnden Ausbildung große Fehler machen (liturgische, Leitung der Gemeinde, aber auch Pastorale).

Beste Grüße! D. Alexej
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Igor
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Re: Eucharistie

Beitrag von Igor »

Grüß Gott!

Hier der nächste Beitrag des Zyklus: "Über die Teilnahme an den kirchlichen Mysterien von Kindern, die älter als sieben Jahre sind"
Im Rahmen des Themas „Die Vorbereitung und die Teilnahme von Kindern an den Mysterien der Kirche“ publiziert das Portal „bogoslov.ru“ einen Artikel, in dem uns der Priester Georgy Kochetkov sein auf praktischer Erfahrung basiertes Wissen mitteilt. Der Autor beantwortet solch wichtige Fragen, wie: Hat die erste Beichte eine besondere Bedeutung? Soll sich das Kind speziell darauf vorbereiten? Brauchen Kinder eine kollektive Beichte? Ab welchem Alter sollte das Verantwortungsbewusstsein des Kindes angesprochen werden? Ist der Zwang zur Vorbereitung auf das Mysterium angemessen?
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