Neues aus Österreich

Die deutschsprachige Orthodoxie stellt sich vor
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stefan1800
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von stefan1800 »

@Meißner:
Zweierlei:
Der Doppeladler galt nicht nur in Rußland oder in Byzanz als Symbol der christlichen Monarchie, im Hl. Römischen Reich Deutscher Nation war das ebenso. Die alte Reichsfahne ist der schwarze Doppeladler auf goldenem Grund.
Desweiteren siedelten die österreichischen Kaiser Ende des 17. und im Laufe des 18. Jahrhunderts Serben z.B. in der Kraijna als Wehrbauern gegen die Türken an.
Nassos
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Nassos »

stefan1800 hat geschrieben: Daß die Orthodoxie ein Teil Österreichs sei, ist so nicht richtig. Das gilt noch nicht einmal für das frühere Kaiserreich, das überwiegend katholisch war und wo die Orthodoxen nur eine sehr kleine Minderheit ausmachten. Das tönt für mich ähnlich wie der Spruch von Wulf, der Islam gehöre zu Deutschland.
Ich möchte niemandem nahe treten, aber genau das ging mir auch durch den Kopf. Ich bin kein Österreichkenner und es kann auch nur an der Wortwahl gelegen haben, dass man den Vergleich mit Wulff zieht.
Hm, na ja...
Andromachi
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Andromachi »

Anastasis+ hat geschrieben: wie sehr die Orthodoxie zu Österreich gehört
Vielleicht dachte man mit dem Spruch daran, dass der ganze Westen in seiner christlichen Anfangszeit orthodox war (Wo ist im Forum diese Verbindung zu den orthodoxen Heiligen aus Deutschland aus dem 5. oder 6. Jahrhundert?) Dagegen gab es nie (viele) Muslime in Europa außer in den Ländern, die von ihnen erobert wurden und wo die Bevölkerung mit Gewalt islamisiert wurde, also auf dem Balkan.
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Filip
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Filip »

stefan1800 hat geschrieben:@holzi:
Aber immer nur einige wenige Orthodoxe und Muslime, siehe Ruthenien oder Bosnien. Die breite Masse war und ist katholisch und auch die Unierten werden ja als Katholiken gesehen. Das Kaiserreich verstand sich als katholischer Staat.

Da sehen wir meines Erachtens sehr genau die Probleme der Geschichte und der heutigen Zeit:

Geschichte: Ignoriere ich von serbischer Seite, daß die Slowenen und die Kroaten als Katholiken nie zu einem serbisch dominierten Jugoslawien wollten und immer gerne bei Österreich verblieben wären bzw. heute unabhängig sind ?
Heute: Mache ich mir das multi-kulturelle System zunutze für die Orthodoxie, um hier zu missionieren, wobei ich eine mögliche Niederlage gegen die immer zahlreicheren Muslime einkalkulieren muß oder missioniere ich das alteingesessene Kernvolk, d.h. uns Deutsche ?

Entschuldigung, aber solche Fragen stelle ich mir einfach.
Bosnien war nie katholisch...ein kleiner teil war nur römisch katholisch die mehrheit war orthodox dann kamen die muslime und dann die lateiner... die orthodoxen christen wurden in jeglicher hinsicht diskriminiert was dazu geführt hat zur gründung diverser organisationen (mlada bosna,...)

"riefen zum Widerstand gegen die autoritäre Machtstruktur und das jesuitische Schulwesen Österreich-Ungarns auf und vertraten die Gleichberechtigung von Frauen" http://de.wikipedia.org/wiki/Mlada_Bosna

und weiteres durften in den orthodoxen gebieten keine "byzantinisch aussehenden kirchen" gebaut werden..(siehe vojvodina)
geschweige davon zu reden dass jeder der für die K&k monarchrie gedient hat musste konvertieren (Petar Preradović,.....)

und ich will jetzt nicht anfangen über die jesuiten excesse sowie massenmorde an orthodoxen während der k&k monarchie...
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Filip
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Filip »

Alexej hat geschrieben:
Filip hat geschrieben:nicht so laut darüber reden sonst kommen irgendwelche demonstranten die nie zur kirche gehen und demonstrieren gegen die kirchenschenkung =)
Ist doch klar, meinst du, es gäbe keine Demonstrationen, wenn man die zweitgrößte Kirche Belgrads den Katholiken schenken würde?
naja es ist unwahrscheinlich das in belgrad 200 kirchen leer stehen werden und jährlich 80.000 sich "offiziel" abmelden, partys in kirchen gefeiert werden usw usw..
natürlich schmerzt es die 2 größte kirche "herzugeben" aber so "mini" gemeinden?
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Lazzaro
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Lazzaro »

Filip hat gesagt:
Bosnien war nie katholisch...ein kleiner teil war nur römisch katholisch die mehrheit war orthodox dann kamen die muslime und dann die lateiner...
Christos voskresje!
Entschuldige bitte, aber das kann so nicht stimmen. Für genauere Quellenangaben habe ich jetzt nicht die Zeit, aber Du hast die Bogomilen, das waren bosnische Katharrer oder verspätete Manichäer, vergessen. Die Bogomilischen Adelfamilien sind später zum Islam konvertiert und haben so die islamisierung eingeleitet. So weit ich mich erinnern kann, wurden die Bogomilen in Mittelalter wegen der kath.-orth. Konkurenz so stark.
Siehe auch :book: Hausamman, Susanne: Alte Kirche. Band 5, Neukirchen 2005, ISBN 3-7887-2098-0, S.121-125
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Filip
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Filip »

http://en.wikipedia.org/wiki/Demographi ... nic_groups

During the period of 1875/1876 an Ottoman population census by religion was conducted, but with vague, imprecise and varying figures, often favoring Muslims over Christians:

Greek Orthodox Christians 32.63% - 46.6%
Sunni Muslims 32.6% - 51.9%
Catholic Christians 14.97% - 20.17%

usw usw

http://en.wikipedia.org/wiki/Demographi ... erzegovina
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Lazzaro
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Lazzaro »

XB!
Ich verstehe, dann haben wir von verschiedenen Jahrhunderten geredet!
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Filip
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Filip »

ist kein problem =)
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Filip »

zurück zum thema....eine wunder wunder wundervolle nachricht...freut mich persönlich extrem!!!

Kardinal Schönborn gratuliert neuem serbisch-orthodoxen Bischof in Wien

Wien (KAP) Kardinal Christoph Schönborn hat an den neuen serbisch-orthodoxen Bischof für Österreich, die Schweiz und Italien, Irinej (Bulovic) ein herzliches Gratulationsschreiben gerichtet. Bischof Irinej, der als einer der bedeutendsten orthodoxen Theologen der Gegenwart gilt, bleibt zugleich Bischof der Backa mit Sitz in Novi Sad. Wörtlich betonte Kardinal Schönborn: "Besonders freut es mich, dass die neue serbisch-orthodoxe Eparchie ihren Sitz in Wien hat."



Beim Österreich-Besuch des Belgrader Patriarchen Irinej I. im September des Vorjahres habe er versprochen, der serbisch-orthodoxen Kirche das Gotteshaus und den Pfarrhof von Neulerchenfeld in Wien-Ottakring zu übereignen, erinnerte der Kardinal: "Die Schwierigkeiten, die es dabei noch zu überwinden gilt, hoffe ich mit Gottes Hilfe lösen zu können."

http://www.kathweb.at/site/nachrichten/ ... 39604.html
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Re: Neues aus Österreich

Beitrag von Anastasis+ »

Die Orthodoxe Kirche in Österreich trauert um Ihren Großen entschlafenen Hierarchen Metropoliten Erzbischof Michael von Austria.

Www.orf.at: Orthodoxer Metropolit Michael Staikos verstorben

Der orthodoxe Metropolit von Austria, Michael Staikos, ist heute Nachmittag in Wien nach schwerer Krankheit verstorben. Der höchste Repräsentant der orthodoxen Kirche in Österreich hätte in wenigen Wochen seinen 65. Geburtstag gefeiert. Unter seiner Führung wurde die orthodoxe Kirche in Österreich zu einer wichtigen gesellschaftlichen und kirchlichen Größe im Land. Bis zu 500.000 orthodoxe Christen leben mittlerweile in Österreich.

Staikos wurde am 22. November 1946 in Athen geboren. Er besuchte ein katholisches Gymnasium in der griechischen Hauptstadt. Sein Theologiestudium absolvierte er an der Universität von Thessaloniki. 1964 übersiedelte er nach Wien, 1965 trat er in den Dienst der griechisch-orthodoxen Metropolie von Austria - als Sekretär und Zeremoniär des damaligen Metropoliten Tsiter. Am 22. November 1977 wurde er in Wien zum Priester geweiht, am 12. Jänner 1986 zum Bischof. Im November 1991 wählte ihn der Heilige Synod des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel zum Metropoliten von Austria und Exarchen für Ungarn gewählt.

Ranghöchster Repräsentant der Orthodoxie
Staikos ist als Metropolit des Ökumenischen Patriarchats der ranghöchste Repräsentant der Orthodoxie in Österreich. Im Oktober 2010 wurde unter dem Vorsitz von Metropolit Staikos die Orthodoxe Bischofskonferenz für Österreich begründet.

Auch den ökumenischen und interreligiösen Dialog in Österreich betrachtet Staikos als zentralen Auftrag. Zwei Amtsperioden hindurch (1995-2000) war er Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) und ist Konsultor der Stiftung „Pro Oriente“. Als Legat des Ökumenischen Patriarchen hat Staikos die Kirche von Konstantinopel oft bei panorthodoxen und ökumenischen Ereignissen vertreten. Mehrere Jahre gehörte er auch dem Heiligen Synod des Ökumenischen Patriarchats an.
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Re: Metropolit Staikos verstorben

Beitrag von Priester Alexej »

Ewiges Gedenken.
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
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Re: Metropolit Staikos verstorben

Beitrag von Anastasis+ »

Orthodoxe Kirche trauert um Metropolit Staikos
Rumänisch-orthodoxer Bischofsvikar und ÖRKÖ-Vorsitzender Dura: Staikos war "Brückenbauer zwischen Kirchen und Völkern"
18.10.2011
Mit dem Tod von Metropolit Michael Staikos hat die Orthodoxe Kirche eine große Persönlichkeit verloren. Das hat der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar für Österreich, Nicolae Dura, Dienstagabend im "Kathpress"-Gespräch betont. Die Lücke, die der Metropolit innerhalb der Orthodoxie in Österreich hinterlässt, werde "sicher nicht einfach und auch nicht so rasch" zu schließen sein, sagte Dura.
 
Doch nicht nur die Orthodoxe Kirche, sondern alle Kirchen in Österreich würden einen großen schmerzlichen Verlust beklagen, fügte der orthodoxe Bischofsvikar hinzu, der auch Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) ist. Wörtlich sagte Dura: "Metropolit Staikos brachten nicht nur Vertreter anderer orthodoxen Kirchen in Österreich großen Respekt entgegen, er war auch in der österreichischen Gesellschaft als Persönlichkeit und Brückenbauer zwischen Kirchen und Völkern sehr geschätzt."
 
Als Metropolit der Griechisch-Orthodoxen Kirche in Österreich und Zentraleuropa sei Metropolit Staikos eine reiche Tradition anvertraut gewesen. Dura: "Metropolit Michael war ein Mann der orthodoxen Spiritualität und des Dialogs und hatte ein offenes Ohr für die Anliegen der Ökumene. Er war eine besondere Persönlichkeit, nicht nur für uns Orthodoxen, sondern auch für alle anderen Kirchen in Österreich."
 
Staikos habe die Orthodoxie auf hoher Ebene hervorragend repräsentiert, in Österreich wie auch im Ausland, wo er auch "die vorbildliche ökumenische Zusammenarbeit in Österreich" bekanntgemacht habe. Nicht von ungefähr sei Staikos auch zwei Mal zum Vorsitzenden des ÖRKÖ gewählt worden, betonte Dura.
 
Durch seinen unermüdlichen Einsatz sei es Staikos zudem gelungen, dass die fünf in Österreich anerkannten orthodoxen Kirchen stärker zueinandergefunden hätten, insbesondere den Religionsunterricht und das orthodoxe Engagement in der Ökumene betreffend.
 
Der verstorbene Metropolit habe sich in Österreich voll integriert und Österreich als seine Heimat angesehen. Diese Einstellung habe er auch an seine orthodoxen Mitchristen weiterzugeben versucht, sagte Dura.
 
Seine schwere Krankheit habe Metropolit Staikos in den letzten Monaten gezeichnet und ihm seine Kraft geraubt; doch er sei dieser Krankheit "mit einem tiefen Vertrauen in Gott, einem starken Willen und Humor" begegnet. "Fürchtet euch nicht, ich bin es!", habe er verschmitzt zu jenen gesagt, deren Gesichtszüge bei seinem von der Krankheit gezeichneten Anblick erstarrten, erinnerte Dura: "Er war es: mit einem geschwächten Körper, aber einem weiterhin beeindruckend starken Geist."
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Anastasis+
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Re: Metropolit Staikos verstorben

Beitrag von Anastasis+ »

Hier einige Fotos seiner letzten Reise auf den Hl. Berg Athos anlässlich des Festes des Hl. Gürtels der Theotokos am 13. September.
http://www.pemptousia.com/2011/09/χαριτ ... γίας-ζώνη/
http://www.pistos.gr/enhmerwsh/klhrika/ ... i-sti-moni
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meine Zuflucht der Sohn,
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Heilige Dreiheit, Ehre sei dir.
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