Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Orthodoxe Kirche und Gesellschaft, Theologie
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Igor
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Igor »

Bogoslov.ru vermeldet: :arrow: 1,5 Mio. Orthodoxe in Deutschland
3. August 2011
In Deutschland leben ungefähr 1,5 Mio. Orthodoxe, die den dritten Teil aller christlichen Konfessionen ausmachen.
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
stefan1800
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von stefan1800 »

@Igor:
Wieviele davon schätzungsweise sind Deutsche ? Wahrscheinlich nur ein paar Tausend.

LG, Stefan
Nikolaj
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Nikolaj »

Meint ihr es kommt bis auf 1.000?? Ich schätze mal auf ein paar hundert!
stefan1800
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von stefan1800 »

@Alexej:
Ich halte es für eine Chance, daß die Orthodoxen nicht an das deutsche Kirchensteuerwesen gebunden sind.
Man sieht bei uns Katholiken, aber auch an den Evangelen, daß die Kirche dem liberalen Staat nacheifert, d.h. sich anpaßt und sich mit dem Staat gutstellt, um nicht die finanziellen Mittel, sprich die "Fleischtöpfe", entzogen zu bekommen.

LG, Stefan
holzi
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von holzi »

Nikolaj hat geschrieben:Meint ihr es kommt bis auf 1.000?? Ich schätze mal auf ein paar hundert!
Es steht dort in dem von Igor verlinkten Bericht von "mehreren Tausend Deutschen". Das ist aber auch im besten Fall immer noch wesentlich unter einem Prozent der 1,5 Mio Orthodoxen.
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll. (Adolph Kolping 1813-1865)
christodoulos
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von christodoulos »

Hallo,

ich kenne "einige" Österreicher die zur Hl. Orthdooxie konvertiert sind. Viele von ihnen sind aber auch schon wieder vergessen. In Linz gab es eine kleine Gemeinde der ROKA, die fast NUR aus Österreichern bestand. Es war die kleine Kapelle zum Hl. Erzengel Michael. Dort dienter Vater Prodom als Priester. Dieser war ein österreischicher Arzt, der "durch Zufall" auf die Orthodoxie aufmerksam wurde. Er konvertierte, machte Pilgerfahrten auf den Hl. Berg Athos und wurde zum Priester geweiht. Vladika Mark besuchte ihn des öfteren und beichtete bei ihm - das will was heißen. Er ist bereits zum Herrn gegangen.

Die Chorleiterin namens Cäcilia, ware ehemals eine katholische Religionslehrerin. Als sie einmal auf dem Friedhof ein orthodoxes Begräbnis erlebte, war sie so begeistert, dass dies der Grund war, sich näher mit dieser Kirche zu beschäftigen. Sie konvertierte und war sehr aktiv als Chorleiterin in Salzburg und Linz. Sie ist bereits verschieden.

Es wurde auch ein Verein zur Gründung einer Österreichisch-Orthodoxen Kirche ins Leben gerufen - was mit diesem Verein aber geschehen ist - weiß ich nicht.

Viele andere könnte man noch erwähnen......Diese Gemeinde wurde aber aufgelöst. Genaus wie die Gemeinde in Wien/Brigittenau - diese wurde von der Roka auch aufgelöst (denn die meisten Russen gingen in die Kathedrale zum Hl. Nikolaus MP).

Äber auch in Salzburg befindet sich eine Kirche der Roka - dem Schutz der Gottesmutter geweiht. Auch dort findet man Österreicher die zur Ortodoxie konvertiert sind.

Auch in den Serbischen Kirchen in Linz, Salzburg usw.... Den schon erwähnten Hierohegumen Gabriel Bultmann - der konvertierte - sein Onkel war ein bekannte protestantischer Theologe.

Serbisch Orthodoxer Tempel des Hl. Basilius von Ostrog in Linz:

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Russisch Orthodoxer Tempel "Schutz der Gottesgebärerin" in Salzburg - diese kleine Kirche kennt fast niemand:

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Ich kann mich noch an Vater Vassilij erinnern. Seine Leidenschaft war es Gegenstände von der Zarenfamilie zu sammeln. Er hat auch eine Ausstellung organisiert.

In Wien kenne ich einen orthodoxen Priester der Österreicher ist.

Das Problem ist aber, dass die meisten Gemeinden schlecht aufgebaut sind. In vielen Kirchen der ROKA ist nur selten Gottesdienst. Mir scheint man kümmert sich nicht so sehr um die Orthodoxen in Österreich. Anstatt dass man junge Leute in die verschiedenen Bereiche des kirchlichen Lebens einweist .....

Ich kann nur hoffen, dass den noch bestehenden Gemeinden nicht das selbe Schicksal bevorsteht - nämlich Auflösung.
holzi
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von holzi »

christodoulos hat geschrieben:Das Problem ist aber, dass die meisten Gemeinden schlecht aufgebaut sind. In vielen Kirchen der ROKA ist nur selten Gottesdienst. Mir scheint man kümmert sich nicht so sehr um die Orthodoxen in Österreich. Anstatt dass man junge Leute in die verschiedenen Bereiche des kirchlichen Lebens einweist .....

Ich kann nur hoffen, dass den noch bestehenden Gemeinden nicht das selbe Schicksal bevorsteht - nämlich Auflösung.
Aber genau das hat Joseph - wie er in Amerika selbst beobachtet hat - den Kirchen prophezeit, die sich nur um "ihre Leute" kümmern.
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Igor
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Igor »

holzi hat geschrieben:
Nikolaj hat geschrieben:Meint ihr es kommt bis auf 1.000?? Ich schätze mal auf ein paar hundert!
Es steht dort in dem von Igor verlinkten Bericht von "mehreren Tausend Deutschen". Das ist aber auch im besten Fall immer noch wesentlich unter einem Prozent der 1,5 Mio Orthodoxen.

Etwas mehr Statistik dazu hatten wir :arrow: hier schon mal.
Bild
Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
christodoulos
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von christodoulos »

holzi hat geschrieben:
christodoulos hat geschrieben:Das Problem ist aber, dass die meisten Gemeinden schlecht aufgebaut sind. In vielen Kirchen der ROKA ist nur selten Gottesdienst. Mir scheint man kümmert sich nicht so sehr um die Orthodoxen in Österreich. Anstatt dass man junge Leute in die verschiedenen Bereiche des kirchlichen Lebens einweist .....

Ich kann nur hoffen, dass den noch bestehenden Gemeinden nicht das selbe Schicksal bevorsteht - nämlich Auflösung.
Aber genau das hat Joseph - wie er in Amerika selbst beobachtet hat - den Kirchen prophezeit, die sich nur um "ihre Leute" kümmern.
Hallo,

ich kenne ca. 4 Gemeinden die aus diesem Grund aufgelöst wurden. Es war aber damals auch leider so, dass die ROKA und die Russische Kirche MP nicht zusammen gearbeitet haben - so hat die eine Kirche angefangen Gemeinden zu gründen wo schon die andere aktiv war.

In Tirol hat es auch eine Kirche der ROKA gegeben - ich glaube die wurde ebenfalls schon aufgelöst. Wie gesagt, ich habe auch den Eindruck, dass man sich nicht wirklich um die Orthodoxen Gläubigen in Österreich kümmmert.

Ich habe das schon öfter erwähnt - ich kenne viele die sich für die Orthodoxe Kirche interessieren - aber wo schicke ich die hin? Die geben sich mit einem Gottesdienst im Monat nicht ab.
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Hermann
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Hermann »

christodoulos hat geschrieben:In Tirol hat es auch eine Kirche der ROKA gegeben - ich glaube die wurde ebenfalls schon aufgelöst. Wie gesagt, ich habe auch den Eindruck, dass man sich nicht wirklich um die Orthodoxen Gläubigen in Österreich kümmmert.

Ich habe das schon öfter erwähnt - ich kenne viele die sich für die Orthodoxe Kirche interessieren - aber wo schicke ich die hin? Die geben sich mit einem Gottesdienst im Monat nicht ab.
Hier in Tirol kenne ich keine Kirche der ROKA, in Meran in Südtirol gibt es eine Kirche des MP, in der laut Homepage etwa 2 Mal pro Monat Liturgie gefeiert wird.

Zur Frage wohin wen hinschicken - in Österreich wohl am ehesten zu den Serben, die sind zahlenmäßig mit hohem Abstand am stärksten vertreten, haben ein relativ dichtes Pfarrnetz und feiern in den meisten Kirchen jeden Sonntag die Liturgie.
Interessant findes ich das folgende Gespräch aus einem Andreasboten von 2007(S. 32), wo Erzpriester Peter Huber dem damaligen Innsbrucker Pfarrer Petar Pantic (jetzt in Wien) antwortet:
Ihnen ist das Leben der Serbisch-Orthodoxen Kirche hier in Mitteleuropa sehr
präsent; wie sehen Sie das kirchliche Leben in diesem Bereich?
Angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der in mitteleuropäischen
Ländern lebenden Orthodoxen zu dieser Kirche zählt, kann ihre Bedeutung
keinesfalls unterschätzt werden. Dies gilt im Besonderen im Blick auf eine zukünftige
Entwicklung: Es muss und wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten
ein neues orthodoxes Selbstverständnis bilden; wir müssen erkennen,
dass der oft missbräuchlich verwendete Begriff einer „orthodoxen Diaspora“ in
diesem Zusammenhang mehr als kontraproduktiv ist. Tatsächlich handelt es
sich darum, eine beständige Lokalkirche – wenn sie auch weiterhin in absoluten
Zahlen eine konfessionelle Minderheit darstellen mag – zu errichten; gerade
die Serbische Orthodoxe Diözese für Mitteleuropa scheint mir dazu prädestiniert.
Natürlich werden davon auch Fragen berührt, die einer umfassenden
Klärung bedürfen; man wird diese – vor allem in Rücksicht auf brüderliche Beziehungen
zu anderen Jurisdiktionen – nicht über Nacht lösen können. Dennoch
sind – gerade im Blick auf die ständig wachsende Gemeindezahl dieser
Diözese – meiner Ansicht nach die Perspektiven für die Möglichkeit eines umfassenden
orthodoxen Zeugnisses in diesem Bereich mehr als günstig.
Ich hoffe sehr, dass der Schritt von der National- zur Lokalkirche gelingt, besonders auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen von Joseph in Nordamerika.

LG, Hermann
Sucht zuerst das Reich Gottes, alles andere wird euch hinzugeschenkt.
Nikolaj
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Nikolaj »

Was muss einen Gemeinde tun um den Gläubigen den Eingeborenen ein Heim zu bieten?

Ich finde es ist sehr schwierig da einen Fahrplan zu haben...
christodoulos
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von christodoulos »

Hermann hat geschrieben: Hier in Tirol kenne ich keine Kirche der ROKA, in Meran in Südtirol gibt es eine Kirche des MP, in der laut Homepage etwa 2 Mal pro Monat Liturgie gefeiert wird.

Ich hoffe sehr, dass der Schritt von der National- zur Lokalkirche gelingt, besonders auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen von Joseph in Nordamerika.

LG, Hermann
Hallo,

ja, es gab eine Gemeinde in Tirol - wenn ich nicht irre in Lienz. Es wurden auch Totengedenken, ich glaube wegen der Kosaken, abgehalten.

http://tirol.orf.at/stories/520213/

Man will wieder ein kleines Kirchlein bauen (MP), zum Gedenken der Kosaken. Aber es gab bereits eine Gemeinde der ROKA. Genau wie in Wien - diese gibt es nicht mehr -weiß auch keiner mehr. Genau wie in Linz - weiß ebenso niemand mehr. ....

Ich hatte mal ein Büchlein über die Geschichte der Russen bzw. der Orthodoxie in Linz.
christodoulos
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von christodoulos »

Hier habe ich alte Adressen gefunden:

Russische Kirchen in Europa
Russian Churches in Europe

AUSTRIA

Wien: Diözesanbischof Bischof Hilarion (Alfeev); Russische Orthodoxe Kirche, Diözese von Wien und Östereich, Kathedrale zum hl. Nikolaus; Jauresgasse 2, Wien A-1030 Österreich, Tel. +43 / (0)1 / 713 82 50.
Internet: http://www.nikolsobor.org

Graz: Kirche zu Mariä Schutz, Schatzkammerkapelle, Mariahilferplatz 3; A-8020 Graz,
Erzpriester Chrysostomos Pijnenburg, Telefon: +43 676 703 40 60
Internet: http://pfarre-graz.orthodox.ru

Linz: Gottesdienste finden in der Kirche St. Paul, Biberweg 30, Linz-Pichling jeden letzen Samstag im Monat statt. Mönchspriester Nikolaj (Pochilko).

LINZ - diese ist jetzt ein Priester des MP - aber die Kirche des Hl. Erzengels Michael wurde aufgelassen.

Klagenfurt: Gottesdienste finden jeden zweiten Sonntag im Monat statt. Information: Arseny.Chernikin@mail.ru

Innsbruck-Saggen: Holy Virgin Protection Church, Siebererstrasse 9, Innsbruck-Saggen A-6020, Austria , Priest Prodrom Makk (0732) 655-007

SALZBURG: Christian-Doppler-Strasse 3, Salzburg A-5020, Austria
Tel: 0662-44-1071(Ch); 0662-82-1766

VILLACH:St. Alexander Nevsky Orthodox Church, Am Waldrain 8, Villach A-9500, Austria, Tel: (43) 4242-55110

WIEN: St. Bridget Church, Forsthaus-Platz (Forsthausgasse 20), Wien (Vienna) A-1200 Tel: (0732) 655-007
Lazzaro
Beiträge: 1115
Registriert: 09.01.2011, 17:09
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Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Lazzaro »

Nikolaj hat geschrieben:Was muss einen Gemeinde tun um den Gläubigen den Eingeborenen ein Heim zu bieten?
Ich finde es ist sehr schwierig da einen Fahrplan zu haben...
Lieber Nikolai!
Vielen Dank für die Bezeichnung EINGEBORENE. :| Ich denke Du meinst EINHEIMISCHE.
Zum anderen zu Deiner Frage:
Die Sache ist überhaubt nicht schwierig und einen "Fahrplan" braucht es auch nicht.
Meiner Erfahrung nach braucht Ihr uns Einheimische einfach nur lassen ... . Das bedeutet, wenn sich jemnd meldet und fragt ob er z. B. diesen oder jenen Psalm auf deutsch lesen darf, dan laßt ihn. Wenn niemand darum bittet das Evangelium oder die Predigt auf Deutsch zu höhren, dann macht ihr es eben nicht, wenn jemand bittet, dann macht Ihr es. Der Rest gibt sich aus der konkreten pastoralen Situation der Kirche. So habe ich es in 2 verschiedenen Gemeinden erlebt und das hat sehr gut funktioniert.

Gute Nacht,
Lazzaro

(Es gibt natürlich auch Personen, die sich konsequent so benehmen, daß die Einheimischen deren Kirche freiwillig verlassen.)
Andromachi
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Registriert: 05.02.2010, 10:50
Religionszugehörigkeit: griechisch-orthodox
Skype: Andromachi

Re: Orthodoxe Kirche im deutschsprachigen Raum

Beitrag von Andromachi »

Man müsste ein Gleichgewicht finden können. Wir dürfen nicht vergessen, dass die "nationalen" Kirchen im Ausland ein Stück Heimat für die ausgewanderten Russen, Griechen usw. bedeuten. Diese fühlen sich heimisch, wenn sie das Evangelium in ihrer Sprache hören. Es ist hart, im Ausland zu leben. Auf der anderen Seite sollte man aber auch an die hinzugekommenen orthodoxen Christen denken, die sollten sich in der Kirche auch wohl fühlen. Εκκλησία = Kirche bedeutet ja die Versammlung der Menschen, und sie hat die Funktion, auf der einen Seite die Gläubigen mit Gott zu verbinden aber sie auch miteinander zusammenzuführen.
Es gibt in der Hl. Litourgie für den Metropoliten einen Wunsch, wo man ihm wünscht, dass er (im Griechischen) "ὀρθοτομοῦντα τόν λόγον τῆς σῆς ἀληθείας", d. h. dass er es schafft, weder nach links noch nach nach links abzubiegen, sondern die goldene Mitte zu finden.
Beten wir also dafür, dass unsere Priester durch das Licht Christi es schaffen, den mittleren Weg zu finden
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