Lieber Milo, liebe Schwestern und Brüder in Christo,administrator hat geschrieben:Liebe Brüder und Schwestern,
führen wir doch die angefangene Diskusion fort!
Also:Nächste Frage wäre sicherlich dann: hat Maria wirklich Gottes Sohn geboren, dh. darf man Sie deshalb zu Recht Mutter Gottes oder Gottesgebärerin nennen?
1. Darf man Sie überhaupt so nennen, und warum?
2. Welcher Begrif von den Beiden og. ist richtiger, und warum?
Ich weis, manch einer denkt sich wozu das Ganze, denn es ist jedem klar das Sie unseren Gott und Heiland geboren hat.
Wir wollen aber dennoch das ganze Terain gründlich durchleuchten.
Euer fragfreudiger
br. milo
soweit ich mich informiert habe, ist in den östlichen Kirchen die Bezeichnung "Gottesgebärerin" und nicht "Gottesmutter" ganz absichtlich gewählt worden, und zwar als Abgrenzung zur Göttin Isis, die den Ägyptern als Mutter des Gottes Horus galt. In den östlichen Teilen des römischen Reiches hatte sich der Kult der Isis sehr weit verbreitet. Auch plastische Darstellungen der Isis als nährende Mutter mit dem Horusknaben auf dem Schoß waren weit verbreitet:
Peinlichst bemüht, etwaige Missverständnisse und Verwechslungen zu vermeiden, wählten die (griechischen) Kirchenväter die Bezeichnung "Gottesgebärerin" für Maria. Übrigens wird unseren Kirchen von evangelikaler Seite vorgworfen, ben diese heidnische Göttin Isis als Jungfrau Maria sozusagen "durch die Hintertür" in die christliche Welt hereingeholt zu haben! Welch ein Unsinn! (Aus diesen Gründen muss ich auch dein Angebot ablehnen, lieber Milo, evangelikale Mitdiskutanten einzuladen. Erstens ist es ein orthodoxes Forum, in dem ich als römischer Katholik nur Gastrechte habe, und zweitens sind die Argumentationsweisen von evangelikalen Christen oft sehr aggressiv ud nicht unbedingt erbaulich)
In der westlichen Reichshälfte war der Kult der Isis nicht so sehr verbreitet, so dass kein Zwang bestand, sich gegen die Isis abzugrenzen. Es war schlichtweg nicht anstößig, die Jungfrau Maria als "Gottesmutter" zu bezeichnen.
Soweit die Lage der Dinge, wie ich sie kenne.
beste Grüße
Konrad