Orthodoxe Kirche trauert um Metropolit Staikos
Rumänisch-orthodoxer Bischofsvikar und ÖRKÖ-Vorsitzender Dura: Staikos war "Brückenbauer zwischen Kirchen und Völkern"
18.10.2011
Mit dem Tod von Metropolit Michael Staikos hat die Orthodoxe Kirche eine große Persönlichkeit verloren. Das hat der rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar für Österreich, Nicolae Dura, Dienstagabend im "Kathpress"-Gespräch betont. Die Lücke, die der Metropolit innerhalb der Orthodoxie in Österreich hinterlässt, werde "sicher nicht einfach und auch nicht so rasch" zu schließen sein, sagte Dura.
Doch nicht nur die Orthodoxe Kirche, sondern alle Kirchen in Österreich würden einen großen schmerzlichen Verlust beklagen, fügte der orthodoxe Bischofsvikar hinzu, der auch Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) ist. Wörtlich sagte Dura: "Metropolit Staikos brachten nicht nur Vertreter anderer orthodoxen Kirchen in Österreich großen Respekt entgegen, er war auch in der österreichischen Gesellschaft als Persönlichkeit und Brückenbauer zwischen Kirchen und Völkern sehr geschätzt."
Als Metropolit der Griechisch-Orthodoxen Kirche in Österreich und Zentraleuropa sei Metropolit Staikos eine reiche Tradition anvertraut gewesen. Dura: "Metropolit Michael war ein Mann der orthodoxen Spiritualität und des Dialogs und hatte ein offenes Ohr für die Anliegen der Ökumene. Er war eine besondere Persönlichkeit, nicht nur für uns Orthodoxen, sondern auch für alle anderen Kirchen in Österreich."
Staikos habe die Orthodoxie auf hoher Ebene hervorragend repräsentiert, in Österreich wie auch im Ausland, wo er auch "die vorbildliche ökumenische Zusammenarbeit in Österreich" bekanntgemacht habe. Nicht von ungefähr sei Staikos auch zwei Mal zum Vorsitzenden des ÖRKÖ gewählt worden, betonte Dura.
Durch seinen unermüdlichen Einsatz sei es Staikos zudem gelungen, dass die fünf in Österreich anerkannten orthodoxen Kirchen stärker zueinandergefunden hätten, insbesondere den Religionsunterricht und das orthodoxe Engagement in der Ökumene betreffend.
Der verstorbene Metropolit habe sich in Österreich voll integriert und Österreich als seine Heimat angesehen. Diese Einstellung habe er auch an seine orthodoxen Mitchristen weiterzugeben versucht, sagte Dura.
Seine schwere Krankheit habe Metropolit Staikos in den letzten Monaten gezeichnet und ihm seine Kraft geraubt; doch er sei dieser Krankheit "mit einem tiefen Vertrauen in Gott, einem starken Willen und Humor" begegnet. "Fürchtet euch nicht, ich bin es!", habe er verschmitzt zu jenen gesagt, deren Gesichtszüge bei seinem von der Krankheit gezeichneten Anblick erstarrten, erinnerte Dura: "Er war es: mit einem geschwächten Körper, aber einem weiterhin beeindruckend starken Geist."
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