Ein Gesundes Neues Jahr an alle, die das jetzt lesen werden!
Ich habe mir für dieses Jahr auch die Mitarbeit hier im Forum vorgenommen, obgleich natürlich meine Arbeit in orthpedia darunter leiden wird. Man hat nur begrenzte Kapazität frei.
Eigentlich wollte ich vergangenes Jahr schon zu der Frage von Apate Nyisfilia ("ich bin auch auf der Suche nach einer orthodoxen Kirchgemeinde in der nähe von Görlitz oder auch Niesky") etwas schreiben, aber der Thread war dann ja dann doch sehr schnell sehr voll.
Ein Mitglied unseres kleinen Dresdener orthodoxen Andachtskreises für Männer kommt regelmäßig aus Zittau, wir haben auch regelmäßige Verbindung zur Gemeinde in Rumburk:
http://www.pravoslavirumburk.cz/
In Rumburk ist man allerdings als deutscher Muttersprachler (ohne gute Englisch - , Russisch- oder eben Tschechischkenntnisse) vielleicht nicht ganz so gut aufgehoben, es geht aber irgendwie mit Händen und Füßen vielleicht doch - hatten wir alles auch schon).
Ich kann die Irritationen bezüglich der Russischen Gemeinde in Dresden als Hiesiger durchaus verstehen. Allerdings würde ich nicht so weit gehen wie Lazarro, der schrieb: "Also ich würde das auf keinen Fall empfehlen !!" (jeder muß da nach seiner Facon selig werden).
Leider kann und muß ich die Feststellung von Lazarro:
"Die Ex- Sovjets brauchen mehere Ewigkeiten bis sie auftauen und Ansätze von Höflichkeit zeigen. Wundere Dich also nicht, wenn man Dich erst mal nicht beachtet und niemand mit Dir Reden will. Häufig ist das Gespräch sofort beendet, wenn man kein Russisch kann."
im Wesentlichen bestätigen. Bereits 1979 - noch unter anderem politischen Vorzeichen - bin ich dort abgewiesen worden. Und auch in den letzten Jahren scheint sich da nicht allzuviel getan zu haben, so dass ich als deutscher Muttersprachler lieber die zweisprachigen Gottesdienste (sonntags) und Abendgebete (mittwochs und samstags) der rumänisch-orthodoxen Kirche hier in Dresden regelmäßig besuche. Mit der Zeit habe ich zwangsläufig auch ganz gut Rumänisch gelernt.
http://parohiadresden.weebly.com/
https://www.facebook.com/parohiaortodoxadresden/
Ich denke, dass auch die Gedanken von Mirjanin zur Willkommenskultur nicht von der Hand zu weisen sind. Natürlich müssen zumindest die Funktionsträger der russischen Kirche hier widersprechen - aber ich sehe da leider auch eine gewisse "Betriebsblindheit" (ohne jetzt das Etikett "orthodox Patrioten" verkleben zu wollen, es gibt nicht nur solche, aber diese agieren dann leider Gottes immer zuerst).
Es gibt anderenorts auch bessere Integrationserfahrungen, so habe ich dies von der russischen Auslandskirche in Nürnberg gehört (vielleicht gibt es da Unterschiede - (vormals) Auslandskirche oder Moskauer Patriarchat, vormals BRD oder vormals DDR... mir will es so scheinen).
Insgesamt ist die Bereitschaft und Fähigkeit orthodoxer Kirchen in Deutschland, deutsche Muttersprachler aufzunehmen (und nicht nur als Appendix eines russisch-, griechisch, serbisch-...orthodoxen Partners) doch noch nicht sehr weit entwickelt und läßt doch sehr, sehr zu wünschen übrig. In der Regel bekommt man da noch nicht einmal Antwort auf schriftliche Anfragen. Die Ausnahmen waren Vater Peter (russisch) und Bischof Hanna (rum-orthodox). Ansonsten waren meine deutschen Anfragen (auch bei weiteren Russen, Griechen, Serben, Bulgaren...) unbeantwortet geblieben. Die geringste Erfolgsquote (nämlich glatt Null Prozent) hatte ich bei Anfragen in Deutsch (und/oder Englisch) bei orthodoxen Klöstern (nicht nur in Deutschland).
Fazit: Ohne meine bulgarisch-orthodoxe Frau und ohne das zweisprachige Gottesdienst - und Seelsorgeangebot der Rumänen hier vor Ort würde ich den orthodoxen Glauben wohl kaum praktizieren können (der russische Priester hier vor Ort spricht jedenfalls kein Wort deutsch mit mir - und auch nicht mit anderen wie den rumänisch-orthodoxen Gläubigen, welche mal dorthin gehen - und: wie der Herre, so das Gescherre... ). Gruß Christian