OJB - Orthodoxer Jugendbund Deutschlands

Die deutschsprachige Orthodoxie stellt sich vor
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Sebastian
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OJB - Orthodoxer Jugendbund Deutschlands

Beitrag von Sebastian »

Kokid, Satzung des OJB hat geschrieben:
§ 3 (Selbstverständnis und Ziele)

(1) Der OJB e.V. versteht sich als Vertretung der in Deutschland lebenden jungen Menschen orthodoxen Glaubens. Er ist eine religiöse, soziale und kulturelle orthodoxe Bewegung, die in der Kirche verwurzelt ist und in deren Mittelpunkt das geistliche Leben steht. Der OJB e.V. orientiert sich an der Heiligen Schrift, insbesondere dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus, den Überlieferungen der heiligen Kirchenväter und der gesamten Tradition der Orthodoxen Kirche.

(2) Das Ziel des OJB e.V. besteht darin, das religiöse, soziale und kulturelle Leben seiner Mitglieder zu fördern, damit diese ein lebendiges Zeugnis für den orthodoxen christlichen Glauben ablegen.

(3) Der OJB e. V. macht es sich zur Aufgabe, bei jungen orthodoxen Christen das Bewusstsein ihrer religiösen Identität zu stärken und zu fördern.

(4) Der OJB e.V. fördert das geistliche Leben seiner Mitglieder, damit sie ihren Platz in der Kirche und letztlich ihren Weg zu Gott finden.

(5) Der OJB e. V. beteiligt sich an der ökumenische Zusammenarbeit unter jungen Christen.
Nikolaj Thon hat geschrieben: Die relative Schwäche, um nicht zu sagen, Bedeutungslosigkeit etwa des Orthodoxen Jugendbundes Deutschland, der nur wenige aktive Mitglieder hat, gemessen an der Zahl orthodoxer Jugendlicher in Deutschland zumindest, ist ein beredtes Beispiel, dass wir noch viel tun müssen, um jenen Zusammenhalt zwischen den Bistümern und vor allem den Gläubigen verschiedener Nationalität bzw. verschiedner nationaler Herkunft zu erreichen, der eine einheitliche Kirchenstruktur auch mit echtem Leben erfüllt.
Guten Abend und allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest (gem. Jul. Kalender) !

In diesem Strang möchte ich mit euch über die derzeitige Situation des orthodoxen Jugendbundes und weitergefasst der orth. Jugend allgemein (im westeuropäischen Raum) diskutieren.

Ein Jugendbund für Orthodoxe Jugendliche

Eine Tatsache die für manch einen jungen orthodoxen Christen "genial" klingt. Die "Charta" des OJB ließt sich sehr vielversprechend, doch hören oder lesen wir an anderen Stellen von der Bedeutungslosigkeit des OJB. Vielleicht erfahren wir hier aus erster Hand mehr, doch ist die Frage an alle gerichtet:

Warum hat der OJB (bei der Anzahl orthodoxer Jugendlicher) so wenig Mitglieder? Sprachhindernisse (zwischen verschiedenen Nationalitäten)kann ich mir als ein nicht gewichtiges Problem vorstellen, da deutsch als Einheitsverständigungssprache gerade von Jugendlichen (die schneller sich in die Gesellschaft integrieren können) täglich gebraucht wird. Zudem gibt es auch Orthodoxe Jugendliche deutscher Nationalität ;) .

Vor allem die in der Satzung angeführten Punkte (1-4), die als Ziele eine Verfestigung des orth. Christen in seinem Glauben haben, bieten Ideenanregungen für eine lebendige <orthodoxe> Gestaltung. So könnte ich mir deutschlandweite Treffen gut vorstellen mit Gesprächen über "Gott und die Welt", mit einigen Geistlichen (evtl. Mönche vom Athos), die sich auch ganz persönlich mit einem befassen können.

Aber warum so hoch greifen. Zwischen den einzelnen Gemeinden einer (Groß-)stadt können Jugendliche und OJB Verbindungen aufbauen, Freundschaften schließen, gemeinsame Aktivitäten (bsp. Pilgerreisen) planen und durchführen, sodass der Glaube wächst.

Wie seht ihr die momentane Situation orthodoxer Jugendlicher in Mitteleuropa? Ich finde es schade, dass relativ wenig geschieht. Selber konnte ich schon einige schöne Freundschaften (gemeindeübergreifend) schließen und singe seit Kurzem in unserem deutsch - byzantinischem Chor , bemerke aber zum Beispiel an Festtagen, wie dem Heutigen, wie viel mehr Jugendliche die OK im Westen hat und das bei Weitem nicht alle aktiv in der Kirche sind.... :(

Was tun? Wie kann/soll der OJB eurer Meinung nach tun auf dass er ein stetig wachsendes, zeugnisbringendes Glied unserer Kirche wird / wie kann man Jugendliche für den orthodoxen Glauben (wieder) begeistern? Sicherlich denke ich nicht, dass junge Menschen ausschließlich durch Events (wie zum Beispiel größere Treffen "Weltjugentag") zum Glauben geführt werden, nein Zentrum des Glaubens ist und bleibt meiner Überzeugung nach das unbegreifliche Christusmysterium. Doch ist auch die (junge) Gemeinschaft durchaus wichtig; da fällt es dem einen und anderen leichter sich in seinen / ihren Altersstufen über den Glauben mitinbegriffen Freude, Leid und Probleme etc. auszutauschen, da hat ein anderer Freude daran mit seinen Freunden zu beten, sich zu bilden, oder auch die Liturgie mitzufeiern, da braucht ein anderer von seinen Brüdern und Schwestern Unterstützung, wenn er sich aus dem trüben Alltag statt ins Glaubensleben in den Alkohol flüchtet usw.
Schon Jesus Christus hat uns geboten u.a. auch in der Gemeinschaft zu bleiben...

Bin auf eure Beiträge - wie immer- gespannt!
Helge
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Beitrag von Helge »

hey
graturliere gutes thema!
das is ja für mich als 18-jährigen total interessant :)
vllt liegt die so niedrige mitgliederzahl daran, dass man sich erst genau gezielt über sowas informieren muss, bevor man auf so etwas stößt ...
denn ich bin echt viel rumgekommen im deutschen orthodoxen web :D und hab davon bis jetzt noch nichts gehört ...

also ich denke, dass es eh ein problem gibt, mit jugendlichen und dem glauben ...
die, die aus traditionell konservativen oder einfach nur gläubigen familien stammen, sind bestimmt aktiv in der kirche, aber die anderen sehen halt nur die kirchengebäude von außen und denken: schicker turm oder sonstwas :D
nur in schweren zeiten merken sie dann, dass da was fehlt, was sie auffängt und tröstet ...
vllt finden so einige wieder zum glauben ...
aber das ist echt n schweres thema wie ich finde ...

haben die vllt ne internetseite die du posten könntest?

liebe grüße
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Alex
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Beitrag von Alex »

Hallo Hellge und alle anderen

Unter der http://www.orthodoxe-parochie.de/seiten/s7/7.html
kannst du einige Infos finden. Soweit ich weiß findet in dieser Gemeinde 1x im Monat ein Jugendtag statt. Am besten sprich mit dem Erzpriester dieser Gemeinde dem Vater Peter.
Schöne Feiertage noch
Lieben Gruß Alex
Walter
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Beitrag von Walter »

Helge hat geschrieben:haben die vllt ne internetseite die du posten könntest?
Früher hatten gab es gleich zwei:Die sind aber beide nicht mehr aktiv. :|
γενηθήτω το θέλημά σου·
Walter
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Beitrag von Walter »

Hallo Sebastian!
Die Satzung des OJB hat geschrieben:§ 3 (Selbstverständnis und Ziele)

(1) Der OJB e.V. versteht sich als Vertretung der in Deutschland lebenden jungen Menschen orthodoxen Glaubens. Er ist eine religiöse, soziale und kulturelle orthodoxe Bewegung, die in der Kirche verwurzelt ist und in deren Mittelpunkt das geistliche Leben steht.
Interessant finde ich, dass dort ein Alleinvertretungsanspruch auf die orthodoxe Jugend formuliert ist. Das klingt eher nach Verhinderung als Förderung von Jugendaktivitäten auf regionaler und kommunaler Basis.

Hier könnte man vielleicht von anderen deutschen christlichen Jugendbünden, die übrigens auch oft viele orthodoxe Mitglieder haben, einiges lernen. Dort hat sich z.B. gezeigt, dass man einen Jugendbund* nicht von oben organisieren kann, sondern dieser umgekehrt aus den einzelnen Gruppen vor Ort heraus leben muss.

Gruß
Walter


*Andernfalls handelt es sich um einen Erwachsenenbund zur Jugendpflege.
γενηθήτω το θέλημά σου·
Deki_3
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Beitrag von Deki_3 »

Liebe Brüder!

Glaube unter jungen Menschen - ein interessantes und zugleich trauriges Thema.
Von den nicht orthodoxen Konfessionen ganz zu schweigen, befindet sich auch die unsere orthodoxe Jugend in einer katastrophalen Situation. Der allgemeine Abfall vom Glauben nimmt auch vor orthodoxen Brüder und Schwestern keine Rücksicht. Wenn überhaupt, wird die Kirche nicht als Leib Christi im religiösen bzw. theologischen Kontext gesehen, sondern als Träger der jeweiligen nationalen Kultur und Identität.

Es fällt mir sehr schwer, die passenden Worte zu finden, denn unendlich viel Spott musste ich als relativ junger Zeitgenosse bisher für meinen Glauben und die daraus resultierende Religiösität aufnehmen. Ein junger Mensch, der nach Wahrheit und Erkenntnis strebt und sich nicht dem unmoralischen gottlosen Lebensstil beugt, ist wie ein bunter Hund auf dem Marktplatz.

Genug aus meiner Seele.

Was können wir tun?

Rückbesinnung, Erziehung und Unterricht!


LG aus NRW
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Jeremias
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Beitrag von Jeremias »

Sehr wichtig ist dabei immer die Wahrnehmung solcher Bünde. Als junger Mensch und angehender Lehrer habe ich mir bereits Gedanken darüber gemacht und am Schwierigsten ist es sicherlich, die verschiedenen Strömungen innerhalb orthodoxer Jugendlicher unter einen Hut zu bringen. Während manche Jugendlichen in einem solchen Bund eine total "uncoole" Angelegenheit sehen, ist er manchen zu "Weltlich". Die Gratwanderung hier ist sehr schwierig und wird nicht dadurch erleichtert, dass oftmals der Tradition verhaftete Kräfte innerhalb der Kirche sich einmischen, wie ich es regelmässig als ältester Messdiener in der gr. Metropolie erlebe.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo Walter!

Da muss ich widersprechen. Ein Alleinvertretungsanspruch wird für mich aus diesem Satzungsteil nicht erkennbar, vielmehr meine ich herrauszulesen, dass der OJB bemüht ist sich für alle orthodoxen Jugendlichen zu öffnen bzw. für "alle da" zu sein. Ein jurisdiktionsübergreifender Verein, der andere orth. Zusammenschlüsse nicht ausklammert, wohl aber zum Zweck gegründet wurde allen orthodoxen Christen zu "dienen".
Hier könnte man vielleicht von anderen deutschen christlichen Jugendbünden, die übrigens auch oft viele orthodoxe Mitglieder haben, einiges lernen. Dort hat sich z.B. gezeigt, dass man einen Jugendbund* nicht von oben organisieren kann, sondern dieser umgekehrt aus den einzelnen Gruppen vor Ort heraus leben muss.
Deinen Einwand bezüglich der Organisation kann ich nicht 100% unterschreiben. Ich denke, dass eine geistige Leitung ("von oben") erforderlich ist. Junge Frauen und Männer können in vielen Bereichen der Kirche Verantwortung übernehmen. Gerade dies ist ein großer Schatz und Teil orthodoxer Kirchlichkeit. Doch muss mE alles unter den Augen des Bischofs (bzw. seiner Helfer ) ablaufen. Ich kenne noch gut Jugendveranstaltungen der NAK, aber auch der Katholiken an denen ich Teilnahm. Viele Ausflüge und sonstige Veranstaltungen, organisiert von "Jugendlichen für Jugendliche" endeten häufig in einem Saufgelage. Prost!
Nur wenige Veranstaltung emfand ich damals als gut durchdacht und ausgeführt. Das soll aber nicht heissen, dass es auch andere Beispiele gab und gibt.

LG
Nikolaj Thon
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Beitrag von Nikolaj Thon »

Da mein Beitrag auch ein wenig diese Diskussion angeregt hat, will ich kurz einige weitere Aspekte ansprechen bzw. gewisse Hintergrundinformationen beisteuern.
Ich gehäre ja - sozusagen "von Amtswegen" - mit zu denen, die vor einigen Jahren die Gründung des OJB angeregt mit mitbegleitet haben. Die Idee ist, davon bin ich auch heute überzeugt, sehr gut und richtig. Von einem "Alleinvertretungsanspruch" würde ich nicht sprechen wollen, wohl aber davon, dass in der Tat der OJB den Versuch darstellt, die orthodoxe Jugendarbeit in ganz Deutschland zu koordinieren bzw. ein Dachforum zu bilden - in gewisser Analogie zur KOKiD als dem Verband der Diözesen.
Insofern haben wir durchaus - wie richtig in einem Beitrag bemerkt - so etwas wie eine Gründung "von oben" versucht - und feststellen müssen, dass dies offensichtlich nicht so gelungen ist, wie wir es erhofft und erwartet hätten.
Der Grund dafür liegt m.E. nicht an denjenigen, die voll Eifer und mit großem Einsatz dien Arbeit selbst übernommen haben: Es gab seitdem jährliche Jugendtage an verschiedenen Orten, seit einigen Jahren Sommercamps, regelmäßige örtliche Veranstaltungen (Vortragsreihen usw.) vor allem im Köln-Bonner Raum, aber auch an anderen Orten; es gab eine leider derzeit inaktive, sehr schön gestaltete Webseite ...
Trotzdem blieb das eigentlich intendierte Ziel, nämlich wirklich die orthodoxe Jugend Deutschlands aus den verschiedenen Bistümern auf einer Gesamtebene zur Zusammenarbeit zusammenzuführen, offensichtlich unerreicht: Sowohl die zahlenmäßige Beteiligung an den Jugendtagen wie den Lagern usw. ist relativ gering, soweit mir bekannt ist.
Woran mag das liegen? Eine überzeugende Antwort, die es ermöglichen würde, es anders bzw. besser zu machen, habe ich auch nicht. Ganz sicher, das sei noch einmal gesagt, liegt es nicht am Engagement des Vorstandes unter Leitung zuerst von Pfr. Dr. Elias Esber und jetzt Archimandrit Emmanuel Sfiatkos: Die Aktiven haben einen bewundernswerten Einsatz gezeigt und zeigen ihn auch heute, trotz mancher Frustrationen. Dafür kann man sie nur loben!
Ich denke aber, das gemeinsame Bewußtsein auf Ortsebene ist (noch) nicht so weit, dass sich durchaus existente griechische, serbische, jetzt auch zunehmend russische Jugendkreise (wie immer sie konkret heißen mögen und ausgerichtet seien) für eine solche - dann ja auch zwangsläufig deutschsprachige - gemeinsame und überregionale Arbeit interessieren, um sich dort auch irgendwie zu engagieren. Sicher ist die Kenntnis der deutschen Sprache gerade unter jungen Menschen an sich kein Hindernis (davon waren wir seinerzeit auch ausgegangen!), aber die Psychologie bzw. Mentalität scheint doch eine andere zu sein; will sagen: Auch wenn orthodoxe Jugendliche unterschiedlicher ethnischer Bindung sich alle gut in Deutsch verständigen könnten, so scheinen sie mit ihrer Einbindung in die jeweilige Gemeinde bzw. das jeweilige Bistum vollkommen zufrieden gestellt zu sein,
Anders kann ich jedenfalls mir nicht erklären, warum Veranstaltungen des OJB wie etwa der letzte Jugendtag in Frankfurt mit einem ansprechenden und brisanten Thema (Sexualität), das doch sicher viele Jugendliche bewegen müsste, und einem sehr guten Referenten (Pfr. Martin Petzolt), der sehr gut ankam, für eine Veranstaltung auf gesamtdeutscher Ebene nur relativ schwach besucht waren - und das obwohl alle Pfarrer rechtzeitig Informationsmaterial erhielten (allerdings vielleicht z.T. nicht weitergereicht haben).
In diesem Zusammenhang zur Information: Derzeit (Stand: 1. Dezember 2006) gibt es insgesamt 394 orthodoxe Gemeinden bzw. feste Gottesdienststätten in Deutschland; davon gehören 168 (= 42,6 %) zur Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland des Ökume-nischen Patriarchats (mit Sitz in Bonn), 76 (= 19 %) zur Serbischen Orthodo-xen Diözese für Mitteleuropa (mit Sitz in Himmelsthür bzw. München), 65 (= 16,5 %) zur Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche des Mos-kauer Patriarchats (mit Sitz in Berlin) und 41 (= 10,4%) Gemeinden und feste Gottesdienststätten zur Rumänischen Orthodoxen Metropolie von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa (mit Sitz in Nürnberg).
Und auf diesem Hintergrund muss man leider sagen: Jedenfalls ist der OJB - trotz seiner guten Satzung, Intention und all der dort investierten Arbeit - von dem angedachten Ziel noch weit entfernt. Als solches hatten wir erhofft, dass zumindest in den Städten mit zahlreichen orthodoxen Gemeinden sich örtliche gemeinsame Strukturen der Jugendarbeit entwickeln, die dann auch eben einen gesamtdeutschen OJB tragen.
Und solche Städten mit etlichen Gemeinden gibt es inzwischen viele: Spitzenreiter ist München, wo es immerhin bereits 14 orthodoxe Gemeinden gibt, gefolgt von Berlin mit 10 und Stuttgart mit 9 sowie Düsseldorf, Köln und Nürnberg mit je 7, Frankfurt und Karlsruhe mit je 6 und Hamburg, Hannover, Ulm und Regensburg mit je 5.
Überall dort sollte doch eine aktive gemeinsame orthodoxe Jugendarbeit möglich sein.
Aber - wie gesagt - eine überzeugende Antwort, warum es nicht so "klappt", habe ich auch nicht - und erhoffe mir von Beiträgen in diesem Forum dazu neue Erkenntnisse!
In der Liebe Christi
Ipod. Nikolaj
Milo
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Beitrag von Milo »

Lieber Herr Thon,

vielen Dank für die Hintergrundinformationen.

Meiner Meinung nach, liegt das Phänomen einfach daran das wir Orthodoxe hier zu Lande einfach eine Minderheit sind...und mit anderen Problemen des Gemeindelebens (individuell aber auch kollektiv) zu kämpfen haben und somit nicht "frei" sind, uns freiwillig und "übernational" zu organisieren. Bei KOKiD ist das ein anderes Niveau...hier handelt jede Diözese pflichtbewusst weil sie eine misionarische Pflicht hat!
Bei Jugendverbänden o.Ä. ist das eben eine andere "Bewustseinsorientierung".
Das empfinde ich so. Aber eine starke Hoffnung in dieser Hinsicht habe ich dennoch inne.

Herzlichst,

Milo
Ehre sei Dir oh Herr

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Sehr geehrter Herr Thon,

ich möchte mich nur kurz für die von Ihnen genannten sehr interessanten Zahlen bedanken.
Vielleicht kann Milo sie tabellarisch als Informationaquelle im Forum fest einbringen...

In Christo
René
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Meiner Meinung nach, liegt das Phänomen einfach daran das wir Orthodoxe hier zu Lande einfach eine Minderheit sind...und mit anderen Problemen des Gemeindelebens (individuell aber auch kollektiv) zu kämpfen haben und somit nicht "frei" sind, uns freiwillig und "übernational" zu organisieren
Hallo Milo!

Gestatte mir einen kleinen Widerspruch. Hier im Lande gibt es duzende von Minderheiten (und ihre Verbände), die sich perfekt organisieren und große "Massen" mobilisieren können. Nun möchten wir jungen (so alt bist ja nun auch nicht ;) ) Orthodoxen uns nicht zu Streik oder Demos i.d.R. versammeln, sondern um Gemeinschaft zu haben. Ich habe die Befürchtung und ich spreche hier nur von einem "Bauchgefühl", dass momentan tatsächlich national ethnische Zugehörigkeiten stärkere Zusammengehörigkeitsverbindungen hervorbringen, als religiöse. Das ist schade, aber ich denke, wenn jede Gemeinde einen "OJB - Beauftragten(in) hätte (muss auch kein Priester sein), der / die die Dinge anpackt und sich ausschließlich um die Belange und Anregungen der Jugendlichen kümmert, so denke ich schon, dass zumindest das Interesse unserer jungen Brüder und Schwestern etwas mehr geweckt wird...

LG
Ehre sei Dir oh Herr

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Lieber Sebastian,

ja, ich denke auch, man muss öfter erwähnen, dass wir in erster Linie orthodox sind!!! Dies sollte im Vordergrund stehen, es ist nebensächlich, ob mein Bruder im Herrn Serbe, Russe oder Grieche ist...

L.G. René
Milo
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Beitrag von Milo »

Hallo Sebastian und René,

ich stimme euch beiden zu: es gibt dort weder Juden noch Griechen...

Um euch aber auf meine Gedankenperspektive zurück zu holen,
möchte ich beifügen das:
Die gr./ser./rus. usw. Kirche ist ihren Gläubigen die aus dem Mutterland nach Deutschland(oder wo anderst) gezogen sind, "hinter her gekommen" um bestimmte Mission zu erfüllen. Nun haben sich die Zeiten geändert, aber die Organisation ist damals auf einem anderem Interesse gewachsen. Es dauert länger bis diese Trägheit überwunden wird.

Euer,

Br. Milo
Nikolaj Thon
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Beitrag von Nikolaj Thon »

Ein kleiner Hinweis: Der OJB hat am 10. Februar in der Gemeinde des hl. Demetrios (rum-orthodox) in Köln seine Jahresmitgliederversammlung.
Ich denke, auch Gäste sind willkommen.
Nähere Auskünfte bei der Geschäftsführerin des OJB:
Katharina Kostopoulos, Kettwiger Str. 16, 40233 Düsseldorf, Tel. 0211-1520877, Mail: stelios@ojb.info
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Ipod. Nikolaj
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