"Der Geist des Apostelschaft ist unauflösbar in die wesentliche Natur der Kirche eingewebt und sollte zu allem Zeiten gelebt werden," stellt Erzbischof Anastasios von Albanien fest. "Die Mission ist Teil der genetischen Ausstattung der Kirche, ein festes Element in ihrer DNS. Kirche ohne Mission ist ein Widerspruch in sich selbst. Wenn die Kirche indifferent, gleichgültig gegenüber der apostolischen Aufgabe, mit der sie betraut worden ist, verbleibt, dann verneint und widerspricht sie sich selbst in ihrem eigentlichen Wesen."
Starke Worte eines der bedeutendsten orthodoxen MIssionare in unserer Zeit(
http://www.orthodoxalbania.org/English/MainMenu.html ). Aber er steht damit nicht einsam. In einer Erklärung der orthodoxen Hierarchen aus der ganzen Welt, die 2008 erschien, stehen unter anderem folgende Worte:
"Inspiriert durch die Lehren und das Lebenswerk des Apostels Paulus betonen wir als Erstes und vor allem anderen die Bedeutung der
Pflicht zur Mission für das Leben der Kirche und für das Priestertum
von uns allen in Übereinstimmung mit dem letzten Auftrag des Herrn: "und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde." (Apostelgeschichte 1, 8 ). Die Evangelisation des Volkes Gottes und auch derer, die nicht an Christus glauben, stellt die wichigste Aufgabe der Kirche dar."
In anderen Worten, wenn wir getreulich unseren Orthodoxen christlichen Glauben leben, müssen wir danach streben, die Gute Botschaft (Evangelium) unseres Herrn und Heilandes aktiv anderen mitzu-teilen, Ihn teilen, und jedermann mit unbedingter Liebe begegnen. Orthodoxes Christentum sollte immer beinhalten, nach aussen zu schauen und die Anderen nicht zu vergessen.
Die Philokalie, eine Sammlung von Vätersprüchen, lehrt: " Gesegnet sei der, der sich seiner Errettung erfreut, aber darüber hinaus sei der gesegnet, der sich an der Rettung anderer erfreut.". Der heilige Chrysostomos betont die gleiche Idee: "Ich glaube nicht an die Rettung dessen, der nicht versucht, andere zu retten."
Wir müssen weg von unseren selbstbezogenen Versuchungen wie auch von unserem Wunsch, einfach den status quo, das "so, wie es ist" in unserem Glauben und auch in unserer Kirche (Gemeinden) bewahren zu wollen und hin dazu, glaubensvoll unseren reichen spirituellen Schatz mit anderen zu teilen! Zu wissen, dass wir uns engagieren sollten reicht indes nicht aus. Wir müssen auch wissen, WIE wir evangelisieren sollen.
Als einzelne Christen wie auch als Kirche, was also sollten wir als Erstes tun? Was sind die praktischen Schritte um an diesem Evangelisierungs
auftrag unseres Herrn teilzuhaben? Gute Absichten sind nicht immer genug. Leidenschaft ohne Kenntnis und Fähigkeiten sind gefährlich.
Ich habe, liebe Geschwister, dieses posting bewusst in die Abteilung "Orthodoxe Kirche" und nicht unter "Verhältnis zu anderen Konfessionen" gestellt, denn uns begegnen tagtäglich keine oder nur wenige ausgemachten Christen gleich welcher Art, sondern meist ganz 'normale' Menschen, Menschen ohne Interesse, ohne Meinung, Laue, Leugner, Gegner oder auch Spötter. Aber auch denen gehört das Evangelium gepredigt. UND WIE! siehe Apg 1, 8. Und auch sie liebt der Herr und will sie erretten! Und diese Missionarbeit ist aus unserem Orthodox-sein, Nachfolger-Christi-sein, heraus begründet, nicht aus unserem Besser-als-wer-auch-immer-sein.
Ich freue mich auf einen hoffentlich lebhaften Austausch
Euer
Benedikt