Synaxis der orthodoxen Kirche in Konstantinopel
- Priester Alexej
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Re: Synaxis der orthodoxen Kirche in Konstantinopel
Vielen Dank für den Link!
Viele gute und interessante Punkte in der Eröffnungsrede. In der Tat - es wäre sehr schön, eine gelebte Einheit der Orthodoxen zu erleben.
Was meine eigenen Gedanken zum Thema angeht - ich verstehe nicht, wozu wir ein ökumenisches Konzil brauchen. Bis jetzt wurden solche Konzile nur einberufen, wenn die Kirche mit einer globalen Häresie konfrontiert war. Das ist heute nicht der Fall (übermorgen ist das Fest des Triumphes der Orthodoxie - alle Häresien sind überwunden). Nur um administrative Entscheidungen zu treffen? Das kann eine Synaxis auch. Schon über 1200 Jahre gab es kein ökumenisches Konzil, warum muss nächstes Jahr eins stattfinden?
Viele gute und interessante Punkte in der Eröffnungsrede. In der Tat - es wäre sehr schön, eine gelebte Einheit der Orthodoxen zu erleben.
Was meine eigenen Gedanken zum Thema angeht - ich verstehe nicht, wozu wir ein ökumenisches Konzil brauchen. Bis jetzt wurden solche Konzile nur einberufen, wenn die Kirche mit einer globalen Häresie konfrontiert war. Das ist heute nicht der Fall (übermorgen ist das Fest des Triumphes der Orthodoxie - alle Häresien sind überwunden). Nur um administrative Entscheidungen zu treffen? Das kann eine Synaxis auch. Schon über 1200 Jahre gab es kein ökumenisches Konzil, warum muss nächstes Jahr eins stattfinden?
Hier wird leider mit zweierlei Maß gemessen. Auf der einen Seite sollen Mehrheitsentscheidungen möglich sein, weil es auf der Tradition der Kirche beruht. Auf der anderen Seite soll jede autokephale Kirche nur eine Stimme haben. Das ist nie so gewesen. Zu einem ökumenischen Konzil konnten alle Bischöfe einer jeden autokephalen Kirche kommen, und jeder von Ihnen hatte eine Stimme.Unabhängig von der Zahl der Delegierten sollte jede Kirche bei den Schlussabstimmungen eine einzige Stimme haben, die der jeweilige Ersthierarch abzugeben hätte. Der springende Punkt dabei sei, ob die Letztentscheidungen des Konzils „einstimmig“ oder „mit Mehrheit“ erfolgen sollen, unterstrich Bartholomaios I. Wenn man der alten kanonischen Tradition der Kirche folge, dann müsse es Mehrheitsentscheidungen geben können, was die Möglichkeit einer „immer wünschenswerten“ Einstimmigkeit nicht ausschließe.
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
- Igor
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Re: Synaxis der orthodoxen Kirche in Konstantinopel
... und noch ein weiterer Artikel (da wird auch die aktuelle Situation in der Ukraine gleich mit angeschnitten):
Orthodoxe Kirchen suchen Geschlossenheit – Synaxis tagt in Konstantinopel
Orthodoxe Kirchen suchen Geschlossenheit – Synaxis tagt in Konstantinopel
- Elias
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Re: Synaxis der orthodoxen Kirche in Konstantinopel
Was die Ukrainische Kirche Kiewer Patriarchat angeht, verstehe ich den Wunsch nach einer eigenen Kirche aber Patriarch Filaret stehe wie die meisten aus der russischen Kirche auch Skeptisch gegenüber. Ihr kennt euch dort wohl etwas besser aus als ich! Ich wünsche mir nur, wie alle anderen auch, das die Kirche in der Ukraine wieder Vereint wird, wie immer das aussehen mag.Igor hat geschrieben:... und noch ein weiterer Artikel (da wird auch die aktuelle Situation in der Ukraine gleich mit angeschnitten):
Orthodoxe Kirchen suchen Geschlossenheit – Synaxis tagt in Konstantinopel
Lg
Re: Synaxis der orthodoxen Kirche in Konstantinopel
Was mich ebenfalls wundert, ist dass die OCA nicht eingeladen wurde. Diesen wurde die Autokephalität vom Moskauer Patriarchen gewährt aber Konstantinopel will dies nicht anerkennen. Somit bleibt die Kirche auch in Amerika weiter in dem unkanonischen Status der ineinander verflechteten Diözesen. In Europa möchte man aus Rücksichtnahme auf Rom keine eigene Kirche gründen um nicht den Weg zu einer Wiedervereinigung zu blockieren - dies ist verständlich. Aber Amerika ist kein Land, welches je dem Papst von Rom unterstand. Somit freies Gelände... Wenn die OCA eingeladen warden würde, könnte man wenigstens den Status besprechen und entscheiden, ob Autokephalität oder zurück zur Autonomie.
Aber, wie Vater Alexej schon schrieb, eigentlich gibt es nur Politik als Thema dieser Synaxe und daher kann man dies nicht in die Ökumenischen Konzile einordnen.
Aber, wie Vater Alexej schon schrieb, eigentlich gibt es nur Politik als Thema dieser Synaxe und daher kann man dies nicht in die Ökumenischen Konzile einordnen.
- Elias
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Re: Synaxis der orthodoxen Kirche in Konstantinopel
Es ist so, wie ich es einmal gesagt habe. Solange Konstantinopel eine Kirche nicht die Autokephalie gewährt hat, gilt Sie Nicht als Autokephal und steht daher nicht auf der Liste der offiziellen Dyptichen! Daher ist diese Kirche auch nicht bei der Synaxe dabei. Sie ist aber nicht unkanonisch....! Wer mal genau hinschaut kann erkennen das die Kirchen, die Konstantinopel nahe stehen, eine andere Dyptichenreihenfolge hat, als die Dyptichen des Moskauer Patriarchats. Das Patriarchat von Tbilis z.b steht bei den Georgiern und bei den Moskoviten an 6.Stelle (Wo Georgien auch offiziell stehen möchte, da es sich um ein sehr altes Patriarchat handelt), bei den meisten Orth. Kirchen aber an 9.Stelle, da die Autokephalie erst 1989 von Konstantinopel gewährt wurde allerdingst rückwirkend. Streng genommen müsste Georgien sogar an 5. Stelle stehen oder Zypern müsste Patriarchat werden und dort stehen aber keiner scheint zufrieden zu sein und daher ist es besser das es so bleibt wie es ist. Das Problem der OCA ist oder war, als Moskau Amerika die eigenmächtig die Autokephalie geschenkt hat, bestand auf dem Boden Nordamerikas aber schon viele andere Diozösen, z.b Antiochia, Konstantinopel und viele andere und seltsamerweise hat auch das Patrairchat von Georgien eigene Gemeinden in Amerika, die Tbilis unterstehen obwohl Tbilis doe OCA als Autokephale Kirche anerkannt hat.Nikolaj hat geschrieben:Was mich ebenfalls wundert, ist dass die OCA nicht eingeladen wurde. Diesen wurde die Autokephalität vom Moskauer Patriarchen gewährt aber Konstantinopel will dies nicht anerkennen. Somit bleibt die Kirche auch in Amerika weiter in dem unkanonischen Status der ineinander verflechteten Diözesen. In Europa möchte man aus Rücksichtnahme auf Rom keine eigene Kirche gründen um nicht den Weg zu einer Wiedervereinigung zu blockieren - dies ist verständlich. Aber Amerika ist kein Land, welches je dem Papst von Rom unterstand. Somit freies Gelände... Wenn die OCA eingeladen warden würde, könnte man wenigstens den Status besprechen und entscheiden, ob Autokephalität oder zurück zur Autonomie.
Aber, wie Vater Alexej schon schrieb, eigentlich gibt es nur Politik als Thema dieser Synaxe und daher kann man dies nicht in die Ökumenischen Konzile einordnen.
Siehe hier:http://www.patriarchate.ge/_en/?action=bmulebi
Re: Synaxis der orthodoxen Kirche in Konstantinopel
Ich weiß nicht ob das so richtig ist.Priester Alexej hat geschrieben:Was meine eigenen Gedanken zum Thema angeht - ich verstehe nicht, wozu wir ein ökumenisches Konzil brauchen. Bis jetzt wurden solche Konzile nur einberufen, wenn die Kirche mit einer globalen Häresie konfrontiert war. Das ist heute nicht der Fall (übermorgen ist das Fest des Triumphes der Orthodoxie - alle Häresien sind überwunden). Nur um administrative Entscheidungen zu treffen? Das kann eine Synaxis auch. Schon über 1200 Jahre gab es kein ökumenisches Konzil, warum muss nächstes Jahr eins stattfinden?
Diverse Probleme existieren wegen der ethnischen Juristiktionen. Und diese haben ihre Wurzel im Phyletismus. Und das ist meiner Meinung schon eine "globale Häresie", mit der die Kirche konfrontiert ist. Das schlimme daran ist, das wir diese Häresie immer bei anderen suchen, aber nie bei uns selbst. Da gab es doch eine Geschichte mit Splittern und Balken?
Lazarus
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Re: Synaxis der orthodoxen Kirche in Konstantinopel
Hier der Text der gemeinsamen Erklärung:
Message of the Primates of the Orthodox Churches
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