summseli hat geschrieben:
Ja mit Mary bin ich in Kontakt, hätte auch heute mit in die Liturgie können - musste jedoch Arbeiten
Hallo, Du Liebe,
vielleicht gibt es ja später mal eine Gelegenheit... ich kann Dich "anpiepsen", wenn ich wieder dort bin.
Dani hat deine mail erhalten und ist dabei, dir eine umfangreiche Antwort zusammenzustellen!
summseli hat geschrieben:Ich habe gelesen, dass die Organentnahme von Verstorbenen nicht erlaubt ist, da man den Körper dessen 40 Tage nach dem eintritt ins Himmelreich nicht anrühren darf, stimmt das? Aber wie sieht es aus, wenn der Gläubige bei voller Genesung ein Organ einem anderen Menschen spenden will, und wie wenn er an einer Krankheit leidet und ein Organ benötigt?
Dürfen Gläubige Bluttransfusionen ohne weiteres erhalten?
Danke
Nassos hat Dir schon den link zur Organspende-Diskussion gegeben. Du siehst dort, dass rege ausgetauscht wird.
Dazu vielleicht etwas Grundsätzliches:
Es gibt in der Orthodoxie wenig Dinge, die ganz genau reglementiert sind. Wir sind da anders als bsp. die röm.kath. Kirche, die das Leben ihrer Gläubigen bis ins Letzte genau plant und vorschreibt (bsp keine Verhütung, keine Kondome, kein Sex vor der Ehe, keine Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene... keine Sterbehilfe, keine Abtreibung... und und... )
In der Orthodoxie ist es eher so, dass es Meinungen von Theologen und/oder Bischöfen und Vätern gibt zu verschiedenen Themen. Einige sind da ganz eindeutig, bsp wird Abtreibung, Homoehe oder aktive Sterbehilfe sicher abgelehnt. Zu anderen Themen wirst Du kontroverse Meinungen finden. Es wird auch manches dem Gewissen des Gläubigen überlassen, das dieser im Gespräch mit seinem geistlichen Begleiter schult.
Aus anderen religiösen Kreisen, bsp der Evangelikalen, kennst Du vielleicht die Frage: "What would Jesus do?". Da überlegt man sich also, was wohl Jesus in einer Situation, die man gerade erlebt, tun würde. Ähnlich versucht auch der orthodoxe Gläubige, Jesus nachzufolgen, so zu handeln, wie Er es vermutlich tun würde, so zu lieben, wie Er liebt...
Man kann also in vielen Bereichen garnicht klar sagen, "so wird es richtigerweise gemacht" oder "so nicht".
Es gibt Dinge, die man sicher beachten muss beim Hinscheiden eines orthodoxen Christen (diese Dinge hast Du schon bekommen oder bekommst Du schriftlich). Anderes ist im Ermessen der einzelnen Familie oder auch des begleitenden Priesters.
Für die Arbeit in der Sterbebegleitung würde ich sagen: Wichtig ist sicher das, was der Patient/die Familie wünscht, soweit es mit den Richtlinien in der entsprechenden Klinik vereinbar ist. Ich meine, dass es ja nicht an uns als Pflegenden liegt, die Leute über ihren Aberglauben aufzuklären, auch wenn Du von uns gehört hast, dass es Formen der - von Priestern oft auch zähneknirschend tolerierten - Volksfrömmigkeit sind... das wäre dann Aufgabe des Priesters!
Es gibt übrigens in der Schweiz auch ein orthodoxes (Sterbe-)hospiz, das man orthodoxen Gläubigen evtl anbieten könnte...
http://orthodoxie.ch/directory/fr/payerne_maurice.htm
Sicher kann man Dir auch weitere Informationen für Deine Arbeit geben !
Liebe Grüsse
Maria
Let Your mercy, O Lord, be upon us, as we hope in You.