Hallo Nassos,Nassos hat geschrieben:Hallo summseli,
ein verspätetes "Willkommen"!
Bei den Griechen ist es u.a. so, dass wenn der Sarg abgesenkt wurde, der Priester in Kreuzesform Koliva und Wein über den Sarg ausschüttet. Die Koliwa (gekochter Weizen,welcher bei Beerdigugnen und dann bei den Gedenktagen nach dem Tod des Entschlafenen zur Speise angeboten wird) stehen hierbei - wenn ich das richtig weiß - für die Auferstehung des Entschlafenen (wie wir im Glaubensbekenntnis bekennen): der Weizen kommt in die Erde und aus ihm entsprießt dann das Leben (in diesem Fall das ewige Leben).
Die Bedeutung des Weines kenne ich nicht, werde mich aber informieren und nachtragen.
Viele Orthodoxe kennen diese Bedeutung nicht, sie denken, dass es sich um eine Art "Wegzehrung" handelt (wie Benedikt schon schreibt ein uralter Brauch, der noch in den Köpfen der Leute ist) - aber das ist es definitiv nicht.
In Griechenland wird man auch oft sehen, dass man den Toten ein Stück Ziegelstein auf die Augen legt. Ich halte das auch für einen traditionellen aber nicht christlichen Brauch. Das lebt in der heutigen Form noch so weiter dass man anstatt "wenn ich eines Tages nicht mehr bin" sagt: "wenn man mir eines Tages den Ziegel auf die Augen legt". Auch danach werde ich mich nochmal erkundigen und hier nachtragen.
Wichtig ist es auch, dass der Sterbende noch die Möglichkeit hat, die letzte Beichte abzulegen, um möglichst nicht im Zustand des Falls zu entschlafen. Überhaupt spielt der Gedanke an den Tod (als Vergegenwärtigung der Vergänglichkeit dieses Lebens und als Chance sich rückzubesinnen auf Gott und wie man sein eigenes Leben führt) in der orthodoxen Kirche eine große Rolle. Man hört in der Göttlichen Liturgie am Sonntag bei den Ektenien die Bitte um ein christliches Ende - genau das ist gemeint.
In den Gebeten bittet man u.a. auch an das Gedenken des Todes. Der Heilige Basilios der Große war der Meinun, dass stete Gedanken an den Tod (dreimal am Tag, glaube ich sagte er) uns dabei hilft so einige Dummheit von vornherein zu vermeiden. Da mag er nicht ganz Unrecht gehabt haben, wenn man die heutige Thanatophobie und ihre Auswüchse in unserer Gesellschaft beobachtet. Das führt dazu, dass unsere Einstellung zum Leben an Natürlichkeit einbüßt.
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Aber eine Frage habe ich auch an dieser Stelle: wie ist es mit den Koliva und dem Wein in den anderen Jurisdiktionen? Kennt man das dort auch?
Vielen Dank und lieben Gruß,
Nassos
den Brauch mkit Koliva und Öl kennen auch wir (Georgier), zumindest dort wir wir unser Zuhause haben. Zudem gießen wir den Rest Wein den wir in Gedenken des Verstorbenen trinken noch dazau, aber das rechne ich mal als georgische Eigenart! Ich weiß aber nicht ob das nur die Svanen aus der Bergregion machen oder allgemein üblich ist. Bis jetzt habe ich nur Beerdigung in unserem Familienkreis miterlebt! Bei unseren Serben muss ich mal nachfragen da ich bis jetzt nur die Beerdigungszeremonie in der Kirche und zuhause miterlebt habe weiß ich jetzt nicht wie es ist wenn der Sarg heruntergelassen wird! Ich werde Sonntags mal nachfragen...
LG
Ilias