Philippusfasten/Weihnachten

Orthodoxe Kirche und Gesellschaft, Theologie
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Thuja
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von Thuja »

:2thumbs:

Lachende Grüße
Thuja
Господи помилуй мя!
Nassos
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von Nassos »

Igor hat geschrieben: Für Orthodoxe gilt das nicht,
sie haben auch ein fünftes und ein sechstes Licht.

:wink:
Mir geht ein Licht auf...

und wenn man dermaßen beleuchtet beide Traditionen lebt, dann kommt man sogar auf

:?: a) acht Kerzen
:?: b) neun Kerzen
:?: c) zehn Kerzen
:?: d) elf Kerzen

bitte den kostengünstigsten Ansatz nehmen! Sind mehrere Lösungen möglich???
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Priester Alexej
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von Priester Alexej »

Irgendwie verstehe ich diese Reaktionen nicht. Bliny und Koljadki möchte man nicht, 6 Kerzen auf dem Kranz oder eine verkürzte Fastenzeit auch nicht...
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
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Igor
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von Igor »

Diakon Alexej hat geschrieben:Irgendwie verstehe ich diese Reaktionen nicht. Bliny und Koljadki möchte man nicht, 6 Kerzen auf dem Kranz oder eine verkürzte Fastenzeit auch nicht...
Ich meine, hier liegt ein Missverständnis vor. Bliny und Koljadki sind lecker. Die Länge der Fastenzeit können wir wohl kaum beeinflussen. Der sechsflammige Adventkranz ist vielleicht sogar eine gute Idee, aber eben (noch) etwas ungewöhnlich - wie es vielleicht ein PKW mit sechs statt vier Rädern wäre. Wer hier aufgewachsen ist, der kennt das Kinderlied - da ist es gut, eine Antwort darauf zu haben...

Letztendlich: ein bisschen Spaß ist doch nicht verboten (Sogar im OF :wink: ).
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
Lazzaro
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von Lazzaro »

....
kann mir bitte dennoch jemand erklären, was ein Philippuskranz ist :?:
Ich möchte gerne etwas dazulernen.
Lazarus
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Priester Alexej
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von Priester Alexej »

Igor hat geschrieben:
Diakon Alexej hat geschrieben:Irgendwie verstehe ich diese Reaktionen nicht. Bliny und Koljadki möchte man nicht, 6 Kerzen auf dem Kranz oder eine verkürzte Fastenzeit auch nicht...
Ich meine, hier liegt ein Missverständnis vor. Bliny und Koljadki sind lecker. Die Länge der Fastenzeit können wir wohl kaum beeinflussen. Der sechsflammige Adventkranz ist vielleicht sogar eine gute Idee, aber eben (noch) etwas ungewöhnlich - wie es vielleicht ein PKW mit sechs statt vier Rädern wäre. Wer hier aufgewachsen ist, der kennt das Kinderlied - da ist es gut, eine Antwort darauf zu haben...

Letztendlich: ein bisschen Spaß ist doch nicht verboten (Sogar im OF :wink: ).
Lieber Igor,

für mich hat es sich zynisch angehört, aber es freut mich, dass ich mich geirrt habe!

Zu uns in die Gemeinde kommt dieses Jahr ein Fersehteam zu Weihnachten (wohl so wie bei euch letztes Jahr.) Vielleicht wird der 6-Kerzen Kranz etwas bekannter:) Übrigens - ursprünglich hatte der Adventskranz 24 Kerzen, 4 Große und 20 kleine, für jeden Tag der Woche: http://de.wikipedia.org/wiki/Adventskranz#Geschichte
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songul
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von songul »

Igor hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:
Nikolaj hat geschrieben:... Warum sollte man die Traditionen nicht mischen?

Aber, da wir nicht nach dem normalen Kalender gehen sondern nach dem echten geht es bei uns noch nicht los. :P

Gruß
Nikolaj
Hallo Nikolaj,

genau, warum sollte man die Traditionen nicht mischen? Zum Beispiel, was die Kalender angeht :mrgreen:

* duckundweg *

Jetzt müssen wir uns nur noch eine Lösung für das allseits bekannte Kinderlied überlegen, das passt ja nun nicht mehr:

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt,
erst eins, dann zwei,
dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür,
und wenn die fünfte Kerze brennt,
dann hast du Weihnachten verpennt.


Vielleicht so:

Für Orthodoxe gilt das nicht,
sie haben auch ein fünftes und ein sechstes Licht.

:wink:
Irgendwie bieder oder so...vom Anti-Missions-Effekt mal ganz abgesehen.
Vielleicht doch eher so;

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt,
erst eins, dann zwei,
dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür,
und wenn die fünfte Kerze brennt,
dann hast du Weihnachten verpennt -
verpennt hast du noch lange nicht,
denn nach dem fünften Licht kommt
Nummer sechs,
Und dann wirst du vom Christkind zur Weihnacht geweckt.

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Priester Alexej
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von Priester Alexej »

Oder auch etwas weiter zählen:

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt,
erst eins, dann zwei,
dann drei, dann vier,
dann fünf, dann sechs,
dann steht das Christkind vor der Tür,
und wenn die siebte Kerze brennt,
dann hast du Weihnachten verpennt.

:lol:
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
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songul
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von songul »

Diakon Alexej hat geschrieben:Oder auch etwas weiter zählen:

Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt,
erst eins, dann zwei,
dann drei, dann vier,
dann fünf, dann sechs,
dann steht das Christkind vor der Tür,
und wenn die siebte Kerze brennt,
dann hast du Weihnachten verpennt.

:lol:
Aber nicht dass die Leute denken, du könnest nicht richtig zählen....
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songul
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von songul »

Jetzt mal wieder ernsthafter, diesen Artikel in Wikipedia fand ich recht aufschlussreich...:

Advent (von lateinisch adventus ‚Ankunft‘ zu venire ‚kommen‘) bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Hochfest der Geburt von Jesus von Nazaret, Weihnachten, vorbereitet. Die Christen gedenken der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen. Mit dem ersten Adventssonntag beginnt auch das neue Kirchenjahr.

Zwischen der Konfession der Adventisten und der kirchlichen Jahreszeit „Advent“ besteht kein direkter Zusammenhang, sondern eine mittelbare Verbindung, da sich beide Bezeichnungen auf die Ankunft Christi beziehen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte

Ursprünglich entsprach der Begriff Advent dem griechischen Begriff epiphaneia („Erscheinung“, siehe Epiphanias) und bedeutet die Ankunft, Anwesenheit, Besuch eines Amtsträgers, insbesondere die Ankunft von Königen oder Kaisern. Es konnte aber auch die Ankunft der Gottheit im Tempel ausdrücken. Dieses Wort übernahmen nun die Christen, um ihre Beziehung zu Jesus Christus zum Ausdruck zu bringen.

Die Adventszeit war ursprünglich eine Fastenzeit, die die Alte Kirche auf die Tage zwischen dem 11. November und dem ursprünglichen Weihnachtstermin, dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar festlegte. Außerdem galten die Fastenzeit sowie die Adventszeit als „geschlossene Zeiten“, In diesen geschlossenen Zeiten durfte nicht getanzt und aufwendig gefeiert werden.[1]. Auch feierliche Trauungen durften in geschlossenen Zeiten nicht stattfinden, stille Trauungen dagegen schon. Seit 1917 wird das Adventsfasten vom katholischen Kirchenrecht nicht mehr verlangt.

Die Adventszeit in der heutigen Form geht zurück auf das 7. Jahrhundert. In der römischen Kirche des Westens gab es zunächst zwischen vier und sechs Sonntage im Advent, bis Papst Gregor der Große ihre Zahl auf vier festlegte. Die vier Sonntage standen symbolisch für die viertausend Jahre, welche die Menschen gemäß kirchlicher Geschichtsschreibung nach dem Sündenfall im Paradies auf den Erlöser warten mussten. Diese Regelung wurde von dem Konzil von Trient bestätigt, nachdem sich abweichende regionale Traditionen etabliert hatten. Die rechtsverbindliche Regelung erfolgte 1570 durch Papst Pius V. In einigen Diözesen, die im Ambrosianischen Ritus verblieben sind, z. B. im Erzbistum Mailand, hat sich die sechswöchige Adventszeit bis heute gehalten.

Man betonte im gallischen Bereich das endzeitliche Motiv der Wiederkunft Christi, das zur Ausgestaltung des Advents als Zeit einer ernsthaften Buße führte, wohingegen im römischen Einflussbereich das weihnachtlich-freudige Ankunftsmotiv der Menschwerdung Gottes Einfluss gewann. Dieser Ambivalenz wird an den unterschiedlichen Adventssonntagen in der Liturgie Rechnung getragen.
Die Adventszeit in der Liturgie

Die Adventszeit beginnt mit der ersten Vesper des ersten Adventssonntags und endet am Heiligen Abend mit der ersten Vesper von Weihnachten. Die westliche christliche Adventszeit dauert 22 bis 28 Tage und hat immer vier Sonntage, mit Ausnahme der Bistümer, die am Ambrosianischen Ritus festhalten.

Der Grund für die unterschiedliche Länge der Adventszeit (im Gegensatz zur Fastenzeit, die eine feste Länge hat) liegt in der Tatsache, dass der Beginn an einen Sonntag gebunden ist, das Ende aber einen Monatstag, den 24. bzw. 25. Dezember. Der letzte Adventssonntag ist dabei der Sonntag vor dem 25. Dezember, womit sich als frühestmögliches Datum der 18. und als spätestmögliches der 24. Dezember ergibt. Daraus folgt, dass die Adventszeit am Sonntag zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember beginnt.

In der Adventszeit wird in der Liturgie das Gloria nur an Festen gesungen. Die liturgische Farbe ist Violett.

Der dritte Adventssonntag, im römisch-katholischen, altkatholischen, anglikanischen und lutherischen Kirchenjahr Gaudete, trägt seinen Namen nach dem lateinischen Anfangswort des Introitus „Gaudete in Domino semper“, „Freut Euch im Herrn allezeit!“ Diese Vorfreude drückt sich in der römisch-katholischen, altkatholischen, anglikanischen und in der Liturgie der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche sowie der Evangelical Lutheran Church in America durch die mögliche Verwendung rosafarbener (rosa = aufgehelltes Violett) Paramente aus.

Im Mittelpunkt der biblischen Verkündigung in der Liturgie der einzelnen Adventssonntage steht – bei den verschiedenen Konfessionen in unterschiedlicher Reihenfolge – die erhoffte Wiederkunft des Herrn, der Einzug Jesu in Jerusalem, Johannes der Täufer als „Vorläufer Jesu“ und Maria, die Mutter Jesu.

Das Stundengebet im Advent ist dadurch ausgezeichnet, dass für jeden Tag ein eigener Text für Kurzlesung, Antiphonen zu Benedictus und Magnificat sowie Schlussoration besteht. Die Responsorien von Laudes und Vesper sind an allen Tagen gleich. An den letzten sieben Tagen vor dem Heiligen Abend bilden die sieben O-Antiphonen, dem Alten Testament entnommene Anrufungen des Messias, die Antiphonen zum Magnificat in der abendlichen Vesper.

In der katholischen Kirche verbreitet sind sogenannte Roratemessen, das heißt Messfeiern im Schein von Kerzenlicht.

Die orthodoxen Kirchen begehen den Advent bis heute sechswöchig als Fastenzeit, und zwar ab dem 15. November (des entsprechenden Kalenders) bis zum 24. Dezember. Der Begriff „Advent“ ist dort nicht so verbreitet und wird erst in jüngerer Zeit verwendet. Man spricht eher vom Philippus-Fasten oder Weihnachtsfasten. Das Kirchenjahr beginnt in der orthodoxen Kirche nicht am 1. Advent, sondern am 1. September.

In den Advent fallen einige Feste, die vom Festgedanken nicht mit dem Advent in Beziehung stehen, z. B. das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria am 8. Dezember, der Barbaratag am 4. Dezember und der Nikolaustag am 6. Dezember. Das Marienfest steht in enger Beziehung zum Fest Mariä Geburt am 8. September, neun Monate später. Insbesondere die beiden genannten Heiligenfeste sind inzwischen mit vorweihnachtlichem Brauchtum verbunden: Am Fest der heiligen Barbara werden Barbarazweige geschnitten, die dann zu Weihnachten blühen sollen, und der Gaben bringende Bischof Nikolaus von Myra ist seit der Reformation in die Nähe zu Christkind und Weihnachtsmann gerückt.
Siehe auch: Adventssonntag
Adventstradition
Adventskalender
Adventskranz mit brennenden Kerzen
Adventskalender

Zurückgehend auf verschiedene im 19. Jahrhundert entstandene Bräuche des Abzählens der Tage bis zum Weihnachtsfest aus dem evangelischen Umfeld, entstanden zunächst in Deutschland seit Beginn des 20. Jahrhunderts, insbesondere für Kinder, Adventskalender verschiedenster Ausprägung, seit 1920 mit zu öffnenden Türen. Adventskalender haben meist 24 Türen, von denen vom 1. bis zum 24. Dezember jeweils eine geöffnet wird („Dezember-Kalender“) im Unterschied zu liturgischen Adventskalendern, die jeweils am 1. Advent beginnen und Türchen bis zum 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn, haben. Außerdem haben sie vier zusätzliche Türchen für die Adventssonntage.

Adventskalender gibt es auch im Internet und als Mobilfunkangebote. Hierbei kann es sich um Angebote einzelner Webseiten handeln, die entsprechende Inhalte oder Aktivitäten vermitteln[2], oder um Mailinglisten, deren Teilnehmer in der Adventszeit täglich Texte zugesandt werden[3]. Andere Anbieter versenden mittels SMS[4].
Adventskranz

Der Adventskranz weist mit seinen vier Kerzen auf das Licht hin, das Christus in die Welt gebracht hat.[5] 1839 ließ der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern (1808–1881) im Betsaal des „Rauhen Hauses“ in Hamburg erstmals einen hölzernen Leuchter mit 23 Kerzen aufhängen – 19 kleine rote für die Werktage bis Weihnachten, vier dicke weiße für die Sonntage.[6] In den Ostkirchen ist der Adventskranz heute teilweise übernommen und auf sechs Kerzen erweitert worden.

Der ursprünglich evangelische Brauch des Adventskranzes hat auch in die katholische Kirche Eingang gefunden. Mancherorts haben die Kerzen traditionell die liturgischen Farben der Adventssonntage: drei violette Kerzen für den ersten, zweiten und vierten Adventssonntag sowie eine rosa Kerze für den dritten Adventssonntag (Gaudete). Das Benediktionale enthält einen Ritus für die Segnung des Adventskranzes.
Lichterbögen
Moderner Schwibbogen

Als Relikt erzgebirgischer Bergarbeitertradition findet sich während der Advents- und Weihnachtszeit ab Einbruch der Dunkelheit in vielen Fenster ein mit Kerzen beleuchteter Schwibbogen. In der dunklen Jahreszeit brachte er die Sehnsucht der Bergleute nach dem Sonnenlicht zum Ausdruck, die während der Wintermonate noch bei Dunkelheit in den Stollen einrückten und erst nachts wieder auf dem Heimweg waren. Jedes Licht stellte ursprünglich eine aus dem Berg zurückgebrachte Grubenlaterne dar. Ein „vollständiger“ Lichtbogen am Haus bedeutet, dass alle Arbeiter dieses Hauses wohlbehalten aus der Grube zurückgekommen sind.

Neben den traditionellen Motiven aus dem Arbeits- und Lebensalltag der Bergarbeiter finden in die Gestaltung von modernen Schwibbögen auch Natur-, Winter- und Landschaftsthemen sowie die Darstellung von lokalen Sehenswürdigkeiten (z.B. Dresdner Frauenkirche) Eingang.

Besondere Verbreitung dieses Adventsbrauches hat der Schwibbogen in Sachsen, Thüringen und in der Oberpfalz gefunden. Er ist vermehrt auch in anderen Teilen Europas vorzufinden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Advent
Nassos
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von Nassos »

Also, wenn es wieder ernst wird...

Die Einführung eines Adventskranzes in der Orthdoxie wäre eine sicherlich schöne (wie die geschmückten Weihanchtsbäume) Angelegenheit, aber geistlich absolut sinnlos.
Man muß hervorheben, dass sich alle Sonntage einschließlich derer vor Weihnachten, sich auf Pfingsten beziehen und nicht auf Weihnachten. Vorbereitend zu Weihnachtszeit ist zum Beispiel das Fest des Tempelganges der Allheiligen. Eine Besonderheit mögen auch die zwei Sonntage vor Weihnachten bilden. Sie gehören selbstverständlich auch - wie jeder Sonntag davor - dem Pfingskreis der Sonntage an, doch wird an ihnen zur Vorbereitung auf die Christgeburt noch ein "Vorbereitungsteil auf die Christgeburt" übergestülpt. Meistens fallen die pfingstlichen Evangelien- und Epistellesungen weg, was aber nichts an der Tatsache der Pfingstzugehörigkeit ändert. Es werden die Evangelien und Epistel der Vorbereitung auf Weihnachten gelesen.

Der vorletzte Sonntag vor Weihnachten - wiederum: der dem Kreis der Sonntage nach Pfingsten angehört - ist der Sonntag der Vorväter des Herrn und der letzte Sonntag vor Weihnachten ist der Genealogie Christi gewidmet, der Sonntag der Väter des Herrn.
Die Vorväter sind die alttestametlichen Patriarchen und Propheten. Der Sonntag erinnert uns daran, dass das Alte Testament sich auf Jesus Christus bezieht.
Die Väter sind die in Matthäus und Lukas erwähnten Vorfahren des Herrn.

Und natürlich gehört das Vorfest - der Heilige Abend - auch dazu...

Es spricht nicht dagegen, die Fastenzeit "Adventszeit" zu nennen, da der Hauptgedanke des Advents das Kommen zu Herrn ist. (Das war aber scheinbar nicht immer so...)
Nikolaj
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Re: Mein Video des Tages...

Beitrag von Nikolaj »

Lazzaro hat geschrieben:....
kann mir bitte dennoch jemand erklären, was ein Philippuskranz ist :?:
Ich möchte gerne etwas dazulernen.
Lazarus
Das ist meine Wortschöpfung. Ist ja Philippusfasten und wenn man an jedem der Sonntage des Philippusfastens eine Kerze entzündet hat man eben deinen Kranz mit 6 Kerzen.
Lazzaro
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Re: Philippusfasten/Weihnachten

Beitrag von Lazzaro »

aaaaaaaahhhhhhhhh, jetzt verstehe ich!
:idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea:

Das heißt, diese Woche erst:
:idea:

Aber im Ernst: Ich finde, daß das eine sehr gelungene Wortschöpfung und gute Inkulturationsleistung ist. Hut ab!
Wie wäre denn die Bezeichnung in anderen Sprachen?

Lazzaro
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Igor
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Re: Philippusfasten/Weihnachten

Beitrag von Igor »

Nebenbei bemerkt: Bis zu einer Reform im Jahr 1166 dauerte diese Fastenzeit vor Weihnachten 7 Tage.

Quelle:
http://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A0%D0% ... 1%81%D1%82

Mehr dazu auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Philippus-Fastenzeit
Bild
Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
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Re: Philippusfasten/Weihnachten

Beitrag von Priester Alexej »

Es wäre schön, wenn jemand diesen Artikel überarbeiten würde: http://de.wikipedia.org/wiki/Fastenzeit ... en_Kirchen
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
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