stefan1800 hat geschrieben:@christodoulos :
Danke für Deine Ausführungen !
Die Abbüßungen im Fegefeuer sind für uns Katholiken der Reinigungsprozeß, etwa wie für die Orthodoxen die Zollstationen. D.h. der Himmel ist zwar sicher, aber es ist unsicher, wie lange das Fegefeuer für den Einzelnen dauert. Es wird nicht gesagt, daß dies für all diejenigen, die sich im Fegefeuer befinden, bis zum jüngsten Gericht dauert. Genauso glauben wir Katholiken daran, daß jemand, der einmal in die Hölle gekommen ist, ihr nicht wieder entrinnen kann, d.h. auch nicht am Tage des jüngesten Gerichts.
Die Unterschiede bestehen also a) in der zeitlichen Phase des Fegefeuers, was es bei den Zollstationen so wohl nicht gibt und was für Orthodoxe unverständlich erscheint. Und b) in der Endgültigkeit der Hölle für diejenigen, die durch das persönliche Gericht wirklich dort hinkommen und nicht ins Fegefeuer. Ein Punkt, bei dem wiederum wir Katholiken das Problem haben, den orthodoxen Standpunkt zu verstehen.
LG, Stefan
Bitte diese Sachen nicht durcheinanderbringen. Das eine ist dogmatisiert, das andere nicht. Das eine ist ein Nachreinigen trotz Vergebung, was bei uns undenkbar ist. Vergeben ist vergeben. Dass da noch genug übrigbleibt, was nicht vergeben ist, ist ein anderes Thema. Bei uns besteht immer die Hoffnung, denn die Kirche betet für die Verstorbenen, in der Hoffnung der Gnade Gottes. Seine Gnade ist unermeßlich und die Errettung vieler Menschen in der Hl. Schrift, die nach römischen Recht Todsündler waren, zeigt, wie unermeßlich die Menschenliebe des Herrn ist (ohne ihn deshalb zum driving buddy machen zu wollen).
Es ist kein Thema des Nichtverstehens, sonder der Unsinnigkeit eines dogmatisierten Fegefeuers, das zumal als geschaffene Energie nicht heiligen kann.
Ich habe eher den Eindruck, dass wir Euer Fegefeuer sehr gut verstanden haben, ihr die Zollstationen gar nicht (und ich fürchte wir selber auch nicht...)
Aber konzentrieren wir uns lieber auf dieses Leben, so lange wir noch können, in der Hoffnung auf Seine Gnade trotz unserer Unwürde.
LG,
Nassos