die biblischen Geschichten rund um das Paradies, die Vertreibung aus dem Paradies, Kain und Abel, die Gottessöhne...nach der Überlieferung der Hl. Väter!
Die meisten der Hl. Väter interpretierten das Paradies als ORT - obwohl es auch eine Allegorie darstellt. Das Paradies war nicht von dieser Welt, sondern war auf einer "höheren" Ebene. Als Adam vertrieben wurde, wurde ihm zugleich der Zugang zum Paradies verschlossen und er wurde auf die Erde verbannt. Er konnte aber das Paradies noch sehen - dies tat Gott um ihn zur ständigen Reue zu bewegen und ihn daran zu erinnern, was er durch seinen Ungehorsam verloren hatte. Das Paradies befand sich in der Nähe der Erde.
Genesis 3:23
Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg, damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war.
Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.
Hl. Johannes Chrysostomus:
Der Anblick des Paradieses, wenn es auch ein unbeschreiblicher Schmerz für Adam war, so doch auch ein großer Nutzen, denn so wurde er ständing daran erinnert was er durch seinen Ungehorsam verlor und ihn davor warnte nicht wieder zu fallen.
Man sieht, Adam konnte das Paradies noch "sehen" - er war nicht so fern von Gott wie wir heute. Auch im Gottesdienst zum Sonntag des Vergebens singt die Orthodoxe Kirche:
Vor dem Paradiese Adam saß, und beweinte seine Nacktheit; Ach wer bin ich; Durch bösen Einfluss wurde ich veführt und ins Verderben geführt. Nun bin ich ein Vertriebener der Herrlichkeit....
Kain und Abel:
Gen. 4:1
Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.
Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel.
Kain heißt "erworben". Dies ist die erste Geschichte nach dem Sündenfall. Man sieht hier den Unterschied zwischen dem Leben im Paradies und auf Erden. Denn erst nach dem Sündenfall wurde das Eheleben und die Zeugung notwendig. Im Paradies lebten Adam und Eva jungfräulich und es gab keine Vereinigung. Die Hl. Väter sagen, dass im Paradies die Vermehrung auf andere Art geschehen wäre.
Es folgten weitere Sünden und Leidenschaften: In Kain loderte die Leidenschaft der Eifersucht auf.
Gen 4:3
Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer. Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar; auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer, aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß und sein Blick senkte sich. Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick? Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, / doch du werde Herr über ihn!
Die Hl. Väter fragen: Woher hatten Kain und Abel die Idee des Opferns? Das kommt daher, dass der Mensch auf Gott hin geschaffen wurde; zu seinem Dienst. Von Anbeginn an hatte der Mensch das Bedürfnis Gott zu danken und ihm was zu "geben". Eucharistie....
Abel opferte nur das Beste und das mit voller Hingabe: Kain hingegen gab nur das was überblieb und das ohne Hingabe. Der Hl. Ephraim beschreibt, dass Gott das Opfer Abels annahm, indem er es durch Feuer vom Himmel verzehren ließ - doch auf Kains Opfer kam kein Feuer.
Gott hatte Kain gewarnt und ihn sozusagen gemahnt, von seiner Absicht abzulassen. Gott wusste ja um das Vorhaben Kains.