Dieses Bedenken dürfte durch die auf dem Organspendeausweis enthaltene Wahlmöglichkeit ausgeräumt sein:Thuja hat geschrieben:Ihr Lieben,
gestern abend hat der russisch-orthodoxe Erzbischof Mark bei einer "Gläubigen-Fragestunde" in München sich auch zu diesem Thema geäußert: Ein Herz dürfe nicht verpflanzt werden, die anderen Organe im Prinzip schon. Aber da ja bei der zukünftigen Erklärung bzgl. des Einverständnisses zur Organtransplantation auf der Versichertenkarte entweder allgemein "ja" oder "nein" oder "noch keine Entscheidung" anzugeben ist, jedoch nicht einzelne Organe speziell eingegrenzt werden können, muss im Moment die Antwort zur Organspende für einen orthodoxen Christen heißen: "nein".
Quelle: Wikipedia
Trotz alledem bleibt es eine schwierige Entscheidung für jeden Einzelnen oder – im Ernstfall, wenn keine eindeutige Aussage vorliegt, – für die Angehörigen, da stimme ich Thomas und Stephanie zu.
Ich sehe den Sinn des Strangs vor allem darin, dass wir hier zusammentragen, was aus orthodoxer Sicht zu diesem Thema an Beiträgen verfasst worden ist, um uns bei der Entscheidung zu helfen, ich sehe es hier weniger, dass wir dazu eine klare, eindeutige Aussage bekommen, die uns die Entscheidung quasi abnimmt.
Ein wenig auch noch zu meinen Gedanken zu diesem Thema. Ich selbst bin auch noch unsicher, was wirklich richtig ist – vor allem, wenn es um Organe geht, die nicht redundant sind (Niere etc.)
Das Dilemma der Organspende besteht aus meiner Sicht darin, dass nur ein enges Zeitfenster für die Entnahme der dann noch lebenstüchtigen Organe nach dem eingetretenen Tod besteht. Wann ist der Tod eingetreten? Wenn ich die Auffassung der Kirche richtig verstanden habe, dann ist der Tod ein Übergang und kein „harter Umschaltprozess“ zwischen irdischem und künftigem Leben – echte Sprungfunktionen (Heaviside-Funktion) gibt es nur in der Theorie, nicht in der Natur. Wann ist der Übergang abgeschlossen? Wann verlässt die Seele (irreversibel) den Körper? Mit dem sog. Hirntod?
Ist denn „irreversibel“ überhaupt richtig? Ein Beispiel: Wenn eine Rakete startet, dann ist ab einem gewissen Zeitpunkt der Startvorgang irreversibel - die Fahrt/der Flug geht ab. Doch kommt von den Astronauten niemand auf die Idee, ab diesem Zeitpunkt die Bordelektronik aus dem Fenster zu werfen, gemäß dem Motto – „wir fliegen ja schon (irreversibel)“. Erst wenn die Rakete ihr Ziel erreicht hat, dann werden ihre Teile nicht mehr gebraucht. Ein sehr einfaches und vielleicht auch überspitztes Beispiel, aber: Wann ist unser Flug angekommen?
In Christo
Ein sehr nachdenklicher Igor