Die Ikone der Gottesmutter von Philermos

Alles rund um Gebetstexte, Ikonen und Kirchenmusik
Forumsregeln
Forumsregeln Impressum
Antworten
christodoulos
Beiträge: 614
Registriert: 21.12.2008, 15:48

Die Ikone der Gottesmutter von Philermos

Beitrag von christodoulos »

Bild

Bild

Bild

Filerimos, (griechisch Φιλέρημος (f. sg.)), auch Phileremos oder Philermos) ist der Name eines 267 Meter hohen Hügels auf der griechischen Insel Rhodos, etwa 8 km südwestlich der Hauptstadt Rhodos. Auf seinem Plateau befand sich die Akropolis der antiken Stadt Ialysos. Mit den zahlreichen Ruinen aus verschiedenen Epochen stellt er heute eine Sehenswürdigkeit und ein beliebtes touristisches Ausflugsziel dar.

Seinen Namen hat der Berg von einem aus Jerusalem kommenden Mönch, der eine Ikone der Jungfrau Maria, angeblich vom Lukas Evangelist gemalt, bei sich hatte und der sich hier als Einsiedler niederließ (philerēmos aus altgriechisch philos φίλος ‚Freund‘ und erēmos ἐρῆμος ‚einsam‘, also etwa ‚Freund der Einsamkeit‘). Zuvor trug der Hügel den Namen Achaia. Dieser Mönch errichtete im 13. Jahrhundert eine Kapelle, die später zum Kloster und zur Kirche ausgebaut wurde. Der Glockenturm ist noch heute zu sehen.

Die Muttergottes vom Berg Philermos (auch Phileremos) ist eine Marienikone, die wahrscheinlich um 1200 im byzantinischen Raum gemalt wurde, und in der Georgskapelle auf dem Berg Philermos auf Rhodos verehrt wurde. Seit die Ritter des Johanniterordens nach der Vertreibung aus dem Heiligen Land 1309 die Insel Rhodos eroberten, verehren sie die Rhodos-Ikone als ihr Gnadenbild - zwischen 1490 und 1522 im Ordenshaus auf dem Berg Philermos.

Im Jahr 1523 wurde der Orden durch die Osmanen von der Insel Rhodos vertrieben und verlegte 1530 seinen Sitz nach Malta. Dorthin überführten sie auch die Ikone als eines der Heiligtümer des Ordens, der sich von nun an Malteserorden nannte. Die Ikone wurde zuerst in der Kirche St. Laurentius in Birgu aufgestellt (bis 1571), bis 1798 in der Kirche S. Maria vom Siege in Valletta bzw. in der Kathedrale San Giovanni.

Als Napoleon 1798 die Insel eroberte und der Orden erneut eine neue Heimat suchen musste, wurde der russische Zar Paul I. zum Großmeister des Malteserordens proklamiert und die Ikone mit anderen Malteser Reliquien 1799 nach Sankt Petersburg überführt, wo es bis zur Oktoberrevolution verblieb. 1917 wurde sie von zaristischen Offizieren der Mutter des Zaren Nikolaus II., der Kaiserinwitwe Maria Feodorovna, nach Dänemark (Kopenhagen, Villa Vidor) gebracht. Von dort gelangte sie später in den montenegrinischen Königspalast von Cetinje. Seit den Wirren des Zweiten Weltkrieges galt sie als verschollen.

Erst 1996 wurde die Ikone in einem Kloster in Montenegro wiederentdeckt. Die originale Ikone befindet sich heute im Nationalmuseum von Montenegro in der alten Hauptstadt Cetinje.
Antworten