Die Ökumene

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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Sucher_3
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Registriert: 31.05.2006, 17:44

Beitrag von Sucher_3 »

Lieber René,

ich danke Dir sehr für die Links, die ich gerne besuchen und lesen werde.

Auch Dir alles Gute und eine gute Zeit

Peter
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Sebastian
Beiträge: 956
Registriert: 16.12.2008, 13:46
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Beitrag von Sebastian »

Sucher hat geschrieben:
Mir ist bewusst, dass mir niemand aus diesem Forum zustimmen kann, aber ich wollte meinen Standpunkt doch noch einmal darlegen, weil ich sicher bin, dass es niemals zu einer wirklichen Ökumene kommen kann, solange EINER der Beteiligten der Meinung ist, "die" Wahrheit zu "haben".

P.S. Wenn ich mich aus diesem Themen heraushalten soll, möge man mir das bitte sagen, ich würde das sofort respektieren. Ich weiss, dass meine Meinungen an Euren Grundfesten rütteln, was aber NICHT das Ziel meiner Beiträge ist. Jemanden zu verletzen liegt mir sehr fern. Ich zeige lediglich auf, wie und was ich "glaube" bzw. glauben kann.
Werter Sucher,

vorab möchte ich mal sagen, dass ein bisschen "aufrütteln" nicht schadet. Solange das "Aufrütteln", oder "Rütteln" in sachlicher, angemessener Form und aus Nächstenliebe resultiert. Bei dir bin ich mir ziemlich sicher, dass dies der Fall ist. Dieses Forum schläft langsam ein, besser gesagt viele, der hier registrierten melden sich so gut wie gar nicht mehr zu Wort. Das ist schade! Die regelmäßigen Schreiber dieses Forums bestehen aus: Milo, René, Dir und meiner Wenigkeit :( . Aber ich hoffe, dass die, die vor Wochen noch recht aktiv waren wieder zurück kommen.

Nun, zurück zum Thema. Wahrheit / WAhre Ökumene. Ich denke, wenn wir die Sache zu theoretisch angehen werden wir nie weiter kommen. Persönlich - als nichtorthodoxer Christ- denke ich, dass wir mehr aus dem Herzen heraus agieren sollten. Ökumene muss aus Liebe geschehen, besser gesagt aus Nächstenliebe. Es muss ein Bedürfnis zur Gemeinschaft vorhanden sein, zu einer apostolischen Gemeinschaft, ohne den eigenen Eigennutz davon in den Vordergrund zu stellen, oder schöne Pressefotos zu haben. Ökumene muss ein Prozess sein, kein fauler Kompromiss. Milo hat in dem Punkt 100% recht, wenn er schreibt: "wieso soll ich einen Teil, der von mir anerkannten Wahrheit aufgeben, nur damit andere "ökumenisch befriedigt" sind? Daher darf die Ökumene kein Kompromiss sein, sondern ein Prozess hin zur Wahrheitsfindung. Lebt denn ein Mensch, eine Gruppe, eine Gemeinschaft resp. Kirche in totaler, 100% Wahrheit? Dies wäre meines Erachtens anmaßend zu meinen. Es gab nur einen, ohne Sünd' und Schuld. Das war das Fleisch gewordene Wort Gottes. Jesus Christus. Wir sind alles Menschen und eine Gemeinschaft besteht nunmal aus Menschen. Daher sollten wir die Ökumene nutzen, alle Jesu, in Lehre, Wort und Tat näher zu kommen und seinem Willen mehr und mehr zu entsprechen. Die Orthodoxe Kirche ist eine sehr alte (im positiven :wink: ) Kirche und vieles von der ursprünglichen Lehre/Überlieferung hat sie bewahrt. Deshalb wäre es meiner Meinung nach katastrophal, würde sie sich der Ökumene enthalten!!! Die orth. Kirche sollte sich umso stärker einbringen, damit das, was an Wahrheit durch verschiedenste Spaltungen, Kriege und Unfrieden verloren ging, wieder den Christen zugänglich wird. Im Umkehrschluss können orth. Christen natürlich auch von anderen Christen lernen.

Eine "wahre" Ökumene wird es nicht geben können, weil wir Menschen nicht fehlerlos wie Gott sind. Aber es muss der innige Wunsch in uns wachsen, den ich kurz auf polnisch ausdrücken möchte: Do naszego Ojca! Hin zu unserem Vater! Ich hoffe dir etwas meine Sichtweise klar gemacht zu haben.

Gerne rufe ich auch die "Schreiberlinge" auf, die hier nicht mehr häufig schreiben, sich an dem hier stattfindenden Dialog zu beteiligen! Ich würde gerne mehr Orthodoxe Stimmen hören und freue mich über jeden, der hier seine/ihre Gedanken äussert.

Sebastian
Sucher_3
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Beitrag von Sucher_3 »

Lieber Sebastian,

ich will noch nicht einmal "aufrütteln", denn ich bin vom Wesen her kein Provokateur, auch wenn Provokation manchmal hilfreich sein kann. Aber ich bin das nicht. Vielmehr bin ich jemand, der sucht und zweifelt, und das bringe ich durch meine Anmerkungen zu Ausdruck, und das hat mir schon manche Vorwürfe eingebracht, bis hin zu dem Vorwurf, ich würde Gläubige verunsichern. Und genau DAS will ich keineswegs.

Dass das Forum recht ruhig ist, kann ja durchaus an der Sommerzeit liegen. Ich werde im August auch wieder zwei Wochen weg sein ;)

>Daher sollten wir die Ökumene nutzen, alle Jesu, in Lehre,
>Wort und Tat näher zu kommen und seinem Willen mehr und
>mehr zu entsprechen.

Ja, so sehe ich das auch, Du drückst es auch christlicher Sicht aus, was ich versucht habe mit meinen theologisch ungebildeten Worten zu sagen. Danke :)

Liebe Grüsse

Peter
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Sucher hat geschrieben:Lieber Sebastian,

ich will noch nicht einmal "aufrütteln", denn ich bin vom Wesen her kein Provokateur, auch wenn Provokation manchmal hilfreich sein kann. Aber ich bin das nicht. Vielmehr bin ich jemand, der sucht und zweifelt, und das bringe ich durch meine Anmerkungen zu Ausdruck, und das hat mir schon manche Vorwürfe eingebracht, bis hin zu dem Vorwurf, ich würde Gläubige verunsichern. Und genau DAS will ich keineswegs.

Dass das Forum recht ruhig ist, kann ja durchaus an der Sommerzeit liegen. Ich werde im August auch wieder zwei Wochen weg sein ;)

>Daher sollten wir die Ökumene nutzen, alle Jesu, in Lehre,
>Wort und Tat näher zu kommen und seinem Willen mehr und
>mehr zu entsprechen.

Ja, so sehe ich das auch, Du drückst es auch christlicher Sicht aus, was ich versucht habe mit meinen theologisch ungebildeten Worten zu sagen. Danke :)

Liebe Grüsse

Peter
Lieber Peter,

wenn ich dein Schreiben lese, meine ich heraus lesen zu können, dass du zwar suchst, aber eigentlich deinen Platz in der Christenheit bereits gefunden hast!(?) Bei Dem der auferstanden ist Das finde ich, als überzeugter Christ natürlich sehr schön.

Nun, ein ausgebildeter Theologe bin ich auch nicht. Ich bin Laienreligionslehrer in meiner Gemeinde. Gut, mit 22 Jahren ein noch recht junger, aber ich habe große Freude am HERRN.

Du schreibst du zweifelst. Glaube und Zweifel müssen sich nicht in allen Bereichen widersprechen, aber: Glauben tust du vom Herzen, Zweifel rührt aus deinem Verstand. So brauchst du beides: Glauben - für dein Seelenheil, für deine Gottesnähe; Zweifel, um dich in der profanen Welt zurecht zu finden, um zu prüfen, was deiner Seele dienlich ist, d.h. du brauchst auch Zweifel, um dir deinen Glauben zu wahren. So stehe ich zum Beispiel, der fernöstlichen Esotherik eher skeptisch gegenüber, weil es dem Gottesbild nach Jesu zentral widerspricht und ich als Christ Probleme mit den jeweiligen esotherisch angehauchten Soziallehren, Ethiken, Lehren habe bzw keinen oder kaum Einklang mit Gott sehe. Aber dies nur am Rande.

In Christie verbunden.

Sebastian
Sucher_3
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Beitrag von Sucher_3 »

Sebastian hat geschrieben: wenn ich dein Schreiben lese, meine ich heraus lesen zu können, dass du zwar suchst, aber eigentlich deinen Platz in der Christenheit bereits gefunden hast!(?) Bei Dem der auferstanden ist Das finde ich, als überzeugter Christ natürlich sehr schön.

Nun, ein ausgebildeter Theologe bin ich auch nicht. Ich bin Laienreligionslehrer in meiner Gemeinde. Gut, mit 22 Jahren ein noch recht junger, aber ich habe große Freude am HERRN.

Du schreibst du zweifelst. Glaube und Zweifel müssen sich nicht in allen Bereichen widersprechen, aber: Glauben tust du vom Herzen, Zweifel rührt aus deinem Verstand. So brauchst du beides: Glauben - für dein Seelenheil, für deine Gottesnähe; Zweifel, um dich in der profanen Welt zurecht zu finden, um zu prüfen, was deiner Seele dienlich ist, d.h. du brauchst auch Zweifel, um dir deinen Glauben zu wahren. So stehe ich zum Beispiel, der fernöstlichen Esotherik eher skeptisch gegenüber, weil es dem Gottesbild nach Jesu zentral widerspricht und ich als Christ Probleme mit den jeweiligen esotherisch angehauchten Soziallehren, Ethiken, Lehren habe bzw keinen oder kaum Einklang mit Gott sehe. Aber dies nur am Rande.

In Christie verbunden.

Sebastian
Liebe Sebastian,

ich habe soeben erst diese Antwort gesehen. Danke dafür. Aber ich befürchte, meine Zweifel sind doch grösser als dass das ein Glaubender bei sich selbst ertragen könnte. Klar, ich kenne auch viele Christen, die hin und wieder (!) mal zweifeln. Aber wenn Zweifel viel mehr des eigenen Lebens ausfüllen als Glauben, dann zögere ich sehr, das "in Ordnung" zu finden.

Aber ich suche. Und das ist mehr als ich lange Zeit getan habe.

Viele liebe Grüsse

Peter
Walter
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Beitrag von Walter »

Sebastian hat geschrieben:
Sucher hat geschrieben:Mir ist bewusst, dass mir niemand aus diesem Forum zustimmen kann, aber ich wollte meinen Standpunkt doch noch einmal darlegen, weil ich sicher bin, dass es niemals zu einer wirklichen Ökumene kommen kann, solange EINER der Beteiligten der Meinung ist, "die" Wahrheit zu "haben".

P.S. Wenn ich mich aus diesem Themen heraushalten soll, möge man mir das bitte sagen, ich würde das sofort respektieren. Ich weiss, dass meine Meinungen an Euren Grundfesten rütteln, was aber NICHT das Ziel meiner Beiträge ist. Jemanden zu verletzen liegt mir sehr fern. Ich zeige lediglich auf, wie und was ich "glaube" bzw. glauben kann.
Werter Sucher,

vorab möchte ich mal sagen, dass ein bisschen "aufrütteln" nicht schadet. Solange das "Aufrütteln", oder "Rütteln" in sachlicher, angemessener Form und aus Nächstenliebe resultiert. Bei dir bin ich mir ziemlich sicher, dass dies der Fall ist. Dieses Forum schläft langsam ein, besser gesagt viele, der hier registrierten melden sich so gut wie gar nicht mehr zu Wort. Das ist schade! Die regelmäßigen Schreiber dieses Forums bestehen aus: Milo, René, Dir und meiner Wenigkeit :( . Aber ich hoffe, dass die, die vor Wochen noch recht aktiv waren wieder zurück kommen.

Nun, zurück zum Thema. Wahrheit / WAhre Ökumene. Ich denke, wenn wir die Sache zu theoretisch angehen werden wir nie weiter kommen. Persönlich - als nichtorthodoxer Christ- denke ich, dass wir mehr aus dem Herzen heraus agieren sollten. Ökumene muss aus Liebe geschehen, besser gesagt aus Nächstenliebe. Es muss ein Bedürfnis zur Gemeinschaft vorhanden sein, zu einer apostolischen Gemeinschaft, ohne den eigenen Eigennutz davon in den Vordergrund zu stellen, oder schöne Pressefotos zu haben. Ökumene muss ein Prozess sein, kein fauler Kompromiss. Milo hat in dem Punkt 100% recht, wenn er schreibt: "wieso soll ich einen Teil, der von mir anerkannten Wahrheit aufgeben, nur damit andere "ökumenisch befriedigt" sind? Daher darf die Ökumene kein Kompromiss sein, sondern ein Prozess hin zur Wahrheitsfindung. Lebt denn ein Mensch, eine Gruppe, eine Gemeinschaft resp. Kirche in totaler, 100% Wahrheit? Dies wäre meines Erachtens anmaßend zu meinen. Es gab nur einen, ohne Sünd' und Schuld. Das war das Fleisch gewordene Wort Gottes. Jesus Christus. Wir sind alles Menschen und eine Gemeinschaft besteht nunmal aus Menschen. Daher sollten wir die Ökumene nutzen, alle Jesu, in Lehre, Wort und Tat näher zu kommen und seinem Willen mehr und mehr zu entsprechen. Die Orthodoxe Kirche ist eine sehr alte (im positiven :wink: ) Kirche und vieles von der ursprünglichen Lehre/Überlieferung hat sie bewahrt. Deshalb wäre es meiner Meinung nach katastrophal, würde sie sich der Ökumene enthalten!!! Die orth. Kirche sollte sich umso stärker einbringen, damit das, was an Wahrheit durch verschiedenste Spaltungen, Kriege und Unfrieden verloren ging, wieder den Christen zugänglich wird. Im Umkehrschluss können orth. Christen natürlich auch von anderen Christen lernen.

Eine "wahre" Ökumene wird es nicht geben können, weil wir Menschen nicht fehlerlos wie Gott sind. Aber es muss der innige Wunsch in uns wachsen, den ich kurz auf polnisch ausdrücken möchte: Do naszego Ojca! Hin zu unserem Vater! Ich hoffe dir etwas meine Sichtweise klar gemacht zu haben.

Gerne rufe ich auch die "Schreiberlinge" auf, die hier nicht mehr häufig schreiben, sich an dem hier stattfindenden Dialog zu beteiligen! Ich würde gerne mehr Orthodoxe Stimmen hören und freue mich über jeden, der hier seine/ihre Gedanken äussert.
Lieber Peter, lieber Sebastian!

Der Katholik und ev. Theologieprofessor Klaus Berger hat vor kurzem ein Buch zu genau dem Thema geschrieben: "Glaubensspaltung ist Gottesverrat". Allein mit dem Titel hat er Recht, auch nach dem Wert der Wahrheit für die Einigung/Ökumene:

Er schreibt, wenn er sich zwischen Liebe und Wahrheit entscheiden müsste, würde er die Wahrheit wählen. Das klingt herzlos, aber das Gegenteil ist der Fall: Ohne Wahrheit gibt es keine Liebe, denn die Wahrheit, das ist Christus und somit Gott selbst:

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich. (Joh 14,6)

So darf auch ein Christ die Frage nach der Wahrheit nicht stellen wie Pilatus:

Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? (Joh 18,38)

Sondern: Wer ist Wahrheit? (Antwort ist wieder Joh 14,6)
Denn ohne einen Glauben kann Wahrheit immer nur relativ und subjektiv sein. Das hat schon Sokrates erkannt (Ich weiß, dass ich nichts weiß.)

Wie können wir nun aber die Wahrheit in Christi erfassen? Als Mensch gar nicht. Wir können nur glauben.

Das orthodoxe Glaubensbuch "Christus in euch: Hoffnung auf Herrlichkeit" schreibt hierzu:
FRAGE 6: Warum sprechen wir im Blick auf den anfanglosen Ursprung des Sohnes im Vater von einem unauflösbaren Mysterium?

ANTWORT: Weil wir die Glaubenswahrheit, um die es hier geht, nicht einfach mittels vernünftigem, logischem Nachdenken erkennen oder überprüfen oder auch nur verstehen können. Wir stehen hier vielmehr vor dem undurchdringlichen Dunkel der Unbegreifbarkeit Gottes, wo nur Gott Selbst durch den Heiligen Geist uns vor Verirrungen bewahren und sicher leiten kann. Darum hat Jesus Christus Seinen Jüngern den Heiligen Geist verheißen, der sie in die ganze Fülle der Wahrheit leiten soll, in die Fülle einer Wahrheit, die unsere menschliche Vernunft vielfach übersteigt. Dieser Geist, den der Herr auch Paraklet (Beistand, Tröster) nannte, ist an Pfingsten über die Apostel ausgegossen worden und nun in der Kirche lebendig, in ihren Gottesdiensten und Gebeten, ihrer Glaubenstradition, ihrem Schriftgebrauch, ihrer Verkündigung und ihren Mysterien (Sakramenten). Dieser Geist ist Christi Vermächtnis und Gabe an die Seinen und leitet alle, ?die Ohren haben, zu hören? (Mk 4,9-20), d.h. die in der Kirche für Gottes Wort offen sind. Wer aber mit seiner eigenen Vernunft und Kraft zur Gotteserkenntnis gelangen will, der verfällt Häresien (Sondermeinungen, Irrlehren).
Und über den Glauben:
Die Tugenden und Laster

5. Der Glaube (pistis)

. . . Da der Glaube der Weg der wahren Gotteserkenntnis und Gotteserfahrung ist, ist es von höchster Bedeutung, dass die Glaubenslehre mit der von Gott offenbarten Glaubenswahrheit übereinstimmt. Aus diesem Grunde darf der persönliche Glaube nicht zu einer subjektiven Auswahl von Teilwahrheiten und Meinungen werden, sondern muss identisch sein mit der von der orthodoxen Katholischen (= Allgemeinen) Kirche Christi überlieferten göttlichen Offenbarungswahrheit, die wir rein und unversehrt anzunehmen und weiterzugeben berufen sind. Da wir wissen, dass der Glaube der Weg ist, der uns zu Gott hinführt, müssen wir diesen Weg ganz bewusst und mit aller Konsequenz gehen. Wir können nicht gleichzeitig noch auf anderen Wegen wandern, auch wenn diese zum selben Ziele führen. In der heutigen Zeit des Synkretismus mag das Verbot der Kirche, an Kulthandlungen anderer (= nichtchristlicher) Religionen und an der Kommunionsgemeinschaft mit nicht-orthodoxen christlichen Kirchen und Gemeinden teilnehmen, engherzig und unverständlich erscheinen. Es ist auch kein Anlass zu Überheblichkeit und Triumphalismus gegenüber den Andersgläubigen, deren Anderssein wir nicht im vornherein verdammen oder ablehnen, sondern als eigenen Weg respektieren; aber gerade weil wir sie lieben und achten, müssen wir auch bestehende, trennende Unterschiede zur Kenntnis und eine Verständigung und Überwindung der Trennung im Geiste des Evangeliums anstreben, statt sie zu banalisieren und den leichten Weg des Verdrängens und Zudeckens anstelle der Lösung der Probleme zu wählen. Wahre und dauerhafte Liebe kann nur da entstehen und bestehen, wo auch die Aufrichtige Suche nach der Wahrheit gewagt wird. . . .
Da wären wie wieder bei Berger. ;)

Worum es geht, wenn von der Einheit der Kirche (Ökumene) die Rede ist, und welches vierfaches zu Tun uns aufgetragen ist, zitiere ich ein anderes Mal.

Gesegnete Grüße
Walter
γενηθήτω το θέλημά σου·
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo Walter,

was bedeutet eigentlich der Satz in deiner Signatur?

γενηθήτω το θέλημά σου·

fragende Grüsse

Sebastian
Walter
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Beitrag von Walter »

Siehe Mt 6,10 ;)
γενηθήτω το θέλημά σου·
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hey Leute :wink: ,

unsere kleine "Plauschrunde" über die Ökumene ist mal wieder kurz vorm
Bild

Daher meine Frage:

a) An welchen ökumenischen Veranstaltungen habt ihr bereits teilgenommen?

und

b)
Was war eurer Resuemee bzw was für ein Fazit ergab sich für euch?

österliche Grüsse

Sebastian
Milo
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Beitrag von Milo »

Also entweder ist Fusball so spannend oder wir sind doch eingeschalfen :D

Nun von meiner Seite aus kann ich sagen das ich nicht so viele Begegnungen hatte, dh. ich wollte auch nicht. Für mich ist die Ökumene täglich und überall, als Dialog...aber ein Meeting wo ein Gebet gemeinsam zelebriert wird, da halte ich nix von...obwohl ich auch solch eine Erfahrung hatte. (zB. Mischehe-Sakrament)

Ja ich bin konservativ, aber nur in dem was sich als bewährt gezeigt hat.

Und Ihr?

Grüße an alle, speziell in dem Fall an Sebastian...

Milo
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Chistus unter uns und der Friede des Auferstandenem mit Euch!

Hi,

ich war einmal bei einer ökumenischen Veranstaltung, die der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) organisierte. Dabei handelte es sich um eine Andacht. Es wurde gebetet und gesungen. Das "Thema" der Andacht kreiste um die furchbaren Terroranschläge vom 11.September.2001.

Es war eine sehr schöne Atmosphäre und Vertreter der O.K. waren auch anwesend. Gebetet wurde für den Frieden in dieser Welt.

Ich fands schön.

Sebastian
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo und jedem einen gesegneten Sonntag,

mich beschäftigt das Thema Ökumene sehr. In den letzten Tagen mag bei dem einen und anderen hier der Verdacht aufgekommen sein, ich wäre der Orthodoxen Kirche abgeneigt. Klar sagen möchte ich, dass dem nicht so ist. Dem Schreiber Savo möchte ich "virtuell" die Hand zur Versöhnung reichen, da ich für mich erkannt habe, dass wir weder aus Streit, noch aus Beleidigungen, noch aus Diffamierungen der Sache Christi einen Dienst tun. Wenn wir einen ehrlichen ökumenischen Dialog führen wollen ist so ein Verhalten nicht förderlich. Mein Verhalten sprach auch nicht gerade aus dem Heiligen Geist. Ich bitte um Entschuldigung. Vielleicht habe ich mich in der Vergangenheit zu missverständlich ausgedrückt, hätte konkreter und mehr schreiben müssen. Mir liegt, wie ich schon sagte, der Dialog sehr am Herzen und ich hoffe wir können ihn hier demütig führen. Artet es wieder in Unsachlichkeit aus, blamieren wir uns selber, machen uns unglaubwürdig vor der Christenheit, vor unserer Kirche und (das ist das peinlichste) vor Gott.

Einsteigen möchte ich mit der Vorstellung von Ökumene und meiner Kritik an der jetzigen Ökumene.

Was bewegt uns dazu auf andere Christen zuzugehen?
Ich möchte von meiner Seite aus sagen, es ist die Verbundenheit. Ja, ich fühle mich verbunden mit anderen Christen. Wir haben ein (Glaubens-)Fundament, welches wir im Herzen tragen. Nun blicken wir auf die ökumenischen Tätigkeiten, die sich uns heute bieten. Ist da viel Wahrheit (göttliche Wahrheit) im Spiel? Traurigerweise ist dem nicht so. Ja, es ist etwas, was wir uns eingestehen müssen. In der heutigen Ökumene finden wir viele Unstimmigkeiten, die aus fehlendem Verlangen nach Rückbesinnung unserer Wurzeln entstehen. Mehr und mehr kommt der Verdacht auf, man wolle einen "Einheitsbrei" schaffen. Frei nach dem Motto: Wir haben uns alle so lieb, aber bleiben unterschiedlicher Auffassungen. Macht sowas das Herz froh? Meins nicht. Dann zelebriert man sogenannte ökumenische Gottesdienste und lässt dabei die heiligen Sakramente (oder wie ihr sie nennt: Mysterein) weg. Was ist ein Gottesdienst ohne Mysterien? Ohne Abendmahl? Ohne die Gemeinschaft mit unserem Erlöser Jesus Christus, ohne sein Blut und sein Fleisch? Schwierige Frage, für mich ist es auf jeden Fall etwas Unvollständiges. Milo du hast den Georg von Wien zitiert (ich muss gestehen, ich weiss gar nicht, wer das ist, mein Kousin heisst Georg, sonst kenne ich kaum einen, der heute noch so heisst). Dieser Georg hat folgendes geschrieben/gesagt:

Ich hatte erkannt, was Oekumene bedeutet. Nicht eine Versammlung von Christen unterschiedlicher Konfessionen, um theologische Themen zu diskutieren und die Wahrheit zu finden, wie ich einmal gemeint hatte. Nein, es ist vielmehr Verrat der Wahrheit, um eine Vereinigung auf falscher Basis herbeizufuehren, nicht eine Vereinigung aufgrund des (gemeinsamen) Glaubens, sondern eine Vereinigung trotz (der Unterschiede) des Glaubens.

Auf den ersten Blick, wenn man dies liesst, liesst man viel Enttäuschung heraus, viel Bitterkeit. Nun möchte ich dazu sagen: Er hat recht!. Er sagt uns: Wir haben einen gemeinsamen Glauben, wir sind Christen, aber wir sind unehrlich mit uns selbst und wir versuchen nicht den Weg zu gehen, der uns vom Sohne Gottes vorgelebt und aufgezeigt wurde, sondern versuchen uns in unehrlichen Zusammenschlüssen und übergehen uns selbst. Wenn ich die Chance hätte, würde ich Georg fragen: Ich gebe dir recht, aber was tust du damit aus der "scheinheiligen" eine wahre Ökumene wird?

Wir sind uns wohl einig, dass wir alle keine Stärkung aus einem Einheitsbrei schöpfen. Georg gebraucht Wörter, die mir wahrlich aus dem Herzen sprechen: Dialog, Wahrheitsfindung. Wir dürfen unsere Unterschiede nicht einfach übergehen, das macht uns unehrlich vor Gott. Der Dialog, muss endlich in Gang kommen, aber was wird getan? Freide, Freude Eierkuchen. Kein Dialog, keine Wahrheitsfindung. Meine Kritik an der heutigen Ökumene ist hart, aber nur weil ich finde, dass sie uns so nicht weiterbringt, hin zu einem Sprachrohr, hin zu einer Auffassung der neuen Kreatur, des Leibes Christi. Wenn wir also einen Dialog wollen und dieser fruchtbar sein soll, müssen wir auch sagen, warum wir uns zusammenfinden. Um Kaffee und Kuchen in den teuersten Hotelkonferenzsälen zu trinken und zu futtern? Nein, sondern um es endlich zu schaffen, dem Wesen Christi näher zu kommen. Wir sind Christen, wir glauben an Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist. Die Vorraussetzungen sind da, worauf warten wir? Wenn der Dialog fruchtbar sein soll muss eines in uns gestärkt werden. Das Gottvertrauen. Uns muss ein Leitmotiv begleiten, dass uns stärkt und das uns Zuversicht gibt. Einen Leitsatz der uns aufmuntert und immer wieder Kraft gibt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich nach einem solchen Leitmotiv gesucht habe. Vergeblich. In den letzten Tagen habe ich die Hl. Schrift immer und immer wieder aufgeschlagen. Ich fand nichts passendes, was dem göttlichen Dialog als Leitmotiv gerecht ist. Gedacht habe ich bei mir: Das kann doch nicht wahr sein. Du hast dieses Buch schon so oft gelesen, aber du findest nicht das richtige Wort. Ich war sehr enttäuscht. Ich habe daher gebetet, habe Gott gefragt, ob ER mir nicht ein rechtes Wort an die Hand geben könnte, mit dem wir hier (und im weiteren Dialog) weiterkommen. Nichts. Ich habe nochmals gebetet und heute auf dem Weg zur Kirche im Auto traf es mich fast wie ein Blitz! Das Leitmotiv, mit dem auch wir hier einen fruchtbaren Dialog führen können.

13 ich vermag alles durch DEN, der mich mächtig macht.

Philipper 4, 13
Jesus Christus selbst muss unser Leitmotiv sein, denn ER ist es, der uns stärkt. ER ist es, der uns tröstet und nur durch IHN kommen wir einer Heiligen Apostolisch Katholischen Kirche näher. Nur mit Gottes Hilfe, kann der Dialog Früchte tragen. Kommen wir zusammen und wehren uns, uns von seinem Geiste zu leiten, findet der Dialog ohne Gott statt und wäre somit zum Scheitern verurteilt. Eigeninteressen, unbegründeter Selbstschutz und das ganze Menschliche würden einen Dialog zerstören. Gottvertrauen, mehr Vertrauen zu und in Gott ist uns von Nöten! Wenn wir uns aber in seinem Namen versammeln und das Aufrichtige Anliegen haben wieder zu uns zu finden, wird der Segen Gottes mit uns sein, davon bin ich felsenfest überzeugt.

Gottvertrauen wird wichtig, denn die Themen, die theologischen Unterschiede sind teilweise (auch im Hinblick zu protestantischen Gemeinden) gravierend. Dennoch vermögen wir alles, durch den der uns mächtig macht. Kommen wir zusammen und finden wir Kraft im Gebet. Damit es nicht zu trocken wird, spreche ich hier bewusst ein Thema an, von dem viele meinen es sei unüberwindbar:

Die Myronsalbung

mit der Myronsalbung verbunden ist die Versiegelung mit dem Heiligen Geist. Dies gibt es als Sakrament in meiner Kirche auch. Bei uns heisst es die Heilige Versiegelung. Allerdings werden die Versiegelungen der anderen Kirchen (im Gegensatz zur Taufe) nicht anerkannt, da sie nicht von lebenden Aposteln vollzogen wird. Hier verstehe ich meine Kirche nicht ganz, da es doch Gott ist, der versiegelt und nicht der Mensch. In der Katholischen Kirche haben wir die Hl. Firmung. Dort verstehe ich nicht, warum erst 15 - 16 Jährige mit dem Hl. Geist besiegelt werden? Bei den Protestanten kenne ich keine Form der Versiegelung. Ist dies ein unüberwindbarer Punkt? Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. Mir gibt dieses Wort Mut, ich weiss ja nicht, wie es bei euch ist.

Am Dienstag fliege ich nach Konstanza (Rumänien) mit meiner gesamten Großfamilie. Meine Kousins und Kousine kommen auch mit. Als ich gestern mit meiner Tante sprach habe ich gesagt, dass ich wieder einen orthodoxen Gottesdienst aufsuchen möchte. Die Reaktion: Da komme ich mit, ich möchte mir dies auch anschauen. Eine Form des Dialoges ist auch, Zeit zu finden den anderen zuzuhören, ihn zu verstehen und so in den Dialog zu treten.

Ich freue mich auf Rückmeldung

euch grüssend

zum Dialog, zur Buße und Rückbesinnung bereiter

Sebastian
Walter
Beiträge: 443
Registriert: 01.06.2006, 18:53

Beitrag von Walter »

Lieber Sebastian,

leider kann ich Dir nicht immer ganz folgen. Das mag damit zusammenhängen, das wir unter dem Begriff Ökumene etwas verschiedenes verstehen.

Auch dieser Georg (siehe hier) schreibt eigentlich nicht, was Ökumene bedeutet, sondern eher, wie man sie nicht erreichen kann. Das drückt er zudem so missverständlich aus, dass man meinen könnte, seine Kernaussage sei:

»[Ökumene] ist vielmehr Verrat der Wahrheit, [weil] nicht eine Vereinigung aufgrund des (gemeinsamen) Glaubens.«

Er versteht also m.E. unter Ökumene die momentane Entwicklung sog. »interkonfessioneller«* Gespräche (die Hotelkonferenzsäle sollten wir da mal beiseite lassen).

Was bedeutet Ökumene dann?

»Ökumene, d.h. Einheit, ist ein Wesensmerkmal der Kirche, d.h. die Kirche ist seinsmäßig die Eine Kirche, oder sie ist überhaupt nicht Kirche. Man kann deshalb nach orthodoxem Verständnis nicht so von der Kirche auf dem Weg zur Einheit reden, dass man meint, es könne und müsse die Einheit der Kirche durch menschliches Bemühen hergestellt werden, sei es durch Übereinstimmung in der Lehre, sei es durch gemeinsames Handeln in der Welt, sei es gar durch Vereinheitlichung der kirchlichen Bräuche und Ordnungen. Das wäre eine Verleugnung des Wesens der Einheit der Kirche, die eine gott-menschliche Einheit aus dem Heiligen Geist ist, und, wo überhaupt Kirche in Erscheinung tritt, allen kirchlichen Äußerungen vorangeht. Auf der anderen Seite kann man nun aber nicht übersehen, dass die Kirche heute als eine vielfachgespaltene erscheint. Diese Gespaltenheit ist gewiss eine Folge unserer Sünde. Wir müssen dafür Buße tun.«
Joh 17 hat geschrieben:20 Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben; 21 auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir, auf daß auch sie in uns eins seien, auf daß die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. 22 Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind; 23 ich in ihnen und du in mir, auf daß sie in eins vollendet seien, und auf daß die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast. 24 Vater, ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, auf daß sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
Immerhin in so weit stimmen wir überein, dass wir die Ökumene nicht ohne Gott erreichen können. Nun meine Fragen:
Sebastian hat geschrieben:Wir haben uns alle so lieb, aber bleiben unterschiedlicher Auffassungen. Macht sowas das Herz froh? Meins nicht.
Was würde Dein Herz denn froh machen. Sicher nicht dass wir uns hassen. Also dass wir alle neuapostolisch werden? (Die Frage ist erst gemeint.)
Sebastian hat geschrieben:Er hat recht!. Er sagt uns: Wir haben einen gemeinsamen Glauben, wir sind Christen, aber wir sind unehrlich mit uns selbst und wir versuchen nicht den Weg zu gehen, der uns vom Sohne Gottes vorgelebt und aufgezeigt wurde, sondern versuchen uns in unehrlichen Zusammenschlüssen und übergehen uns selbst.
Hier wiederspricht Du m.E. Deinem obigen Statement. Du schließt zudem von individueller Unehrlichkeit auf kollektive Zusammenschlüsse? Was meinst Du nun?
Sebastian hat geschrieben:Georg gebraucht Wörter, die mir wahrlich aus dem Herzen sprechen: Dialog, Wahrheitsfindung. Wir dürfen unsere Unterschiede nicht einfach übergehen, das macht uns unehrlich vor Gott. Der Dialog, muss endlich in Gang kommen, aber was wird getan?
Abgesehen davon, dass ich das Wort Dialog bei Georg nicht lese, lehnt er eine Wahrheitsfindung doch ab. Wie verstehst Du nun Dialog und besonders Wahrheitsfindung?
Sebastian hat geschrieben:Allerdings werden die Versiegelungen der anderen Kirchen (im Gegensatz zur Taufe) nicht anerkannt, da sie nicht von lebenden Aposteln vollzogen wird. Hier verstehe ich meine Kirche nicht ganz, da es doch Gott ist, der versiegelt und nicht der Mensch.
Hier verstehe ich Deine Kirche ehrlich gesagt überhaupt nicht, und zwar was eure neuen Apostel angeht: Wo kamen die denn auf einmal her, wenn nicht aus der Tradition der heiligen, katholischen und apostolischen Kirche? Wer oder was machte sie (ursprünglich) zu neuen Aposteln?

LG
Walter


* Eine Anmerkung, besonders auch an den Administrator (weil er das Unterforum so genannt hat):

Ich versuche die Worte »Konfession«, »interkonfessionell« etc. immer als so genannte oder in Anführungszeichen zu kennzeichnen, weil es so etwas mit dem Verständnis der einen Kirche und des einen, wahren Glaubens widerspricht. Auch darf man von unterschiedlichen Kirchen nur als Orts- oder Teilkirchen sprechen, nicht als Kirchen alternativen Glaubens, zu denen man sich als Christ nach persönlichem Vorlieben bekennen (daher Konfession = Bekenntnis) darf, wie man sich zu einer bestimmten Fußballmannschaft bekennt, die zwar unter einander streiten, wer der beste ist, aber alle in einer Liga spielen.
γενηθήτω το θέλημά σου·
Milo
Beiträge: 966
Registriert: 19.06.2009, 23:00
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Milo »

Grüß Gott lieber Sebastian.

Es freut mich das du unseren Dialog ernst nimmst, das du auch Mut hast auch einen Schritt zurück zu tun um Missverständnisse auszuräumen.

DU hast Recht wenn du sagst wir müssen die richtige Form eines ökumenischen Dialogs finden, eine Form die uns der HErr selbst vorgibt.
Ohne Ihn können wir nichts tun, das sagte Er selbst. Daher müssen wir genau analysieren was er wohl seinen Jüngern vorgelebt hat, ihnen befohlen hat...was diese ersten Jünger und unmitelbar ihre Schüler auch gelebt haben, das müssen wir genau anschauen!
Wie sind Missverständnisse ausgeräumt worden? Wie hat man sich zu Häretikern und Shismatikern verhalten? Was war der Ausdruck des gemeinsamen Glaubens der versträuten Gemeinden? Sicher nicht ein "Oberbischof". Kann es zu diesen Urformen und Urhandlungen (also apostolischen) , kann es dazu ALternativen geben? Ist unser HErr der gleiche gestern, heute und morgen? Ist seine Kirche, vom Wesen her, die gleiche gestern, heute und morgen?

Wenn wir diese substanzielle Fragen klären, dann wird es kein Problem sein untereinander fruchtbaren DIalog auszutragen auf gleicher Augenhöhe. Einen in Gott lebendig gehaltenen Dialog.

Ich bin mir aber sicher das die heutige ökumenische Bewegung nicht solche Methode verfolgt, sondern eben diese "Einheitsbrei-Methode". Leider.


Zum Georg: Walter hat mal den link
http://www.geocities.com/george_vienna/
im Bereich "Kovertieren" gepostet.

Ich wünsch dir nochmal gute Reise,

wenn du heil wieder da bist, schreib einfach was...

Einen Engel vom HErrn dir wünschend,

Milo
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Walter hat geschrieben:Lieber Sebastian,

leider kann ich Dir nicht immer ganz folgen. Das mag damit zusammenhängen, das wir unter dem Begriff Ökumene etwas verschiedenes verstehen.
Hallo lieber Walter, :wink:

leider kann ich dich auch nicht immer verstehen. Macht nix, dafür schreiben wir ja hier (tolle Logik, gell? :wink: )
Auch dieser Georg (siehe hier) schreibt eigentlich nicht, was Ökumene bedeutet, sondern eher, wie man sie nicht erreichen kann. Das drückt er zudem so missverständlich aus, dass man meinen könnte, seine Kernaussage sei:

»[Ökumene] ist vielmehr Verrat der Wahrheit, [weil] nicht eine Vereinigung aufgrund des (gemeinsamen) Glaubens.«


Er versteht also m.E. unter Ökumene die momentane Entwicklung sog. »interkonfessioneller«* Gespräche (die Hotelkonferenzsäle sollten wir da mal beiseite lassen).
:?: Konnte ich so nicht herrauslesen.
Walter hat geschrieben: Was bedeutet Ökumene dann?

»Ökumene, d.h. Einheit, ist ein Wesensmerkmal der Kirche, d.h. die Kirche ist seinsmäßig die Eine Kirche, oder sie ist überhaupt nicht Kirche. Man kann deshalb nach orthodoxem Verständnis nicht so von der Kirche auf dem Weg zur Einheit reden, dass man meint, es könne und müsse die Einheit der Kirche durch menschliches Bemühen hergestellt werden, sei es durch Übereinstimmung in der Lehre, sei es durch gemeinsames Handeln in der Welt, sei es gar durch Vereinheitlichung der kirchlichen Bräuche und Ordnungen. Das wäre eine Verleugnung des Wesens der Einheit der Kirche, die eine gott-menschliche Einheit aus dem Heiligen Geist ist, und, wo überhaupt Kirche in Erscheinung tritt, allen kirchlichen Äußerungen vorangeht. Auf der anderen Seite kann man nun aber nicht übersehen, dass die Kirche heute als eine vielfachgespaltene erscheint. Diese Gespaltenheit ist gewiss eine Folge unserer Sünde. Wir müssen dafür Buße tun.«
Joh 17 hat geschrieben:20 Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben; 21 auf daß sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir, auf daß auch sie in uns eins seien, auf daß die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. 22 Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind; 23 ich in ihnen und du in mir, auf daß sie in eins vollendet seien, und auf daß die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast. 24 Vater, ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, auf daß sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
Immerhin in so weit stimmen wir überein, dass wir die Ökumene nicht ohne Gott erreichen können. Nun meine Fragen:
Walter hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Wir haben uns alle so lieb, aber bleiben unterschiedlicher Auffassungen. Macht sowas das Herz froh? Meins nicht.
Was würde Dein Herz denn froh machen. Sicher nicht dass wir uns hassen. Also dass wir alle neuapostolisch werden? (Die Frage ist erst gemeint.)
Nein, dass wir alle einer gesamtökumenischen heiligen apostolischen Kirche angehören. Das wäre mein Wunsch.
Walter hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Er hat recht!. Er sagt uns: Wir haben einen gemeinsamen Glauben, wir sind Christen, aber wir sind unehrlich mit uns selbst und wir versuchen nicht den Weg zu gehen, der uns vom Sohne Gottes vorgelebt und aufgezeigt wurde, sondern versuchen uns in unehrlichen Zusammenschlüssen und übergehen uns selbst.
Hier wiederspricht Du m.E. Deinem obigen Statement. Du schließt zudem von individueller Unehrlichkeit auf kollektive Zusammenschlüsse? Was meinst Du nun?
Entschuldige, aber das verstehe ich nicht.
Walter hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Georg gebraucht Wörter, die mir wahrlich aus dem Herzen sprechen: Dialog, Wahrheitsfindung. Wir dürfen unsere Unterschiede nicht einfach übergehen, das macht uns unehrlich vor Gott. Der Dialog, muss endlich in Gang kommen, aber was wird getan?
Abgesehen davon, dass ich das Wort Dialog bei Georg nicht lese, lehnt er eine Wahrheitsfindung doch ab.
Bitte?
Ich hatte erkannt, was Oekumene bedeutet. Nicht eine Versammlung von Christen unterschiedlicher Konfessionen, um theologische Themen zu diskutieren und die Wahrheit zu finden, wie ich einmal gemeint hatte.

Wo lehnt er ab?
Walter hat geschrieben: Wie verstehst Du nun Dialog und besonders Wahrheitsfindung?
Wahrheitsfindung ist ein Prozess der Selbsterkenntnis. Die Wahrheit liegt uns durch unseren Herrn Jesus Christus vor, wir müssen sie nur annehmen. Darunter, und das erstaunt dich vielleicht, fällt die Wahrheit, die die OK über Jahrhunderte bewahrt hat, bei den "Anderen" aber verloren gegangen ist.
Walter hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Allerdings werden die Versiegelungen der anderen Kirchen (im Gegensatz zur Taufe) nicht anerkannt, da sie nicht von lebenden Aposteln vollzogen wird. Hier verstehe ich meine Kirche nicht ganz, da es doch Gott ist, der versiegelt und nicht der Mensch.
Hier verstehe ich Deine Kirche ehrlich gesagt überhaupt nicht, und zwar was eure neuen Apostel angeht: Wo kamen die denn auf einmal her, wenn nicht aus der Tradition der heiligen, katholischen und apostolischen Kirche? Wer oder was machte sie (ursprünglich) zu neuen Aposteln?
Lieber Walter,

ich hoffe der Link hilft dir

http://de.wikipedia.org/wiki/Katholisch ... _Gemeinden

Es ist ein schwieriges Thema. Mal abgesehen, dass nicht alle Meldungen bei Wikipedia der Richtigkeit entsprechen, habe ich mit den Katechismus (der übrigens gerade überarbeitet wird) meiner Kirche so meine Probleme.

Ich habe leider kaum Zeit, muss Koffer packen. Entschuldigt meine knappe und ungenügende Antwort. Ich hasse Koffer packen, ständig denke ich, ich habe etwas vergessen. :roll:
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