Assisi

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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Thuja
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Registriert: 05.01.2012, 01:13
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Re: Assisi

Beitrag von Thuja »

Hmmm - ein Vorschlag zur Güte, aus einem ganz anderen Blickwinkel:

Es gibt doch dieses Sprichwort: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt... beim Lesen der vorangegangenen Postings sah ich eine Menge "Nachbarn" vor meinem geistigen Auge...

Und bevor man jemandem, den man aus welchem Grunde auch immer nicht mag, anfängt, den Kopf einzuschlagen, denn "nur ich" habe Recht, ist es ja immer sinnvoller, mit dem anderen erst mal zu reden, worum's eigentlich geht - vielleicht entpuppt sich manches als Sachverhalt anders als von mir vorher gedacht und die bisherigen Re- und Aktionen unangemessen...
Will sagen, im "Alltag" in vielen Ländern der Welt stehen sich viele religlöse FanatikerInnen gegenüber, die alle jeweils selbst "das Heil gepachtet" haben und dem/der Nächsten/Andersdenkenden am liebsten Garaus machen würden - und das möglichst auch tun... wir haben aber schon genug Kriege auf dieser Erde gehabt, für gewöhnlich geführt um eigentlich Nichtigkeiten wie "ordinäres" Machtstreben, Besitz... Die Liebe kam nie vor dabei.
Um aber auf dieser Erde weiterleben zu können, haben wir auch eine Verantwortung dafür übertragen bekommen - nicht nur wir persönlich, die hier lesen, sondern alle Menschen... Wir Christen haben auch die Nächstenliebe aufgetragen bekommen. Um jemanden zu lieben, muss ich ihn zuerst aber einmal achten!!
Wer, wenn nicht die "oberen", die "Führenden" soll sich zusammenfinden und zeigen, dass ein friedliches Miteinander möglich ist, einander achtend, selbst wenn wir inhaltlich nicht unbedingt mit dem anderen konform gehen? Denn nur, wenn's die "unteren" sehen, dass das sogar "oben" möglich ist, sich zu treffen ohne Gewaltanwendung, können sie aufhören, zuerst Gewalt anzuwenden, weil sie meinen, es gehe nicht anders. Wenn ich meinen Nächsten wirklich achten kann, kann ich auch im weiteren Verlauf mit ihm ins Gespräch kommen und die inhaltlichen Differenzen vielleicht nach und nach bereinigen... Dafür braucht man natürlich einen langen Atem!

Insofern war dieses Treffen, ausgerichtet als Gebet für den Frieden, vielleicht durchaus sinnvoll und auf einer anderen Ebene, als der hier von den meisten gesehenen, nützlich...

Nachdenkliche Grüße
Thuja
Господи помилуй мя!
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Mirjanin
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Re: Assisi

Beitrag von Mirjanin »

Mir kommen jene Zeilen des Paulus in den Sinn:

Laßt euch nicht zusammen mit Ungläubigen in ein ungleiches Joch spannen! Denn welche Kameradschaft haben Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit? Und welche Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis? Und welche Eintracht hat Christus mit Belial? Und welches Teil hat ein Gläubiger mit dem Ungläubigen? Darum kommt aus deren Mitte heraus und sondert euch ab, spricht der Herr.
2 Kor 6,14 - 17
Was sie nicht verstehen können, ist das wir keine politische Partei bekämpfen, sondern die Mörder der spirituellen Kultur.
Nassos
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Registriert: 18.12.2008, 21:43

Re: Assisi

Beitrag von Nassos »

Thuja hat geschrieben:Hmmm - ein Vorschlag zur Güte, aus einem ganz anderen Blickwinkel:

Es gibt doch dieses Sprichwort: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt... beim Lesen der vorangegangenen Postings sah ich eine Menge "Nachbarn" vor meinem geistigen Auge...

Und bevor man jemandem, den man aus welchem Grunde auch immer nicht mag, anfängt, den Kopf einzuschlagen, denn "nur ich" habe Recht, ist es ja immer sinnvoller, mit dem anderen erst mal zu reden, worum's eigentlich geht - vielleicht entpuppt sich manches als Sachverhalt anders als von mir vorher gedacht und die bisherigen Re- und Aktionen unangemessen...
Will sagen, im "Alltag" in vielen Ländern der Welt stehen sich viele religlöse FanatikerInnen gegenüber, die alle jeweils selbst "das Heil gepachtet" haben und dem/der Nächsten/Andersdenkenden am liebsten Garaus machen würden - und das möglichst auch tun... wir haben aber schon genug Kriege auf dieser Erde gehabt, für gewöhnlich geführt um eigentlich Nichtigkeiten wie "ordinäres" Machtstreben, Besitz... Die Liebe kam nie vor dabei.
Um aber auf dieser Erde weiterleben zu können, haben wir auch eine Verantwortung dafür übertragen bekommen - nicht nur wir persönlich, die hier lesen, sondern alle Menschen... Wir Christen haben auch die Nächstenliebe aufgetragen bekommen. Um jemanden zu lieben, muss ich ihn zuerst aber einmal achten!!
Wer, wenn nicht die "oberen", die "Führenden" soll sich zusammenfinden und zeigen, dass ein friedliches Miteinander möglich ist, einander achtend, selbst wenn wir inhaltlich nicht unbedingt mit dem anderen konform gehen? Denn nur, wenn's die "unteren" sehen, dass das sogar "oben" möglich ist, sich zu treffen ohne Gewaltanwendung, können sie aufhören, zuerst Gewalt anzuwenden, weil sie meinen, es gehe nicht anders. Wenn ich meinen Nächsten wirklich achten kann, kann ich auch im weiteren Verlauf mit ihm ins Gespräch kommen und die inhaltlichen Differenzen vielleicht nach und nach bereinigen... Dafür braucht man natürlich einen langen Atem!

Insofern war dieses Treffen, ausgerichtet als Gebet für den Frieden, vielleicht durchaus sinnvoll und auf einer anderen Ebene, als der hier von den meisten gesehenen, nützlich...

Nachdenkliche Grüße
Thuja
Liebe Thuja,

zu diesem Gedankengang, so verlockend er auch sein mag, folgendes:

In der gesamten Kirchengeschichte lässt sich kein Treffen dieser Art finden. Seit zweitausend Jahren treffen sich Christen und beginnen ihre Doxologie mit der Nennung der Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Mit der Fleischwerdung des Logos kam das Licht der Wahrheit in die Welt und lehrt und verkündet von nun an die Menschen das Evangelium - immerhin ein direkter und eniziger Auftrag des Herrn an die Apostel: die Wahrheit zu verkünden und zu bekennen und die Seelen zur Errettung zu führen.

Als die Apostel Petrus und Johannes vor die Juden gebracht wurden, sehnten sie kein gemeinsames Beisammensein herbei, sondern kritisierten diese wegen der Ablehnung und der Hinrichtung Christi.
Um den Frieden der Welt wurde und wird stets in den Gebeten gedacht - nach meinem christlichen Verständnis DER richtige Ort der Fürbitte. In der Kirche, in der Gemeinde.
"Wir sahen das wahre Licht, empfingen den himmlischen Geist, fanden wahren Glauben, wir preisen die Unteilbare Dreiheit..." kann im Gottesdienst gesungen werden, aber sicher nicht in Assisi. Dort gab es viele Völker, an andere Götter glaubend, die eben nicht den wahren Glauben fanden.

Die Liebe zum Mitmenschen muss da sein, sie darf aber nie die Wahrheit verdecken oder annulieren, sie muss stets mit ihr verbunden sein. Wir müssen unseren Mitmenschen nicht nur körperlich umarmen, sondern auch geistig.

Ich kann die Bedenken absolut nachvollziehen, ich finde Assissi ist ein Unglück, aber es darf nicht zu solch eigenmächtigen Reaktionen führen, die die Hl. Kommunion bei den "Verdächtigen" verteufelt. Protest kann sich nicht gegen die Hl. Kommunion wenden.

Nicht mehr und nicht weniger.

Lieben Gruß,
Nassos
Volker
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Re: Assisi

Beitrag von Volker »

Nassos hat geschrieben:Oh, ich war noch nicht informiert, dass die Kommunionsgemeinschaft aufgehoben wurde...
Diese Formulierung ist rätselhaft.
Die Kommuniongemeinschaft mit den Gastgebern in Assissi wurde bereits im 11. Jahrhundert aufgehoben. Mit den meisten, die dort anwesend waren, hat es nie eine gegeben.
Und bei den Orthodoxen, die dort waren, bin ich mir nicht sicher, ob sie noch so etwas wie eine Kommunion spenden können.
Volker
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Re: Assisi

Beitrag von Volker »

Ilija hat geschrieben:Ich möchte mich ja nicht einmischen lieber Volker aber dein Satz ist Hochmut hoch drei...Meine persönliche Meinung ist das Gläubige sich über solche Sachen nicht zuviel Gedanken machen sollten, sondern eher um ihr eigenes Seelenheil! Warum? Weil sich viele darauf so versteifen und solche Sätze wie du sagen und das eigentlich Vergessen. Was haben irgendwelche Treffen mit der Wahren Präsenz Christi in der Kirche zu tun? Mein Freund, komme bitte wieder etwas runter...

LG

Ilias
Eben um mein Seelenheil nicht zu gefährden, möchte ich gern bei einem Priester kommunizieren, der weder selbst noch über seinen Bischof oder seine Synode etwas mit diesem heidnischen Schwachsinn zu tun hat.

οὐ δύνασθε ποτήριον Κυρίου πίνειν καὶ ποτήριον δαιμονίων· οὐ δύνασθε τραπέζης Κυρίου μετέχειν καὶ τραπέζης δαιμονίων. 1. Korinther 10,21
Volker
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Re: Assisi

Beitrag von Volker »

Ilija hat geschrieben:Ich möchte mich ja nicht einmischen lieber Volker aber dein Satz ist Hochmut hoch drei...Meine persönliche Meinung ist das Gläubige sich über solche Sachen nicht zuviel Gedanken machen sollten, sondern eher um ihr eigenes Seelenheil! Warum? Weil sich viele darauf so versteifen und solche Sätze wie du sagen und das eigentlich Vergessen. Was haben irgendwelche Treffen mit der Wahren Präsenz Christi in der Kirche zu tun? Mein Freund, komme bitte wieder etwas runter...

LG

Ilias
Im übrigen hoffe ich immer noch, dass mir jemand meine Frage beantworten kann. Zwei Jahre hintereinander an Ostern nicht zu kommunizieren, hält auch die stärkste Seele nicht aus.
Nassos
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Re: Assisi

Beitrag von Nassos »

Volker hat geschrieben:Und bei den Orthodoxen, die dort waren, bin ich mir nicht sicher, ob sie noch so etwas wie eine Kommunion spenden können.
Ich habe immer noch keine Info finden können, aus der hervorgeht, dass die Kommunionsgemeinschaft aufgehoben ist.
Deine Privatmeinung ist hierbei natürlich ohne jeden Belang. Deine Frage scheint auch niemanden interessiert zu haben.

Des Seelenheils wegen ist der Strang gesperrt.
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