Die wahre Kirche Christi

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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Andromachi
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Andromachi »

Ich muss mir den Text der Professors genauer ansehen. Der Hl. Ignatius Brjantschaninow ist für mich ein Vorbild und seine Lehren standen nie im Gegensatz zu all dem, was ich bis jetzt gelesen habe. Ich hatte sogar in seinem Buch "Sohn, gib mir dein Herz", S. 22 (ich habe es auf Griechisch)folgende Aussage notiert: "Was am meisten beeindruckt, ist die Harmonie, die in den verschiedenen Texten herrscht. Die herrliche und großartige Symphonie in den 18 Jahrhunderten aus ihrem Munde zeugt von einer Lehre der vollkommenen Einheit" (Wie lautet der Text auf Deutsch?). Er sagt also, dass alles was der Heilige Geist diktiert, eine wunderbare Einheit aufweist, auch wenn große Unterschiede dabei zu sehen sind. Vielleicht hat aber der Professor (der großen Wert auf Kenntnisse legt - Vorsicht! "die Erkenntnis macht aufgeblasen" 1 Kor 8,1) nicht den ganzen Text von V. Porhyrios gelesen. Vielleicht kann er kein Griechisch und stützt sich auf Ausschnitte. Wer sagt, dass V. Porpyrios der antihesyhastischen Tradition folgt? Im erwähnten Buch (Βίος και Λόγοι, übrigens, gibt es das Buch in deutscher Übersetzung?) sagt er selber, dass er den Athos verlassen musste, weil er durch die übermenschlichen Kämpfe schwer krank wurde und das Klima wechseln musste. Die heiligen Menschen halten ihre Kämpfe geheim. Was er aber betont, ist, dass wir uns gar nicht dem Schatten zuwenden sollten. Wir sollten zum Licht, unseren Retter, schauen. Ich meine, diese Liebe zum Herrn Jesus Christus, ist das Charakteristikum aller Heiligen, und daran können wir auch unseren Glauben messen.
Michael
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Michael »

Das Buch " Sein Leben und seine Lehre" gibt es auch auf Deutsch. Ich finde es sehr gut.
Zuletzt geändert von Michael am 12.05.2010, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Abraham
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Abraham »

Was Professor Osipov schreibt, ist sicherlich ernst zu nehmen, und er führt für seine Position starke Zeugen an.
Würden seine strengen Richtlinien befolgt, könnte es nicht zu Schandtaten kommen, wie sie in letzter Zeit in Amerika, Australien, Irland und jetzt auch in Deutschland und Österreich ans Tageslicht gekommen sind, begangen von Priestern und Mönchen, Ihr wisst schon. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich in der katholischen Kirche moralische Laxheit und ein askesefeindlicher Geist verbreitet.
Andererseits erscheint mir seine Position auch schematisch, so als würde er zu wenig der Vielfalt Rechnung tragen, die es auch im geistlichen Leben gibt, bedingt durch Verschiedenheit der menschlichen Anlagen, Temperamente, Typen, Charaktere.
Gerade die orthodoxe Theologie ist doch auch Erfahrungstheologie, nicht wahr? Wenn es nun Mönche oder überhaupt Christen gibt, die nicht mühsam die Stufen des Reinigungsprozesses hinaufklettern,sondern sozusagen von der Liebe hinaufgetragen werden - dann muss das zwar nicht ein Weg sein, der für alle geeignet ist, aber es erweist sich als ein möglicher Weg dadurch, dass es ihn wirklich gibt, wenn er von solchen Personen verwirklicht wird, für die die Christusliebe kein Vorwand für Bequemlichkeit, Laxheit oder freventliche Vermessenheit ist.
Aus dem Evangelium kennen wir diese Begebenheit: Darauf brachte man Kinder zu ihm, dass er ihnen die Hände auflege und bete. Als die Jünger das sahen, drohten sie denen, die sie brachten, und fuhren sie hart an. Jesus aber ward unwillig, als er es sah, rief die Kinder zu sich und sprach zu den Jüngern: “Lasst die Kindlein zu mir kommen, und wehrt es ihnen nicht; denn solcher ist das Himmelreich. Wahrlich, ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht annimmt, wie ein Kind, wird in dasselbe nicht hineinkommen.” Dann schloss er sie in seine Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Nachdem er ihnen die Hände aufgelegt hatte, ging er von da weg.
Eine Geschichte von Altvater Porphyrios:
"Ich will euch eine besondere Geschichte erzählen, die die Größe von Altvaters Porphyrios Seele zeigt. Vor vielen vielen Jahren, am Vorabend von Theophanie ging er nach seiner Gewohnheit hin, um Häuser mit heiligem Wasser zu segnen. Als er die Häuser betrat, eins nach dem andern, da trat er, ohne es zu bemerken, in ein Haus von üblem Ruf ein. Im Moment, als er anfing zu singen : "Rette, Herr, dein Volk..." und zu segnen, sagte die Direktorin zu ihm:
"Tu das nicht, tu das nicht, es ist nicht richtig für sie, das Kreuz zu küssen."
Da antwortete Altvater Porphyrios: "Ich weißt nicht, ob es nicht richtig für sie oder für dich ist, das Kreuz zu küssen."
Diese Frauen küssten das Kreuz und Altvater Porphyrios redete ein wenig mit ihnen. Er sprach zu ihnen über die Liebe zu Gott, was sein Lieblingsthema war.
Als sie die heiligmäßige Gestalt von Altvater Porphyrios sahen, veränderten sich diese Frauen in ihrem Innern. Besonders als er ihnen sagte: "Liebt Christus, der euch liebt, und ihr werdet sehen, wie glücklich ihr sein werdet. Wenn ihr nur wüsstet, wie sehr Christus euch liebt! Gebt euch Mühe, dass auch ihr ihn liebt."
Altvater Porphyrios wusste: wenn diese Frauen Christus kennenlernen und zu lieben beginnen würden - denn das Erkennen führt zum Lieben -, dann würden sie ihren elenden Beruf aufgeben, den sie ausübten."
Quelle: http://full-of-grace-and-truth.blogspot ... yrios.html
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Michael
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Michael »

Abraham hat geschrieben:Was Professor Osipov schreibt, ist sicherlich ernst zu nehmen, und er führt für seine Position starke Zeugen an.
Würden seine strengen Richtlinien befolgt, könnte es nicht zu Schandtaten kommen, wie sie in letzter Zeit in Amerika, Australien, Irland und jetzt auch in Deutschland und Österreich ans Tageslicht gekommen sind, begangen von Priestern und Mönchen, Ihr wisst schon. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich in der katholischen Kirche moralische Laxheit und ein askesefeindlicher Geist verbreitet.
Andererseits erscheint mir seine Position auch schematisch, so als würde er zu wenig der Vielfalt Rechnung tragen, die es auch im geistlichen Leben gibt, bedingt durch Verschiedenheit der menschlichen Anlagen, Temperamente, Typen, Charaktere.
Gerade die orthodoxe Theologie ist doch auch Erfahrungstheologie, nicht wahr? Wenn es nun Mönche oder überhaupt Christen gibt, die nicht mühsam die Stufen des Reinigungsprozesses hinaufklettern,sondern sozusagen von der Liebe hinaufgetragen werden - dann muss das zwar nicht ein Weg sein, der für alle geeignet ist, aber es erweist sich als ein möglicher Weg dadurch, dass es ihn wirklich gibt, wenn er von solchen Personen verwirklicht wird, für die die Christusliebe kein Vorwand für Bequemlichkeit, Laxheit oder freventliche Vermessenheit ist.
Aus dem Evangelium kennen wir diese Begebenheit: Darauf brachte man Kinder zu ihm, dass er ihnen die Hände auflege und bete. Als die Jünger das sahen, drohten sie denen, die sie brachten, und fuhren sie hart an. Jesus aber ward unwillig, als er es sah, rief die Kinder zu sich und sprach zu den Jüngern: “Lasst die Kindlein zu mir kommen, und wehrt es ihnen nicht; denn solcher ist das Himmelreich. Wahrlich, ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht annimmt, wie ein Kind, wird in dasselbe nicht hineinkommen.” Dann schloss er sie in seine Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Nachdem er ihnen die Hände aufgelegt hatte, ging er von da weg.
Eine Geschichte von Altvater Porphyrios:
"Ich will euch eine besondere Geschichte erzählen, die die Größe von Altvaters Porphyrios Seele zeigt. Vor vielen vielen Jahren, am Vorabend von Theophanie ging er nach seiner Gewohnheit hin, um Häuser mit heiligem Wasser zu segnen. Als er die Häuser betrat, eins nach dem andern, da trat er, ohne es zu bemerken, in ein Haus von üblem Ruf ein. Im Moment, als er anfing zu singen : "Rette, Herr, dein Volk..." und zu segnen, sagte die Direktorin zu ihm:
"Tu das nicht, tu das nicht, es ist nicht richtig für sie, das Kreuz zu küssen."
Da antwortete Altvater Porphyrios: "Ich weißt nicht, ob es nicht richtig für sie oder für dich ist, das Kreuz zu küssen."
Diese Frauen küssten das Kreuz und Altvater Porphyrios redete ein wenig mit ihnen. Er sprach zu ihnen über die Liebe zu Gott, was sein Lieblingsthema war.
Als sie die heiligmäßige Gestalt von Altvater Porphyrios sahen, veränderten sich diese Frauen in ihrem Innern. Besonders als er ihnen sagte: "Liebt Christus, der euch liebt, und ihr werdet sehen, wie glücklich ihr sein werdet. Wenn ihr nur wüsstet, wie sehr Christus euch liebt! Gebt euch Mühe, dass auch ihr ihn liebt."
Altvater Porphyrios wusste: wenn diese Frauen Christus kennenlernen und zu lieben beginnen würden - denn das Erkennen führt zum Lieben -, dann würden sie ihren elenden Beruf aufgeben, den sie ausübten."
Quelle: http://full-of-grace-and-truth.blogspot ... yrios.html
Die Geschichte kenne ich auch von Porphyrius, die ist gut ne? :)
Allerdings sehe ich es nicht ein, den Text von dem Osipov ernst zu nehmen.
Er attackiert einen orthodoxen Heiligen! Da stellt sich mir die Frage, wer hier im Irrtum liegt.
Sowas geht garnicht.
Als sich beide zusammen hingenkniet hatten und beteten, hörte der Zeuge nach etwa einer halben Stunde Pater Nikolaus tief aufseufzen, und als er die Augen erhob, um zu sehen, was ihm zugestoßen sei, sah er sein ganzes Gesicht derart leuchten, dass er durchaus nicht sein Angesicht anschauen konnte. Viermal machte er den Versuch, ob er ihn betrachten könnte, und keinmal brachte er es fertig, sondern musste die Augen abwenden. Es scheint ihm, dass wohl die Sonne, nicht aber noch so viele Kerzen ihn hätten zwingen können, den Blick abzuwenden. Dieser Glanz hielt bei dem Vater vier Stunden und länger an. (Wilhelm Schamoni, Wunder sind Tatsachen. Eine Dokumentation aus Heiligsprechungsakten, Würzburg-Linz o.J. [1976], S. 237)

Das ist jetzt verwunderlich, wie kann es denn katholische Heilige geben?

Liebe Grüße
Michael
Zuletzt geändert von Michael am 12.05.2010, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Michael »

Anastasis+ hat geschrieben:
Michael hat geschrieben:"Alexei Osipov (russ.: Алексей Ильич Осипов), Professor der Moskauer Geistlichen Akademie, ist einer der leuchtendsten orthodoxen Theologen unserer Zeit. "
Quelle: Orthpedia.

....
Theologe wird man nicht, weil man Theologie studiert hat oder eine Professur inne hat, sondern aus dem christlichen Glauben aus dem Herzen und dem Leben in Gott.

Vergessen wir nicht, was viele der Apostel von Beruf waren - keine Schriftgelehrten - nein, einfache Fischer...

Der Heilige Geist weht, wo Er will.
Eben und deswegen kann der Osipov kein wahrer Theologe sein :wink:
Nämlich Altvater Joseph der Hesychast schreibt:
Der selige Altvater schrieb diesbezüglich: „Wenn
jemand in Gehorsam und Stille die Sinne reinigt und den Geist beruhigt und das
Herz reinigt, dann empfängt er Gnade und die Erleuchtung des Wissens. Er wird
ganz nous, ganz Klarheit und so sehr von Theologie erfüllt, daß, wenn drei
mitschrieben, sie nicht mit diesem Fluß mithalten könnten. Er verbreitet Frieden
und völlige Untätigkeit der Leidenschaften im ganzen Leib.“
Zuletzt geändert von Michael am 12.05.2010, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Andromachi
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Andromachi »

Bravo, Jungs, ihr habt all das geschrieben was ich schreiben wollte. Jetzt kann ich beruhigt schlafen gehen.
Gute Nacht!
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Abraham
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Abraham »

Lieber Michael,
wie es katholische Heilige geben kann, fragst Du?
Würde Protopresbyter Alexander Schmemann noch leben, könntest Du ihn fragen, wie das möglich ist (er starb 1983). Er hatte nämlich keine Schwierigkeit damit, z.B. die schon mehrfach erwähnte Therese von Lisieux, deren Selbstbiographie er kannte, als Heilige zu bezeichnen. Das kannst Du nachlesen in seinen Tagebuchaufzeichnungen, in diesem Fall unter dem 14. November 1975.
Professor Ossipov ist immerhin Theologieprofessor an einer bedeutenden geistlichen Akademie und Priesterseminar. Ich würde es nicht wagen, so wie Du es tust, zu sagen, er wäre kein richtiger Theologe, auch wenn ich nicht alle seine Auffassungen teile und obwohl er antirömisch eingestellt ist.
Im Falle von Altvater Porphyrios würde mich interessieren: hat ihn die orthodoxe Kirche schon offiziell als Heiligen erklärt, ihn schon kanonisiert? Solange sie das nicht getan hat, darf man doch verschiedener Meinung über ihn und seine Heiligkeit sein, ohne sich zu versündigen?
Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.
Michael
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Michael »

Abraham hat geschrieben:Lieber Michael,
wie es katholische Heilige geben kann, fragst Du?
Würde Protopresbyter Alexander Schmemann noch leben, könntest Du ihn fragen, wie das möglich ist (er starb 1983). Er hatte nämlich keine Schwierigkeit damit, z.B. die schon mehrfach erwähnte Therese von Lisieux, deren Selbstbiographie er kannte, als Heilige zu bezeichnen. Das kannst Du nachlesen in seinen Tagebuchaufzeichnungen, in diesem Fall unter dem 14. November 1975.
Professor Ossipov ist immerhin Theologieprofessor an einer bedeutenden geistlichen Akademie und Priesterseminar. Ich würde es nicht wagen, so wie Du es tust, zu sagen, er wäre kein richtiger Theologe, auch wenn ich nicht alle seine Auffassungen teile und obwohl er antirömisch eingestellt ist.


Therese von Lisieux hat denn was zum Beispiel für eine Lehre und welche Werke hat sie getan damit sie als Heilig gesprochen wird?
Ich kenne Sie nicht.
Im Falle von Altvater Porphyrios würde mich interessieren: hat ihn die orthodoxe Kirche schon offiziell als Heiligen erklärt, ihn schon kanonisiert? Solange sie das nicht getan hat, darf man doch verschiedener Meinung über ihn und seine Heiligkeit sein, ohne sich zu versündigen?
JA. Er wurde von der Kirche aus als Heilig erklärt.
Es gibt auch ein Buch: "Die Heiligen Altväter der Gegenwart", da steht auch der Heilige Porphyrius drinne. :)
Zuletzt geändert von Michael am 12.05.2010, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Andromachi
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Andromachi »

Und das Patriarchat von Alexandrien erkennt ihn als heilig an.
http://panagiotisandriopoulos.blogspot. ... _1931.html
Aber im Allgemeinen vermeidet es unsere Kirche, Personen als heilig zu erklären, solange die Generation lebt, die sie lebend erlebt haben.
Michael
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Michael »

Ich verstehe leider die griechische Sprache nicht, liebe Andromarchi.
Zuletzt geändert von Michael am 12.05.2010, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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stefan1800
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von stefan1800 »

Ich kann mich Michael nur anschließen, ich verstehe außer Deutsch nur Englisch.
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Abraham
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Abraham »

Michael hat geschrieben:Therese von Lisieux hat denn was zum Beispiel für eine Lehre und welche Werke hat sie getan damit sie als Heilig gesprochen wird?
Ich kenne Sie nicht.
Sie hat ein ganz kurzes und unauffälliges Leben geführt. Mit 15 Jahren wurde sie Nonne im Karmelorden und starb mit 24 Jahren. Sie hat nichts Besonderes getan, als nur ihre Pflicht, aber alles was sie tat, tat sie mit Liebe und Hingabe an Gott und den Nächsten. Das war ihre Lehre (nach Wikipedia): "einen Weg der Hingabe an Gott und die Mitmenschen, die sich gerade in den kleinen Gesten des Alltags äußere (ihr so genannter „kleiner Weg“ der Liebe). Ihr eigenes Leben war die unauffällige, von der Welt kaum bemerkte Existenz einer in strenger Klausur lebenden Ordensfrau. Nach ihrem Tod verbreitete sich ihr Ruf als einer der größten Heiligen, da unzählige Menschen ihrer Fürbitte besondere Gebetserhörungen zuschrieben. Ihrer Daseinsauffassung, dass sie den Himmel damit verbringen werde, Gutes für die Erde zu tun, fördert eine dynamische und vitale Auffassung von der ewigen Bestimmung des Menschen („Nach meinem Tod werde ich Rosen regnen lassen“)."

Kurze Lebensbeschreibung: http://www.theresevonlisieux.de/index.p ... view&id=14
Kurzes Video: http://www.youtube.com/watch?v=xOk19qcg ... re=related
Zitate aus ihren Aufzeichnungen: http://karmelblume.wordpress.com/2009/0 ... n-lisieux/
Selbstbiographie (englisch): http://www.medjugorje.ws/en/articles/th ... tory-soul/
Selbstbiographie (russisch): http://www.krotov.info/libr_min/m/martin/tere_001.html
Michael hat geschrieben:
Im Falle von Altvater Porphyrios würde mich interessieren: hat ihn die orthodoxe Kirche schon offiziell als Heiligen erklärt, ihn schon kanonisiert?
JA. Er wurde von der Kirche aus als Heilig erklärt.
Es gibt auch ein Buch: "Die Heiligen Altväter der Gegenwart", da steht auch der Heilige Porphyrius drinne. :)
Dann ist es unfreundlich, wenn Professor Ossipov dagegen ankämpft. Vielleicht fürchtet er, dass durch Vorbilder wie Altvater Porphyrios der strenge aszetische Weg aufgeweicht wird.
Andererseits, die Zeiten ändern sich. Wir bewundern die großen Aszeten der früheren Jahrhunderte, wie Zwerge, die Riesen bewundern. Aber wer kann es heute einem Symeon Stylites gleichtun, z.B.? Vielleicht schickt uns Gott deshalb heute Heilige, die von anderer Art sind.

Nachtrag zur hl. Therese: Ihr äußeres Leben war, wie gesagt, ganz unauffällig. Aber aus ihren Aufzeichnungen geht hervor, dass sie schon im Alter von 3 Jahren Nonne werden wollte. Sie ist nie in schwere Sünde gefallen (bei uns sagen wir: hat ihre Taufunschuld bewahrt) und hat niemals freiwillig eine lässliche Sünde begangen. Sie hat, wie sie schreibt, nie gegen die Gnade gehandelt und nie Gott einen Wunsch verweigert.

Nachtrag 2:
Soeben habe ich zu meiner Freude festgestellt, dass das Vorwort zu der oben angeführten russischen Ausgabe der Autobiographie der hl. Therese von einem orthodoxen Priester verfasst ist, von Georgij Petrowitsch Tschistjakow (Священник Георгий Петрович Чистяков). Auch er nennt Therese "heilig". So sind wir auf diesem Nebenweg doch zu einer für unsere Diskussion wichtigen Feststellung gekommen: dass römische Katholiken die orthodoxen Heiligen anerkennen, und dass umgekehrt Orthodoxe katholische Heilige als Heilige erkennen und anerkennen können. Was folgt daraus theologisch?
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Michael
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Michael »

Hallo Abraham.
Danke für die Beschreibung der Therese.
Sie war ein guter Mensch bestimmt. Aber bei uns orthodoxen wird nicht gleich
einer oder eine der oder die gutes tut und Gott wohlgefällig ist, als Heilig gesprochen. :roll:
Zuletzt geändert von Michael am 12.05.2010, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Michael »

Ich will nicht eure Heilige runter machen Abraham, aber ich habe eine andere Auffassung von Heilig.
Ein Heiliger muss sich doch auch auszeichnen können durch Wunder von Gott.
Andromarchi und Du haben ja schon welche geschrieben.
So, jetzt habe ich doch was gefunden, da war ich ja schon nah dran.
Basilios Iviron ist ein ORTHODOXER HEILIGER gewesen, er beschreibt die Merkmale eines Heiligen :wink: :
L
aßt uns nun einige Merkmale des Heiligen betrachten. Zuallererst möchte ich
festhalten, dass es den Heiligen nur in der Orthodoxen Kirche gibt. Außerhalb der
Orthodoxen Kirche mag es zwar sehr gute Menschen geben, doch Heilige in dem
Sinn, wie wir sie kennen, gibt es nicht.
Hl. Johannes Chrysostomos, Homilie zum Pascha, 4 (EPE JohChrys Bd. 36).
Der Heilige ist nicht einer, der einfach Tugenden besitzt oder der dank der Askese sich
selbst beherrscht oder seine psychosomatischen Kräfte unter einer gewissen Kontrolle hält.
Die Dinge verhalten sich nicht so. Wie dann verhalten sie sich?
Der Heilige ist einer, der, wie wir schon sagten, eine organische Beziehung zu Christus
hat. Er wurde getauft im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Er
verbrachte eine Periode der Askese, eine Periode des geduldigen Ertragens, und schritt dann
von der Metanie weiter zur Reinheit und von der Reinheit zur vollkommenen Demut.
Diesen Weg: Metanie - Reinheit - Vollkommenheit, führe ich an unter Berufung auf den
heiligen Isaak den Syrer, der sagt: Metanie bedeutet, dass wir das Frühere, das wir in der
Vergangenheit taten, hinter uns lassen und dem Verlust dieser Dinge nicht nachtrauern.
Ferner: Reinheit ist ein Herz, das sich erbarmt über alle Schöpfung. Hier müssen wir, glaube
ich, aufmerksam hinhorchen. Der Heilige sagt nicht, dass Reinheit darin bestehe, in sich das
Fehlen dieser oder jener Leidenschaft festzustellen, sondern er definiert die Reinheit als das
Ergebnis hiervon. Diese Reinheit, erlangt durch die Metanie, ist echt und Christus gemäß,
wenn sie in uns ein Herz erschaffen hat, das sich erbarmt über die ganze Schöpfung, wenn wir
jenes Herz haben, das alle liebt.
Auf dieses folgt die Vollkommenheit, das heißt die Demut - dass einer alle sinnlich
wahrnehmbaren und alle gedachten Dinge verläßt und über diesen steht, "frei von jeder Sorge
um dieselben".6
Die Heiligen sind mithin jene, die alle diese Stadien durchlaufen haben und zur
Vergöttlichung der Gnade nach gelangt sind. Wenn wir "Vergöttlichung" sagen, was meinen
wir? Das Thema ist subtil.
Danke lieber Gott, dass du es so gefügt hast, dass dieser Text hier gut reinpasst.
Und zum Thema Vergöttlichung sagt er auch noch was, bitte schön Abraham. :)
Es wurde gesagt, dass es in der westeuropäischen Tradition die göttliche Gnade nicht
gibt. Um ehrlich zu sein, auch bei uns gibt es sie in gewisser Hinsicht nicht. Das
heißt, in der Theologie unserer Universitäten und in der Verkündigung unserer
Katecheten ist sie irgendwann in Vergessenheit geraten. Doch obwohl wir sie vergessen
haben, existiert sie in unserem Inneren.
Heute sind wir gewissermaßen wie "Neuerleuchtete" und machen daher Fehler. Was tun
wir? Wir sind beeindruckt von gewissen kühnen Äußerungen der Heiligen, und deshalb
nehmen wir dieselben und basteln damit etwas zusammen, das mehr oder weniger unreif ist
und auf schwachen Füßen steht..
Sollen wir also nicht über die Vergöttlichung reden? Ich bin der Ansicht, dass wir darüber
reden müssen, denn unser Thema sind die Heiligen. Nun könnte jemand einwenden: "Ich bin
ein elender Mensch. Was hat es für einen Sinn, zu einem solchen über so hohe Dinge zu
reden?" Doch wir sind alle elend, und der springende Punkt, das Wunderbare ist, dass die
Heiligen Gottmenschen der Gnade nach sind, sich selbst aber als viel Elendere empfinden als
wir es sind. Sie sind extrem aufrichtig und demütig, sie setzen sich selbst herab.
Sie geben sich nicht den Anschein, etwas zu sein. Sie sind etwas. Wir, die Unheiligen,
spielen die Heiligen, deshalb setzen wir die anderen herab. Ein wahrer Heiliger aber ist groß.
Wahrhaft groß ist jener, in dessen Nähe der andere, der Schwache, sich als groß empfindet.
Die Heiligkeit, die Vergöttlichung hat sich mithin von uns nicht deshalb entfernt, weil es
keine Heiligen gäbe, sondern weil wir die Pseudo-Heiligen spielen, Pseudo-Theologen,
Pseudo-Mönche und Pseudo-Prediger.
Was also bedeutet Vergöttlichung? Vergöttlichung ist das Ziel und die Vollendung der
menschlichen Existenz. Der Mensch existiert aus keinem anderen Grund als diesem. Was man
heute alles sagt über die Systeme, in die man den Menschen zwängen will, als homo
economicus, als Mensch der Moderne, der Postmoderne, Promoderne usw. - was kann all das
bedeuten, Moderne, Postmoderne, wenn uns doch am Ende der Tod auffrißt? Von Bedeutung
ist die Überwindung des Todes. Eben das ist die Vergöttlichung.
Im Hinblick auf sie hat Gott den Menschen nach Seinem Bild und Ihm zum Ebenbild
erschaffen. Aus diesem Grund sorgte Gott vor für ihn, obwohl er gestürzt war, und wartete.
Wir Menschen müssen der Allheiligen Gottesmutter dankbar sein dafür, dass sie die
menschliche Natur nicht nur als Gottempfängerin und Gottträgerin, sondern auch als
Gottgebärerin erwiesen hat. Der Sohn Gottes kam und wurde zum Menschensohn. Er gewährt
uns, alle jene Möglichkeiten zurückzuerlangen, die wir verloren hatten, sofern wir
voranschreiten wollen zu Gott.
Nun leben wir, bewegen uns, bereuen unsere Sünden. Der Mensch ist nicht unbefleckt,
wie die Heilige Schrift sagt, selbst wenn er nur einen einzigen Tag auf Erden lebt. Der Zöllner
hat seine Sünden, das kleine Kind hat seine Empfindsamkeit. Hätten wir doch wenigstens die
Reue des Zöllners und die Empfindsamkeit des kleinen Kindes. Wir schreiten fort, kämpfen,
bereuen abermals, suchen Gottes Erbarmen, harren aus.
Zuletzt geändert von Michael am 12.05.2010, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Andromachi »

Lieber Michael,
hast Du auch manchmal den Eindruck, dass Dir Gott den richtigen Text im richtigen Moment schickt? Ein Heiliger (Symeon der Neue Theologe) wendet sich an Gott und sagt: "Auch was noch nicht geschehen ist, steht bei dir geschrieben" (Και τα μήπω πεπραγμένα γεγραμμένα σοι τυγχάνει). Ist das nicht wunderbar? Es geschehen manchmal Sachen, von denen man weiß, das hat Gott so hingebracht. Der springende Punkt ist aber folgender: Wann lernen wir bei unerwarteten Ereignissen als Christen zu reagieren: "Das weiß Gott, Er hat es erlaubt, es sei gesegnet (Να 'ναι ευλογημένο!)
Übrigens, der Heilige Symeon der Neue Theologe ist auch "mein" Heiliger. Erstens kam ich durch einen Text von ihm zu Christus, zweitens heißt mein Beichtvater Symeon und drittens -Staunen, Staunen- entdeckte meine Schwägerin vor einigen Jahren, dass der Namenstag meines Heiligen Andromachos mit dem Namenstag vom Heiligen Symeon zusammenfällt. Das heißt, dass ich zusammen mit meinem Beichtvater, am 12. Oktober, feiere. Ist das nicht wunderbar?
Leute, werde ich zu persönlich? Bitte, holt mich runter, wenn es euch zu viel wird. Es ist das Alter.
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