Die wahre Kirche Christi

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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stefan1800
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von stefan1800 »

Lieber Alexej,
es war nicht meine Absicht, jemanden zu verletzen. Dafür entschuldige bitte ! Ich möchte nur gerne den Dingen auf den Grund gehen. Du bist ja auch historisch und theologisch noch besser bewandert als viele oder fast alle hier.
Wesentlich ging es mir nicht um die Tausenden von Neumärtyrern damals, die es zweifellos gab oder deren Bischöfe. Es ging um das Haupt Sergej und einige andere, wie ich bereits geschrieben habe. Der Sergejismus wurden meines Wissens von der ROKA verurteilt und war eine von deren Bedingungen für eine Wiedervereinigung mit der ROK des Moskauer Patriarchats zu einer Russischen Kirche 2007. Das MP hat daraufhin den Sergejismus ebenfalls verurteilt.
Gestatte mir daher zum Verständnis bitte folgende Fragen:
1. Ist es nicht so, daß die Kirchenspitze nicht nur aus Neumärtyrern bestand, da man sonst den Sergejismus nicht hätte verurteilen müssen ? Eigentlich klar, in jedem System und auch in der Kirche gibt es genügend Mitläufer, weil wir alle sündige Menschen sind. Daher ist dies eher retorischer Natur.
2. Und das ist wichtig: Mir ging es darum, den Bogen zu heute zu spannen: Müßte man nicht von offizieller Seite des Kreml versuchen, den Stalinismus zurückzudrängen und dementsprechend handeln anstatt die damailge Zeit, und wenn auch nur auf die Geschichte bezogen, wieder zu verherrlichen ? Das ist das, was im Westen niemand versteht ! Jede Führung in Russland sah es schließlich als ihre Aufgabe an, das Volk in seinem Sinn zu erziehen und nicht umgekehrt.
3. Wir im Westen sollen versuchen, die Biographien derjenigen Russen und ihrer Mütter und Väter zu verstehen, die in Russland geblieben sind und unter diesem Regime leben mußten. In Ordnung, absolute Übereinstimmung. Nur: Weshalb versuchen die Russen, die im Land geblieben sind, nicht auch die Biographien der Auslandsrussen bzw. der Exilrussen zu verstehen ? Ich stehe nicht im Verdacht, ein Freund der USA zu sein oder der Dissidenten, die sich dem Westen politisch angedient haben, wie Sararow. Da gefällt mir auch eher die Biographie Solschenizyns, der vom Regime rausgeworfen wurde und für einen eigenen, spezifisch russischen Weg plädierte, was ich auch für richtig halte, und nicht die westliche Bevormundung. Nur: Weshalb hat Solschenizyn viele Auslandsrussen und ihre Biographien kritisiert ? Die Exilrussen sind eben einen anderen Weg gegangen, der doch auch achtenswert war, oder ? Oder sind das keine eigentlichen Russen mehr, nur weil sie nicht unter dem Regime leiden wollten ? Solschenizyn zieht z.B. im "Archipel Gulag" den General Wlassow fast ins Lächerliche ! (Übrigens, damit ich nicht wieder der Böse bin: Das Thema Stalin und Wlassow und auf welcher Seite man hätte stehen sollen, wurde auf einem Treffen der ROKA in München im Dezember 2008, auf dem ich anwesend war, durchaus kontrovers diskutiert.)
Passend zum Thema übrigens eine Analyse von Ria Novosti:

http://de.rian.ru/analysis/20100707/127020000.html

Danke übrigens für Deine Links, die ich genau studieren werde !

LG, Stefan
Nassos
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Nassos »

Bitte entschuldigt, wenn ich mich da kurz einmische:

ich konnte Alexejs authentischen Beitrag nicht entnehmen, dass der Stalinismus glorifiziert wird von der politischen Spitze, sondern dass genau diese Denke angegangen wird.

Kann es sein, dass sich dieses Bild der Reglorifizierung ergibt, weil diejenigen, die das propagieren, am ehesten Blickfang der Medien sind?
stefan1800
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von stefan1800 »

@Nassos:
Ich habe den Eindruck, daß die Erbpflege des 9. Mai immer stärker betrieben wird. Gut, Sieg ist Sieg im nationalen Sinn, ob mit oder ohne Kommunismus. So wird es, glaube ich, von Kreml gesehen.
Dann die erwähnte Sache mit der Geschichtsschreibung seit Mai 2009. Dies hatte ich ja bereits erläutert. Soviel wird auch durch die russischen Medien verbreitet, ohne daß man allzu sehr der westlichen Propagandabrille aufgesessen ist. So habe ich es verstanden.
Alexej, wie ist Deine Meinung zu den russischen und westlichen Medien ? Wird authentisch über das angesprochene Thema berichtet ?
Anastasis+
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Anastasis+ »

stefan1800 hat geschrieben:@Nassos:
Ich habe den Eindruck, daß die Erbpflege des 9. Mai immer stärker betrieben wird. Gut, Sieg ist Sieg im nationalen Sinn, ob mit oder ohne Kommunismus. So wird es, glaube ich, von Kreml gesehen.
Dann die erwähnte Sache mit der Geschichtsschreibung seit Mai 2009. Dies hatte ich ja bereits erläutert. Soviel wird auch durch die russischen Medien verbreitet, ohne daß man allzu sehr der westlichen Propagandabrille aufgesessen ist. So habe ich es verstanden.
Alexej, wie ist Deine Meinung zu den russischen und westlichen Medien ? Wird authentisch über das angesprochene Thema berichtet ?
Ist das jetzt ein Politikforum - ich glaube nicht, dass man die russisch-orthodoxe Kirche, für irgendwelche politischen Taten verantwortlich machen kann.
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Anastasis+ »

Orthodoxie ist Glaube aus dem Herzen. Wenn du Christus in der Orthodoxie suchst, wirklich suchst, merkst du plötzlich, wie Er dich schon dein ganzes Leben sucht, um dich auf Seinen Weg, zu Ihm nach Hause zu bringen. Und dann brennt vielleicht plötzlich ein Feuer in deiner Brust und du merkst, was wesentlich ist zu deiner Errettung. Und es ist sicher nicht die Politik.
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Nassos
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Nassos »

Σοφώς! Das ist sicher der richtige Weg!
Es handelt sich bei der Suche ja nicht um Monergie (der Monergist ist tot) sondern um Synergie (es lebe die Synergie).
stefan1800
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von stefan1800 »

Verzeiht, aber ich wußte nicht, in welchen Strang ich meine Antwort an Alexej hätte hineinstellen sollen. Daher habt Ihr natürlich recht !
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songul
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von songul »

stefan1800 hat geschrieben:Verzeiht, aber ich wußte nicht, in welchen Strang ich meine Antwort an Alexej hätte hineinstellen sollen. Daher habt Ihr natürlich recht !
Verzeihung hin, Verzeihung her - du hast vor allem im anderen Strang einige Kracher losgelassen, die, ich zumindest, nicht so einfach mit "tut mir Leid, ich wollte keinen verletzen" abtun lasse.

Du behauptest - kurz gefasst - die kath. Kirche hätte sich nicht in faschistische Aktivitäten verstricken lassen; sie sei die umfassendere Kirche, ganzheitlicher und wahrhaftiger.
Das ich nicht lache!
Die letzten 1000 Jahre röm. kath. Kirchengeschichte haben allemal gezeigt wie gut sich Rom in Politik, Intrigen, dem Absegnen von Genoziden und anderem verstanden hat um ihre Vormachtstellung zu halten. Erst die Reformation hat der "Ganzheitlichkeit" den ersten Stoss verpasst und die waren eure eigenen Leute.
Wahrhaftig? - um der vermeintlichen Wahrhaftigkeit Nachdruck zu verleihen, hat man, wann immer es nötig war Dogmen erlassen. Einzig und allein um der Kirche die Macht zu erhalten, die im Zuge der Aufklärung und der Neuzeit immer mehr unter Druck geraten ist.
Die Frucht dieser Bemühungen zeigt sich heute in der Lage der Kirche.
Versteh mich richtig: ich stehe der röm. Kirche schon auch nahe (vor allem der traditionellen) und das ist auch bekannt; aber was du hier loslässt ist einfach nur unverschämt und fast durchweg unrichtig.
Weshalb muß die Römische Kirche denn mehr kämpfen, weshalb wird sie so angeschossen ? Weil die Wahrheit bekämpft wird, das ist die Antwort. Der Teufel bekämpft das, was richtig ist, am meisten !
Ganz schön dreist, denn: Die "Wahrheit" wird von euren eigenen Leute "bekämpft"; vom obersten Klerus (den Papst natürlich ausgenommen) bis runter zu den einfachsten Gläubigen. Das wären dann die Mehrheit der Katholiken die du als teuflisch einstufen müsstest.

Die orthodoxe Kirche hat jahrhundertelang gegen den Teufel in vielerlei Gestalt kämpfen müssen - bis zum Kommunismus hin und die waren und sind immer noch die wahren Teufel.
Überlebt hat sie trotzdem.
Eine Unterscheidung der Geister muß ich vornehmen, weil der Herr sagt: " Euer Ja sei vielmehr ein Ja, Euer Nein ein Nein, was darüber ist, das ist vom Bösen." (Mt 5,37)
Schau auf deine heutige Kirche: da ist es schier unmöglich geworden eine Unterscheidung der Geister vozunehmen. (Damit meine ich die Mainstream-Kirche; nicht die Petrusbrüder oder solche die die richtige katholische Tradition verfolgen)

Du polarisierst die Orthodoxie auf die russische Kirche; die macht aber - wenn auch einen gewichtigen - nur einen Teil der orth. Kirche aus und hat ihre eigene Struktur und Wirkungsweise.
Was mischt du dich da überhaupt so heftig ein: bist du Russe - kannst du überhaupt Russisch, hast du dort gelebt oder ist es einfach nur so, dass du in der russ. Kirche, in der du ja eine Weile hingegangen bist (weshalb auch immer) nicht das bekommen hast was Sache war. So sieht es nämlich für mich aus; die meisten Deutschen (ich setze jetzt einfach mal voraus dass du einer bist) die sich einer anderen Nation, Religion oder ähnlichem zuwenden und dann nicht das bekommen was sie haben wollen, ziehen sich nicht einfach zurück und sehen ein dass es eben nicht passt, sondern sie wenden sich gegen einen und fangen an zu streiten.
Du fragst, weshalb sich den der Faschismus so sehr vom Kommunismus bezüglich der Stellung gegen das Christentum unterscheidet: Wie oben bereits erwähnt, bekämpft der Faschismus nicht die Religion an sich, der Faschismus schützt die Familie und die Mutterschaft, deswegen ist er weniger schlimm, weil er damit zentrale Punkte der christlichen Gesellschaftsordnung bejaht. Und hierbei sehe ich einen weiteren Unterschied zwischen Ost und West. Die Forderung, daß Christus über die Gesellschaft herrschen muß, war im Westen immer ein großes Ideal. Daher gab es auch den großen Zusammenhalt der christlichen Nationen, die in den wesentlichen Schlachten gegen den Islam zusammenstanden. So 1571 in Lepanto und 1683 vor Wien. In der Orthodoxie wird dies weniger betont, es geht mehr um den einzelnen, es geht mehr um das Jenseits. Sie wurden von den Türken einzeln geschlagen.
Ach ja, wenn ein paar christliche Ideale aufrecht erhalten werden von faschistischen Regimen, dann ist die ganze andere Sch**sse schon ok, die sonst noch unter faschistischen Herrschaften statt finden.
So was schreibt nur einer der dieser Richtung selbst nahe steht. Und der ist für mich allemal kein Christ, denn um christliche Ideale aufrecht zu erhalten, braucht man als allerletztes den Faschismus.

Was den zweiten Teil dieses Zitats betrifft: wer hat denn den Fall Konstantinopels letztlich ermöglicht in dem er schmählich die versprochene Hilfe versagt hat; ganz zu schweigen von den späteren Kreuzzügen....

Man hat dich auf die Greueltaten von Mitgliedern des kath. Klerus im 2. Weltkrieg in Osteuropa angesprochen und du ignorierst das einfach.
Mach das mal und verteidige sie oder hast du Angst?
stefan1800
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von stefan1800 »

@Songul:
Keiner muß mir verzeihen, der das nicht wirklich möchte. Ich hatte ja bereits geschrieben, daß es mir nicht darum ging, hier Ärger zu verbreiten, sondern mir geht es um die reine Wahrheitssuche, die für mich über das rein Religiöse hinausgeht, was mancher auch als Manko ansehen mag.

Die heutige Demokratie zeigt uns ja gerade, daß sie mit der absoluten Wahrheit und der Herrschaft des Christkönigs nicht einverstanden ist. Das ist in einer Monarchie anders und das kann auch in einem faschistischen Staat anders sein, wenn dessen Ideologie nicht gegen die christliche Religion und Wahrheit ausgerichtet ist.
Du sprichst von den Greueltaten während des 2. Weltkriegs. Diese Greueltaten kommen meines Erachtens in einem Krieg von beiden Seiten vor und sind nicht auf eine Seite beschränkt. Das lehren uns Geschichte und Erfahrung.
Du schreibst, daß die Wahrheit in der Römischen Kirche von den eigenen Leuten bekämpft wird. Richtig, aber wir sind alle zu sehr Sünder. Es wäre ein Wunder, wenn die eigenen Reihen nicht betroffen wären. Das gilt für die Orthodoxie ganz genauso, wenn ich mir einige Bischöfe ansehe, die einem falschen Ökumenismus anhängen. Oder die Streitereien in der Grabeskirche unter Orthodoxen, die in der Vergangenheit leider zum Teil mit der Faust ausgetragen wurden.
Warum mein Interesse an der Russischen Kirche und warum die Kritik ? Ganz einfach: Mein Interesse für Russland, weil ich Russland verstehen möchte, und die Russische Kirche ist nun einmal die größte orthodoxe Kirche. Ohne sie läuft nichts in der gesamten Orthodoxie !

Die Komplimente mit der Unart von uns Deutschen, Streitlust usw. kann ich Dir gerne zurückgeben: Denn weshalb wirst Du hier auf einmal so streitsüchtig ? Warum verurteilst Du genau die Konfession so sehr, in die Du selbst hineingeboren wurdest und der Du selbst lange Zeit angehörtest ? Die römische Kirche ! Du kennst sogar den ehrwürdigen tridentinischen Ritus.
Warum meinen Konvertiten wie Du, immer besonders fanatisch gegen die ehemalige Konfession auftreten zu müssen ? Ist dies nicht auch ein Manko von uns Deutschen, zu denen Du ja auch gehörst ?

LG Stefan
Nemanja
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Nemanja »

Hallo Stefan,

sag mal was versuchst du hier eigentlich? Meiner Meinung nach suchst nach der Nadel im Heuhaufen, damit du irgendwie mit der RK über die Orthodoxe Kirche triumphieren könntest.Das ist sowas von lächerlich , dass du die Vergehen der RK entweder total beiseite lässt oder sie sogar mit irgendewelchen angeblichen Vergehen der Orthodoxen Kirche vergleichst.Die Katholische Kirche hat so ein schlechtes Licht auf das Christentum geworfen.Schon nach der Abspaltung von der Orthodoxen Kirche ging schon das ganze Dilemma los. Muss ich dich immer daran erinnern, an die ganzen Ablasshandel, die Kreuzzüge gegen die Orthodoxen, die Hexenverbrennungen, die Ausschweifungen einiger Päpste, der Kontrollzwang über das einfach Volk, der mordende Klerus im 2.Weltkrieg usw, auf diesem Gebiet bin ich nicht mal Spezialist. Da gibt es unzählige Sachen, ganz aktuell der Sexuelle Missbrauch , ich habe mich nicht tiefgründig mit der Vergehen beschäftigt, und jetzt kommst du und redest von einem Kampf an der Grabskriche wo die Fäuste flogen.


Zu deiner Theorie, dass der Teufel gerade auf die Wahre Kirche es abgesehen hat, ne, das ist der ganz normale Lauf der Dinge, die RK bekommt gerade ihr Fett ab für die ganzen letzten Jahrhunderte ihrer Kirchenführung und ihrer Vergehen.Wie schon angedeutet, die RK hat sich das selbst zu verdanken, sie selbst hat sich dieses Dilemma gebracht.

Die Orthodoxe Kirche hatte wircklich Dinge äußere Einflüsse durchalten müssen, wie die Türkenbelagerung und den Komunissmus usw.


Die katholische Kirche hat so ein schlechtes Licht auf das Christentum geworfen, und dann springst du auf und willst etwas in der Orthodoxen Kirche finden und wo du dann ein Körnchen etwas vielleicht findest und dann sagst " HA! Jetzt habe ich was, es gab eine Prügelei vor der Grabskirche der Orthodoxen, Jawohl, meine RK ist doch die wahre Kirche" Das ist sowas von lächerlich und absurd, für sowas muss man sich schämen.Die ganzen Sekten die im Westen gegründet sind und noch immer werden, die Menschen haben gemerkt , dass sie keine Gnade in der RK mehr vorfinden und suchen vergeblich nach einem Ausweg.

Und lasse mal Songul in Ruhe. Was versuchst du hiermit wenn du sie darauf betont aufmerksam machst , dass sie mal RK war ? Songul ist jetzt Orthodox.


Also deine Vorgehensweise hier gefällt mir gar nicht, deine Absicht für die Suche nach Antworten in der Orthodoxen Kirche und dein übergroßes Interesse an Russland, nehme ich dir nicht ab, viel mehr suchst nach jeder Kleinigkeit , wie du die Orthodoxe Kirche an die Wand spielen könntest, und da greift man schon zu manch lächerlichen Dingen.
Mops
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Mops »

was mich persönlich ärgert, dass muss ich zugeben, dass hierzulande die Geschichtsschreibung total verdreht wurde, so wie es Rom einst vorgegeben hat.
Da ist im Lehrmatterial der Schule immernoch zu lesen, dass sich die OK abgespalten hat, anstatt umgedreht.

Die Frage der sexuellen Übergriffe wurde zwar durch das Zölibat mit beeinflusst (meiner Meinung nach), dennoch weiß jeder, der Pfarrer der RKK werden möchte vorher von der Pflicht zur Enthaltsamkeit dort... auch wenn sich wie es scheint viele nicht im Klaren sind, wie sie damit umgehen werden. Die Ernährung spielt sicher auch eine Rolle...
Ich würde aber nicht immer darauf herumreiten wollen, solche Verfehlungen gibt es überall, auch ohne Kirche. Das macht es natürlich nicht besser, keine Frage, aber es wurden ebenso Missbräuche in evangelischen Kreisen offenbar...
und wie Alex kürzlich zurecht schrieb, ist auch unsere "geschichtliche Weste" nicht schneeweiß...

Die Provokationen hier von Stefan muss man nicht ernst nehmen. Klare Antworten hat er ja schon bekommen, wichtig, nicht emotional zu reagieren...
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Priester Alexej
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Priester Alexej »

Na gut, sehen wir etwas zurück in die Geschichte, als es nicht OK und KK gab. Christus sagt: "Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!" Also, es gibt das jüdische Geld, Münzen, die es erlaubt ist in den Tempel zu geben. Nun, warum durfte man nicht mit Römischem Geld zahlen? Es heißt doch non olet - Geld riecht nicht. Auf den Münzen waren Götzen abgebildet, und der Imperator, der auch als Gott verehrt wurde. Aber in dem Christus sagt, dass die Steuern an den Imperator gezahlt werden müssen, erlaubt er auch, dass Christen diese Münzen in die Hand nehmen. Er legitimiert quasi diese Münzen. Christen tragen diese Münzen, mit den heidnischen Symbolen, im Geldbeutel an ihrer Brust. Obwohl, wenn man deine Logik bis zum Ende führt, sie diese Münzen nicht mal anfassen dürften.

200 Jahre später. Christen dienen in der römischen Armee. Sie gelten sogar als gute Soldaten, und wir haben viele heilige Krieger im Kalender. Und die Armee wird unter anderem eingesetzt, um Aufstände zu unterdrücken. Durften die Christen das machen? Aber wenn es darum geht, ein Korn Getreide zu opfern, da gehen sie bis zum Tod.

Griechische Geschichte - bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe. 1805, Konstantinopel. Die englische Flotte nähert sich den Wänden der Stadt. Der Sultan gibt einen Befehl, dass jeder verfügbare Mann die Wände der Stadt verstärken soll. Er guckt aus dem Fenster und sieht einen Mann in ungewöhnlichen Gewändern bei der Arbeit. Es ist der Patriarch Gregor V. mit seiner Gemeinde. Der Sultan war überrascht und hast es geschätzt. Der Patriarch könnte ja sagen: endlich, damals, 1453 haben wir auf diese Hilfe gewartet, und nun kommt das christliche Europa um uns zu helfen. Aber er hat verstanden, dass selbst wenn er einen Aufstand anzetteln würde, und Konstantinopel wieder christliche werden würde, gäbe es in Kleinasien immer noch Millionen Christen, die danach niedergemetzelt werden würden. Den Griechen in der Stadt würde es gut gehen, den auf der anderen Seite des Bosporus aber kaum.

1821, Griechenland, der Kampf um die Unabhängigkeit. Der Aufstand fängt an, aber ein Aufstand ist kein offener Kampf. Es werden nachts kleinere Gruppen angegriffen, türkische Beamte umgebracht. Als der Sultan Selim davon hört, entbrennt er vor Wut. Er befiehlt dem Oberhaupt der muslimischen Geistlichen eine Verordnung zu erlassen, nach der alle orthodoxen Griechen als Stehende außerhalb des Gesetzes erklärt werden würden. Das würde bedeuten, dass wo auch immer im türkischen Reich, bis zu Ägypten, ein Muslim einen Christen umbringen würde, er dafür keine Strafe bekäme. Was macht der Patriarch, als er von diesem Vorhaben erfährt? Er versammelt den Synod und erlässt zwei Briefe, einen von sich selbst und einen im Namen des Synods. Darin übergibt er alle, die sich dem Aufstand angeschlossen haben dem Anathem. Aber mehr noch, das Anathem ist ja nur der Verbot, die Kommunion zu empfangen, das war für den Sultan ohne Wert. Der Patriarch verflucht die aufständischen Griechen. Eure Frauen sollen Witwen werden, eure Kindern sollen Weiße werden, die Erde soll sich unter euren Füßen öffnen und die Sonne eure Konchen verbrennen. Dem Patriarchen selbst hat es nicht geholfen, als die türkischen Massen Nachrichten von der Front bekamen, sind sie in die Osterliturgie gestürmt und haben den Patriarchen in den Ostergewändern an den Toren aufgehängt. Dort hing er zwei Tage, bis die jüdische Gemeinde seinen Leichnam kauft. Dieser wird 3 Tage lang durch die Stadt geschleift und mit Mist beworfen. Als der Leichnam schließlich in den Bosporus geworfen wird, sammelt diesen ein russisches Schiff auf und begräbt den Patriarchen in Odessa. Der Patriarch hat des größte Opfer gebracht, was ein Mensch bringen kann, er hat alles abgelegt, seinen Ruf, hat diesen Fluch ausgesprochen. Aber dadurch hat er Millionen leben gerettet. Dadurch ist den Griechen nicht das widerfahren, was den Armeniern fast 100 Jahre später geschah.

Patriarch Sergij war ein gebildeter Theologe. Er kannte die Geschichte, auch diese. Er wusste auch, dass es nicht das erste mal ist, das die Kirche unter einem antichristlichen Regime existieren muss. Dank dieser Loyalität, die er dem Staat aussprach, hat er nichts neues in der Orthodoxen Geschichte getan. Aber, du musst beachten, es gab zwei Sphären in der Kirche, die nicht von dem Staat beeinflusst wurden - unser Gottesdienst und unsere Glaubenslehre. Es gab also kein Getreidekorn, das dem Götzen geopfert wurde. Durch sein Handeln gab es eine Organisation in der UDSSR, die öffentlich ein Glaubensbekenntnis gepredigt hat, der nicht mit dem propagierten atheistischen Glaubensbekenntnis einverstanden war, der gegen ihn stand.

ich wüsste nicht, dass der "Sergejismus" als eine Häresie verurteilt wäre. Die Zeit war für beide Teile der Kirche schwer. Die einen waren Zuhause bedrängt, die anderen waren aus dem Heimatland vertrieben (übrigens nicht durch Kirche), und haben auch größte Not gelitten. Es gab viele Anschuldigungen einander, vieles, was gesagt oder getan wurde. Aber letztlich hat durch die Vereinigung mit der Kirche grade die ROKA anerkennen müssen, dass das, was passiert war, rechtmäßig geschehen ist. Denn es gab in der ROKA durchaus Stimmen, die sagten, dass in der ROK es keine Gnade mehr gäbe. Wären nämlich die wenigen übrig gebliebenen Hierarchen Häretiker, wäre die Gnade wirklich unterbrochen worden. Aber von dieser Ansicht, und von dem, was zu dieser unglücklichen Zeit passiert ist, haben sich beide Kirchen abgewandt. Es gibt also kaum Sinn, darüber zu sprechen. Niemand beschuldigt mehr jemanden. Weder die einen, noch die anderen. Und auch die Biographien versteht man. Wenn es noch einzelne Personen gibt, die dem Gegenüber schlecht gesinnt sind, dann sind es Einzelfälle, die es wiederum an beiden Seiten gibt.

Auf die zweite Frage hat Nassos schon geantwortet, aber das hat mir Kirche auch nichts zu tun.

Der 9. Mai ist ein Feiertag, an dem die Russen sich nicht an die UDSSR erinnern, sondern an unsere Väter und Mütter, die ihr Leben gelassen haben, damit wir unsere Zukunft leben können. Da geht es weder um Stalin, noch um Politik, sondern um diese Menschen. Deshalb werden von der Kirche an dem Tag auch Totengedenken zelebriert. Und die Medien berichten hier kaum etwas authentisches, egal ob es sich um Kirche oder Politik dreht, da ist die Studie von Dr. Dr. Willelms schon ganz anschaulich.

Ab hier keine OK <-> KK Vergleiche und Anschuldigungen mehr. Auch nichts über Deutsche, Russen und Konvertiten, diese Inhalte werde ich sofort löschen, egal von wem sie kommen. Georg hat es genau richtig gesagt, das hatten wir alles schon tausend Mal, Nassos kann bestimmt per PN Links geben.
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
Nassos
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von Nassos »

stefan1800 hat geschrieben:Die heutige Demokratie zeigt uns ja gerade, daß sie mit der absoluten Wahrheit und der Herrschaft des Christkönigs nicht einverstanden ist.
Dies allgemein zu behaupten ist falsch. Es gibt durchaus Demokratien - in Europa! - die Christus eben nicht bekämpfen.

Ich mag Monarchien nicht, aber ich stimme Dir zu. Prinzipiell kann der Bezug zur Religion analog wie in einer Demokratie sein.

Der Faschismus ist Spucken in das Gesicht Christi. "Familie, Ehre, Tradition". Au ja, die spucken mit einem Lächeln ins Gesicht Christi. Gereichen also die Millionen Opfer des Faschismus (wie auch des Kommunismus) zu Ehren Gottes?
Ich denke nicht.

Überhaupt abartig, den christlichen Glauben mit einem politischen System ergänzen zu wollen.

(Auch in diesem Strang wird es langsam sehr politisch - Alarmstufe Gelb).

Gruß,
Nassos
stefan1800
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von stefan1800 »

Ich habe lediglich auf die Vorwürfe Songuls geantwortet, mehr nicht. Aber ich lasse sie in Ruhe, für mich ist das Thema abgeschlossen.
Für die Orthodoxen ist die römische Geschichtsschreibung falsch, und für uns Lateiner ist es eben umgekehrt.

@Alexej: Danke für Deine Ausführungen zur Moskauer Patriarchatskirche.
stefan1800
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Re: Die wahre Kirche Christi

Beitrag von stefan1800 »

Letztlich braucht sich bei Euren Vorlagen zu den Themen Politik und Geschichte ( siehe Veneto und siehe Griechenland) auch niemand von Euch wundern, wenn ich auf diese Themen reagiere, die ja von Euch schon bewußt in politischer und historischer Weise begonnen wurden.
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