Traditionelle Katholiken / Priesterbruderschaft St.Pius X

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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peter
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Bruderschaften

Beitrag von peter »

Lieber Bruder Markion in Christo,

daß Eure Bruderschaft die "Konzilskirche" von der "wahren alten" römischen
Kirche zu unterscheiden suchte, finde ich zunächst einmal ehrenwert. Denn daß im Vaticanum II der "freimaurerische Humanismus" endgültig gesiegt
hat (wie wir es z.B. bei Hans-Peter Raddatz nachlesen, auch am arianischen Humanismus des neuen Jesus-Buches von Benedikt nachvollziehen können), ist für wahre Orthodoxe evident. Euer tragischer Irrtum besteht nun leider darin, daß Ihr Euch an eine "alte" (lateinische) Messe klammert, welche
als sog. "tridentinische" auch gerade mal so alt ist wie die römische Kirche der Gegenreformation. Ein sehr belesener orthodoxer Kirchengeschichtler schreibt hierzu: Mit dem Konzil von Trient (16. Jahrhundert) wurde "ein
vereinheitlichter liturgischer Ritus, der tridentinische genannt ... für die
römische Kirche vorgeschrieben, entworfen von Papst Pius V., einem
früheren Beamten der Inquisition. Er basierte auf den ursprünglichen
Traditionen der westlichen Kirche, beschnitt aber viele dieser uralten
Traditionen spürbar. Um mit den weniger anspruchsvollen protestantischen Gruppen in Wettbewerb treten zu können, begann man den Gottesdienst zu verkürzen, und diesen immer mehr zu sprechen statt zu singen; zum esten Mal in der Geschichte der Christenheit ersetzten
Bankreihen die offenen Kirchenschiffe ... der alte Gesang wurde durch
Musik nach weltlichem Geschmack ersetzt". An anderer Stelle heißt es
vom (wahren) Alten Römische Ritus: "Pius V. verkürzte ihn mit seinem
reformierten Tridentinischen Ritus bis aufs äußerste, und 1969, nach dem
2. Vatikanischen Konzil, wurden die letzten kläglichen Reste davon ohne
Umschweife aus der Römisch-Katholischen Kirche fortgeräumt." Und selbst dieser (wahre) alte Römische Ritus wird wie folgt kommentiert:
"Noch vor dem Jahr 450 n.Chr. ereignete sich eine bedeutende Umformung der Art und Weise, in der die Liturgie in Rom zelebriert wurde. Ursprünglich geschah dies auf Griechisch, bis der heilige Papst Viktor
Latein zu verwenden begann. An einem gewissen Punkt, den noch kein
Gelehrter genau feststellen konnte, wurden die Gebete neu geordnet, und der knappe, symmetrische Römische Meßkanon wurde geschaffen. Hernach waren die Änderungen des Römischen Ritus nur geringfügig,
zumindest seitdem der hl. Gregor das Vaterunser und Kyrie an ihren
Platz rückte (um 600 n.Chr.)" - Ich schließe aus alldem, daß eine römische Liturgie bereits lange vor der tridentinischen, lange vor dem Schisma 1054, Wandlungen unterlag, und neben den ursprünglichen
Jakobus-, Basilios-, Chrysostomos-Liturgien und einigen westlichen Riten
(Ambrosianischer, Mozarabischer, Gallikanischer, Sarum-Ritus) auf das
alte, zuweilen erzorthodoxe Patriarchat Rom beschränkt war. Wir Orthodoxe, die wir auf die Ursprünge im 1. Jahrtausend schauen, wissen schon lange, und leider stellvertretend für alle "Rom-Blinden", daß die
"Konzilskirche" nur das späte Endprodukt der "Unfehlbarkeitskirche", des Vatikanstaats, der "Unionsstifterin", der jesuitischen Inquisitionskirche, der Ablaßkirche, der antikonziliaren Hegemonial-, der Investiturkirche, und schließlich die Kirche der antiorthodoxen Kreuzzüge (1204) und
die Apostasie-Kirche war (filioque, Hostie etc.). Also wieso sozusagen
"innerrömisch" herumrätseln. Das Rätsel ist gelöst: Die Eine, Wahre,
Katholische, Apostolische (und im besten Sinne Evangelische) Kirche
Jesu Christi existiert, und zwar in der Orthodoxen Ökumene, die den
"Patriarchen des Abendlandes" (zum Unglück hat er gerade diesen Titel
kürzlich abgelegt) selbstverständlich einschließt. Aber es gibt nur ein
Primat: das der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Und nur der Herr Jesus
Christus steht über allen, "kein Papst, kein Kaiser noch Tribun" (um
die ehedem gängige "Internationale" zu transformieren). Gottlob ersteht
nach dem ärgsten Martyrium der Kirchengeschichte in Rußland das Alte,
Heilige, Orthodoxe Rußland erneut. Heilige Maria, Theotokos, weise von Dir die dämonischen Fatima-Botschaften, rette Dein Dir ergebenes Volk !

Peter
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
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Germanus
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Beitrag von Germanus »

Lieber Peter,
obwohl Dein etwas pointierter Beitrag vor allem durch Deine Zitate die geschichtliche Realität arg verkürzt, interessieren mich die Quellenangaben. Wer ist dieser "Kirchengeschichtler", und wo hat er seine Beobachtungen veröffentlicht?
Mit herzlichem Gruß, German
peter
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Kirchengeschichtler

Beitrag von peter »

Lieber Germanus,

Das Recht Deiner Neugier unbenommen, möchte ich doch hier, weil es sich
um einen mit Zustimmung des priesterlichen Autors im deutschsprachigen
Bereich noch unveröffentlichten Text handelt, einen kleinen Schleier des
Geheimnisses darüber werfen. Aber Du wirst nicht allzu lange warten müssen. Wahrscheinlich wird das kleine Werk noch dieses Jahr in einem neuen Verlag publiziert. Geduld, Großmut, Sanftmut !

Danke

Peter
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
Ieromonach
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Beitrag von Ieromonach »

Lieber Germanus, der engl. Text ist zu erhalten bei: ISBN 0-923864-08-3

mfg Athkia
protopeter
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Beitrag von protopeter »

Lieber Namensvetter !

Die von German gebrachten Einwände gegen diese kirchengeschichtlichen Exkurse sind leider nicht gänzlich von der Hand zu weisen - vor allem im Bezug auf die Entwicklung der gottesdienstlichen Formen des orthodoxen Abendlandes. Es wäre - wenn mir der Hinweis gestattet ist - zutreffender gewesen, hierzu die entsprechenden Abhandlungen von L. Duchesne oder orthodoxerseits von P. Trembelas zu konsultieren (hier setze ich mich wahrscheinlich wieder einmal dem Vorwurf aus, auf Literatur in Sprachen, die keiner versteht, hinzuweisen :wink: ).
Ich schließe aus alldem, daß eine römische Liturgie bereits lange vor der tridentinischen, lange vor dem Schisma 1054, Wandlungen unterlag
Dies ist ein äußerst dehnbarer Begriff - man weiß, daß in dieser Ortskirche noch im 8. Jahrhundert gottesdienstliche Gesänge in griechischer Sprache üblich waren; eine strukturelle Veränderung größeren Stils ist wohl erst durch das sogenannte 4. Laterankonzil 1215 erfolgt.

Im Übrigen ist mir bekannt, auf welche Quelle Sie sich in Ihrem Beitrag beziehen; ich darf allerdings sagen, daß ich diese nicht unbedingt für wertfrei (im Sinne der umfassenden Kenntnisnahme historischer Gegebenheiten) halte.

Mit Segenswünschen grüßt
Erzpr. Peter
Markion
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Beitrag von Markion »

Lieber Peter,liebe Brüder in Christo ,
es muss hier nochmals deutlich darauf hingewiesen werden, das wir in keiner weise die Priesterbruderschaft Pius x vertreten. Auch entzieht es sich unserer Kenntnis wie viele dort unserer Meinung sind. Eine Befragung hat unsererseits nicht stattgefunden. es geht uns lediglich um einen Denkanstoss in Richtung Orthodoxie und Priesterbruderschaft, so utopisch dieser auch sein mag. Was deine Schilderung des Zustandes der Nachkonziliaren Kirche Roms betrifft, so sind wir mit dir einer Meinung. Zum Thema ^Liturgie^( Messe) gehen unsere ansichten jedoch weit auseinander. den die art und weise, wie die hl. Eucharistie gefeiert wird, kann niemals als etwas Sekundäres angesehen werden, weil hier sozusagen das ^herz der Kirche schlägt^. Lex orandi – lex creddendi. Schon Luther wusste:^tolle missam – tolle Ecclesiam^(zerstörst du die Messe, so zerstörst du die Kirche). Dass Rom in längeren abständen immer wieder liturgische Änderungen vorgenommen hat ist uns durchaus bekannt. Eine der folgenreichsten war sicherlich die Entfernung der Epiklese im Meßkanon, wahrscheinlich durch Papst Gelasius I. im V Jahrhundert. Der vorläufige Höhepunkt der liturgischen Deformierung war die Abschaffung der Opferungsgebete in der nachkonziliaren messe und deren Ersatz durch jüdische BERACHA-Gebete. Der stellenwert den die hl. Liturgie für die Kirche hat, kann nicht hoch genug angesetzt werden. Während 70 Jahre kommunistischer Herrschaft konnte die russische Kirche nur wirken durch die Feier der göttlichen Liturgie -Sie war dienst vor Gott und gleichzeitig Verkündigung des Glaubens.
Nach dem du, lieber Peter, als orthodoxer Christ, den zustand der Kirche Roms so trefflich geschildert hast, wirft sich uns natürlich eine frage auf. Wie ist es möglich, das Hierachen fast aller orthodoxen Landeskirchen (mit Ausnahme des Athos u. der Griechen Altkalendarier) laufend im Vatikan katzbuckeln? Hat etwa die Diplomatie auch in der Orthodoxie den glauben verdrängt, oder hat man denselben bereits für ein ^ökumenisches Linsengericht^ ausgegeben?
Für uns ist dies keinesfalls ermutigend!

In Verbundenheit mit unserem HERRN CHRISTUS!


Markion
Ieromonach
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piusx

Beitrag von Ieromonach »

Hallo Markion, das Tun orthodoxer Hierarchen ist eine Angelegenheit unserer Kirche - Bis heute hat kein orthodoxer Hierarch den Glauben der Kirche für ein Linsengericht verkauft. Es steht auch keinem Heterodoxen zu einen Spalt zwischen Hierarchen zu propagieren wo keiner ist. Alle Bischöfe in Hellas sind treu der Orthodoxie auch wenn manche ein anderes Calendarium benutzen. Das Volk Gottes als Hüter des Glaubens würde so etwas niemals zulassen. + P. Theodoros
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Jeremias
Hypodiakon
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Beitrag von Jeremias »

Lieber Markion,

dass unsere Hierarchen "katzbuckeln" halte ich doch für arg überzogen. Man kann ihnen manchmal eine zu grosse Papstnähe vorwerfen, aber dass sie die Orthodoxie "zurück ins Primat" führen, glaube ich nun doch nicht. Auch wenn ich treu zu Konstantinopel stehe, so wäre das für mich der Grund für ein "Unwürdig". Aber solange der Athos existiert, sehe ich DA keine Gefahr.

Nun zu einzelnen Punkten: Du sagst, dass viele Bischöfe/Kardinäle des II. Vaticanum der lateinischen Sprache nicht mächtig gewesen seien bzw. nicht verstanden haben, worum es geht. Das irritiert mich doch, weiss ich doch von meinem Vater (welcher zur Kirche seines Herzens wechselte, also kath. -> orth. und vorher Abteimessdiener war), dass jeder kath. Priester eine theol. Ausbildung genossen hat, von den Bischöfen ganz zu schweigen. Und inwiefern Joseph Ratzinger da einen grossen Einfluss genommen hat, erschliesst sich mir auch nicht.
Desweiteren halte ich es doch für ausgesprochen kritisch, mit Gruppen, denen die röm.-katholische Kirche zu liberal ist, zu liebäugeln oder eine Stellungnahme zu deren Position abzugeben. Wir haben genügend eigene Dinge, die wir klären müssen. Wie sagt man so schön: Kehre erst vor deiner eigenen Tür!

Nachdem das gesagt wurde: Mit Sicherheit ist jeder einzelne, der sich in die Arme der orthodoxen Kirche begeben möchte, willkommen!
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Lieber Markion,

es sei mir gestattet ( wie Vater Peter so schön sagt ) ein offenes Wort zu sprechen:
Wie ist es möglich, das Hierachen fast aller orthodoxen Landeskirchen (mit Ausnahme des Athos u. der Griechen Altkalendarier) laufend im Vatikan katzbuckeln?


Ganz davon abgesehen, dass ich die Wortwahl hier nicht für angemessen halte kann ich mich nicht entsinnen den serbischen Patriarchen je im Vatikan gesehen zu haben, um ein Beispiel zu nennen. Eher sind die Bemühungen Roms (einige davon sind ja auch durchaus positiv zu bewerten) bemerkbar. Der ökumenische Patriarch hat nicht den Papst, sondern umgekehrt der Papst hat den Patriarchen aufgesucht. Einige Vorgänge dabei haben in der Tat zu Irritationen geführt, doch dies steht auf einem anderen Papier.
Hat etwa die Diplomatie auch in der Orthodoxie den glauben verdrängt, oder hat man denselben bereits für ein ^ökumenisches Linsengericht^ ausgegeben?
Auch hier denke ich sollte man besonnen fragen, bevor man sich (wie Konrad so schön sagt) vergallopiert: Es steht für uns ausser Frage, dass das Festhalten an der Heiligen Tradition und der apostolischen Überlieferung, das Leben in und nach der Lehre Jesu und somit der lebendige Glaube Garant unserer Existenz ist. Der Dialog mit Rom ist das, was er ist: Ein Dialog auf kennlern und gegenseitiger Achtungsbasis. Dies mit Glaubensverrat gleichzusetzen ist wohl weit mehr (man werde sich der Tragweite des Begriffes Glaubensverrat deutlich) überzogen, als auch nur ansatzweise nachweisbar.
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songul
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Beitrag von songul »

Hallo Markion

Ich wollte gerne wissen, wer denn genau hinter der Bezeichnung "wir" steht; denn ganz offensichtlich seid "ihr"ja nicht mehr in trauter Gemeinschaft zur FSSPX. Seid ihr schon eine eigene Gemeinschaft?
Ich kenne diese Art der Eigenbezeichnung sonst nur vom Papst. :wink:

LG

Songul
peter
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Freimaurer

Beitrag von peter »

Lieber Bruder Markion in Christo,

um kurz das sog. "Katzbuckeln" zu kommentieren: die gesamte Orthodoxie
aller Jurisdiktionen, Ihre Hierarchie und die Gläubigen, sind als Orthodoxe,
wie wir sagen "ein Herz und eine Seele", stehen geschlossen gegen jede
Apostasie, gegen Säkularismus, Individualismus etc. Es ist allerdings, auf
der Basis der Politik des gegenreformatorischen Papstes Gregor XIII. und
seiner dominanzorientierten "Neu-Zeit"-Regelung derrömisch-katholischen Kirche, nach dreieinhalb Jahrhunderten, im Verein mit dem freimaurerischen Patriarchen Metaxakis und seinem Gefolge, zu Beginn der 20'er Jahre dieses Jahrhunderts - zur passenden Zeit grausig-revolutionärer Schwächung und Zerschlagung der heiligen, russisch-orthodoxen Kirche - gelungen, einige orthodoxe Jurisdiktionen mit der unseligen gregorianischen Reform und einigen weiteren Modernismen zu beglücken. Dadurch wurde von seiten Roms sozusagen strukturell ein gewisser Nährboden bereitet, der bis auf den heutigen Tag einige Orthoxe glauben macht, diese Einigung mit dem häretischen Rom stünde "ante portas". Sollte es allerdings dem Papst gelingen (siehe die jüngste Stellungnahme Benedikts zum sog. "defectus"), diesen Keil noch tiefer ins Herz und die Seele der Orthodoxie zu treiben, wäre in der Tat die Gefahr einer Aufspaltung gegeben. Doch wir hoffen und beten inbrünstig, daß im Geiste orthodoxer Liebe und Brüderlichkeit jene "Pforten des Hades" unsere Kirche Christi, die als irdische und mit allen Heiligen im Himmel eins ist, nicht überwältigen.

Peter
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
Markion
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Beitrag von Markion »

Lieber Peter ,
es war sehr interessant mit dir zu diskutieren nachdem du uns in vielen dingen aus dem herzen gesprochen hast. Wir hoffen das sich deine wünsche bezüglich der Standhaftigkeit der Orthodoxie erfüllen mögen.
Dir weiterhin Gottes Segen!
Rene

Beitrag von Rene »

Lieber Markion,
darf ich mich Br.songul anschließen und auch nochmal fragen, wer unter WIR zu verstehen ist?
Du hast schön des Öfteren von wir geschrieben.
Vielen Dank für Deine Mühe.
L.G. Rene
Markion
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Beitrag von Markion »

Lieber Rene.
Wir möchten dich nicht im ungewissen lasse.

Beim ^wir^ handelt es sich um einen kleinen kreis gläubiger die der Priesterbruderschaft nahe stehen.

L.G
Markion
orthohans
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FSSPX (Piusbruderschaft)

Beitrag von orthohans »

Kyrie eleison (kann man hier wirklich sagen)

Liebe Brüder und Schwester, lieber Markion

Die orthodoxe Theologie ist derart schwierig und komplex, deshalb auch wunderbar, das es zu weit führt, auch noch die FSSPX zu analysieren, sonst müssten wir fairerwaise, auch Evangele, Konzilskatholiken, Pietisten,
Kopten, usw. zu Wort kommen lassen.

Wir sollten uns das Wort zu Herzen nehmen "Schuster bleib bei Deinem Leisten, denn er ist unermesslich, gross und wunderbar.

Ein paar Bemerkungen seien dennoch erlaubt.

Wenn es Kreise in der FSSPX geben sollte, die sagen, dass die Gottesgebärerin eine Bekehrung von ganz Russland zu r-k und damit zu Ratzinger wünscht (den Markion nicht einmal als Papst anerkennt), weise ich ein solches Ansinnen mit Entschiedenheit zurück. So geht es einfach nicht.

Die FSSPX ist - wie auch die Ausführungen von Markion zeigen - zutiefst gespalten. Es gibt Kreise, die Papst Ratzinger, dessen theologische Richtung bis heute nicht geklärt ist, ich weiss nach Literaturstudien bis heute nicht, wo er genau steht, gar nicht als Papst anerkennen (Sedisvakantisten und Kryptosedisvakantisten). Dann gibt es Kreise, die ihn anerkennen.

Man könnte darüber eine Disseration schreiben.

Bevor die FSSPX nicht klar entschieden hat, wo sie steht, ist eine Diskussion sehr schwierig.

Ich glaube auch nicht, dass die FSSPX der Orthodoxie beitreten wird. Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Dennoch ist die Religionswissenschaft der FSSPX und vor allem Marcel Lefebvre zu grossem Dank verpflichtet: Er hat es tatsächlich geschafft, die erhabene Alte Messe, die mit den Orthodoxen Gottesdiensten mehr gemeinsam hat als der Konzilsritus, in die Gegenwart zu retten. Das ist eine Kulturleistung, die nicht genug gewürdigt werden kann.

Die Bischöfe, die Lefebvre gültig geweiht hat und auch weihen musste, sind keine Vagantenbischöfe, sondern einfach heterodoxe Bischöfe, genau wie der Papst auch.

Wir können aber eines lernen:

Die r-k Kirche ist heute derart tief gespalten, dass die Orthodoxie mit der Oekumene sehr vorsichtig sein muss.

Das haben gewisse Mönche auf dem Athos (Esfigemenu-Kloster) sehr genau gespürt.

Wir können nicht vorsichtig genug sein, was den Oekumenismus anbetrifft.

Ich traue der Weisheit der Orthodoxen Oberhäuptern jedoch zu, dass sie diese Gefahren erkennen und entsprechend handeln.

Ausserdem glaube ich nicht, dass r-k das "filioque" je weglassen wird (ohne eine weitere Spaltung zu verursachen). Ebenso glaube ich nicht dass orthodox filioque hinzufügen wird. Sollte sie dies je tun, dann ist dann aber wirklich Feuer im Dach auf dem Athos und in Serbien.

Also bleiben wir realistisch und wenden uns wieder der reichen orthodoxen Theologie zu, was für heute Geistliches Fasten für alle heisst.

Den griechisch-orthodoxen Gläubigen wünsche ich eine segensreiche Fastenzeit.

Markion danke ich für seine lehrreichen Ausführungen.

Möge es ihm gelingen, den Theos durch und im Kyrios, inspiriert vom Heiligen Geist, senkrecht zu verehren

Mit lieben Grüssen

orthohans

Doxa Theou.
Die senkrechte, himmelw?rts zielende Gottesverehrung lebe ewig.
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