holzi hat geschrieben:
Was denkt Ihr darüber, was haltet Ihr von der Darstellung in dem Büchlein?
In spannungsvoller Erwartung
Konrad
Grüß Gott lieber Konrad!
Nach dem Motto, lieber spät als nie, antworte ich nun detailirter auf Deine Frage hin, was ich von der Broschüre meine.
Ich habe sie nun durchgelesen, Schritt für Schritt, da die Zeit mangelt.
Dabei habe ich wie schon angekündigt, auch positive und negative Anmerkungen.
Vielleicht die negativen zu erst, nicht erschrecken das es gleich "so viele" sind
Dieses betrifft vorallem die Kapitel 1 und 2.
S.17: Die Gemeinde in Konstantinopel (die ja erst später zum Patriarchat, wie übrigens alle andern auch, erhoben wird) lässt sich sehr wohl auf eine apostolische Tradition zurückführen. Nähmlich auf den
heiligen und erstgerufenen Ap. Andreas, der heute nach jul. Kalender gefeiert wird!
S.19: Richtig angemerkt das Akkakios exkomuniziert wurde, wobei Patriarch von Rom eine wichtige Rolle hatte nach Ehrenprimatsordnung, aber man hätte unterstreichen müssen das die communio mit Konstantinopel
nur desswegen wieder errichtet wurde,
weil Konstantinopel Reue zeigte und einlenkte.
Genau auf das wartet man heute noch vom Bischof von Rom (Papst)!
S.24: "filioque" kann nie gut begründet werden, da es weder das NT noch die apostolische Tradition, noch die ersten zwei ök. Konzlie zulassen. Selbst der Papst LeoIII hat eingesehen das man fundamentale Aussagen der Kirche
nur als Gesamtkirche (synodal) treffen kann und nicht als "Teilkirche" oder Einzelperson (Papst/Keiser). Die sg. "Entwicklungstheologie" (Übertonung) ist ein schlechter Veruch seitens r-k Kirche die Angelegenheit zu relativieren. Zulassung beider Glaubenssymbole in der r-k Kirche spricht auch dafür.
S.24: Orientieung am Papst!? Kennt die hl. und apostolische Tradition nicht. Verbindlich kann nicht der (Be-)Urteilen eines fehlbaren Manes sein, sondern der Hl. Synode, versammelt im Hl. Geist. Das muss man der Leserschaft zugestehen!
S.28: Aufkündigung der Sakramentengemeinschaft ging von Rom aus, und nicht umgekehrt. Und dabei muss betont werden das wenn man eine Bannbulle auf den Hl. Altar eines Patriarchats legt, nicht eine Person(Gemeindevorsteher) exkommuniziert wurde, sondern die ganze Gemeinde und Jurisdiktion!
Das muss man richtig stellen!
S.26: hier würde ich in Frageform verbleiben...sind die Beschuldigungen seitens Patr. Photios denn falsch??
S. 29: Wie bitte schön soll ein "Kreuzzug" im Namen des vom Westen gesegneten Kreuzes ohne den Willen des Papstes die Heiligkeiten der konstantinopolischen Kirche plündern,morden, und anschließend noch einen röm-latein. Geistlichen einsetzen als Hirten?? War doch die Konotation bereits sehr stark auf die "Orientierung am Papst", oder?
S. 31:
?wie es die Akten der ökumenischen Konzilien und die heiligen Kanones enthalten? Hierbei kann es sich nur um Pseudodekrete und eigenwillige (miss)interpretationen handeln.
S. 31: Die Kirche ist nicht nur Klerus und zeugt also erst recht und zu recht von der offenbarten Wahrheit.
Gal. 1.8 Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht. Auch die Gemeinde hütet also von Anfang an schon die Wahrheit mit.
S.33: Hoffentlich erkennt die werte Leserschaft auch, wie hier heuchlerisch vorgegangen wird:
wichtig ist das man den Primat des Papstes über sich anerkennt, und andere Abweichungen werden dann tolleriert!
S.35:
Fazit: Es ist
nicht nur der OK typisch das sie synodale Strukturen hat, sondern der ganzen apostolischen Tradition. Siehe hierzu die Apostelgeschichte.
Dagegen ist der Kapitel 3 sehr zu loben, da er knapp und deutlich die Charakteristiken der OK hervorhebt. Den würde ich wieter empfehlen, obwohl ich auch hier Kleinigkeiten richtig stellen muss:
-ökum. Patrarch repräsentiert nach Aussen die OK nur in dem was die OK als hl. Tradition (synodale Überlieferung) kennt! Seine eigene Vorstellungen, Initiativen usw. im Namen der OK haben
keine Legitimität und Relevanz.
-Epikop, bedeutet eher
Aufseher als Vorsteher (Presbyter), und dieser ist nur im Gottesdienst als Ikone Christi aufzufassen. Er ist
nicht wie dargestellt, allg. Stellvertreter Christi!?!
- die rationalistische Analyse der Sinnestangens ist ein Absurdum. Die Austeilung des gesegneten Brotes zum Schluß einer Liturgie hat einen seitens Bischof segnenden Charakter und Ursprung, und nicht der Sinnesstimulierung wie auch immer gemeint!
- Man
ehrt nicht die "vorgeweihten Gaben" (im Sinne Fronleichnahm) ausserhalb der Liturgie, sondern man empfängt diese in sich, bestimmungsgemäß zum Heil des Leibes und der Seele! Das ist ein immenser Unterschied!
Zum Schluß, dh. zum Kapitel 4 kann ich nur folgendes bemerken:
"und sei es der Patriarch von Rom als Nachfolger Petri."(S76)
Dies ist eine Hypothese die der ungeteilten Kirche der ersten 8 Jhd !,
nicht bekannt ist!
So lange diese auf der Fahnenstange der r-k Kirche weht, ist die aufrichtige Umkehr des röm. Bischofs in die Gemeinschaft der
einen, heiligen, katholischen und apostlischen Kirche, nicht in Sicht. Leider Gottes!
Daher ruht meine erste Stellungsnahme:
im Westen nichts Neues!
Bleibt also sich (mich) zu fragen,
was soll, was kann und was wird diese Broschüre bewirken?
In der Hoffnung etwas zur Wahrheit beigetragen zu haben,
Dein nichtnutziger br. milo