Papst in der T?rkei

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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Sebastian
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Papst in der Türkei

Beitrag von Sebastian »

Ihr Lieben alle!

gerade eben haben Aleksandra und ich im TV gesehen, dass der Papst und der Patriarch von Konstantinopel (Istanbul) gemeinsam einen Gottesdienst zelebrieren wollen.

Erster Schritt hin zu einer strategischen Allianz?

oder

unüberlegter Ökumenismus?

Was meint Ihr?

Liebe Grüsse
Sebastian

p.s. habe dies hier noch unter Ankündigung, da es sich um eine Ankündigung in der Presse handelt. Werde den Status nach einiger Zeit wieder auf "normal" setzen. Sebastian
Zuletzt geändert von alexandros am 05.12.2006, 19:50, insgesamt 2-mal geändert.
Ehre sei Dir oh Herr

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Hallo Sebastian,

es ist für mich etwas erschreckend.
Zeigt allerdings auch die Tendenzen an, die von Seiten des Patriarchen bestehen. Für mich ist nicht nachvollziehbar, dass man mit Häretikern zusammen zelebriert auch wenn sich der Papst scheinbar sehr um Dialog bemüht. Es ist genau ein Schritt in die falsche Richtung, finde ich.
Wie hier schon geschrieben wurde, kann der Weg nur sein, sich an der Orthodoxie auszurichten und nicht umgekehrt. Dieses erweckt den Anschein, als würde der Patriarch ein östlicher Papst werden...

Ich hoffe, dass es dazu nicht kommen wird.

L.G. René
Zuletzt geändert von Ehre sei Dir oh Herr am 28.11.2006, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.
Milo
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Beitrag von Milo »

Liebe Brüder...

ich würde gern darauf hinweisen das die heilige Kirche vom HErrn selbst geführt und geschützt wird. Nicht zu selten war ein Zeichen von Oben geschehen als ein Patriarch die Grenze überschritt!

Nach wie vor ist unser "Trost" das es keinen "Papst des Ostens" gibt und jeh geben wird. Ohne ein panorthodoxes Konzil geht einfach nichts!

Gespannt wie der Gottesdienst tatsächlich zelebriert wird...

grüßt alle euer milo
talitaNeu
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Zeichen

Beitrag von talitaNeu »

administrator hat geschrieben:
Nicht zu selten war ein Zeichen von Oben geschehen als ein Patriarch die Grenze überschritt!
Hallo Milo, darf ich nach Erläuterung fragen? Welche Zeichen meinst du?


Ich persönlich empfinde es als ein deutliches Zeichen der Demut und des Bemühen des Papstes, dass er zu Würzeln der Orthodoxie sich hinwendet, hinfährt und trotz Gefahren diese Reise in Kauf nimmt. Ich habe Respekt dafür.

Auch wenn ich mit Lehren des Katholizismus nicht übereinstimme, erkenne ich die Liebe zum Herrn Gott und ihr Bemühen und habe deswegen Respekt davor. An dieser Stelle würde ich gerne auch euch dazu aufrufen zu versuchen die Worte zu befolgen:

- An der Liebe unter einander werden sie euch erkennen-
- Wer bist du, den Knecht einer anderen zu beurteilen -

Viele Grüße Aleksandra
Mein Zuhause

Herr Gott mein Vater, (Psalm 61. V.5)
ich m?chte weilen in deinem Zelt in Ewigkeit, mich bergen im Schutz deiner Fl?gel.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

- An der Liebe unter einander werden sie euch erkennen-
- Wer bist du, den Knecht einer anderen zu beurteilen -
Jau!

Mein lieber Schatz!

Jetzt sitze ich hier in einem Zimmer mit dir und antworte dir auf deinen eben eingefügten Beitrag (meine virtuelle Intelligenz schützt mich leider nicht vor natürlicher Blödheit).

Differenzieren wir doch ein wenig:

Ich denke was Milo meint mit "Grenzen überschreiten" ist die mögliche Verletzung kanonischer Vorschriften. Es ist nur gut und recht einen Patriarchen darauf aufmerksam zu machen, wenn man der Meinung ist, dass hier eine solche Grenze überschritten wird. Ich selber finde die Ankündigung gemeinsam einen Gottesdienst zu zelebrieren eher bedenklich ungeachtet der selbstverständlich lobenswerten Bemühungen des Bischofs von Rom!

LG
Sebastian
Ehre sei Dir oh Herr

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Hallo,

natürllich darf ich mich nicht erdreisten, zu behaupten, es ginge allein nur um kirchenpolitische Dinge, darum den römischen Katholizismus nach Osten auszuweiten. Woher will ich das genau wissen? Allerdings fällt mir da auch das Thema der Unierten Kirchen und der Sitz Kiew ein...
Selbstverständlich hat man auch den Gläubigen anderer Konfessionen mit Respekt zu begegnen. Und natürlich gedenke ich auch Menschen anderer Konfessionen im Gebet, wenn man mich z.B. darum bittet oder wenn ich jemanden kenne, der dessen bedarf. Ich habe auch für die jüdische Mutter eines Freundes gebetet, darum geht es ja nicht.
Es geht doch um die Bewahrung des Rechten Glaubens. Und dieses könnte gefährdet sein. Das Bemühen des Bischofs von Rom um Dialog ist auch anzuerkennen! Und auch ihm gebührt Ehre und Respekt, wie jedem anderen Bischof auch. Also verstehe mich bitte nicht falsch.

herzliche Grüße
René
Milo
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Beitrag von Milo »

Hallo zusammen...

ja das habe ich so gemeint br. Sebastian.

Es geht mehr darum zu achten was wir (also unser Bischof, in dem Fall Patriarch von K., tut), und nicht unbedingt so sehr warum (aus welchem Grund) der r-k Papst in die Türkei reist.
Bleibt alles nach kirchenväterlicher Tradition, also in Ordnung der oikumenischen Kanones, so ist das Volk bestimmt ruhig. Wird aber etwas unorthodoxes unternomen (wie etwa florentinischer Unionsversuch) dann wird entweder wie damals das Volk zusammen mit dem Hl. Markos von Ephesos die Stimme erheben und den Patriarchen zur Umkehr überzeugen, oder es geschehen übernatürliche Dinge wie das Einschlagen des Blitzes in die Kirche/Altar (damals in die Basilika) wo Häresie und Orthodoxie unnatürlich die Verbindung suchen.

Das meinte ich liebe Aleksandra...

Um zum Thema zurück zu kommen,

ich meine das wohl eher die Beweggründe dieser Papstreise in der modernen Ökumene zu finden sind, als das es um die "strategische Allianz" geht.

Und Ihr?

Grüße,

Milo
holzi
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Beitrag von holzi »

Sebastian hat geschrieben:Ich selber finde die Ankündigung gemeinsam einen Gottesdienst zu zelebrieren eher bedenklich ungeachtet der selbstverständlich lobenswerten Bemühungen des Bischofs von Rom!
Grüße Euch!
ich glaube, ihr hängt das mit der Konzelebration etwas zu hoch auf:
Das Ökumenische Patriarchat hat auf http://www.patriarchate.org/press/artic ... 3#services geschrieben:
Q. What will be the Pope's role during the liturgical services at the Patriarchate?

A. At the welcoming service, the Patriarch and the Pope will together bless the congregation. However, since there is no Eucharistic communion between the two Churches at this time, the Pope will not concelebrate during the Divine Liturgy on November 30, but will be seated in an honorary position, participating in formal exchanges and blessings, as well as the recital of the Lord's Prayer.
Edit: Zeloten entfernt. Sebastian

Schönen Tag noch
Konrad
Walter
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Beitrag von Walter »

Vor allem macht es wenig Sinn, im Vorfeld darüber zu spekulieren. Beide Gottesdienste werden vom Fernsehen übertragen, danach kann man objektiv darüber reden. :wink:

Beten wir lieber dafür, dass dem Papst auf der Reise nichts zustößt. Die Folgen wären für alle schrecklich. :roll:
γενηθήτω το θέλημά σου·
protopeter
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Beitrag von protopeter »

Lieber Konrad !

Bei allem Sinn für Ironie ist das Thema zu ernst; ich denke auch nicht, daß sich trotz der - sicher für die Weltöffentlichkeit effektvollen - Begegnung Wesentliches an der vatikanischen Politik gegenüber der Orthodoxen Kirche ändern wird.

Dessenungeachtet finde ich es eine Unverfrorenheit Ihrerseits, in einem orthodoxen Forum, das Ihnen als römischem Katholiken Gastfreundschaft gewährt (!), jene, die sich nach den Grundwerten authentischer Überlieferung orientieren und eben nicht Glaubensverrat unter dem Deckmantel des "Ökumenismus" zu üben bereit sind, als "Zeloten" zu bezeichnen.

Mit nachdenklichen Grüßen,
Erzpr. Peter
Ehre sei Dir oh Herr

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Guten Abend,

dem schließe ich mich an.
Es ist schon ein Unterschied, ob man ernsthaft seinen Glauben zu leben bemüht ist und auch bemüht, aus Fehlern der Vergangenheit Lehren zu ziehen oder nur jemanden vor den Kopf stößt mit solchem Beitrag.

Nicht umsonst findet man schon bei Vater Aidan geschrieben, es soll eine Orthodoxie light geschaffen werden, mit Ost-"Papst" an der Spitze. Die Liturgie wird dann nationale Glaubensfolklore... usw...

Wenn ich (u.a.) dann, wegen m.E. gebotener Vorsicht, darauf hinweise, dann von einem unserer Glaubensbrüder so betitelt werde, scheine ich wohl nicht weit vom wunden Punkt entfernt zu liegen...

Möge der Herr uns leiten!

L.G. René
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Lieber Vater Peter, lieber Konrad und Walter !

Ich denke Walter hat es sehr gut beschrieben. Wir sollten abwarten und uns den Gottesdienst anschauen. Danach können wir vielleicht die Sache objektiver betrachten bevor wir uns hier evtl. völlig unbegründet in die Haare kriegen, was auch im Ü. nicht von mir beabsichtigt war, als ich diesen Strang einstellte.

Ich kann den Thread ja auch erst einmal einfrieren und nach dem Gottesdienst wieder auftauen ? :wink:
Aber warum eigentlich? Es gibt ausser diesem Gottesdienst doch noch weitere Themen, die direkt oder indirekt mit dem Besuch zusammen hängen. Zum Beispiel haben wir gerade gehört, dass es in der Türkei nur noch ca. 150.000 Christen gibt. Wie könnte eine verstärkte allianzmäßige Zusammenarbeit fruchtbar sein?
Sebastian
protopeter
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Beitrag von protopeter »

Lieber Sebastian !

Es ist doch vollkommen gleichgültig, zu welchem Zeitpunkt wir darüber diskutieren; die jeweiligen Einstellungen der Diskutanten sind klar -von "liberal" bis zu "zelotisch". Bitte verstehe mich nicht falsch - ein jeder mag nach eigener Weise denken, seine Meinung äußern und damit zufrieden sein; ich persönlich würde wirklich lügen, wenn ich nun abwartete und nach dem 30. November zu den "ökumenischen" Fragen eine wie auch immer anders geartete Ansicht hätte.

Trotz alldem sendet Dir die besten Segenswünsche und herzliche Grüße der unbelehrbare
Erzpr. Peter :wink:
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Bitte verstehe mich nicht falsch - ein jeder mag nach eigener Weise denken, seine Meinung äußern und damit zufrieden sein; ich persönlich würde wirklich lügen, wenn ich nun abwartete und nach dem 30. November zu den "ökumenischen" Fragen eine wie auch immer anders geartete Ansicht hätte.
Hallo Vater Peter !

Das erwartet auch keiner.

Ich möchte (alle) bitten nun von dem Zelotengeschwafel abstand zu nehmen. Konrad wurde bereits eindeutig darauf hingewiesen. hier

Liebe Grüsse sendet dir nach Salzburg dein Freund und Bruder

Sebastian :wink:
holzi
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Beitrag von holzi »

protopeter hat geschrieben:Lieber Konrad !

Bei allem Sinn für Ironie ist das Thema zu ernst; ich denke auch nicht, daß sich trotz der - sicher für die Weltöffentlichkeit effektvollen - Begegnung Wesentliches an der vatikanischen Politik gegenüber der Orthodoxen Kirche ändern wird.

Dessenungeachtet finde ich es eine Unverfrorenheit Ihrerseits, in einem orthodoxen Forum, das Ihnen als römischem Katholiken Gastfreundschaft gewährt (!), jene, die sich nach den Grundwerten authentischer Überlieferung orientieren und eben nicht Glaubensverrat unter dem Deckmantel des "Ökumenismus" zu üben bereit sind, als "Zeloten" zu bezeichnen.

Mit nachdenklichen Grüßen,
Erzpr. Peter
Lieber Vater Peter,

sollte der Begriff des "Zeloten" Ihnen und anderen etwas sauer aufgestoßen sein, so möchte ich mich dafür entschuldigen. Er war aber nicht auf diejenigen gerichtet, die ihren Glauben ernsthaft schützen wollten, sondern eher auf das Gehabe, zunächst einmal Zetermordio zu schreien, dass eine Konzelebration einer göttlichen Liturgie mit einem Häretiker schändlich wäre etc etc, ohne sich vorher informiert zu haben, was da denn nun tatsächlich ablaufen wird.

Liebe Grüße und nix für ungut
Konrad
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