Orthodox-Katholisches Treffen in Belgrad

Beziehung zum nichtorthdoxen Christentum
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Walter
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Orthodox-Katholisches Treffen in Belgrad

Beitrag von Walter »

MOSKAU, 18. September (RIA Novosti). Das Moskauer Patriarchat hält es für ein positives Zeichen, dass die Gemischte Theologische Kommission der katholischen und der orthodoxen Kirchen wieder funktioniert.

Die erste Sitzung nach einer sechsjährigen Pause findet vom 18. bis zum 25. September in Belgrad unter Teilnahme der russischen Delegation statt.

Das sagte der Sekretär für die Beziehungen zwischen den christlichen Konfessionen aus dem kirchlichen Außenamt des Moskauer Patriarchats, Igor Wyschanow, in einem Interview gegenüber RIA Novosti.

Er wird zusammen mit Illarion, dem Metropoliten von Wien und Österreich, die russisch-orthodoxe Kirche auf dem Treffen in der serbischen Hauptstadt vertreten.

Von der katholischen Seite wird der Vorsitzende des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, an der Spitze der Kommission stehen. Der orthodoxe Leiter ist der Vertreter des Patriarchats von Konstantinopel, Johannes, Metropolit von Pergamon. Insgesamt sollen etwa 60 Personen an der Sitzung teilnehmen.

"Ein theologischer Dialog ist keine Schau, sondern, eine schwere, mühsame Arbeit, bei der sowohl ähnliche Positionen als auch Streitfragen offen gelegt werden", sagte Wyschanow.

Ziel dieses Dialogs sei, so Wyschanow, "einander zu hören, ausreden zu lassen und zu versuchen, zu verstehen".

"Das Streben nach Einigkeit ist uns von Christus geboten worden. Doch das bedeutet nicht, dass wir unsere Augen verschließen sollen vor den ernsten Fragen, die die Christen spalten", betonte Wyschanow.

Laut Wyschanow gelte das nicht nur für die Probleme der Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen und der katholischen Kirche. "Es gibt Fälle, wo wir gute diplomatische Beziehungen zu einer anderen Kirche pflegen, wie zur evangelisch-lutherischen Kirche in Finnland, doch theologisch sind wir sehr weit voneinander entfernt", sagte Wyschanow.

Bei dem orthodox-katholischen Treffen in Belgrad werden nach seinen Angaben "sehr verantwortungsschwere Themen angeschnitten, zu denen es zwischen den Kirchen sehr viele Streitfragen gibt".

"Deshalb gibt es keinen Grund für überhöhten Optimismus", äußerte der Vertreter des Moskauer Patriarchats.

Er betonte aber, dass die Fragen, die auf der Tagesordnung stehen, diskutiert und die Positionen dazu geäußert werden müssen.

Unter anderem soll die gemischte Kommission ein Arbeitsdokument behandeln, das bereits 1990 vom Koordinierungskomitee in Moskau entworfen wurde. In diesem Dokument sind mögliche Wege für einen theologischen Dialog über "Konziliarität und Macht in der Kirche" vorgezeichnet. Bekanntlich gehört in der katholischen Kirche die Macht dem Papst und bei den Orthodoxen dem Konzil.

Nicht minder schwierig ist das Problem der östlichen katholischen Kirchen, die auch als unierte bezeichnet werden. Sie bauen den Gottesdienst nach byzantinischem Ritus auf, sind aber sehr eng, bis hin zur gemeinsamen Kommunion, mit den Katholiken verbunden und dem Papst unterstellt.

Laut Wyschanow wurde der interkonfessionelle theologische Dialog vor sechs Jahren in Baltimore, USA, wegen den Differenzen in den Beziehungen zur Union (Vereinigung der Katholiken und der Orthodoxen unter der Macht des Papstes) unterbrochen.

"Wenn eine Etappe nicht zufriedenstellend endet, ist eine bestimmte Zeit nötig, um die Situation neu zu bedenken", sagte der Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche.

Die prinzipielle Entscheidung über die Wiederaufnahme der Arbeit der Gemischten Kommission wurde 2004 auf einem Treffen zwischen Papst Johannes Paul II. und Bartholomäus I., Patriarch von Konstantinopel, getroffen. Doch um diese Entscheidung ins Leben umzusetzen, wurden zwei Jahre benötigt.

"Das Thema der Union ist immer noch akut. Gegenwärtig sind die orthodoxen Kirchen nicht nur in der Ukraine, wo die Orthodoxen unter der Expansion der Griechisch-Katholiken leiden, sondern auch im Nahen Osten mit den Handlungen der Uniaten unzufrieden", sagte Wyschanow.
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Walter
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Beitrag von Walter »

Radio Vatikan, 18/09/2006. Die Beziehungen zwischen Vatikan und Orthodoxie sollen weiter vorangehen. Nach sechsjähriger Pause hat am am Montag in Belgrad die Gemischte Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche ihre Arbeit aufgenommen. 60 Mitglieder gehören ihr an, den Vorsitz haben Kurienkardinal Walter Kasper vom päpstlichen Einheitsrat und Metropolit Ioannis von Pergamon für das Ökumenische Patriarchat.


Papst Benedikt XVI. hatte die Wiederaufnahme dieses theologischen Dialogs positiv hervorgehoben. Bei der Feier der ökumenischen Vesper im Regensburger Dom sagte der Papst:

Bild "Ich wenigen Tagen wird in Belgrad der theologische Dialog wieder aufgenommen werden über
das Grundthema der Koinonia ? in den zwei Dimensionen, die uns der erste Johannes-Brief
gleich zu Beginn im ersten Kapitel benennt: Unsere Koinonia ist zunächst Gemeinschaft mit
dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist; sie ist die vom Herrn durch
seine Menschwerdung und die Geistsendung ermöglichte Gemeinschaft mit dem dreifaltigen
Gott selbst. Diese Gottesgemeinschaft schafft dann auch die Koinonia untereinander, als
Teilhabe am Glauben der Apostel und so als Gemeinschaft im Glauben, die sich in der
Eucharistie verleiblicht und über alle Grenzen hin die eine Kirche baut
(vgl. 1 Joh 1, 3). Ich
hoffe und bete, daß diese Gespräche fruchtbar sind und daß die uns verbindende Gemeinschaft
mit dem lebendigen Gott, die Gemeinschaft in dem von den Aposteln überlieferten
Glauben sich vertieft und zu jener vollen Einheit reift, an der die Welt erkennen kann, daß
Jesus Christus wahrhaft der Gesandte Gottes, Gottes Sohn ist, der Heiland der Welt (vgl. Joh
17, 21). ?Damit die Welt glaube?, müssen wir eins sein: Der Ernst dieses Auftrags muß
unseren Dialog beseelen."
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Die erste Sitzung nach einer sechsjährigen Pause findet vom 18. bis zum 25. September in Belgrad unter Teilnahme der russischen Delegation statt.

:?
Na ja, warten wir es ab. Ich persönlich finde den Zeitraum sehr knapp bemessen, um tiefer in die Problematik einzusteigen...

Dennoch, dass man sich trifft und miteinander spricht empfinde ich durchaus positiv... Wie gesagt, abwarten ...
Milo
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Beitrag von Milo »

Grüß Gott und nochmals frohes Fest zur Geburt der Mutter unseres Gottes!


Walter, gibt es vorläufige Ergebnisse schon? Belgrad ist doch nicht so weit weg...oder :wink:

ungeduldiger milo
Walter
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Beitrag von Walter »

Lieber Br. Milo,

leider habe ich auch noch nichts neues erfahren, bin aber genauso neugierig wir Du. :wink:

Wahrscheinlich sind auch beide Seiten bemüht, keine inoffiziellen "Zwischenberichte" heraus zu lassen. D.h. Neuigkeiten gibt es nur vom Vatikan oder von orthodoxer Seite am ehesten von den Russen. Die gastgebenden Serben sind da nach meiner Erfahrung weniger vorschnell.

Hier die Links, wo ich Neuigkeiten zuerst erwarten würde:

http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/index.asp
http://de.rian.ru/society/
http://news.google.de/...

LG
Walter
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Walter
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''Ökumen. Fortschritte durch Geduld und Freundschaft''

Beitrag von Walter »

Ausschnitt dem heutigen Radio Vatikan-Interview mit Kardinal Walter Kasper in Belgrad:


Worum ging es eigentlich bei diesem Treffen?

Es ging darum, nach einer längeren Unterbrechung, die ersten Kontakt wieder zu knüpfen. Wir haben eine neue Kommission mit vielen neuen Mitgliedern. Viele mussten erst eingeführt werden in das, was bereits geschehen ist. Dann haben wir uns vorgenommen, über das Thema ?Kirche als communio? zu sprechen. Das bedeutet: Wir wollen die Konsequenzen ziehen aus dem, was in der ersten Phase der Diskussion gesagt worden ist. Die Kirche ist sakramental. Jetzt geht es konkret um Konziliarität und Autorität in der Kirche, also die Spannung zwischen einer synodalen und einer hierarchischen Verfassung. Und da haben wir ein Papier benützt, das schon vorbereitet war für 1990, das schon 16 Jahre alt ist


Was sind die heißen Fragen?

Die heißen Punkte sind bekannt. Es ist in erster Linie das Problem des Petrusamtes, des Primats auf der universalen Ebene der Kirche. Wir werden dieses Problem dieses Mal nicht ausführlich behandeln. Wir haben nur vor, es auf den Tisch der Verhandlungen zu legen, genau die Position abzustecken und werden in einer der künftigen Versammlungen dieses Problem direkt angehen. Ich denke, das ist das wichtigste Problem, das zwischen der Orthodoxie und der katholischen Kirche besteht. Alle anderen Probleme sind mehr Probleme der Mentalität, auch Missverständnisse und polemische Verzerrungen der Vergangenheit.


Waren die Gespräche fruchtbar?

Es sind sehr gute Gespräche gewesen in einer vorzüglichen Atmosphäre, sie sind sehr ruhig verlaufen. Es hat keinerlei große Polemiken gegeben, aber auf der anderen Seite: Sehr ehrlich hat man die Position dargestellt. Und auf dieser Grundlage meine ich, dass wir gute Hoffnung haben, in den folgenden Sitzungen gute Schritte voranzukommen. Es war zunächst einfach notwendig und wichtig, eine gute brüderliche Atmosphäre herzustellen. Denn ohne eine solche Atmosphäre kann man nicht diskutieren. Insofern glaube ich, dass wir der Hoffnung des Heiligen Vaters voll entsprochen haben.

...

Uniatismus, das heißt also die Frage der mit Rom unierten Kirchen ? war das Thema?

Es war kein offizielles Thema, weil wir gleich am Anfang wiederholt haben, was man in Balamand 1993 gesagt hat: Uniatismus ist ein Phänomen der Vergangenheit. Die Kirchen, die so entstanden sind, haben ein Recht zu existieren. Sie sind übrigens auch hier m Dialog präsent. Wir haben Vertreter dieser orientalischen Kirchen in voller Gemeinschaft mit Rom. Aber wir haben zugleich gesagt: Die Methode des Uniatismus ist keine Methode für heute und für die Zukunft, und das hat doch positiv gewirkt auf orthodoxer Seite.

...

Steht denn schon fest, wann eine nächste Sitzung stattfindet?

Vermutlich, aber nicht sicher, bereits im nächsten Jahr. Nächstes Mal sind wir, die katholische Seite, die Einladenden. Wo die Versammlung sein wird haben wir noch nicht beschlossen.



BildHier noch einmal das ganze Interview zum anhören.
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Ehre sei Dir oh Herr

Beitrag von Ehre sei Dir oh Herr »

Vielen Dank Walter!
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo Walter!

auch von mir ein Danke! Hoffen wir, das dies sich in Zukunft zu einem fruchtbaren Dialog entwickelt.

gespannt,

Sebastian
Walter
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Protest von Bischof Hilarion

Beitrag von Walter »

Das Treffen der Orthodoxen Kirchen in ihrer Gesamtheit und der Katholischen Kirche verlief, wie jetzt bekannt wurde, nicht durchgehend »in einer ausgezeichneten Atmosphäre«, wie Kardinal Walter Kasper dies zuvor verkündete.

Unrühmlicherweise waren es innerorthodoxe Streitigkeiten, und zwar zunächst zwischen Metropolit Johannes von Pergamon, dem Vertreter des Ökumenischen Patriarchen, und dem russischen Repräsentanten Bischof Hilarion von Wien und Österreich. Wie fast zu erwarten war, ging es um eine Formulierung, die traditionsgemäß dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel als Ersten der orthodoxen Patriarchen und Bischöfen besonders hervorhebt. (das Moskauer Patriarchat kommt in der kanonischen Reihenfolge erst als fünftes ? siehe auch unsere Diskussion über das 3. Rom).

In einer Verfahrensabstimmung votierten nun in Belgrad fast alle orthodoxen Bischöfe für die Beibehaltung der Formulierung, nur die russische Delegation votierten dagegen. Die katholischen Vertreter enthielten sich zwar, dennoch kritisierte Bischof Hilarion Kardinal Kasper wegen der Zulasung der Abstimmung und ging mit seinem Protest an die russische Presse.
Radio Vatikan hat geschrieben:Das Verhältnis zwischen Moskau und dem Vatikan scheint erneut einen Rückschlag zu erleiden. Der europäische Repräsentant des Moskauer Patriarchats, Bischof Hilarion von Wien und Österreich, hat gegenüber dem Präsidenten des Päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper, scharfe Kritik geäußert. Anlass war eine Abstimmung auf der gemeinsamen Konferenz der gemischten theologischen Kommission vergangene Woche in Belgrad. Es sei unzulässig, ?dogmatische und ekklesiologische Fragen durch Abstimmung zu lösen?, so Hilarion laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Kardinal Kasper wies gegenüber Radio Vatikan den Protest zurück.
Hier seine Erklärung:

»Die Begegnung der internationalen theologischen Kommission zwischen der Orthodoxen Kirche in ihrer Gesamtheit und der katholischen Kirche in Belgrad verlief in einer ausgezeichneten Atmosphäre. Die orthodoxe Kirche von Serbien hat uns eingeladen, alles wunderbar vorbereitet, wir haben einen Empfang gefunden, der sehr freundlich und brüderlich war: der Besuch der orthodoxen Liturgie, der katholischen Liturgie, der Besuch eines Klosters, das verlief alles sehr gut. Das Thema war Kirche als Communio, als Gemeinschaft, und wir versuchten, - da die Grundlagen für dieses Thema bereits in früheren Dialogen gelegt waren - die kirchenrechtlichen und ekklesiologischen Konsequenzen zu ziehen: das Verhältnis von Konziliarität und Autorität in der Kirche. Wir diskutierten das auf allen Ebenen der Kirche, auf der lokalen Ebene, also der Diözese, der regionalen Ebene und der universalen Ebene. Selbstverständlich mussten wir dabei auch schwierige Probleme berühren, die wir nicht alle lösen konnten, aber wir haben erste Schritte unternommen.

Es hat an einem Punkt Schwierigkeiten gegeben, die dann auch offenkundig wurden durch einen öffentlichen Protest des Vertreters des russisch-orthodoxen Patriarchats von Moskau. Er hat protestiert gegen eine rein prozentuale Abstimmung; die betraf das Verhältnis von Konstantinopel und Moskau. Wir haben ganz klar gesagt, wir mischen uns als katholische Delegation nicht in diese innerorthodoxe Diskussion ein, aber es war an einem Punkt einfach eine Abstimmung nötig über die weitere Prozedur, nicht über den Inhalt. Deswegen habe ich wenig Verständnis für diesen Protest, und ich hoffe, er wird das weitere Gespräch nicht belasten...«

Radio Vatikan hat geschrieben:Kasper betont, bis zu dieser Frage über den Fortgang der Konferenz, verlief die Begegnung ?in einer ausgezeichneten Atmosphäre?. Und weiter: ?Das Thema war Kirche als Communio, als Gemeinschaft, und wir versuchten, - da die Grundlagen für dieses Thema bereits in früheren Dialogen gelegt waren - die kanonischen und die ekklesiologischen Konsequenzen zu ziehen: das Verhältnis von Konziliarität und Autorität in der Kirche. Selbstverständlich mussten wir dabei auch schwierige Probleme berühren, die wir nicht alle lösen konnten, aber wir haben erste Schritte unternommen.?
Bild Hier die ganze Erklärung zum Anhören.
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protopeter
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Beitrag von protopeter »

Es wäre - gemäß dem alten Spruch: "Audiatur et altera pars !" - durchaus hilfreich, hier auch eine orthodoxe Quelle einzuführen ! Radio Vatikan mag zwar auf das Ganze gesehen berichtet haben, doch ist eine gewisse Einseitigkeit und Parteilichkeit sicher nicht zu vermeiden.

Es sei hier durchaus betont, daß man über die Ansichten Bischof Hilarions zu diesem Punkt geteilter Meinung sein kann, doch halte ich die - eben einzig von römisch-katholischer Seite gegebene - Quellenlage nicht für so objektiv, um sich ein definitives Bild in allen Nuancen machen zu können !

Erzpr. Peter
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Grüß Gott ! (für eine liebe Einleitung - wie Milo immer sagt - sollten wir uns schon Zeit nehmen :wink: )

@Walter, lieben Dank für deine Berichterstattung. Mit großem Interesse habe ich sie gelesen. Ich stimme aber auch mit Vater Peter überein, dass der Objektivität ein guter Dienst geleistet werden könnte, indem wir eine Orthodoxe Stellungsnahme/Quelle hinzuziehen.

Ich "google" schonmal :wink:

Gute Nacht!

Euer
Sebastian
Walter
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Beitrag von Walter »

Lieber Vater Peter!
protopeter hat geschrieben:Es wäre - gemäß dem alten Spruch: "Audiatur et altera pars !" durchaus hilfreich, hier auch eine orthodoxe Quelle einzuführen !
Ja sicher, nur nicht so einfach zu finden, zumindest im deutsch- und englischsprachigen Bereich. Immerhin hatte ich oben den Link auf die besagte Interfax-Meldung gefunden (allerdings in englischer Sprache) und angegeben. Nun ist das auch keine wirklich orthodoxe Quelle, aber mit der Orthodoxen Kirche sicher vertrauter als mit der römischen.

Vielleicht könnten Sie oder Milo auch mal in serbischen oder russischen Kirchen-Nachrichten wühlen und, falls Sie etws finden, es übersetzen. Ich bin leider (noch) keiner slawischen Sprache mächtig und daher auf Übersetzungen angewiesen. :oops:
Andererseits ist das hier ja auch ausdrücklich ein deutschsprachiges Forum. ;)

Schöne Grüße
Walter

PS: Interessant wäre natürlich auch eine Stellungnahme aus dem Ökumenischen Patriarchat.
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protopeter
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Beitrag von protopeter »

Lieber Walter,

um beim Thema zu bleiben: Ja, es ist ein deutschsprachiges Forum...aber es ist ein ORTHODOXES deutschsprachiges Forum, das sich im Wesentlichen auf orthodoxe Quellen stützen sollte !

Was der Vatikan verlautbart, mag Informationscharakter haben, ist allerdings für uns nur sehr bedingt relevant !

Wenn es nötig sein sollte, stelle ich mich daher gerne als Übersetzer zur Verfügung :wink: .

Gruß von Erzpriester Peter
Walter
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Beitrag von Walter »

Lieber Vater Peter,

wenn Sie meine Beiträge hier genau lesen, werden sie feststellen, dass ich neben dem Vatikanradio noch zwei russische Pressedienste zitiert habe. Weil mich das Thema sehr interessiert, habe ich sämtliche über goole news vefügbaren Informationen hier zitiert oder als Link angegeben.

Das habe ich soeben noch auf der offiziellen Webseite des Ökumenischen Patriarchen gefunden:
Communiqué of the Joint International Commission for the Theological Dialogue between the Orthodox Church and the Roman Catholic Church (Belgrade, Serbia, 24 September 2006).

The ninth meeting of the Joint International Commission for the Theological Dialogue between the Orthodox Church and the Roman Catholic Church met in Belgrade, Serbia, from 18-25 September 2006, continuing the work begun in 1980 to seek the restoration of full communion. The Orthodox Church of Serbia generously provided hospitality for the meeting. The official opening took place in the patriarchal chapel of the Serbian Patriarchate in the presence of His Holiness Patriarch Pavle who welcomed the members of the Commission and offered his prayerful support, saying : ??Welcome all of you, to this house of God of our Church and of our people and my home! My humble prayer shall cover your Theological Dialogue of love and truth, for that is why you have gathered here. Of far greater significance, even of sole importance, is that all of you be strengthened by the grace of the Holy Spirit, which rectifies all of our shortcomings and heals all of our weaknesses?. The Commission invoked the Holy Spirit on its work.

At the first working session in the Sava International Centre, the Co-Presidents H.E. Cardinal Walter Kasper and H.E. Metropolitan John of Pergamon introduced the work of the Commission, and H.E. Metropolitan Jovan of Zagreb welcomed all present on behalf of the Holy Synod of the Serbian Orthodox Church. The Prime Minister of Serbia, Dr Vojislav Ko?tunica, addressed the Commission, affirming that: ?...The Churches of the East and West are setting an extraordinary example by means of their dialogue, and this theological meeting in Belgrade represents a reference point on the way. The greatest gift to contemporary humanity would be ? to convince people, perhaps first and foremost the political elites, that dialogue has no alternative and that every form of application of force, dictate or imposition of one?s own models and solutions-in service of primarily personal interests-destroys the last remaining bridges between confronted peoples and communities, instead of building of peace, confidence, solidarity and cooperation??. He also hosted a reception and dinner for all the participants.

The Joint Commission is composed of 30 Orthodox and 30 Roman Catholic members, and is chaired by two Co-Presidents, H.E. Cardinal Walter Kasper and H.E. Metropolitan John of Pergamon (Ecumenical Patriarchate). H.E. Metropolitan Gennadios of Sassima (Ecumenical Patriarchate) and Monsignor Eleuterio Fortino from the Pontifical Council for Promoting Christian Unity, serve as the Joint Commission?s Secretaries. The entire Roman Catholic delegation was present in the Belgrade meeting except for two members who were unable to attend. Orthodox members represented the Ecumenical Patriarchate, the Patriarchate of Alexandria and All Africa, the Patriarchate of Antioch, the Patriarchate of Jerusalem, the Patriarchate of Moscow, the Patriarchate of Serbia, the Patriarchate of Romania, the Patriarchate of Georgia, the Church of Cyprus, the Church of Greece, the Church of Poland, the Church of Albania, the Church of Czech Lands and Slovakia and the Church of Finland.

The Joint Commission discussed a text entitled: ?The Ecclesiological and Canonical Consequences of the Sacramental Nature of the Church: Conciliarity and Authority in the Church?, at three levels of the Church?s life: local, regional and universal. That text prepared by the Joint Coordinating Committee in Moscow in 1990, which was to have been presented at the plenary meeting of the Joint Commission in Freising, Germany the same year, but was not discussed then or later because events taking place in Eastern Europe at that time obliged the Commission to address the issue of ?uniatism? in relation to the ecumenical dialogue. In the present meeting the document prepared in Moscow was carefully examined in a shared spirit of genuine commitment to the search for unity.

A Joint Drafting Committee was appointed to revise the text in the light of the many observations and comments made during the discussion on the text. A revised text will be the object of discussion at the next meeting of the Joint Commission which will be hosted by the Roman Catholic Church, next year, 2007.

During the week-long meeting the Roman Catholic delegates were present at the Orthodox Divine Liturgy in St. Mark?s Church on the Feast of the Nativity of the Mother of God, the Theotokos, and the Orthodox members in a Mass at the Roman Catholic Cathedral of Ascension of the Holy Virgin of Belgrade at the invitation of the Archbishop Stanislav Hočevar. The members of the Commission also had the opportunity to visit the historic Ravanica Monastery. A dinner was offered in the Monastery by H.E. Bishop Ignatij of Branichevo. On Sunday evening the President of Serbia His Excellency Boris Tadić hosted a dinner at his residence in honour of the Commission.

The meeting of the Joint Committee was marked by a spirit of friendship and trustful collaboration. The members of the Committee greatly appreciated the generous hospitality of the Serbian Orthodox Church, and they strongly commend the ongoing work of the dialogue to the prayers of the faithful.
Bischof Hilarion wird allerdings nicht erwähnt.

Gruß
Walter
Zuletzt geändert von Wanderer am 28.09.2006, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Hallo lieber Walter,

auf diese Meldung bin ich auch gerade gestossen hier.

Ich denke es geht hier nicht ums "unterstellen". Evtl. warten wir noch ein paar Tage, bis wir neue orthodoxe Stellungsnahmen zu den Vorfällen haben.

In Christo
Sebastian
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