Ausnahmsweise: ein Kettenbrief

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Nassos
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Beitrag von Nassos »

Sinaitis hat geschrieben:Ich habe dem Verein geschrieben:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie haben ein Weihnachtsbüchlein 2009 verschickt. Dort steht im Kapitel: Thomas und das Weihnachtsfest:
"jenem Apostel, der am längsten an der Wiedergeburt gezweifelt hatte"
An der Wiedergeburt zweifeln alle Christen. Es gehört nicht zum theologischen Fachwissen, sondern zum allgemeinen Bildungswissen, daß die Reinkarnation im Christentum nicht vorkommt. Wir Christen, ich hoffe, ich kann Sie da einbeziehen, glauben an die Auferstehung der Toten.
Möglicherweise ist Ihnen da nur ein Versehen unterlaufen, aber ich finde es traurig, wenn Sie ein Weihnachtsheftchen, das anscheinend eine fromme (Spenden-)Stimmung erzeugen soll, so schlampig produzieren.
Herzliche Grüße und frohe Weihnachten

p. Martinos Petzolt"
Bravo Pater! Ich bin sehr gespannt, ob die sich melden. Bitte, geben Sie bescheid, das würde mich interessieren.

Mit der Bitte um Ihren Segen,
Nassos
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Ieseanul
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Beitrag von Ieseanul »

Jeremias hat geschrieben:Sogar meine evangelischen Bekannten stimmen mir in diesem Punkt zu, für die ist die evangelische Kirche in erster Linie ein Wohlfühlverein mit sozialem Miteinander, keine Kirche, wo Gott im Mittelpunkt steht. Das ist sehr zu bedauern, denn bei allem Hadern mit Calvin und Luther, so waren das sicher tiefgläubige Menschen. Aber was heute richtungsbestimmend in der EKD ist, da habe ich meine argen Zweifel...

Lieber Jeremias,

ich stimme Dir hier in vollem Umfang zu. Da sind unsere Positionen wohl identisch. Man verlässt biblische Grundlagen und so lassen die Probleme auch nicht lange auf sich warten. Der Grundirrtum liegt für mich darin, dass man den Wunsch verlassen hat, Gott zu dienen und Ihm zu gefallen und heute alles daran setzt, es dem Menschen recht zu machen, damit das gelingt, wird die "passende" Theologie einfach drum herum gebaut - was falschen Kompromissen Tor und Tür öffnet. Diese Kompromisse kritisiert ihr ja völlig zu recht.

Theologisch kommt man dann zu Schlüssen, die schriller kaum sein können, eben auch zu diesen, die die Auferstehung als "bloßes Symbol" bezeichnen.
Der Apostel Paulus schreibt ja selbst (1.Kor. 15,14):
"Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich."
Wenn ich nicht an die Auferstehung glaube, worin soll mein Glaube denn bestehen ? Dann kann ich wirklich zu den Esoterikern gehen. Die glauben häufig auch an Jesus - als einen von vielen "Erleuchteten".

Trotz allem - u.a. deswegen hatte ich mich gestern auch zu Wort gemeldet - halte ich, bei aller berechtigter Kritik an der EKD, ihrer Leiterschaft, Lehre und Theologie - Fehlgriffe und Fehlverhalten nicht für ein typisch protestantisches Phänomen. Die Katholische Kirche läuft vielleicht dagegen Sturm, wie bei der EKD mit dem Thema Homosexualität umgegangen wird, hat aber selber auch ein paar unappetitliche Geschichten auf der Rechnung. In Rumänien, die Situation in anderen orthodoxen Ländern kenne ich ja persönlich nicht, gab und gibt es auch immer wieder den ein oder anderen Fehlgriff kirchlicher Würdenträger, was dort in Öffentlichkeit und Presse heiß diskutiert wird.
Auch dort begegnet man der ganzen Palette menschlicher Kompromissfähigkeit im negativen Sinn.

Ich bin nur nicht einverstanden mit vorschnellen Seitenhieben in irgendeine Richtung. Die EKD ist auch nicht mein Feindbild. Ebensowenig die Katholische Kirche.
Natürlich muss man Dinge beim Namen nennen und auch ansprechen. Solche Briefe, wie Vater Martin sie dieser Organisation geschrieben hat, müsste man eigentlich öfter schreiben. Ich kann mich an einen Beitrag von Radio FFH (ein beliebter privater Radiosender bei uns in Hessen) zu Ostern erinnern. Die hatten sich einen evangelischen Pfarrer ins Studio geholt, der den Leuten irgendwelche kirchlichen Begriffe (was ist Karfreitag, was ist Ostern usw.) erklären sollte. Ich kann mich nicht mehr ganz genau daran erinnern, was er sagte, ich weiß aber noch, dass ich im Auto fast kollabiert wäre. Der schmiss alles vollkommen durcheinander und verbreitete krasse Fehlinformationen über eigentlich gängiges theologisches Allgemeinwissen. Ich glaube, dass er irgendwie sagte, dass Jesus nach seinem Tod für drei Tage in der Hölle (!) gewesen wäre.
Kein Wunder, dass das allgemeine Ansehen evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeit nicht besonders hoch ist.

Ich verspreche mir aber grundsätzlich nichts von Polemik. Dass ich als Evangelikaler seit einiger Zeit eine Affinität oder Nähe der Orthodoxen Kirche gegenüber habe (ein anderer Begriff fällt mir jetzt nicht ein) resultierte u.a. daraus, dass sich meine Art der Auseinandersetzung verändert hatte. Das erwarte ich umgekehrt natürlich nicht, jedenfalls nicht auf theologischer Ebene, ich bin aber unbedingt für einen Dialog UND für offene Worte.

Gottes Segen !
Mathias
Zuletzt geändert von Ieseanul am 27.11.2009, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
"Das Buch der Bücher gleicht einer Quelle, die beständig fließt und um so reichlicher strömt, je mehr man daraus schöpft."
(Hl. Johannes Chrysostomus)
"Cartea Cărţilor se aseamănă cu un izvor care curge in continuu şi care cu atât mai bogat va curge, cu cât cineva va lua din el ."
(Sf. Ioan Gură de Aur)
Nassos
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Beitrag von Nassos »

Hallo Mathias,

vielen Dank für diesen Beitrag. Ich hoffe, Du bleibst uns lange erhalten.

Gottes Segen für Dich!
Nassos
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Elias
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Beitrag von Elias »

Dem kann ich nur zustimmen. Wir freuen uns das du (Ieseanul) bei uns und unter uns bist :) Die Aussage das die Auferstehung Christi nur ein Symbol sei, habe ich einmal von einem Evangelischen Theologen gelesen aber ich kann mir (Bei all der berechtigten Kritik an die EKD schlecht vorstellen das dies allgemeine Lehre sei. Das die EKD immer mehr zu einem Wohlfühl Verein verkommt (Vornehmlich für Femistisch angehauchte Frauen) wie Jeremias sagte, dem kann ich nur zustimmen. Das waren auch meine Eindrücke bei gewissen Treffen....Eigentlich ist das kein Grund zum Freuen, sondern ein Grund zum Jammern, da dieser "Verein" neben der RKK hier in Deutschland in der Öffentlichen Wahrnehmung die Hauptmusik spielt...Wir sind hier nur eine Migrantenkirche...
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Jeremias
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Beitrag von Jeremias »

Trotz allem - u.a. deswegen hatte ich mich gestern auch zu Wort gemeldet - halte ich, bei aller berechtigter Kritik an der EKD, ihrer Leiterschaft, Lehre und Theologie - Fehlgriffe und Fehlverhalten nicht für ein typisch protestantisches Phänomen. Die Katholische Kirche läuft vielleicht dagegen Sturm, wie bei der EKD mit dem Thema Homosexualität umgegangen wird, hat aber selber auch ein paar unappetitliche Geschichten auf der Rechnung. In Rumänien, die Situation in anderen orthodoxen Ländern kenne ich ja persönlich nicht, gab und gibt es auch immer wieder den ein oder anderen Fehlgriff kirchlicher Würdenträger, was dort in Öffentlichkeit und Presse heiß diskutiert wird.
Oh, ohne Frage. Deswegen meine Forderung in anderen Threads, das wir bei uns aufräumen sollten und dann den mahnenden Zeigefinger heben sollten. Die Orthodoxie sitzt gerne auch mal im Glashaus.
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Röde Orm
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Beitrag von Röde Orm »

Die Katholische Kirche läuft vielleicht dagegen Sturm, wie bei der EKD mit dem Thema Homosexualität umgegangen wird, hat aber selber auch ein paar unappetitliche Geschichten auf der Rechnung. In Rumänien, die Situation in anderen orthodoxen Ländern kenne ich ja persönlich nicht, gab und gibt es auch immer wieder den ein oder anderen Fehlgriff kirchlicher Würdenträger, was dort in Öffentlichkeit und Presse heiß diskutiert wird.
Ich möchte hier ganz entschieden widersprechen!!!

Niemand, auch keine Kirche, ist perfekt - schon gar nicht, wenn es sich um einzelne Menschen handelt.

Gerade in der Katholischen Kirche, die im Mittelalter und soweit bekannt aus reiner Geldgier (das Erbe sollte wieder an die Kirche, nicht an die Nachkommen der Priester fallen) das Zölibat eingeführt hat, gibt es immer wieder bei einzelnen Menschen schlimme Fehltritte.

Angeblich sind es ziemlich viele Fehltritte.

Kann gut sein, dass dies auch mal in der Orthodoxen oder Evangelischen Kirche vorkommt. Sicher weniger häufig, denn hier sind wohl die meisten Priester verheiratet und haben selbst Kinder.

Nur weil ein einzelner Mensch, der in der gleichen Kirche ist, einen schwerwiegenden und schlimmen Fehler - der zudem eine Straftat darstellt! - begeht, muss man doch nicht gleich das Unrecht zum Recht machen !!!

Egal, wie die vorherrschende Meinung in der Gesellschaft ist: Homosexualität ist widernatürlich und eine schwere Sünde. Sie ist krankhaft und führt in den Tod. Die betroffenen Menschen, die ich unmittelbar kenne sind meistens eher unglücklich und führen ein problematisches Leben. Daran sind natürlich die "Heteros" schuld, die sie verfolgen.

In Wahrheit haben sich diese Leute einfach zwischen gut und böse bzw. zwischen richtig und falsch entschieden - und zwar für das böse und falsche.

Tatsächlich würden sie eher Hilfe benötigen, aber die Gesellschaft weigert sich ja heute, ihnen dies zu ermöglichen.

Stattdessen ziehen sie, wie nicht selten Kriminelle oder Drogensüchtige, noch andere Menschen in ihr Unglück hinein, in dem sie diese als "Normalität" darstellen - was offensichtlich unwahr ist.

Auch dass es diese Verirrungen schon im Alten Griechenland (ACHTUNG, dort war nach Quellenlage die Homosexualität älterer Männer mit Knaben in der Pubertät üblich, die unter Gleichaltrigen verpönt) oder Rom gab - was soll das beweisen, dass gilt auch für Pocken, Pest und Cholera.

Manchmal ist gut und böse, wahr und unwahr so leicht und offensichtlich zu unterscheiden, dass muss man nicht immer relativieren.

Und vor allem darf man sich auch dann äussern, wenn man selbst nicht perfekt ist.

Die Evangelischen Kirchen in den USA haben gerade eine Aufklärungsaktion gegen Drogen, Homosexualität, AIDS und wietere Übel am Laufen; ich muss mal schauen, ob ich die Seite im Netz finde.

Der Titel lautet (in etwa) "Er ist an der Lüge gestorben, er sei schwul geboren."

Nachtrag: Hier ist der Zeitungsbericht

http://www.ftd.de/lifestyle/outofoffice ... 29736.html

Und hier die amerikanische Website, um die es geht:

/www.judgementhouse.org

Dennoch wird diese Kirche zweifellos jederzeit eingestehen, dass sie nicht perfekt ist.

Wer wäre dies schon ?


Trotzdem muss es einen Strich geben, an dem "bis hierhin und nicht weiter" steht.
Zuletzt geändert von Röde Orm am 28.11.2009, 21:01, insgesamt 2-mal geändert.
Wenn sie ein orthodoxer Christ sind, wurde ihre Kirche im Jahre 33 n. chr. durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, gegründet. Doch ihre Geschichte reicht zurück bis zur Schöpfung der Welt. Die orthodoxe Kirche hat sich nicht verändert seit ihrer Gründung und ist die selbe gestern, heute und auf ewig.
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Ieseanul
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Beitrag von Ieseanul »

Nassos hat geschrieben: vielen Dank für diesen Beitrag. Ich hoffe, Du bleibst uns lange erhalten.
Danke, lieber Nassos und lieber Ilija für die Ermutigung !

Gottes Segen !
Mathias
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Ieseanul
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Beitrag von Ieseanul »

Röde Orm hat geschrieben:
Ich möchte hier ganz entschieden widersprechen!!!
Lieber Röde Orm,

damit wir uns nicht falsch verstehen, mir ging es vor allem um den Punkt, dass der Dialog, den wir meiner Meinung nach trotz aller theologischer Differenzen trotzdem führen sollten, nicht dadurch ausgehebelt wird, in dem man die Fehler, die ja gemacht werden (leider) quasi mit der jeweiligen Kirche, Gemeinde, Gemeinschaft - wie man das auch immer sehen will - identifiziert.

Homosexualität und was die Kirche(n) dazu sagt - ist ja ohnehin ja ein ganz heißes Eisen, wobei das gegenwärtige Feindbild der Homosexuellenbewegung in Deutschland nicht die Katholische Kirche ist (wie man meinen könnte), sondern die Evangelikalen sind.
Das hat u.a. den Grund, dass wir im Prinzip sagen, dass Homosexualität "kein integrativer Bestandteil der Persönlichkeit darstellt, sondern Symptom eines tieferliegenden, therapierbaren und heilbaren Konfliktes ist, also veränderbar ist".

Das bedeutet, dass verneint wird, dass der Mensch auch homosexuell geboren wird, seine Neigung also feststeht und nicht veränderbar sei.
Die Gay-Bewegung kommuniziert ja durch dieses sog. "Coming Out", d.h. dass der Mensch, der "heraus kommt" quasi öffentlich bekennt, dass er für immer homosexuell ist und bleiben will. Also Folge dessen wird auch das Leben entsprechend ausgerichtet und rechtliche Gleichberechtigung auf allen Ebenen gefordert.

Homosexualität (als Praxis, nicht als Neigung) wird unter den Evangelikalen als Sünde angesehen (im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung in der EKD), der Homosexuelle selbst wird aber nicht verurteilt, sondern ihm wird Hilfe zur Überwindung der Homosexualität angeboten.
Man weiß z.B. auch (nur ein Beispiel, dazu gäbe es in der Tat viel zu sagen), dass die Biographien vieler Homosexueller - in der Regel trifft das bei 7 von 10 Leuten zu - sehr große Parallelen gerade was das Vater- bzw. Mutterbild aufweisen. Die Kindheitserlebnisse und damit auch die erlebten Traumata gleichen sich oft.
Auch für mich - obwohl ich nie betroffen war und es auch nicht bin - hat Homosexualität nichts mit Krankheit zu tun. Ich bin Pädagoge und glaube auch an diese Theorie, dass es Ursachen für Homosexualität gibt.

Damit liegen wir natürlich über Kreuz mit der Homosexuellenbewegung, die politisch von dem Grünen Volker Beck unterstützt wird.
Alle Gruppen, die mit "Wüstenstrom" bzw. "Living Waters" zusammenarbeiten und öffentlich zugängliche Seminare anbieten (z.B. auf Konferenzen), werden unter seiner Federführung politisch bekämpft, Vermieter von Hallen und Konferenzräumen, aber auch Hotels werden unter Druck gesetzt, damit sie Zusagen und Buchungen zurückziehen und dergleichen.
Dort, wo Veranstaltungen nicht verhindert werden können, geht man alternativ mit gezielten Fehlinformationen an die Presse.

Vom biblischen Standpunkt her sind wir uns - denke ich - alle einig. dass man, was Homosexualität angeht, nichts relativieren kann. Ob Altes Testament oder Neues Testament, ob zu Zeiten Moses oder zu Zeiten des Apostels Paulus, Homosexualität ist Sünde und gegen die Ordnung Gottes gerichtet. Wie man sich da gerade innerhalb des Protestantismus etwas anderes zurecht basteln kann, kann ich nicht nachvollziehen.
Damit, dass man bekennende Homosexuelle z.B. ins Pfarramt holt,
sagt man wohl im Prinzip nichts anderes als dass das, was die Bibel sagt, entweder nicht oder nicht mehr gilt oder nach Gutdünken interpretierbar ist.
Da wird´s - und da gebe ich Euch vollkommen recht - richtig schwierig, wenn ich mir vorstelle, dass ein solcher Pfarrer (oder Pfarrerin) ein geistliches Amt ausübt, eine Kirchengemeinde repräsentiert und sich von Gott für diesen Dienst eingesetzt sieht bzw. im Namen Gottes dafür eingesetzt wurde.

Trotzdem: der Mensch, der in Sünden, Verfehlungen und Skandale verstrickt ist, offenbart eine Not, für die es im Evangelium eine Antwort und Vergebung gibt. Deswegen halte ich es für genauso falsch, dass man Homosexuelle als Menschen, als Personen ausgrenzt und verachtet.

Ich hörte übrigens mal einen Vortrag eines ehemaligen Homosexuellen, der mit der Hilfe Gottes davon weggekommen ist. Heute ist er glücklich verheiratet und hat 3 Kinder. Als er seine heutige Frau kennenlernte, befand er sich noch mitten in diesem Heilungsprozess und war ihr gegenüber auch transparent. Aber nur mit dieser Offenheit auch seiner jetzigen Frau gegenüber konnte er diesen übrigens nicht einfachen Weg gehen.

Als ich heute in Lukas 7 die Geschichte von der Salbung Jesu durch die Sünderin las, musste ich u.a. an unsere Diskussion hier denken. Ich will jetzt nicht predigen, aber zwei Dinge (es gibt ja noch mehrere Geschichten im NT, wo Jesus sich mit Sündern auseinandersetzt, z.B. mit der Frau am Jakobsbrunnen) sind mir aufgefallen: Jesus nennt Sünde klar beim Namen ("Fünf Männer hast du gehabt und den, den Du jetzt hast, ist auch nicht dein Mann. Da hast du recht". - Joh, 4,18 ) Er vergibt, wendet sich aber auch gegen Pharisäertum, Selbstgerechtigkeit und Ausgrenzung.

Vielleicht bin ich jetzt ein wenig vom Thema abgewichen, aber - bei allem Verständnis - den Protestantismus pauschal mit der Bejahung von Homosexualität in Verbindung zu bringen, wäre auf keinen Fall richtig.

Gottes Segen !
Mathias
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Röde Orm
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Beitrag von Röde Orm »

Vielleicht bin ich jetzt ein wenig vom Thema abgewichen, aber - bei allem Verständnis - den Protestantismus pauschal mit der Bejahung von Homosexualität in Verbindung zu bringen, wäre auf keinen Fall richtig.
Ja, das sehe ich genau so.

Da wäre ich auch falsch verstanden worden. Meine Kritik richtet sich auch keinesfalls gegen die Protestanten als solche, sondern vor allem gegen das, was die Evangelischen Landeskirchen in Deutschland - vor allem die Landeskirche Pfalz !!!! - daraus gemacht haben.

All das hat weniger mit Religion als mit Politik zu tun !!!
Wenn sie ein orthodoxer Christ sind, wurde ihre Kirche im Jahre 33 n. chr. durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, gegründet. Doch ihre Geschichte reicht zurück bis zur Schöpfung der Welt. Die orthodoxe Kirche hat sich nicht verändert seit ihrer Gründung und ist die selbe gestern, heute und auf ewig.
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Lieber Mathias, danke für diesen Beitrag.
Ἡ χάρις τοῦ Κυρίου Ἰησοῦ Χριστοῦ μεθ' ὑμῶν. 1. Korinther 16,23
Stefan
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Re: Ausnahmsweise: ein Kettenbrief

Beitrag von Stefan »

Auch innerhalb der römisch-katholischen Kirche gibts mittlerweile Befürworter der Homosexualität. Das habe ich hier gelesen:
http://www.medrum.de/content/dominikane ... ugendliche

Und unter den Reitern "Kloster / Homosexualität und Kirche / Keiner hat sich selbst gemacht" wird die Heilige Schrift (wie üblich bei historisch-kritischer Forschung) historisiert und relativiert.

Sodom und Gomorrah sind also kein Problem nur der evangelischen Kirchen.
Ali111
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Religionszugehörigkeit: orthodox

Re: Ausnahmsweise: ein Kettenbrief

Beitrag von Ali111 »

Stefan hat geschrieben:Auch innerhalb der römisch-katholischen Kirche gibts mittlerweile Befürworter der Homosexualität. Das habe ich hier gelesen:
http://www.medrum.de/content/dominikane ... ugendliche

Und unter den Reitern "Kloster / Homosexualität und Kirche / Keiner hat sich selbst gemacht" wird die Heilige Schrift (wie üblich bei historisch-kritischer Forschung) historisiert und relativiert.

Sodom und Gomorrah sind also kein Problem nur der evangelischen Kirchen.
Ach du Schande :shock: Was kommt als nächstes? Gruppensex ? Was das für Mönche sind .................... :lol:
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