Ausnahmsweise: ein Kettenbrief

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Nassos
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Registriert: 18.12.2008, 21:43

Ausnahmsweise: ein Kettenbrief

Beitrag von Nassos »

Guten Abend,

ich habe gestern von einer Bekannten eine Kettenmail erhalten. Ich bin normalerweise absolut kein Freund von solchen Sachen, aber diese eine habe ich nun doch gelesen und habe den Inhalt ganz interessant gefunden, denn er hat was mit dem Thema "Wo ist Gott ?" zu tun.

Für diejenigen, die nicht mitbekommen haben, um was es sich bei Winnenden handelt: um den Ort, an dem vor einigen Wochen ein Massaker in der Schule stattgefunden hat.

Was folgt, spiegelt nicht unbedingt meine eigene Einstellung wieder, sondern ist kommentarlos hier vorgestellt.

Ein Schüler in Winnenden hielt ein Pappschild in die Kamera: "Gott, wo warst Du!"

Angesichts der vielen Witze und Albernheiten, die zuhauf verschickt werden, ist diese Mail ein wenig anders. Ich erzähle folgende Anekdote:

Die Tochter des prominenten Amerikaners (Billy Graham) wurde in der 'Early Show' interviewt und - bezogen auf die Anschläge vom 11. September 2001 - gefragt:

"Wie konnte Gott so etwas geschehen lassen"

Anne Graham gab eine äußerst nachdenkendswerte Antwort. Sie sagte:


"Ich glaube, Gott ist zutiefst traurig darüber, genauso wie wir; aber seit so vielen Jahren sagen wir, dass Gott aus unseren Schulen verschwinden soll, aus unserer Regierung verschwinden soll und aus unserem Leben verschwinden soll.

Und ich glaube: weil Gott ein Gentleman ist, hat Er sich still und leise zurückgezogen.
Wie können wir von Gott erwarten, dass Er uns seinen Segen gibt und uns Seinen Schutz gewährt, wenn wir von Ihm verlangen, uns in Ruhe zu lassen?"


Angesichts der jüngsten Ereignisse - Anschläge, Schießereien in den Schulen, aktuell in Winnenden - denke ich nach. Vielleicht fing alles an, als Madeleine Murray O' Hare vor Gericht zog und Klage einreichte. Sie wollte nicht, dass in den Schulen Gebete gesprochen werden...

... Und wir sagten OK.

Dann sagte jemand, dass man an den Schulen nicht die Bibel lesen sollte. (Die Bibel sagt zum Beispiel: du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, und liebe deinen Nächsten wie dich selbst...)

... Und wir sagten OK.

Dann sagte Dr. Benjamin Spock, dass Eltern ihre Kinder nicht strafen sollten, wenn sie sich schlecht benehmen, denn ihre kleinen Persönlichkeiten würden verformt und wir könnten damit ihrer Selbstachtung schaden (Dr. Spocks Sohn verübte übrigens Selbstmord)

Wir meinten, ein Experte müsse doch wissen, wovon er redet.

Und wir sagten OK.

Dann sagte jemand, dass Lehrer und Direktoren unsere Kinder besser nicht disziplinieren sollen, wenn sie sich schlecht benehmen. Die Schulbehörden beschlossen also, dass kein Schüler jemals angerührt werden darf, auch wenn er sich schlecht benimmt. Schließlich wollen doch keinen schlechte Rufe haben und auch nicht vor Gericht verklagt werden!

(Dabei gibt es einen Riesenunterschied zwischen disziplinieren, berühren, schlagen, einen Klaps geben, demütigen, einen Fußtritt versetzen usw.)

Und wir sagten OK.

Dann schlug jemand vor: Unsere Töchter dürfen auch abtreiben, wenn sie das wollen, und sie brauchen es nicht mal ihren Eltern sagen.

Und wir sagten OK.

Dann sagte ein weises Mitglied des Schuldirektoriums:
Da die Jungen ja Jungen sind und "es" sowieso tun, geben wir ihnen doch so viele Kondome, wie sie wollen, so dass sie so viel Spaß haben, wie sie wollen. Und ihre Eltern brauchen nicht zu wissen, dass sie Kondome in der Schule erhalten hätten.

Und wir sagten OK.

Dann sagte einer der höchsten Vertreter unserer Gesellschaft, dass es doch unwichtig sei, was wir privat tun, solange wir unserer Jobs ordentlich machen.
Und damit einverstanden sagten wir: Es geht mich nichts an, was andre privat tun (seien es Regierende, Manager, Kirchenleute oder Nachbarn), solang ich meinen Job habe und die Wirtschaft floriert.

Dann sagte jemand: Drucken wir doch Zeitschriften mit Fotos von nackten Frauen und nennen es gesunde, realistische Würdigung der Schönheit des Frauenkörpers.

Und wir sagten OK.

Und dann hat jemand diese Würdigung noch einen kleinen Schritt ausgeweitet und Fotos von nackten Kindern veröffentlicht, und dann noch einen Schritt weiter wurden sie ins Internet gestellt.

Dann kam die Unterhaltungsindustrie, die sagte: Machen wir doch TV Shows und Filme mit Gewalt und unerlaubtem Sex, das fördert die Quoten.
Machen wir Musik, die zu Vergewaltigung, Drogen, Mord, Selbstmord und teuflischen Dingen ermuntert.
Und geben wir unseren Kindern doch ihren eigenen TV ins Kinderzimmer, da können sie ansehen, was sie wollen.

Und wir sagten, es ist ja nur Unterhaltung, es hat ja keine schädliche Auswirkung, außerdem nimmt das ja sowieso keiner ernst, also macht ruhig weiter.

Und jetzt fragen wir uns, warum unsere Kinder kein Gewissen haben, warum sie nicht zwischen Richtig und Falsch unterscheiden können, und weshalb es ihnen egal ist, Fremde zu töten, ihre Schulkameraden, und sich selbst.

Vielleicht hat es damit zu tun: wir ernten, was wir säen.

Sonderbar, wie einfach Menschen Gott aus ihrem Leben verbannen und sich dann wundern, warum die Welt zur Hölle fährt.
Sonderbar, wie einfach wir glauben, was in den Zeitungen steht, aber in Frage stellen, was die Bibel sagt.

Sonderbar, wie einfach wir Witze über e-Mail versenden, die sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Aber wenn man beginnt, über Gottes Botschaft zu schreiben, überlegen sich die Meisten zweimal, ob sie diese Mail weiterleiten.

Sonderbar, wir rohe, vulgäre, geschmacklose und obszöne Artikel frei im Cyberspace herumschwirren, aber viele Leute sich schämen, in der Schule, auf der Arbeitsstätte oder in der Nachbarschaft über Gott zu diskutieren.

Ist hier jemandem nach Lachen zumute?

Sonderbar, dass du diese Message nicht an viele auf deiner Adress-Liste weiterleiten wirst, weil du nicht sicher bist, was sie glauben, oder was sie über dich denken könnten, wenn du solche Nachrichten verschickst.

Sonderbar, dass wir uns mehr Sorgen darüber machen, was andere Leute über uns denken als über das, was Gott über uns denkt.

Du kannst diese Mail weiterleiten oder löschen, ganz wie du willst, keiner wird es erfahren.

Aber sei nicht teilnahmslos, denk nach und entscheide dich.



Liebe Admins, wenn das Eintragen von kettenmailbasiertem Zeugs nicht in Ordnung ist, dann waltet Eures Amtes...kein Problem.

Nassos
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Ich finde den Brief nicht schlecht. Nein, eigentlich ganz gut. Ich kann sowas nicht ab, so "Wo ist Gott da gewesen?"-Sachen... Weil sie keinen Sinn ergeben.

En Christo
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Nassos
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Beitrag von Nassos »

Liebe Loukia,

so sinnlos die Frage erscheinen mag, so verständlich ist sie. Ich glaube nicht, dass das ein Angriff war, sondern ein Ausruf der Verzweiflung eines sehr jungen Menschen.
In diesem Fall finde ich die Frage nicht sinnlos, sondern fasse sie eigentlich als positiv auf, da dies zeigt, dass die Seele doch eine Verbindung zu Gott hat.

Nassos
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Ich kenne zu viel, die auf diese Art und Weise angreifen und es als Argument FÜR den Unglauben sehen... So sehr ich es versuche, verstehen kann ich es nicht, nur hinnehmen...
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Röde Orm
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Beitrag von Röde Orm »

Ich finde den Brief auch ganz gut. Weil es wahr ist.

Wir leben in einem Land - sofern ihr in Deutschland lebt - in dem zehntausende "Schwule", "Lesben" und seltsame umoperierte Kunstgestalten in der Hauptstadt über die Strassen laufen und "gleiche Rechte" - gemeint sind über das Übliche hinausgehende Sonderrechte - fordern.

Und das wird auch noch allgemein gutgeheissen.

Auch die allgemeine Waffenhysterie kann ich nur schwer nachvollziehen. Mein Opa - längst verstorben - ist als Kind auf die Jagd geschickt worden mit einer Flinte. Weil es sonst nichts zu essen gegeben hätte in der schlechten Zeit. Jagderfolg = Fleisch zum Abend. Kein Jagderfolg = Wassersuppe und Brot.

Und nach dem Krieg hatten die Leute die Nase voll von Waffen ..... und was ist passiert?

NICHTS!

"Amokläufe" - und das war es ja nicht, alle Mörder hatten ihre Taten ja lange geplant und nicht spontan verübt - gibt es erst, seit die moralische Verkommenheit der Menschen so schlimm geworden ist. Und ich bin der Meinung, dass es in den kommenden 25 Jahren noch viel schlimmer werden wird.

Gerade der Islam erlaubt auch die Ehe von Minderjährigen und das missfällt mir sehr.

Die Evangelische Kirche der Pfalz "verheiratet" Schwule und Lesben in einem sehr eheähnlichen Ritus (kann man von deren Internetseite herunterladen) in der Kirche und vor dem Heiligen Altar - und findet das auch noch ganz toll, weil sie ja so fortschrittlich sind.

Also, mir bleibt da einfach die Spucke weg.

Ich halte das für Gotteslästerung.
Wenn sie ein orthodoxer Christ sind, wurde ihre Kirche im Jahre 33 n. chr. durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, gegründet. Doch ihre Geschichte reicht zurück bis zur Schöpfung der Welt. Die orthodoxe Kirche hat sich nicht verändert seit ihrer Gründung und ist die selbe gestern, heute und auf ewig.
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Jeremias
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Beitrag von Jeremias »

Bei dem Brief kann ich zwei bis drei Sätzen zustimmen. Der Rest löst bei mir eine Bandbreite von "Nö, muss nicht sein" bis zu "Was für ein Schwachsinn!" aus. Allerdings ist der Text sehr lang, daher nur eine kleine Auswahl: Während ich der Kritik an Herrn Dr. Spock und am modernen Unterhaltungsfernsehen zustimme, diskutiere ich ganz bestimmt nicht über das Verbot der Körperstrafe.

Und auch was Röde da schreibt, kann für mich nicht angehen. Was geht es uns an, was irgendwelche Organisationen machen, die noch nicht mal Kirche sind? Und was interessiert es uns, was irgendwelche Leute machen, die nicht zu unserer Kirche gehören? Wenn bei uns alles sauber laufen würde, dann könnten wir der Gesellschaft den mahnenden Zeigefinger entgegen halten.
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Du benennst unser Unrecht, aber der anderen Unrecht darf keinen Namen tragen? Das lese ich öfter von dir.
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Jeremias
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Beitrag von Jeremias »

Sagen wir es mal so: Solange wir noch den Balken vor dem Kopfe tragen, sollten wir die Splitter nicht zu sehr beachten.
Ganz ohne Bibelsprüche: Nur wenn wir als Orthodoxe eine absolut weisse Weste haben, können wir sinnvoll jemand Anderem den mahnenden Zeigefinger vorhalten. Denn wenn wir Flecken haben, werden wir sofort auf diese Flecken hingewiesen. Passiert mir in diesem Forum ja auch oft genug. :)

Das heisst ja nicht, dass wir nicht Dinge durchaus kritisieren können. Aber wir sollten bei dieser Kritik nicht unseren Maßstab anlegen, denn dann versagen die meisten Menschen ja schon grundsätzlich an der Forderung nach Glauben. Bspw. kann ich keinen christlichen Maßstab an die EKD legen, denn die Mehrheit der EKD glaubt noch nichtmal ans Glaubenbekenntnis.
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Röde Orm
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Beitrag von Röde Orm »

Ich bin leider sehr ferne davon, in allem die richtige Meinung zu haben, auch wenn ich mir Mühe geben.

Zu bedenken geben möchte ich aber, dass - wenn die Politik und die Gesellschaft in Deutschland ÜBERHAUPT eine Kirche wahrnehmen - dies zu 99,9% die Römisch-Katholische und die Evangelische Kirche ist.

Nur diese Kirchen haben daher überhaupt einen geringen Einfluss auf die politische Gestaltung des Lebens, was sehr wohl auch alle orthodoxen Christen betrifft.

Zu allerletzt muss ich sagen, dass es mich schon interessiert, was in anderen Kirchen gedacht und gelebt wird. Immerhin bin ich - entschuldigt bitte - als Orthodoxer Mitglied einer Minderheit und da ich auch noch Deutscher bin, gehöre ich auch innerhalb der OK zu einer verschwindend kleinen Minderheit.

Es interessiert mich einfach, was Andere machen und denken. Immerhin kann es ja auch mal Gemeinsamkeiten geben und zudem kann man ja auch ab und zu was lernen.

Abschliessend bin ich zudem der Meinung, dass es schon ein Unterschied ist, ob mal einen Fleck auf der Weste hat - oder ob man über und über mit Blut bekleckert ist. (Stichwort EKD und Abtreibung)
Wenn sie ein orthodoxer Christ sind, wurde ihre Kirche im Jahre 33 n. chr. durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, gegründet. Doch ihre Geschichte reicht zurück bis zur Schöpfung der Welt. Die orthodoxe Kirche hat sich nicht verändert seit ihrer Gründung und ist die selbe gestern, heute und auf ewig.
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Ieseanul
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Beitrag von Ieseanul »

Jeremias hat geschrieben:Bspw. kann ich keinen christlichen Maßstab an die EKD legen, denn die Mehrheit der EKD glaubt noch nichtmal ans Glaubenbekenntnis.
Lieber Jeremias,
normalerweise äußere ich mich recht selten zu Kritik hier im Forum an Protestanten, zumal für mich der Dialog im Vordergrund steht (wenn es denn um irgendetwas geht, was mit dem Protestantismus zu tun hat).
Davon abgesehen habe ich nichts gegen berechtigte Kritik.

Grundsätzlich gehört meine Leidenschaft auch nicht der EKD. Das schon mal grundsätzlich. Trotzdem sollten wir fair bleiben.
Die EKD ist in bestimmten theologischen Fragen bestimmt auf dem Holzweg. Da stimme ich mit Euch absolut überein (jedenfalls was das, was ich hier im Forum gelesen habe, betrifft).
Was in orthodoxen Kreisen (und nicht nur dort !) auf wenig Verständnis stößt ist z.B. die kirchliche Haltung zu Homosexualität, die in der EKD die inzwischen wohl vorherrschende Meinung darstellt.
Das hat nichts mit der Theologie an sich zu tun, auch wenn man sich da was zurecht gebastelt hat, sondern mit dem Zeitgeist bzw. mit dem Verständnis theologisch-liberaler Kreise, die die EKD dominieren.

Aber Dir ging es ja ums Glaubensbekenntnis. Das kann sein, dass viele Leute, die auf der Lohnsteuerkarte "evangelisch" stehen haben, das nicht mehr auswendig kennen, allgemein wird hierzulande aber der Religionsunterricht inhaltlich immer mehr ausgehöhlt, Glaube ist für viele Kinder und Jugendliche "unmodern" und vor allem auch nicht greifbar und erlebbar, später lernt man das dann auch nicht mehr unbedingt.
Dass das so ist, ist das Resultat einer jahrzehntelangen Entwicklung, an der die EKD vor allem durch ihren Liberalismus, der immer mehr Raum eingenommen hat, einen großen Anteil hat. Das ist unbestritten.
Viele Katholiken, also diejenigen, die "rk" auf der Lohnsteuerkarte stehen haben, haben auch keine (bessere) fundierte Kenntnis des Christlichen Glaubens. Das bringt der Zeitgeist mit sich, was übrigens auch nicht nur ein Phänomen des Westens ist. Das wird zwar oft behauptet, stimmt aber meiner Beobachtung nach so nicht.

Manchmal frage ich mich aber schon, was wäre, gäbe es den Protestantismus nicht oder nicht mehr. Das hätte, ich sage das jetzt einfach mal, vielleicht für einige den Effekt, dass man dann niemand mehr hätte, dem man mal ganz einfach die Schuld für irgendwelche Fehlentwicklungen oder Probleme in die Schuhe schieben kann.
Verallgemeinerungen enthalten häufig Fehler und Pauschalurteile kommen der Wahrheit auch nicht unbedingt näher.


In diesem Sinne,
Liebe Grüße
Mathias
"Das Buch der Bücher gleicht einer Quelle, die beständig fließt und um so reichlicher strömt, je mehr man daraus schöpft."
(Hl. Johannes Chrysostomus)
"Cartea Cărţilor se aseamănă cu un izvor care curge in continuu şi care cu atât mai bogat va curge, cu cât cineva va lua din el ."
(Sf. Ioan Gură de Aur)
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Jeremias
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Beitrag von Jeremias »

Hallo Mathias,

ich beziehe mich dabei beispielhaft auf die oft gehörte Aussage: "Das mit der Auferstehung ist ja nur ein Symbol." Verzeih mir, aber da stellen sich mir die Nackenhaare auf und legen sich erst wieder, wenn ich den Urheber dieser Worte als nichtchristlich einschätze.
Sicherlich gibt es grosse und schätzenswerte Mitglieder der EKD (die griechische Metropolie steht ja auch in der Dietrich-Bonhoeffer-Strasse), aber so wie sich die EKD nach aussenhin präsentiert, kann ich sie als Kirche nicht mehr ernst nehmen. Sogar meine evangelischen Bekannten stimmen mir in diesem Punkt zu, für die ist die evangelische Kirche in erster Linie ein Wohlfühlverein mit sozialem Miteinander, keine Kirche, wo Gott im Mittelpunkt steht. Das ist sehr zu bedauern, denn bei allem Hadern mit Calvin und Luther, so waren das sicher tiefgläubige Menschen. Aber was heute richtungsbestimmend in der EKD ist, da habe ich meine argen Zweifel...
Übrigens ist als solcher Sozialverein die EKD eine hervorragende Einrichtung. Nur eben nicht Christliche Kirche, so wie ich den Begriff verstehe.
Sinaitis
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Beitrag von Sinaitis »

Lieber Jeremias,
die Auferstehung nur symbolisch?
Heute wird die Auferstehung weitverbreitet als "Wiedergeburt" verstanden.

In der Postwurfsendung des "Weissen Rings" zum Betteln im Dunstkreis von Weihnachten heißt es zum 21.12. und zum Apostel Thomas: "jenem Apostel, der am längsten an der Wiedergeburt gezweifelt hatte".

Bravo Thomas, an der Wiedergeburt zweifele ich auch.
Sinaitis
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Beitrag von Sinaitis »

Ich habe dem Verein geschrieben:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie haben ein Weihnachtsbüchlein 2009 verschickt. Dort steht im Kapitel: Thomas und das Weihnachtsfest:
"jenem Apostel, der am längsten an der Wiedergeburt gezweifelt hatte"
An der Wiedergeburt zweifeln alle Christen. Es gehört nicht zum theologischen Fachwissen, sondern zum allgemeinen Bildungswissen, daß die Reinkarnation im Christentum nicht vorkommt. Wir Christen, ich hoffe, ich kann Sie da einbeziehen, glauben an die Auferstehung der Toten.
Möglicherweise ist Ihnen da nur ein Versehen unterlaufen, aber ich finde es traurig, wenn Sie ein Weihnachtsheftchen, das anscheinend eine fromme (Spenden-)Stimmung erzeugen soll, so schlampig produzieren.
Herzliche Grüße und frohe Weihnachten

p. Martinos Petzolt"
Zuletzt geändert von Sinaitis am 28.11.2009, 00:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Röde Orm
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Beitrag von Röde Orm »

"Das mit der Auferstehung ist ja nur ein Symbol."

WAS ??

Ist das eine offizielle Meinung der Evangelischen Kirche oder hat das "nur irgendjemand mal gesagt" ???

Luther würde sich im Grab rumdrehen ,,,,,, gerade das ist doch das Allerwichtigste überhaupt, das Christus den Tod überwunden hat.
Wenn sie ein orthodoxer Christ sind, wurde ihre Kirche im Jahre 33 n. chr. durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, gegründet. Doch ihre Geschichte reicht zurück bis zur Schöpfung der Welt. Die orthodoxe Kirche hat sich nicht verändert seit ihrer Gründung und ist die selbe gestern, heute und auf ewig.
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Beitrag von Loukia »

Röde Orm hat geschrieben: Abschliessend bin ich zudem der Meinung, dass es schon ein Unterschied ist, ob mal einen Fleck auf der Weste hat - oder ob man über und über mit Blut bekleckert ist. (Stichwort EKD und Abtreibung)
Und genau das meine ich nämlich.
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