Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmeinen

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Priester Alexej
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Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmeinen

Beitrag von Priester Alexej »

28. Juli 2012
Die Synodale Informationsabteilung der Russischen Orthodoxen Kirche hat einen Brief an die Frankfurter Allgemeine Zeitung veröffentlicht. In dem Brief widerlegt der Vorsitzende der Abteilung Wladimir Legoyda einige Behauptungen der Journalistin Kerstin Holm, welche die Tätigkeit der Orthodoxen Kirche in der überfluteten Stadt Krymsk nicht korrekt dargestellt haben. Damit sich solche Vorfälle fortan nicht wiederholen, schlägt Wladimir Legoyda einen offenen Dialog zwischen den deutschsprachigen Medien und der Orthodoxen Kirche vor.

Text der Mitteilung:

"An die Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Sehr geehrte Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung,

deutsche Journalisten genießen bei ihren russischen Kollegen traditionell großen Respekt, in erster Linie für ihr Können, verantwortungsbewusst mit Fakten umzugehen. In Russland wird die deutsche Presse oft als Beispiel genommen, gerade aus dem Grund, dass unabhängig von der Beurteilung eines Problems durch den Autor man bei einem angesehen deutschen Verlag sicher sein kann, dass die berichteten Informationen und Fakten wahrheitsgetreu sind. Aus dem gleichen Grund schenken wir der Kritik große Aufmerksamkeit, die von deutschen Medien an uns gerichtet wird, denn wir sind sicher: diese basiert nicht auf Gerüchten und nutzt nicht Vermutungen als Argumente.

Deshalb war auch unsere Verwunderung und Bitterkeit über den Inhalt des Artikels „Der angekündigte Tod der Opposition“ so stark, der in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 19. Juli 2012 veröffentlicht wurde. Im Artikel über die Protest-Stimmungen in Russland war unter anderem auch Kritik in Richtung der Russischen Orthodoxen Kirche enthalten. Wahrscheinlich hat vieles von dem Gesagten das Recht, unter der Freiheit des Wortes beleuchtet zu werden. Aber neben Beurteilungen wurden im Artikel auch konkrete Fakten genannt: die Journalistin hat unter anderem mitgeteilt, dass die Bewohner der von der Flut getroffenen Stadt Krymsk über die Kirche gekränkt wären, weil diese angeblich keine Hilfe erwiesen habe und weil die Priester Geld für die Aussegnung der Toten verlangt haben sollten.

Diese ungerechten Behauptungen können die Bürger Deutschlands einerseits schockieren, andererseits aber auch eine negative Einstellung nicht nur gegenüber der kirchlichen Gemeinschaft in Russland herausbilden, sondern auch zu vielen Tausenden orthodoxen Christen, Mitgliedern der Russischen Orthodoxen Kirche, die ständig in Ihrem Land leben. Diejenigen aber, welche die tatsächliche Situation kennen, die von der Hilfe der Kirche an die Flutopfer in Krasnodarsk wissen, können nicht glauben, dass eine Journalistin eines so angesehenen deutschen Verlags fähig ist, sich so frei, ohne einen einzigen Quellnachweis, solche seriösen und überaus heftigen Anschuldigungen zu erlauben.

Als Widerlegung der Behauptungen von Frau Kerstin Holm möchte ich die in Russland allen bekannten Fakten wiederholen, von denen in vielen unabhängigen russischen Medien ständig geschrieben und berichtet wurde.

Der Vorsteher der Kirche des hl. Erzengels Michael der Stadt Krymsk, Erzpriester Alexander Karpez, hat eigenständig Menschen während der Flut gerettet. Er und seine Gemeindemitglieder retteten und beherbergten fünfzig Menschen auf dem Territorium der Gemeinde. Unmittelbar nach der Tragödie ist diese Kirche zu einem Hauptquartier für die Hilfe an die Flutopfer geworden.

Priester und Freiwillige aus kirchlichen Organisationen haben von den ersten Tagen an im Raum Krymsk gearbeitet: Essen wurde bereitgestellt, humanitäre Hilfe wurde organisiert und geliefert. Entgegen den Behauptungen über den „Palast“ des Patriarchen, diente das Metochi des Patriarchen im Dorf Divnomorskoe der Region Krasnodarsk während mehrerer Tage als Zufluchtsort für eine Vielzahl von Menschen, die dort vor der Naturkraft Schutz suchten. Durch die Abteilung unserer Kirche für Wohltätigkeit und den sozialen Dienst wurden inzwischen mehr als 15 Millionen Rubel von den Gläubigen gesammelt (Stand vom 23.07.12).

Aber Geld spielte für die Hilfe keine Rolle, und vor allem nicht von einer Bezahlung für die Aussegnung der verstorbenen Opfer. Alle Verstorbenen wurden völlig kostenfrei ausgesegnet. Der Patriarch von Moskau und ganz Russland Kyrill hat Krymsk persönlich besucht und einen Bittgottesdienst für die Stärkung der Überlebenden sowie ein Totengedenken für die Verstorbenen abgehalten. Der Patriarch hat vorgeschlagen, in den Kirchen der Stadt der in dieser schrecklichen Nacht verstorbenen Menschen für alle Zeit in den Gottesdiensten zu gedenken. Außerdem übergab der Kirchenvorsteher dem Schulleiter einer der am meisten getroffenen Schulen in Krymsk ein Scheck für eine Küchenausrüstung, für die Schule selbst und für ihre Filiale.

Der Vorsitzende der Synodalen Abteilung für Wohltätigkeit und den sozialen Dienst Bischof Panteleimon von Smolensk und Wjasemsk hat offen erklärt, dass „wenn wir von nur einem Fall erfahren, bei dem jemand dafür Geld genommen hat, der verantwortliche Priester sofort seines geistlichen Amtes enthoben wird“. Und bis heute gibt es kein Zeugnis eines solchen Verhaltens von einem Kleriker.

Ich erwähne diese Fakten nicht dafür, um die Kirche in einem besonderen Licht darzustellen. Alles, was getan wurde, sind selbstverständliche Taten von Christen, die keiner besonderen Dankbarkeit bedürfen.

Ich rufe alle meine Kollegen auf, unter ihnen auch die Journalisten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die Geschehnisse in Krymsk objektiv und unvoreingenommen zu beleuchten. Ebenfalls hoffe ich darauf, dass zwischen den deutschen Redaktionen und der Russischen Orthodoxen Kirche ein normaler Dialog entsteht, der das Wachstum von Wohlwollen und von Verständnis zwischen den Völkern fördert. Die Informationsabteilung des Moskauer Patriarchats, die meiner Leitung anvertraut wurde sowie der Pressedienst des Patriarchates sind bereit, die deutschen Medien zu unterstützen, sowohl in Russland, als auch in Deutschland selbst, wo es ebenfalls Gemeinden unserer Kirche gibt. Damit die entstandene Situation sich nicht wiederholt, und die Beurteilungen der Presse nur auf tatsächlichen und geprüften Fakten gründen, sind wir zu allen Formen der Zusammenarbeit bereit.

Hochachtungsvoll und mit der Hoffnung auf Verständnis,

Wladmir Legoyda,

Vorsitzender der Synodalen Informationsabteilung der Russischen Orthodoxen Kirche.
"
http://de.bogoslov.ru/text/2710716/index.html
Original: http://sinfo-mp.ru/news/2012/07/v-russk ... u-nem.html
Apostolischer Kanon 39 (32): Priester und Diakonen sollen ohne Wissen und Willen des Bischofs Nichts thun: denn dieser ist's, welchem das Volk des Herrn anvertraut worden, und von welchem Rechenschaft über ihre Seelen gefordert werden wird.
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Igor
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Igor »

Der Vollständigkeit halber hier der Link auf den Artikel in der FAZ, auf den sich das Schreiben bezieht:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/p ... 25420.html
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
Nikolaj
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Nikolaj »

Der Artikel in der FAZ scheint wirklich ein wenig unseriös. Die haben nur das zusammen gesammelt, was sonst in den russischen Medien und im Internet kursiert.

Ich glaube aber nicht, dass eine Zeitung sich die Erlaubnis der synodalen Abteilung einholen wird um in Zukunft Artikel dieserart zu drucken.
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Stephanie
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Stephanie »

Nein, das glaube ich auch nicht. Aber ich finde es sehr gut und erfreulich, dass sich die Kirche zu Wort meldet und Stellung zu diesen Anschuldigen bezieht. Es glimmt in mir nämlich der Hoffnungsfunke, dass sich die Zeitung künftig zumindest etwas zurückhält oder vorsichtiger formuliert. Ich gebe zu, die Hoffnung basiert auf meinem irrationalen Wunsch, die Realität lässt eher anderes vermuten.

Vielen Dank jedenfalls für die Information!
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Mirjanin
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Mirjanin »

Sehe ich ähnlich, trotzdem ist es wichtig, diese Dinge direkt richtig zu stellen. Schweigen erweckt immer das ungute Gefühl von Zustimmung oder "vielleicht ist doch was dran".

Besserung von den Mainstream Medien ist nicht zu erwarten ist - die Journaille wird ihren Feldzug gegen alles Christliche weiterführen. Dabei wird auch munter gelogen werden, um "eine story" zu kriegen. Der letztjährige Preisträger des Henri Nannen Preises musste seine Auszeichnung zurückgeben, weil er der Lüge überführt wurde. Und Süddeutsche Urgestein Heribert Prantl wurde gerade erwischt, als er in einem Artikel suggerierte, mit dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, in dessen Küche gesessen zu haben. (was dieser umgehend mit einer Abmahnung inkl. Unterlassungserklärung beantwortete ...war nämlich alles frei erfunden)

Wie nennt man das? Ach ja, "Qualitätsjournalismus" ...
Was sie nicht verstehen können, ist das wir keine politische Partei bekämpfen, sondern die Mörder der spirituellen Kultur.
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Igor
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Igor »

Alexej hat geschrieben:28. Juli 2012
Die Synodale Informationsabteilung der Russischen Orthodoxen Kirche hat einen Brief an die Frankfurter Allgemeine Zeitung veröffentlicht. In dem Brief widerlegt der Vorsitzende der Abteilung Wladimir Legoyda einige Behauptungen der Journalistin Kerstin Holm, welche die Tätigkeit der Orthodoxen Kirche in der überfluteten Stadt Krymsk nicht korrekt dargestellt haben. Damit sich solche Vorfälle fortan nicht wiederholen, schlägt Wladimir Legoyda einen offenen Dialog zwischen den deutschsprachigen Medien und der Orthodoxen Kirche vor.
Zur Info: In der heutigen Ausgabe der FAZ ist der Leserbrief erschienen.

In der gleichen Ausgabe der FAZ wurde die ROK wieder thematisiert, hier der Link zum Artikel :arrow: "Sitte, Moral, Tabak und teure Uhren".
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Nassos »

Aha, und wo ist da der Dialog? Wo die früheren disgusting Taten der Mütter und armen Mädels?
Ich habe Mitleid mit den jungen Frauen, aber der Artikel ist an Einseitigkeit nicht zu überbieten.

FAZ. Dahinter steckt ein kluger Kopf...
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Igor
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Igor »

Nassos hat geschrieben:FAZ. Dahinter steckt ein kluger Kopf...
Ja, dann hoffen wir mal, dass die klugen Köpfe nicht nur den Artikel auf S. 3 gelesen haben, sondern auch den Leserbiref auf S. 34 in der gleichen Ausgabe und, den klugen Verstand gebrauchend, dabei die richtigen Schlüsse ziehen.
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
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Elias
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Elias »

Ich wünsche mir mehr Barmherzlichkeit von der Kirche! Ich habe den Artikel noch nicht gelesen aber die Info das die Frauen durch den Altarraum getanzt haben sollen ist schon eine Fehlinfo! Es war nur auf dem Ambo, wie ich aber schon gehört habe einige keine Frauen sehen möchte! Manchmal verstehe ich den Blasphemievorwurf nicht so ganz!? Die haben auf dem Ambo eine blöde Show abgeliefert, ok! Das warst aber auch schon...Ich sehe das als eine Politische Aktion die sich gegen den Russichen (Damals Ministerpräsident) Präsidenten und sein Verhältnis zum Patrairch Kritisieren. Nach meiner Meinung sollte das gehen das sie dabei in eine Kirche gegangen sind und ein Punksong auf dem Ambo gegen den späteren Präsidenten gesungen haben war keine Glanzleistung aber Blasphemisch war das nicht eher Respektlos und solch ein Auftritt verdient eine solche Bestrafung und Show nicht! Ich habe seit ein paar Tagen auch mit ein paar orthodoxen Geistlichen darüber unterhalten die viel Kontakt zur ROK hat und selbst für sie gab es keinen Grund für solch einen Vorwurf! Ich möchte hier keine Disskusion anfangen den solch eine hatten wir auf Facebook und das Thema sollte dort auch erledigt sein aber denoch wollte ich meine Meinung hier kund tun. Meine Sorge war bei einer solchen Disskusion auch das Bild der orthodoxen Kirche in Deutschland! Unser Ansehen hat dadurch ein paar Kratzer bekommen da das Bild hier in Deutschland sehr Stark von der ROK geprägt ist, das zeigt auch gerade dieser Artikel der FAZ! Wie ich aber heute gelesen habe sagt die Kirche dort das sie keine schwere Strafe bekommen sollen aber wie ich es mitbekommen habe, hat ein offizieller des Patriarchats diese Worte erste geäussert nachdem der Präsident Putin so etwas gesagt hat! Wenn das stimmt (Weiß ich ja nicht...) ist das ein sehr schlechtes Bild von Unserer Orthodoxen Kirche in Russland. Dies ist jetzt nicht als allgemeine Kritik der ROK zu werten sondern das ist meine Sorge um die drei Frauen die wie Schwerverbrecher behandelt werden und die Sorge um unsere Kirche von der ich (persönlich) mehr erwartet hätte. Beten wir für die Frauen und unsere Hierarchen dort...

LG

Ilias
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songul
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von songul »

Refrain: Gottesgebärerin, Jungfrau, vertreibe Putin
vertreibe Putin, vertreibe Putin

Schwarze Soutane, goldene Schulterstücke
Die Gemeindemitglieder kriechen zu den Metanien
Ein Trugbild von Freiheit im Himmel
Die Gay-Parade wird in Fesseln nach Sibirien verbannt

Der Chef vom KGB - ihr Hauptheiliger
Schafft die Protestierenden im Konvoi in den Knast
Um seine Heiligkeit nicht zu kränken
sollen die Frauen gebären und lieben!

Scheiße, Scheiße, Scheiße des Herrn
Scheiße, Scheiße, Scheiße des Herrn


Refrain: Gottesgebärerin, Jungfrau, werde eine Feministin
werde eine Feministin, werde eine Feministin!

Kirchliche Ehrungen für vergammelte Führer
Eine Kreuzprozession aus schwarzen Limousinen
In deine Schule kommt ein Prediger
Geh zum Unterricht, nimm Geld für ihn mit!

Patriarch Gundjaj[ew] glaubt an Putin
Das Schwein sollte besser an Gott glauben
Der Gürtel der Jungfrau ersetzt keine Demonstrationen
Bei den Protesten ist mit uns die Immerjungfrau Maria!

Refrain: Gottesgebärerin, Jungfrau, vertreibe Putin
vertreibe Putin, vertreibe Putin!

Das rote, mein Lieber, ist Blasphemie und wenn du das nicht anerkennen magst....deine Sache.
Aber versuch nicht ander Christen davon zu überzeugen es sei keine.
Blasphemie steht für die Beleidigung Gottes. Und da ist eine, ganz zu schweigen von den anderen Beleidigungen dort sonst noch....
Und noch eine Bitte:
Wenn du die ROK nicht magst, dann sei dir das unbenommen, aber hör auf mit einer Kritik die immer mehr beleidigend wirkt und schon gar nicht frei ist von Polemik.
Denn wenn wir so weit kommen und unsere Juristiktionen gegeneinander anführen dann ist bei denen wo du drin sitzt (wobei ich die georgische Kirche da raushalte von) genug was man anführen könnte.
Ob nun international bekannt oder nur intern.
Wir Orthodoxe müssen gegenüber Gotteslästerungen und ähnlichem immer strenger eingestellt sein, denn sonst unterscheiden wir uns von den anderen die alles verharmlosen und als Privatsache abtun nicht mehr.
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Elias
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Elias »

Liebe Eleonora,

ich habe oben geschrieben das ich keine Disskusionen anfangen möchte und werde dies auch nicht tun! Ich schreieb meine Meinung zum Thema da ich Denke das sie etwas unterkommt den die Bestrafung geht schon zu weit für das was sie getan haben! Wie lange sitzen sie im Knast schon dafür? Ich hetze niemanden und empfinde es auch als eine Frechheit, nur weil ich das Patriarchat für etwas Kritisiere wo ich es angebracht finde. Im übrigen stehe ich in guten Kontakt zu unseren russischen Gemeinden und zur ROK also empfinde ich es als sehr unangebracht aber es gibt nun einmal etwas zu Kritisieren und das finde ich manchmal etwas besser als alles unter dem Tisch zu kehren gerade unter uns. Denkst du etwa unter uns gibt es nur die Meinung die du vertritts? Es gibt auch andere Meinung dazu und zwar auch von orthodoxen Christen und ich bin so Frei diese zu äussern aber jede Kritik wird gleich GEGEN etwas gewertet:"Wenn du nicht dafür bist, bist du gegen uns!" So einfach ist das nicht, wie oft habe ich von russischer Seite (Gläubigen und Klerikern) schon Kritik anderen Juristikationen gegenüber gehört und diese nicht als "GEGEN UNS" gewertet aber wenn man nicht der gewohnten ROK Mainstreamlinie aufspringt ist man gleich gegen die ROK! Bleib auf dem Teppich liebe Eleonora. Ich habe Tagtäglich mit orthodoxen Christen zu tun die aus den ehemaligen Sowjetstaaten kommen und viele von denen teilen auch nicht die Meinung die du vertritts! Wenn ich bei einem Thema wie im FB Forum die Linie Georgiens zur Russischen Abchasien/Südossetien Politik verteidige weil viel Unkenntnis herrscht bin ich gleich ein Gegner der russischen Kirche? Du machst es dir zu EInfach liebe Eleonora. Ich Liebe unsere orthodoxe Kirche, die Russische mit eingeschlossen aber auch bei uns läuft nicht immer alles so wie es sein sollte und das sollte man Äussern dürfen. Wenn einer nicht an Gott glaubt kann ich nicht mit Blasphemievorwürfen kommen sondern muss mit christlicher Liebe antworten und mich den Frauen annehmen. Dieser Vorwurf verpufft doch etwas... So, ich möchte hier keine Streitdisskusion anfangen sondern nur etwwas dazu sagen da ich bissher gesehen habe das nur Nassos Mitleid hat mit den Frauen und Erbarmen fordert, was eine christliche Größe ist und keine Strafen fordern...

LG

Ilias
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Aramis
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Aramis »

Sie sind Sünder aber das sind wir alle. Wenn ich zurückdenke, was ich alles erzählt habe, als ich 20 war...

OK, sie brauchen einen Schlag auf den Hinterkopf, denn dieser erhöht das Denkvermögen. Aber sonst lasse man sie doch in Frieden. Interessant ist, wie sich das Ganze gegen die Kirche richtet. Aber was solls, wir wissen, von wem es ausgeht. Das sich der Patriarch gar nicht äußert, ist ganz gut, soll der russische Staat doch das Ganze aburteilen.

Wichtig ist nur Eines: So etwas geht nicht!

Im Übrigen, es ist ja nicht so, als könnte die Kirche da groß was machen. Sie haben den russischen Präsidenten angegriffen und sie wussten auch, was sie da tun, wenn ich lese, dass die ein oder andere sogar Kinder hat, frage ich mich, denkt sie an ihr Kind oder ist ihr das scheißegal? ich meine, tut eine Mutter so etwas wenn sie doch weiß, wie der Staat darauf reagieren wird?
28 Thomas antwortete ihm: „Mein Herr und mein Gott!“
Nassos
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Nassos »

Sehr gute Schlussfrage, lieber Aramis.
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Igor
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Igor »

Grüß Gott!

Ich denke, man sollte drei Aspekte in dieser Sache klar voneinander abgrenzen, den religiösen, den rechtlichen und den politischen. Eine Vermischung dieser drei Aspekte, angereichert mit Halbwahrheiten und Spekulationen ergibt eine unendliche Diskussion, die zu nichts führt. Daher bin ich den Vorrednern hier dankbar, dass sie angefangen haben, diese Aspekte aufzudröseln und Ilijas Statement argumentativ zu begegnen.

1) Religiöser Aspekt

Dass es sich hier um Blasphemie handelt, ist durch den vorgetragenen Text offensichtlich. Ich hatte gehofft, dass der Kelch an diesem Forum vorüber geht und es nicht notwendig sein würde, dies noch einmal hier publizieren zu müssen. Ich denke aber, damit ist dieser Aspekt offensichtlich. Gott wird über dieses urteilen. Uns bleibt nur zu beten, dass die jungen Frauen sich auf den Weg der Umkehr begeben.

Nebenbei bemerkt: Stellt euch vor, so einen Auftritt hätte es in einem Gotteshaus einer anderen Religion oder eines anderen Volkes geben. Nicht alle Religionen hätten das so ruhig hingenommen, es gibt auch heißblütigere Völker, die auch nicht so ruhig reagiert hätten, wie es in dem vorliegenden Fall geschehen war.

2) Rechtlicher Aspekt

Mit diesem Auftritt wurden augenscheinlich Gesetze verletzt, die Gesetze der Russischen Föderation. Das wurde von den Akteuren bewusst in Kauf genommen. Darüber hat nun das zuständige Gericht zu entscheiden. Auch hier können wir nur dafür beten, dass die jungen Frauen mit einem möglichst milden Urteil davon kommen und sie – wie unter 1) angemerkt –die richtigen Lehren für ihr weiteres Leben daraus ziehen.

Ob nun die Gesetze der Russischen Föderation und die Rechtsprechung dazu mit denen anderer Staaten vergleichbar sind, ist eher eine Frage des dritten Aspekts.

3) Politischer Aspekt

Diese Show diente zum politischen Protest. Dafür gibt es aber andere, vom Gesetz sanktionierte Mittel, die hierfür legitim genutzt werden können, um politische Meinungen zu äußern. Das ist aber etwas grundsätzlich anderes, als provokant in so einer Art in eine Kirche zu stürmen.

Natürlich kann man das enge Verhältnis zwischen ROK und russischem Staat bzw. dessen Regierung kritisch sehen, dann sollte dies aber sachlich diskutiert werden. Es gibt schließlich auch gute Gründe dafür, dass dieses so gut ist – schließlich ist nach über 70 Jahren Verfolgung wieder ein Aufblühen des rechtgläubigen Christentums in Russland unter der aktuellen Regierungsägide zu verzeichnen, wie es unter anderen Konstellationen gewesen wäre, ist reine Spekulation.

Letztendlich gibt es aber eine Klammer über diese drei Aspekte:

Die Beantwortung der Frage „Cui bono? – Wem nützt es?

Wer hat also ein Interesse daran, Schwachpunkte der ROK zu erkennen und diese für die eigenen Angriffe auf sie zu nutzen?

Die Kirche besteht aus Menschen und wir alle sind nicht ohne Sünde - wir beten vor jeder Kommunion „Ich glaube, Herr, und bekenne, dass Du wahrhaftig bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, der in die Welt gekommen ist, die Sünder zu erlösen, von welchen ich der erste bin.“ Mit unserer Schwäche ist aber auch immer ein potenzieller Angriffspunkt auf die Kirche selbst gegeben.

Trotz alledem, „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“ (Joh 8,7) – dies scheinen die selbsternannten Moral- und Demokratieapostel manchmal zu vergessen. Nun, egal, wie die Sache ausgeht, letztendlich werden alle Gottes Urteil empfangen.

In Christo
Igor
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Als der Höchste hernieder fuhr, verwirrte Er die Sprachen, zerteilte Er die Völker, nun, da Er Feuerzungen ausgeteilt, ruft Er alle zur Einheit: Einmütig preisen wir deshalb den Heiligen Geist. (Pfingstkondakion im 8. Ton)
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Elias
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Re: Antwort der ROK auf einen Artikel der Frankfurter Allmei

Beitrag von Elias »

Igor hat geschrieben: Trotz alledem, „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“ (Joh 8,7) – dies scheinen die selbsternannten Moral- und Demokratieapostel manchmal zu vergessen. Nun, egal, wie die Sache ausgeht, letztendlich werden alle Gottes Urteil empfangen.
Genau und das gilt auch für die drei Frauen! Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein aber es werden tausende Steine geworfen...

Liebe Grüsse
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