Pastoralbrief zum Fest der Auferstehung

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Elias
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Pastoralbrief zum Fest der Auferstehung

Beitrag von Elias »

Pastoralbrief des Erzbischofs Johannes zum Osterfest 2011
Montag, 25. April 2011


„Nun ist alles mit Licht erfüllt, Himmel wie Erde und die Unterwelt.
Feiere aber die ganze Schöpfung Die Auferstehung Christi, auf der sie
gegründet ist“ (Osterkanon 3. Ode).

Meine Lieben im Herrn! Mit diesen Worten spricht uns der Verfasser des
Osterkanons an. Er schickt uns damit die Verkündigung der Freude und des
Lichtes der Auferstehung Christi zu. Er lädt uns alle dazu ein, den
„neuen Trank“ zu trinken, welcher durch das Emporsteigen Christi aus dem
Grabe eine Quelle der Unverdorbenheit wurde; eine unerschöpfliche Quelle
des Lebens, der Freude und des Lichtes.

Christus ist auferstanden aus dem Grabe „wie er bereits ankündigte“. Die
Auferstehung Christi ist kein bloßes Ereignis, das lediglich schon
einmal geschah und danach in Vergessenheit geraten ist. Die Auferstehung
ist das Fundament unseres Glaubens, wie der Apostel Paulus sagt: „Ist
aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so
ist auch euer Glaube vergeblich“ (1Kor 15: 14). Die Auferstehung ist für
unser Leben auch die Quelle, aus der wir jeden Tag ausschöpfen, in dem
wir sie in unseren Seelen erleben und alle gemeinsam rufen: „Nachdem wir
die Auferstehung Christi gesehen haben, lasset uns anbeten den heiligen
Herrn Jesus, Den allein Sündlosen. Denn er hat das Kreuz für uns
erduldet. Er hat den Tod durch Seinen Tod überwunden.“

Christus stieg um unser Heiles willen in den Hades sterbend hinab. Ihn
sahen dort diejenigen, welche „mit den Fesseln des Hades eingeschlossen
waren“. Als sie sein unbeschreibliches Mitleid spürten, frohlockten und
feierten sie das ewige Pascha. Sie eilten zu ihm, um Licht und Leben vom
„Ewigen Licht“ zu schöpfen. Die Myron- Trägerinnen eilten weinend zum
Grabe, um Jesus, den als sterbenden Herrn, zu suchen; sie fielen jedoch
vor ihm als dem Auferstandenen frohlockend nieder. Danach verkündeten
sie seinen Jüngern das mystische Pascha. So lasset uns zur Kirche
Christi eilen, um dort die Freude der Auferstehung zu erleben und diese
Freude von dort aus zu allen Menschen zu bringen, ihnen die Auferstehung
Christi zu verkünden, die neue Frucht des Weinstocks einzureichen und zu
ihnen zu sagen: „Erhaltet von uns die frohe Botschaft von der
Auferstehung Christi; kostet und seht, wie gut der Herr ist.“

Heute ist der Tag der Auferstehung! Lasst uns glänzen beim Volksfest und
einander frohlockend umarmen. Lasst uns „Brüder“ nennen auch die, die
uns hassen; verzeihen wir alles ob der Auferstehung. Lasst uns alle in
die Freude unseres Herrn eintreten. Niemand fürchte den Tod, denn
befreit hat uns des Heilands Tod. Lasst uns mit dem Propheten Jesaja
rufen: „Tod, wo ist dein Stachel? Hades, wo ist dein Sieg?“ Auferstanden
ist Christus; die Engel freuen sich und die Dämonen sind gefallen.
Auferstanden ist Christus und kein Toter im Grabe. Denn durch seine
Auferstehung von den Toten ist Christus der Erstling der Entschlafenen
geworden.

Von der Tiefe meines Herzens bitte ich den von den Toten auferstanden
Herrn darum, das Licht seiner heiligen Auferstehung auf euch ausstrahlen
zu lassen, euer Leben von seinem Leben zu erfüllen, und seine Freude,
die keiner euch wegnehmen kann, auf euch auszugießen.
Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

+ Metropolit Johannes (Antiochenisch Orthodoxe Kirche)
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