Re: Neue Übersetzung der Göttlichen Liturgie
Verfasst: 14.02.2011, 21:30
Hallo zusammen,
nachdem im Strang Orthodoxie in Deutschland in 20 Jahren? die Notwendigkeit orthodoxer Gottesdienste in deutscher Sprache intensivst diskutiert worden ist, wundert es mich etwas, dass hier bislang das Feedback auf meine oben gestellte Frage doch etwas dünn ausfällt.
Ich möchte daher ergänzend einige praktische Tipps über Literaturquellen geben, die bei der Gestaltung des Gottesdienstes in deutscher Sprache von Hilfe sein könnten. Der nun verfügbare einheitliche Text der Liturgie deckt ja nicht alles ab, was an Lesungen und Gesängen benötigt wird.
Natürlich gibt es eine Reihe von Quellen, die i.d.R. immer einen Teil dessen abdecken und denen unterschiedliche Übersetzungen zu Grunde liegen. Mir geht es an dieser Stelle eher darum, eine Hilfestellung zu geben, was verwendet werden kann und was auch überhaupt (einfach) beziehbar ist. Viele Bücher, wie z.B. „Mysterium der Anbetung“ von Sergius Heitz sind zwar geeeignet, aber leider überhaupt nicht mehr verfügbar.
Eine große Hilfe ist auf jeden Fall das zwölfbändige Werk „Liturgische Sammlung“ von Erzpriester Alexios Maltzew. Im diesem sind die grundlegenden Texte der verschiedenen Gottesdienste des Tageskreises, der Andachten und Sakramente sowie Oktoich, Fasten- und Blumentriodion sowie Minäon in deutsch mit paralleler Angabe des kirchenslawischen Textes verfügbar. Mehr zum Wirken von Erzpriester Alexios Maltzew ist in diesem Artikel und im Orthpedia Multimedia Channel verfügbar.
Neben der Tatsache, dass das Werk schon einzigartig von seinem Umfang her ist, sollte an dieser Stelle noch betont werden, das Maltzew keine simple lineare Übertragung des Textes aus dem Kirchenslawischen ins Deutsche vornahm, sondern die griechischen Originaltexte bei der Übersetzung berücksichtigte. Ein zweiter wesentlicher Punkt ist aus meiner Sicht, dass bei der Übersetzung auf Rhythmik und Singbarkeit des Textes Wert gelegt worden ist, wenn auch einiges sprachlich heute anders formuliert werden würde. Die Maltzew-Bände können als Reprintausgabe von http://www.maltzew.de.tf bezogen werden – es handelt sich dabei um ein Subskritionsangebot, also man muss immer etwas warten, bis einige Interessen zusammengekommen sind, damit dieses neu aufgelegt wird.
Die Göttliche Liturgie wird üblicherweise mit den Lesungen der dritten und sechsten Stunde (Terz und Sext) eingeleitet. Leider finden wir diese nicht im Maltzew, so dass andere Quellen dafür benötigt werden. Neben dem oben schon erwähnten Werk von Erzpriester Sergius Heitz kann hier das „Kleine[s] Gebetbuch für Orthodoxe Christen“ empfohlen werden. Es ist erhältlich beim Prodomos-Verlag.
In der Liturgie selbst sind neben, den in der deutschen orthodoxen Einheitsübersetzung enthaltenen, feststehenden Teile auch Wechseltexte enthalten. Diese werden durch die beiden folgenden Bücher abgedeckt:
„Apostolos“ ISBN-10: 3897103257 (Bonifatius Verlag). Hier finden wir die Apostellesungen, die ihnen zugehörigen Prokimena und Halleluja-Verse sowie die jeweiligen Troparien und Kondakien des jeweiligen (Fest-)Tages. Außerdem sind auch für Hochfeste die Parimien und die Festtagsantiphone enthalten.
„Das heilige Evangelium unseres Herrn, Gottes und Erlösers Jesus Christus“ ISBN-10: 3897102722 (Bonifatius Verlag) enthält die jeweiligen Tageslesungen aus dem Evangelium.
Neben den hier aufgezählten Büchern gibt es auch noch weitere Alternativen, wie die Ausgaben vom schweizerischen Verlag Fluhegg. Dieser Verlag hat auch für die Gottesdienste entsprechende Notensammlungen, die für den Chor unabdingbar sind. Herausgegeben werden diese vom Verein für ostkirchliche Musik. Alternativ dazu ist das „Chorbuch zur Göttlichen Liturgie“ vom Verlag „Der christliche Osten“ geeignet.
Häufig werden auch vor der Liturgie die Vorbereitungsgebete zur Beichte/Kommunion bzw. danach die entsprechenden Dankesgebete gelesen. Hier kann das o.g. „Kleine[s] Gebetbuch für Orthodoxe Christen“ genutzt werden, alternativ aber auch die auf orthodoxia.de verfügbaren Gebete.
Das sollen ein paar erste praktische Tipps von meiner Seite sein, welche Bücher für die Gestaltung der Göttlichen Liturgie in deutscher Sprache geeignet sind. Für Vesper und Orthos kann man sich sinngemäß auf die hier genannten Quellen abstützen, wenngleich es hier etwas schwieriger beim Zusammenstellen der Texte bzw. Gebete wird, da in diesen Gottesdiensten sehr viele Wechseltexte vorkommen.
Ich freue mich auf Ergänzungen und Hinweise.
In Christo
Igor
nachdem im Strang Orthodoxie in Deutschland in 20 Jahren? die Notwendigkeit orthodoxer Gottesdienste in deutscher Sprache intensivst diskutiert worden ist, wundert es mich etwas, dass hier bislang das Feedback auf meine oben gestellte Frage doch etwas dünn ausfällt.
Ich möchte daher ergänzend einige praktische Tipps über Literaturquellen geben, die bei der Gestaltung des Gottesdienstes in deutscher Sprache von Hilfe sein könnten. Der nun verfügbare einheitliche Text der Liturgie deckt ja nicht alles ab, was an Lesungen und Gesängen benötigt wird.
Natürlich gibt es eine Reihe von Quellen, die i.d.R. immer einen Teil dessen abdecken und denen unterschiedliche Übersetzungen zu Grunde liegen. Mir geht es an dieser Stelle eher darum, eine Hilfestellung zu geben, was verwendet werden kann und was auch überhaupt (einfach) beziehbar ist. Viele Bücher, wie z.B. „Mysterium der Anbetung“ von Sergius Heitz sind zwar geeeignet, aber leider überhaupt nicht mehr verfügbar.
Eine große Hilfe ist auf jeden Fall das zwölfbändige Werk „Liturgische Sammlung“ von Erzpriester Alexios Maltzew. Im diesem sind die grundlegenden Texte der verschiedenen Gottesdienste des Tageskreises, der Andachten und Sakramente sowie Oktoich, Fasten- und Blumentriodion sowie Minäon in deutsch mit paralleler Angabe des kirchenslawischen Textes verfügbar. Mehr zum Wirken von Erzpriester Alexios Maltzew ist in diesem Artikel und im Orthpedia Multimedia Channel verfügbar.
Neben der Tatsache, dass das Werk schon einzigartig von seinem Umfang her ist, sollte an dieser Stelle noch betont werden, das Maltzew keine simple lineare Übertragung des Textes aus dem Kirchenslawischen ins Deutsche vornahm, sondern die griechischen Originaltexte bei der Übersetzung berücksichtigte. Ein zweiter wesentlicher Punkt ist aus meiner Sicht, dass bei der Übersetzung auf Rhythmik und Singbarkeit des Textes Wert gelegt worden ist, wenn auch einiges sprachlich heute anders formuliert werden würde. Die Maltzew-Bände können als Reprintausgabe von http://www.maltzew.de.tf bezogen werden – es handelt sich dabei um ein Subskritionsangebot, also man muss immer etwas warten, bis einige Interessen zusammengekommen sind, damit dieses neu aufgelegt wird.
Die Göttliche Liturgie wird üblicherweise mit den Lesungen der dritten und sechsten Stunde (Terz und Sext) eingeleitet. Leider finden wir diese nicht im Maltzew, so dass andere Quellen dafür benötigt werden. Neben dem oben schon erwähnten Werk von Erzpriester Sergius Heitz kann hier das „Kleine[s] Gebetbuch für Orthodoxe Christen“ empfohlen werden. Es ist erhältlich beim Prodomos-Verlag.
In der Liturgie selbst sind neben, den in der deutschen orthodoxen Einheitsübersetzung enthaltenen, feststehenden Teile auch Wechseltexte enthalten. Diese werden durch die beiden folgenden Bücher abgedeckt:
„Apostolos“ ISBN-10: 3897103257 (Bonifatius Verlag). Hier finden wir die Apostellesungen, die ihnen zugehörigen Prokimena und Halleluja-Verse sowie die jeweiligen Troparien und Kondakien des jeweiligen (Fest-)Tages. Außerdem sind auch für Hochfeste die Parimien und die Festtagsantiphone enthalten.
„Das heilige Evangelium unseres Herrn, Gottes und Erlösers Jesus Christus“ ISBN-10: 3897102722 (Bonifatius Verlag) enthält die jeweiligen Tageslesungen aus dem Evangelium.
Neben den hier aufgezählten Büchern gibt es auch noch weitere Alternativen, wie die Ausgaben vom schweizerischen Verlag Fluhegg. Dieser Verlag hat auch für die Gottesdienste entsprechende Notensammlungen, die für den Chor unabdingbar sind. Herausgegeben werden diese vom Verein für ostkirchliche Musik. Alternativ dazu ist das „Chorbuch zur Göttlichen Liturgie“ vom Verlag „Der christliche Osten“ geeignet.
Häufig werden auch vor der Liturgie die Vorbereitungsgebete zur Beichte/Kommunion bzw. danach die entsprechenden Dankesgebete gelesen. Hier kann das o.g. „Kleine[s] Gebetbuch für Orthodoxe Christen“ genutzt werden, alternativ aber auch die auf orthodoxia.de verfügbaren Gebete.
Das sollen ein paar erste praktische Tipps von meiner Seite sein, welche Bücher für die Gestaltung der Göttlichen Liturgie in deutscher Sprache geeignet sind. Für Vesper und Orthos kann man sich sinngemäß auf die hier genannten Quellen abstützen, wenngleich es hier etwas schwieriger beim Zusammenstellen der Texte bzw. Gebete wird, da in diesen Gottesdiensten sehr viele Wechseltexte vorkommen.
Ich freue mich auf Ergänzungen und Hinweise.
In Christo
Igor