Orthodoxe Liturgie in der Nikolausbasilika von Demre (Myra)

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holzi
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Orthodoxe Liturgie in der Nikolausbasilika von Demre (Myra)

Beitrag von holzi »

Asianews (http://www.asianews.it/index.php?l=en&art=10974&size=A) meldet, dass nach jahrelangem bürokratischem Hinhalten die türkische Regierung dem ökumenischen Patriarchat die Abhaltung von Liturgien in der historischen Nikolausbasilika von Myra erlaubt hat und noch umgerechnet 25.000? für eine Sanierung des baufälligen Gebäudes gewährt hat.
Deutsche Übersetzung auf http://kath.net/detail.php?id=18409

Grüße
Konrad
rafailia_3
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Beitrag von rafailia_3 »

Lieber Konrad,
eine frohe Nachricht!
mich hat am Artikel nur dieses gewundert:

In Turkey, for the most part, not only are the origins of Christmas unknown, but much less is known about the true identity of Santa Claus, who in reality is actually Turkish!

Dem ist wohl nicht ganz so, die Herkunft des Heiligen Nikolaos war nicht tuerkisch. Damals war dieses Gebiet nicht tuerkisch. Nicht, dass das schlimm waere, wollte dies aber richtigstellen.

Ich wuerde mir wuenschen, dass alle Kirchen wieder geoeffnet werden wuerden fuer die Orthodoxen, die ihre Gottesdienste feiern moechten. In der Tuerkei (vor allem die Agia Sofia, die in ein Museum verwandelt wurde), und auf der besetzten griechischen Insel Zypern. Leider ist dem nicht so.
Stattdessen verlangen nun die wenigen Muslime, die in Griechenland leben, das man ihnen Moscheen baut.
Ausserdem wuerde ich mir wuenschen, dass es nie wieder geschieht, dass sich Orthodoxe und Katholiken zu gemeinsamen Gottesdiensten und Gebeten zusammenfinden wuerden.

In Christus
holzi
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Beitrag von holzi »

rafailia hat geschrieben:Ausserdem wuerde ich mir wuenschen, dass es nie wieder geschieht, dass sich Orthodoxe und Katholiken zu gemeinsamen Gottesdiensten und Gebeten zusammenfinden wuerden.
Was würdest denn Du am liebsten mit diesen Katholiken machen?

Grüße
Konrad
rafailia_3
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Beitrag von rafailia_3 »

Sie von der Wahrheit ueberzeugen lieber Konrad!
Denn die Wahrheit ist Eine.
Aber dazu bedarf es charismatischer pnevamtischer Menschen und nicht solchen Wuermer wie mir.

In Christus
Walter
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Registriert: 01.06.2006, 18:53

Beitrag von Walter »

Mir scheint hier und in anderen Threads dieses Forums soll den Mitlesern nahe gebracht werden, das Hauptproblem der orthodoxen Kirche liege darin, dass es überhaupt Katholiken auf der Welt gibt.

Was aber m.E. dadurch eher rüberkommt, ist der Eindruck, die Orthodoxen kranken immer noch am Nationalismus des 19. Jahrhunderts.

Myra, Demre, Kale (wie immer dieser Ort auch im Laufe der Geschichte hieß), hat schon lykische, persische, griechische, römische, osmanische etc. Herscher gesehen, die alle in irgendeiner Weise auch zur Geschichte der heutigen Türkei beigetragen haben. Es ist ja nicht so, dass Kemal Atatürk seinen Staat in der Wüste gegründet hat.

Zu Zeiten des hl. Nikolaus spielte es indes Gottseidank noch überhaupt keine Rolle, welcher Nationalität oder Rasse der Bischof war.
γενηθήτω το θέλημά σου·
rafailia_3
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Beitrag von rafailia_3 »

Lieber Walter,

ich moechte mal uebersehen, dass Du mir vorgeworfen hast, mein Kommenter waere rassistisch gewesen. Kein Kommentar.

Ich bin eine glaeubige Orthodoxe Christin und das ist mein Recht. Ich stuetze meinen Glauben auf die Heilige Schrift, die Tradition der Kirche, den Altvaetern, meinen persoehnlichen Erfahrungen etc. Ich bin fest davon ueberzeugt, das die Orthodoxie der einzig Wahre Weg ist.
Der Katholizismus ist eine Haeresie.
Es ist verboten fuer einen Orthodoxen (siehe Konzile) mit Haeretikern zu beten. Wer dies tut, kann von der Kirche verwiesen werden.
Aus Liebe wuerde ich mir wuenschen, dass alle die Liebe Gottes in der Orthodoxie kennenlernen wuerden und ihre Seele Frieden fuende. Aber wenn man nicht will.... jeder Mensch ist frei zu entscheiden, welchen Weg er waehlen moechte. Es tut mir Leid, dass sich so viele Menschen am Katholizismus festhalten , obwohl sie die Wahrheit kennen, und ich bete fuer all diese Menschen.

In Christus
rafailia_3
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Beitrag von rafailia_3 »

Hier der Kommentar des Heiligen Berges Athos(auf Englisch):

http://www.thevoiceoforthodoxy.com/curr ... Athos.html

In Christus
IoannesProselytos
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Beitrag von IoannesProselytos »

Dominus vobiscum

Manche Kommentare erinnern mich an die von Dostojewski ...
»Pawlitschew war ein heller Geist und ein Christ, ein wahrer Christ«, sagte der Fürst plötzlich; »wie konnte er nur einen unchristlichen Glauben annehmen? Der Katholizismus ist geradezu ein unchristlicher Glaube!« fügte er mit blitzenden Augen hinzu, indem er vor sich hinschaute und alle Anwesenden gleichsam mit einem Blick zusammenfaßte. [...] »Erstens ist er ein unchristlicher Glaube!« erwiderte der Fürst in großer Erregung und mit übermäßiger Schärfte. »Das ist das erste; und zweitens ist der römische Katholizismus sogar schlimmer als der Atheismus selbst; das ist meine Meinung! Ja, das ist meine Meinung! Der Atheismust predigt nur das Nichts; aber der Katholizismus geht weiter: er predigt einen entstellten Christus, einen durch Verleumdung und Beschimpfung karikierten Christus, das reine Gegenteil von Christus! Er predigt den Antichrist, das schwöre ich Ihnen, das versichere ich Ihnen! Das ist meine persönliche, langgehegte Überzeugung, die mir schon viel Pein bereitet hat ... Der römische Katholizismus glaubt, daß ohne eine universale Herrschergewalt die Kirche auf Erden nicht bestehen kann, und ruft: "Non possumus!" Meiner Ansicht nach ist der römische Katholizismus überhaupt kein Glaube, sondern einfach eine Fortsetzung des weströmischen Kaisertums, und es ist bei ihm alles, vom Glauben angefangen, dieser Idee untergeordnet. Der Papst hat ein Land in Besitz genommen, einen irdischen Thron bestigen und das Schwert ergriffen; seitdem geht alles in dieser Art weiter; den Betrug, den Fanatismus, den Aberglauben und das Verbrechen hinzugefügt; sie haben mit den heiligsten, aufrichtigsten, schlichtesten, wärmsten Empfindungen des Volkes gespielt; alles, alles haben sie für Geld, für gemeine weltliche Macht hingegeben. Und das wäre nicht die Lehre des Antichrists?! Wie hätte da nicht der Atheismus von ihnen ausgehen sollen? Der Atheimsu ist von ihnen ausgegangen, geradezu aus dem römischen Katholizismus! Der Atheismus hat zuallererst mit ihnen selbst angefangen: konnten sie denn auch sich selbst Glauben schenken? Er gewann dann aus dem gegen sie bestehenden Widerwillen Stärke; er ist ein Produkt ihrer Lüge und geistigen Kraftlosigkeit! Der Atheismus! Bei uns sind es bisher nur die höheren Schichten, die ihre Wurzeln verloren haben und nicht mehr glauben, wie Jewgeni Pawlowitsch neulich sehr schön gesagt hat; aber dort, in Westeuropa, hören schon gewaltige Massen des eigentlichen Volkes auf zu glauben, früher aus Unwissenheit und Unwahrhaftigekeit, aber jetzt schon aus Fanatismus und aus Haß gegen die Kirche und gegen das Christentum.«
Der Idiot; F. M. Dostojewski
rafailia_3
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Beitrag von rafailia_3 »

Liebr Bruder,

was haelst Du von Dostojewski? :D

In Christus
Nassos
Beiträge: 4444
Registriert: 18.12.2008, 21:43

Beitrag von Nassos »

Hallo,

aus orthodoxer Sicht war wohl gemeint, dass es das Schisma nicht geben sollte. Aus selbiger Sicht ist die katholische Kirche vom rechten Weg abgekommen.
Zum gemeinsamen Gottesdienst wurde hier ja schon einiges gesagt.

"Keine Katholiken" - so wie es aufgefasst wurde - hat mich traurig gemacht, denn ich würde auf einen Schlag liebe Freunde und Verwandte, sowie interessante Diskussionspartner verlieren. Doch das möchte ich nicht! Auch sonst nicht, andere Konfessionen bzw. Religionen betreffend.
Ich bin mir sicher, Rafailia bezog sich rein auf das Interkonfessionelle, aber in keinster Weise auf die Menschen. Ich bitte zu bedenken, dass sie schon bei ihrer Vorstellung angab, ihr Deutsch zu entschuldigen. Es lag also nur an der Formulierung.

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Auch wenn das nun ein empfindliches Thema ist: ich bin nicht ganz einverstanden mit der Formulierung, die Orthodoxen krankten an Nationalismus. Der Eindruck ist meiner Ansicht etwas einseitig.

Um hier keine Mißverständnisse entstehen zu lassen, möchte ich den Begriff Nationalismus so definieren, wie ich ihn verstehe. Wir wollen ja im Konsens reden.
Nationalismus bedeutet für mich nicht etwa der harmlose Stolz auf sein Land, sondern die weit extremere Variante, also Hass gegenüber anderen Völkern und Nationen.
Es gibt diese Elemente überall, und nicht selten identifizieren sie sich mit der Religion.

Betrifft dies aber wirklich nur die Orthodoxie?

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Das Gesagte zum Heiligen Nikolaus ist getrennt hiervon zu betrachten. Wäre er Türke gewesen, dann wäre das für einen Gläubigen egal, die Nation spielt in der religiösen Angelegenheit keine Rolle.
Zumindest sehe ich das so.
Wenn ich mich nicht irre, gibt es auch türkische Heilige in der Orthodoxie (man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege).
Wenn es aber zu jener Zeit kein türkisches Staatsgebiet war, dann war der Hl. Nikolaus historisch gesehen kein Türke bzw. Osmane.

Wenn es türksches Staatsgebiet gewesen wäre, dann käme immer noch die Abstammung hinzu sowie das persönliche Identifikationsgefühl. Um dies besser zu erklären: ich bin in Deutschland geboren. Meine Herkunft ist griechisch. Ich fühle mich jedoch sowohl als Grieche wie auch als Deutscher, denn ich fühle beide Mentalitäten in mir, somit liegen mir beide am Herzen. Doch als was würde man mich bezeichnen, Deutscher oder Grieche?

Es ging also hierbei nur um einen historischen Fakt - der auch noch ziemlich unwichtig ist.

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Ich hoffe, ich konnte diesen generellen Eindruck etwas zurechtrücken. Zumindest ich kann mich damit nicht identifizieren.

In der Liebe des Herrn,
Nassos
Patros
Beiträge: 4
Registriert: 28.01.2007, 19:43

Beitrag von Patros »

Liebe Rafailia,
deine Äußerungen sind nicht rassistisch, aber sie decken sich leider nicht mit dem orthodoxen Glauben.
Nach meinem orthodoxen Vertändnis sind Katholiken wie alle anderen Menschen auch meine Brüder und Schwestern, auch wenn ich nicht mit Ihnen ekklesiologisch in communio stehe. Bevor ich mich um die Katholiken kümmere, sollte ich in meinem eigenen Hof kehren. Wir haben genug innerorthodoxe Probleme.
Aber ich nehme dir das nicht übel, es ist eben das geistige Niveau der Kirche Griechenlands, mit Ihren Minderwertigkeitskomplexen.
Eine Selbstreflexion existiert nicht, immer nur auf die anderen schauen,
und auf die neuen Sojaprdukte, um ja die Fastenregeln einzuhalten.
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