Alexej hat geschrieben:Ihr Lieben,
es gab einige Anrufer, die sich ausführlichere Information über die Orthodoxe Kirche im Allgemeinen gewünscht haben. Wir haben die entsprechenden Adressen, haben aber kein Script, das man verschicken könnte. Hat jemand Ideen, bzw. ist jemand bereit, an der Erstellung einer solchen Brochüre mitzuarbeiten? Oder gibt es sogar etwas ähnliches? Es kann auch ein kompilierter Text werden.
Igor? Benedikt?
Christus ist auferstanden
Lieber Vater,
ja, ich bin bereit, an einer solchen Broschüre, oder wie auch immer man so etwas nennen könnte, mitzuwirken aber ich habe meine Fragen dazu:
1) "Schicken Sie mir mal Unterlagen darüber" ist eine Bitte oder Aufforderung, die man beim Kauf von Autos, Fenstern oder auch Küchenmöbeln gern ausspricht. Dann 'hat man was in den Händen' und meint, es besser kennenlernen zu können. Ich meine, das taugt nichts. Denn a) das Gebiet "Orthodoxie" ist allzu umfangreich als dass es in 5 od er 10 oder 20 Seiten passen würde und b) gerade Orthodoxie ist nichts "worüber" man sich "mal informieren" lässt. Ich halte das für einen 21.-Jahrhundert-Reflex.
P. Florenskij: "Es wird erzählt, dass man das Schwimmen im Ausland jetzt an Geräten, auf dem Boden liegend, lernt. Genauso kann man auch Katholik oder Protestant werden - nach Büchern, ohne irgendwann mit dem Leben in Berührung gekommen zu sein - im eigenen Arbeitszimmer. Aber um orthodox zu werden, muss man augenblicklich in das Element der Orthodoxie selbst eintauchen, orthodox zu leben beginnen - einen anderen Weg gibt es nicht."
Auch wenn P.Florenskij hier vielleicht etwas ungerecht den Katholiken und Protestanten gegenüber war, so meine ich, im Grunde hat er Recht. Man kann nicht dadurch, dass man ein Buch/Flyer über die Liebe liest oder ein Proseminar/einen Vortrag dazu besucht lernen und erfahren, was Liebe ist.
Und dazu gehört
2) "Der Glaube", so schrieb es Paulus, "kommt vom Hören und wie soll jemand hören,. wenn ihm nicht gepredigt wird?" (etwas frei). Paulus hat das GESCHRIEBEN, also hätte es für ihn sehr wohl die Möglichkeit gegeben, die "Informationen" schriftlich weiterzugeben. Hat er aber nicht! Und ich meine, aus gutem Grund. Glaubenserfahrungen sind keine Informationen
über etwas sondern Zeugnisse von Menschen
von etwas (jemandem) und die sind nur im persönlichen Kontakt (im Hören eben) zu vermitteln. Es ist ja auch zum Vergleich ein riesen Unterschied, ob ich mich per Flyer 'über' die Hungersnot in Pakistan oder im Sudan 'informiere' oder mit jemendem aus dem Sudan spreche, der mir davon erzählt.
Ich finde
I) wir sollten kleine Flyer entwicklen mit Fragestellungen wie: Was sind Ikonen? Wie sieht eine orthodoxe Kirche aus und warum? Warum trägt der Priester solche Art von Gewändern? usw. und sie solchen Menschen in die Hand geben, die sich die Mühe gemacht haben, in eine Kirche zu gehen und aktiv zu suchen (Tel nach einem Fernsehgottesdienst ist mir etwas zu wenig Einsatz). Wer körperlich nicht kann, sollte von einem Besuchsdienst der Ortsgemeinde besucht werden. (Und davon sollte sich die Ortskirche nicht per Flyer freikaufen können)
II) Das, was wir an Informationen verschicken, sollte eine Liste mit Gemeinden in der Nähe des Anrufers samt Adressen von Gemeindemitgliedern sein, die sich bereit erklärt haben, auf solche Anfragen einzugehen und sich für Gespräche/Besuche/Kirchenführungen usw Zeit zu nehmen. Das sollte NICHT die Aufgabe der Priester sein. Deren Zeit ist zu kostbar.
Ich erwarte von den Interessenten auch ein Mass an Aktivität, ein Suchen, nicht ein: "Schick mal was zum Lesen rüber!" das reicht nicht. (da war doch was mit den Perlen . . . . 0der?)
Liebe Grüsse
Benedikt