Können nur Mönche erlöst werden?
Hallo Mary,
Warum es andere empfehlen, weiß ich nicht genau. Für mich ist die gewaltige Kraft der Worte Jesu im Johannesevangelium so groß, dass sie einen ersten Hauch der göttlichen Welt vermitteln und dann den Weg zum christlichen Glauben ebnen. Ich habe das Gefühl, dass im Johanensevangelium der Himmel offen steht. Jesus kommt auf den Menschen zu, nimmt ihn an die Hand und führt ihn hinein in das Reich des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.ich habe jetzt schon öfter einen solchen Vorschlag gelesen und frage einfach mal nach: Warum wird Anfängern so häufig das Johannesevangelium empfohlen?
Für mich auch. Der Anfang des Johannesevangeliums ist der stärkste überhaupt - IMHO (<= habe ich erst kürzlich gelernt).Für mich ist die gewaltige Kraft der Worte Jesu im Johannesevangelium so groß
Das Reinführen in das Reich des Vaters machen alle Evangelien, aber trotzdem eine schöne Beschreibung Deines subjektiven Empfindens, lieber Metanoia.
Gruß,
Nassos
Was ich im Johannesevangelium auch gut finde, ist dass da die sonst oft strittigen Fragen der Sexualmoral und der Gemeindeordnung, die mehr bei Paulus behandelt werden, weitgehend ausgeklammert werden. Nach meinem Eindruck kommt im Johannesevangelium Gott als die Sonne der Christen zum Vorschein und überstrahlt alle anderen Dinge und Fragen.
Gerade bei der RKK werden in der Öffentlichkeit zu sehr die Fragen der Sexualmoral, der Gemeindeordnungen und -autoritäten etc. thematisiert. Das empfinden die Menschen heute als bedrückend und sie machen darum gerne einen Bogen um alles Christliche.
Im Johannesevangelium zeigt sich deutlich, dass nicht diese Fragen der Gemeindeordnung und der guten Lebensführung der innerste Kern des Christentums sind, sondern die erlösende Wirkung Gottes, die Er als Jesus in unser Leben bringt.
Nach meinem Eindruck begleitet uns im Johannesevangelium von Anfang bis Ende zugleich auch immer der auferstandene Jesus. Wir lesen zwar seine Worte, wie er sie historisch sprach, aber in seinen Worten liegt der Geist der Auferstehung. Matthäus, Markus und Lukas haben mehr die historischen Überlieferungen von Jesu Leben in ihre Evangelien eingebaut und weniger das, was Gott ihnen persönlich offenbarte.
Bei Johannes werden viel mehr die Geheimnisse des christlichen Glaubens berührt, und deshalb vermute ich mal, dass in der frühen Kirche es vor den Katecheten verborgen wurde. "Ihr sollt die Perlen nicht vor die Säue werfen", heißt es, darum ist es immer gefährlich, wenn die Perlen des Christentums in falsche Hände geraten. Heute brauchen die Menschen aber vielleicht mehr als früher die Begegnung mit den Worten des Lebens, um Interesse am christlichen Glauben zu bekommen, der dann der erste Schritt in die Kirche mit ihren Ordnungen sein kann.
Der HERR sei mit euch und gebe euch den Geist seiner Auferstehung!
Metanoia
Gerade bei der RKK werden in der Öffentlichkeit zu sehr die Fragen der Sexualmoral, der Gemeindeordnungen und -autoritäten etc. thematisiert. Das empfinden die Menschen heute als bedrückend und sie machen darum gerne einen Bogen um alles Christliche.
Im Johannesevangelium zeigt sich deutlich, dass nicht diese Fragen der Gemeindeordnung und der guten Lebensführung der innerste Kern des Christentums sind, sondern die erlösende Wirkung Gottes, die Er als Jesus in unser Leben bringt.
Nach meinem Eindruck begleitet uns im Johannesevangelium von Anfang bis Ende zugleich auch immer der auferstandene Jesus. Wir lesen zwar seine Worte, wie er sie historisch sprach, aber in seinen Worten liegt der Geist der Auferstehung. Matthäus, Markus und Lukas haben mehr die historischen Überlieferungen von Jesu Leben in ihre Evangelien eingebaut und weniger das, was Gott ihnen persönlich offenbarte.
Bei Johannes werden viel mehr die Geheimnisse des christlichen Glaubens berührt, und deshalb vermute ich mal, dass in der frühen Kirche es vor den Katecheten verborgen wurde. "Ihr sollt die Perlen nicht vor die Säue werfen", heißt es, darum ist es immer gefährlich, wenn die Perlen des Christentums in falsche Hände geraten. Heute brauchen die Menschen aber vielleicht mehr als früher die Begegnung mit den Worten des Lebens, um Interesse am christlichen Glauben zu bekommen, der dann der erste Schritt in die Kirche mit ihren Ordnungen sein kann.
Der HERR sei mit euch und gebe euch den Geist seiner Auferstehung!
Metanoia
Lieber Metanoia,
so können wir nicht über die heiligen Evangelisten reden. Und diese Parteien gibt es nicht.
Unter historischen Gesichtspunkten ist das Johannesevangelium sogar das genaueste und detaillierteste, also das historischste, historisch exakter als die anderen Evangelien. Ich erspare Detailbeweise, aber die sind den neuen Exegeten ohnehin bekannt.
Und gerade das Loukasevangelium ist kein Evangelium von Geschichten, sondern hochtheologisch, und zwar durch und durch vom Glauben an die Gottessohnschaft geprägt.
Ohne weitere Ausführungen will ich nur andeuten, daß diese Schablonen, Johannes sei theologisch von der Auferstehung geprägt und die anderen historisch völliger Unsinn sind. Das läßt sich detailliert aufzeigen. Und Heilige Schrift sind sie alle. Auch Paulus mit seinen Konkretisierungen, was unser Glaube mit dem täglichen Leben und unser Moral zu tun hat und wie wir in der Gemeinde unseren Glauben authentisch leben können und sollen.
Auf jeder Pfingstikone ist Paulus mit abgebildet, obwohl er historisch an dem eigentlichen Pfingsttag nicht dabeiwar.
P.S. Übrigens stammt der Johannesprolog nicht vom Herrn selbst, wie man beim Lesen von Beträgen im Thread vermuten könnte.
so können wir nicht über die heiligen Evangelisten reden. Und diese Parteien gibt es nicht.
Unter historischen Gesichtspunkten ist das Johannesevangelium sogar das genaueste und detaillierteste, also das historischste, historisch exakter als die anderen Evangelien. Ich erspare Detailbeweise, aber die sind den neuen Exegeten ohnehin bekannt.
Und gerade das Loukasevangelium ist kein Evangelium von Geschichten, sondern hochtheologisch, und zwar durch und durch vom Glauben an die Gottessohnschaft geprägt.
Ohne weitere Ausführungen will ich nur andeuten, daß diese Schablonen, Johannes sei theologisch von der Auferstehung geprägt und die anderen historisch völliger Unsinn sind. Das läßt sich detailliert aufzeigen. Und Heilige Schrift sind sie alle. Auch Paulus mit seinen Konkretisierungen, was unser Glaube mit dem täglichen Leben und unser Moral zu tun hat und wie wir in der Gemeinde unseren Glauben authentisch leben können und sollen.
Auf jeder Pfingstikone ist Paulus mit abgebildet, obwohl er historisch an dem eigentlichen Pfingsttag nicht dabeiwar.
P.S. Übrigens stammt der Johannesprolog nicht vom Herrn selbst, wie man beim Lesen von Beträgen im Thread vermuten könnte.
Lieber Sinaitis,
ich glaube, Sie haben recht und ich lasse mich gerne darin korrigieren. Auf mich machen die Worte Jesu einen zeitlosen Eindruck, und im Johannesevangelium kommt das für mich ganz stark zum Ausdruck. Es ist vielleicht das Reden Gottes allgemein, das immer zeitlos ist und nicht in der Zeit eingeordnet werden kann. Gott ist der "Ich bin", die unvergängliche Gegenwart.
Welches Evangelium würden Sie jemandem empfehlen, der einen Einstieg in die Bibel finden will?
Der HERR sei mit Ihnen und mit allen!
Metanoia
ich glaube, Sie haben recht und ich lasse mich gerne darin korrigieren. Auf mich machen die Worte Jesu einen zeitlosen Eindruck, und im Johannesevangelium kommt das für mich ganz stark zum Ausdruck. Es ist vielleicht das Reden Gottes allgemein, das immer zeitlos ist und nicht in der Zeit eingeordnet werden kann. Gott ist der "Ich bin", die unvergängliche Gegenwart.
Welches Evangelium würden Sie jemandem empfehlen, der einen Einstieg in die Bibel finden will?
Der HERR sei mit Ihnen und mit allen!
Metanoia
Um zum Thema Erlösung nur für Mönche ... zurück zu kommen:
Wenn ich den offenen Zugang zu Gott finde, dann mache ich die Erfahrung:
- dass er außerhalb der Zeit und der Welt steht, aber in sie hinein kommt
- dass er sich nicht für meine Sünden und Schwächen interessiert
- dass er dran glaubt und darauf vertraut, dass ich sein Ebenbild bin.
- dass er meine Probleme garnicht sieht, sondern an die Vollkommenheit glaubt, die er in mir (wie in jedem Menschen) sieht.
- dass meine "Sünde" darin besteht, mich ihm nicht zuzuwenden und Ihn nicht zu mir zu lassen.
Das ist jetzt vielleicht sehr "evangelisch", aber meiner Meinung nach ist das ganze Thema aus Erlösung etc. viel leichter als wir Menschen es manchmal vermuten. Es ist einfach die Erfahrung der sozialen Beziehung zu Gott, die alles auflöst, was sonst an komischen Gedanken in uns ist.
Vielleicht lässt sich das mit einem Ehestreit vergleichen. Argumentation und Kommunikation löst das häufig nicht, sondern es ist nötig, dass beide sich in die Augen schauen, einander berühren ... und dabei merken, dass sie einander viel wichtiger sind, als irgendwelche Dinge und Prinzipien, die Anlass zum Streit waren.
Das ist im Grunde das Gleiche, was Mary schrieb:
Wenn ich den offenen Zugang zu Gott finde, dann mache ich die Erfahrung:
- dass er außerhalb der Zeit und der Welt steht, aber in sie hinein kommt
- dass er sich nicht für meine Sünden und Schwächen interessiert
- dass er dran glaubt und darauf vertraut, dass ich sein Ebenbild bin.
- dass er meine Probleme garnicht sieht, sondern an die Vollkommenheit glaubt, die er in mir (wie in jedem Menschen) sieht.
- dass meine "Sünde" darin besteht, mich ihm nicht zuzuwenden und Ihn nicht zu mir zu lassen.
Das ist jetzt vielleicht sehr "evangelisch", aber meiner Meinung nach ist das ganze Thema aus Erlösung etc. viel leichter als wir Menschen es manchmal vermuten. Es ist einfach die Erfahrung der sozialen Beziehung zu Gott, die alles auflöst, was sonst an komischen Gedanken in uns ist.
Vielleicht lässt sich das mit einem Ehestreit vergleichen. Argumentation und Kommunikation löst das häufig nicht, sondern es ist nötig, dass beide sich in die Augen schauen, einander berühren ... und dabei merken, dass sie einander viel wichtiger sind, als irgendwelche Dinge und Prinzipien, die Anlass zum Streit waren.
Das ist im Grunde das Gleiche, was Mary schrieb:
Theosis ist nicht weit entfernt von der evangelischen Vorstellung, dass der Heilige Geist im Christen nach für nach die Heiligung bewirkt. Es wird nicht direkt als "Vergöttlichung" bezeichnet, aber es ist dieselbe Vorstellung, dass aus Gottes Handeln an uns (wenn er uns nah ist) wir befähigt werden, wie Er zu handeln. Da merke ich allerdings, dass es nicht so einfach ist, wie Gott zu handeln. Bin ich bereit, für die Bösewichte der Welt zu leiden und zu sterben, wie Gott es tat? Doch auch wenn es jetzt unrealistisch klingt, so ist Gott ja alles möglich ...die Gottnähe bewirkt das "Handeln wie der Herr es getan hätte".
Lieber Metanoia,Metanoia hat geschrieben: - dass er sich nicht für meine Sünden und Schwächen interessiert
- dass er dran glaubt und darauf vertraut, dass ich sein Ebenbild bin.
- dass er meine Probleme garnicht sieht, sondern an die Vollkommenheit glaubt, die er in mir (wie in jedem Menschen) sieht.
das wäre ja ein schlechter Arzt, der sich nicht für die Symptome seines Patienten interessiert, sondern ihm nur sagt: Du bist schon ok, weil ich das sage!
Natürlich interessiert sich Gott für unsere Sünden und Schwächen und er hilft uns, sie zu überwinden.
Er leugnet unsere Sünde nicht, er vergibt sie, das ist seine Wahrheit.
Liebe Grüsse
Maria
Let Your mercy, O Lord, be upon us, as we hope in You.
Lieber Metanoia,
Gott ist πανταχού παρών. Schluss, Aus.
Würde er sich nicht für unsere Sünden interessieren, wäre das Kreuzigungsopfer überflüssig gewesen! Das nimmt dem Christentum (und nicht nur der Orthodoxie) den ganzen Sinn.
Er hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen, da gibt’s kein "Glauben und Vertrauen", wie Du es gemeint hast. Gott ist allmächtig und allwissend. Pater Martinos hat dies schon angemerkt.
Metanoia, Du wirst hiermit deutlich auf folgendes hingewiesen:
Wir versuchen dir die jeweiligen Positionen der Orthodoxie aufzuzeigen. Deine Antworten darauf sind im Stil "Ja, aber...". Nach dem dritten Mal „Ja, aber…“ macht die Diskussion keinen Sinn mehr.
Weiterhin ist es auffällig, wie Du hier Deine protestantischen (oder gar ganz individuellen) Ansichten kundtust, aber nicht fragst, wie die Orthodoxie dazu steht. Ich glaube, proselytische Züge zu erkennen.
Das ist ganz klar gegen die Forumsregeln, denen Du mit Anmeldung in das Forum zugestimmt hast.
Richte Dich bitte nach den Regeln und frage Dich, ob Dich die Orthodoxie wirklich interessiert.
Wenn sich Dein Diskussionsverhalten nicht entsprechend der Regeln ändert, müssen wir uns eine Verwarnung vorbehalten, von der jedoch zunächst abgesehen wird.
Grüße
Nicaios (Administrator)
Gott ist πανταχού παρών. Schluss, Aus.
Würde er sich nicht für unsere Sünden interessieren, wäre das Kreuzigungsopfer überflüssig gewesen! Das nimmt dem Christentum (und nicht nur der Orthodoxie) den ganzen Sinn.
Er hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen, da gibt’s kein "Glauben und Vertrauen", wie Du es gemeint hast. Gott ist allmächtig und allwissend. Pater Martinos hat dies schon angemerkt.
Metanoia, Du wirst hiermit deutlich auf folgendes hingewiesen:
Wir versuchen dir die jeweiligen Positionen der Orthodoxie aufzuzeigen. Deine Antworten darauf sind im Stil "Ja, aber...". Nach dem dritten Mal „Ja, aber…“ macht die Diskussion keinen Sinn mehr.
Weiterhin ist es auffällig, wie Du hier Deine protestantischen (oder gar ganz individuellen) Ansichten kundtust, aber nicht fragst, wie die Orthodoxie dazu steht. Ich glaube, proselytische Züge zu erkennen.
Das ist ganz klar gegen die Forumsregeln, denen Du mit Anmeldung in das Forum zugestimmt hast.
Richte Dich bitte nach den Regeln und frage Dich, ob Dich die Orthodoxie wirklich interessiert.
Wenn sich Dein Diskussionsverhalten nicht entsprechend der Regeln ändert, müssen wir uns eine Verwarnung vorbehalten, von der jedoch zunächst abgesehen wird.
Grüße
Nicaios (Administrator)
Δόξα Πατρὶ καὶ Υἱῷ καὶ Ἁγίῳ Πνεύματι, καὶ νῦν καὶ ἀεὶ καὶ εἰς τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων. Ἀμήν. +
Слава Отцу, и Сыну, и Святому Духу, и ныне и присно, и во веки веков. Аминь. +
Mal was anderes zwischendurch, was Mönche angeht (vielleicht ergibt sich hieraus ein neuer Strang):
was hat es damit auf sich (darauf gebracht hat mich Loukias Video des Tages "orthodox rythmic..."):
http://www.youtube.com/watch?v=ByUBROQUD1o
Danke und Gruß,
Nassos
was hat es damit auf sich (darauf gebracht hat mich Loukias Video des Tages "orthodox rythmic..."):
http://www.youtube.com/watch?v=ByUBROQUD1o
Danke und Gruß,
Nassos