Was ist zu beachten

Neu in der orthodoxen Kirche - Wie lebe ich als orthodoxer Christ? Alle allgemeinen Fragen rund um die Orthodoxie.
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Loukia
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Was ist zu beachten

Beitrag von Loukia »

während der Regelblutung? Was dürfen wir Frauen da, was nicht?
Ἡ χάρις τοῦ Κυρίου Ἰησοῦ Χριστοῦ μεθ' ὑμῶν. 1. Korinther 16,23
Mops
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Beitrag von Mops »

m.E. liegt das an deinem Befinden. Heutzutage ist es ja nicht mehr so, dass Frau sich nicht schützen könnte vor austretendem Blute.
Vielleicht kann P.Martinos dazu etwas sagen?
l.G. Rene
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Was ganz klar ein Tabu ist und eine Idee, auf die ich nicht komme: Während der Regeblutung nimmt man die heilige Kommunion selbstverständlich nicht, möchte ich hier (wohl eher für Nicht-Orthodoxe und gar nicht Bewanderte) nochmal anmerken.

Ansonsten ist es wohl so, das man heute sehr sauber auch während dieser Zeit lebt.
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songul
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Re: Was ist zu beachten

Beitrag von songul »

Loukia hat geschrieben:während der Regelblutung? Was dürfen wir Frauen da, was nicht?
Das hängt heutzutage davon ab, zu welcher Kirche man gehört.

Es gibt in der Tat von Kirche zu Kirche mehr oder minder strenge Regeln die zu beachten sind.
Sich darüber aufzuregen, wenn etwas in einer anderen Landeskirche strenger oder gar nicht vorhanden ist, hat nicht viel Sinn.

Allen gemeinsam jedoch ist, dass man während der Regelblutung nicht zur Hl. Kommunion geht.

Das Küssen der Ikonen ist nicht in jeder Kirche verboten.

Es gibt Frauen bestimmter Kirchen, die gehen während ihrer Zeit garnicht in die Kirche.

Am offensten in diesen Fragen, wie in "Frauenfragen" überhaupt, scheint mir die Kirche von Antiochia zu sein.

Es gibt immer wieder heisse Debatten zum Für und Wider der "Unreinheit" der Frau während der Regel.
Mir persönlich leuchtet nicht wirklich ein, weshalb ein zum Enstehen eines Menschen notwendiger Vorgang überhaupt mit Verboten welcher Art auch immer belegt wird.
Selbiges gilt ja auch für die Nachgeburtlichen Blutungen, für die dann nach 40 Tagen Reinigungsbete gesprochen werden müssen.
Wie ich gelernt habe, stammen diese Vorschriften noch frühester christlicher Zeit und da war noch einiges aus dem Judentum vorhanden.

Aber auch ich halte mich an die Regeln solange sie eben vorhanden sind.

LG Songul
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Jeremias
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Beitrag von Jeremias »

Aus einem anderen Thread, von dem ich dank songul hierhin verwiesen wurde:
Zu dem Blut: Ich habe mir beim Schneiden des Brotes für die Gemeinde schon in den Finger geschnitten. Mein Priester sah das (es geschah hinter der Ikonostase) und half mir, ein Tuch darum zu legen. Den weiteren Gottesdienst (es geschah während des Orthros) habe ich als Messdiener natürlich begleitet. Mit einem kleinen Tuch am Finger. Zu keinem Zeitpunkt war die Rede davon, dass ich die Kirche verlassen müsste.
Für Frauen gilt dasselbe.

Nun noch eine Frage zu den Aussagen hier: Warum exkommuniziert ihr Mütter, die gerade ein Kind bekommen haben?
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songul
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Beitrag von songul »

Jeremias hat geschrieben:
Nun noch eine Frage zu den Aussagen hier: Warum exkommuniziert ihr Mütter, die gerade ein Kind bekommen haben?
Frauen werden nicht exkummuniziert, nach ihrer Niederkunft oder während ihrer Regel.
Dennoch dürfen sie eben erst nach 40 Tagen vom Tag der Geburt aus gesehen, wieder in die Kirche und müssen sich vom Priester wieder in die Kirche einführen lassen.
Auch das Neugeborene wird bei diesem Anlass dreimal vom Priester durch Kirche und Kliros getragen, wobei heute in einigen Kirchen Mädchen wie Jungs überall durchgetragen werden; früher war es eben in allen Kirchen so, dass nur Jungen auch durch den Kliros getragen wurden.
Wie gesagt, all das stammt noch aus sehr alter Zeit und stammt wohl von Judenchristen.

So nebenbei: auf Deinem Avatar sieht man einen Diakon (Hyppodiakon?), falls es sich dabei um Dich handelt zu welcher Kirche gehörst Du denn?

LG Songul
Loukia
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Beitrag von Loukia »

Einen Vorstellungsthread fände ich sehr nett :mrgreen:
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Filip
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Beitrag von Filip »

soweit ich weiß gibt es eine alttestamentliche regelung (Reinigungsgesetze Lev 11,1-15,33)
Laut der Apsotolischen Konstitutionen heißt es "Wenn du, Frau, meinst, während deiner Regel wärst du sieben Tage ohn den Heiligen Geist, würdest du im FAll eines plötzlichen Todes ohne Geist und ohne Zuversicht auf Gottes Hoffnung weggehen ... Weder der rechtmäßige Geschlechtsverkehr noch Wochenbett noch Blutfluss noch Träume können die Natur des Menschen verunreinigen oder vom heiligen Geist trenne, sondern allein die Gottlosigkeit und die gesetzwidrige Tat ... Daher nimm, Frau, Abstand von diesem nichtigen Gerede ..., denn diese Bemerkungen sind nichtige Erfindungen einfältiger Menschen, ohne Sinn ... Den durch Gottes Entschluss befolgt die Vereinigung von Mann und Frau; ER hat sie ja von Anfang an männlich und weiblich geschaffen und sie gesegnet, indem er sprach: "Seid fruchtbar und mehr eucht" ......" (Const. App. VI 27,1-28,1 Metzger).
Gott schuf nichts Unreiner denn nichts außer der Sünde ist unrein (hom 4 in Tit. 2)

Athanasios der Große: "Welche Sünde oder Unreinheit kann irgendeine natürliche Ausscheidun in sich selbst besitzen?... Wenn wir aber glauben, dass der Menschn ein Werk von Gottes Hand ist, wie uns die heilige Schrift lehrte, wie kann es dann als notwendig angesehen werden, dass wir etwas Unreines tun?"
Krst na vrhu Srbije
Sinaitis
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Beitrag von Sinaitis »

Lieber Filip.
Danke für die Zitate. Über diese Heiligen stelle ich mich nicht. Und eines Kommentares bedürfen sie auch nicht.

Der hl. Symeon von Thessaloniki unterscheidet nicht zwischen Mädchen und Jungen (die eine darf nicht, der andere darf angeblich in den Altarraum gebracht werden), sondern zwischen Ungetauften und Getauften. Kein Ungetraufter darf in den Altarraum geführt werden, auch kein Junge nach 40 Tagen. Allerdings gab es einmal Zeiten, wo die Kinder schon nach wenigen Tagen getauft wurden (und die Mutter nicht einmal dabei sein konnte).
Ich jedenfalls führe weder Jungen noch Mädchen am 40. Tag in den Altarraum, sondern lege sie an der Königspforte ab, von wo aus die Mutter ihr Kind wieder in Empfang nehmen kann.
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songul
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Beitrag von songul »

Sinaitis hat geschrieben:Lieber Filip.
Danke für die Zitate. Über diese Heiligen stelle ich mich nicht. Und eines Kommentares bedürfen sie auch nicht.

Der hl. Symeon von Thessaloniki unterscheidet nicht zwischen Mädchen und Jungen (die eine darf nicht, der andere darf angeblich in den Altarraum gebracht werden), sondern zwischen Ungetauften und Getauften. Kein Ungetraufter darf in den Altarraum geführt werden, auch kein Junge nach 40 Tagen. Allerdings gab es einmal Zeiten, wo die Kinder schon nach wenigen Tagen getauft wurden (und die Mutter nicht einmal dabei sein konnte).
Ich jedenfalls führe weder Jungen noch Mädchen am 40. Tag in den Altarraum, sondern lege sie an der Königspforte ab, von wo aus die Mutter ihr Kind wieder in Empfang nehmen kann.
Da gibt es halt in anderen Kirchen wirklich den Brauch, nur die Jungs durch den Altarraum zu führen.
Mädchen nicht.
Allerdings hat eine den Brauch dahingehend geändert, dass alle gleichberechtigt durchgeführt werden auch ungetauft, da ein Kind in dem Alter einfach unschuldig ist.

Ganz abgesehen davon, Vater Martinos, wie beurteilen Sie die ganze Sache mit der Menstruation der Frau in Bezug auf die Mitfeier in der Kirche?
Darf man wirklich nicht zur Kommunion?
Ist nicht der Leib des Herrn über alles erhaben?

LG Songul
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Jeremias
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Beitrag von Jeremias »

Lieber Filip,

vielen Dank für die Zitate!


Lieber songul,

tatsächlich zeigt das Bild einen Messdiener und ja, tatsächlich mich. Mir ist zwar bekannt, dass diese Trageweise des Orarion eigentlich dem Hypodiakon vorbehalten ist, aber in den mir bekannten griechischen Kirchen wird das Orarion auch durch die Messdiener getragen.

Tatsächlich ist der Ausschluss von der Kommunion, aus welchen Gründen auch immer, eine Exkommunikation. Daher meine Frage in dieser Form.

Im übrigen ist für mich der Leib des Herrn über alles erhaben (auch wenn die Frage an Vater Martinos gestellt war), denn der Mensch kann nur sich selbst ins Unrecht setzen, wir können Gott niemals ins Unrecht setzen.
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songul
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Beitrag von songul »

Hallo Jeremias,

jetzt hast Du uns immer noch nicht veraten, welcher Kirche Du angehörst.

:detektiv:

LG Songul
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Jeremias
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Beitrag von Jeremias »

Entschuldigung: Der Metropolie in Bonn.
Sinaitis
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Beitrag von Sinaitis »

fast ein Metropolit, der mit Trikirio und Dikirio gerade segnen will? - Es ist immer gut, frühzeitig zu üben. Der Sakkos des Bischofs ist ja dem Sticharion ähnlich. Nur das Omophorion ist für einen Bischof noch nicht ganz richtig gebunden.

- Und das Wort "Messdiener" sollten wir ganz schnell und für immer streichen. Wir feiern keine röm.-katholischen Messen, sondern die Göttliche Liturgie. Und die Helfer nennen wir schlicht Altardiener.
Zuletzt geändert von Sinaitis am 28.07.2009, 23:12, insgesamt 2-mal geändert.
Nassos
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Beitrag von Nassos »

Hallo,

zur Frage ueber menstruierende Frauen. Ich bin mir dessen immer noch nicht sicher, was genau gilt.
Ich moechte naemlich nicht wieder Volksglauben unterliegen, wie zum Beispiel den Sarantismos von Ikonen.

Hier noch das Thema aus dem alten Forum http://orthodoxes.forum-on.de/ftopic617.html (habe es selber noch nicht durchgelesen, konnte mich aber daran erinnern, dass das Thema mal auftrat).

Nassos, caveman.... ;-)
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