Allgemeine Fragen zur Orthodoxie (Dogmen, Zweifel am Selbstverständnis,etc.)
Verfasst: 30.05.2017, 23:00
Hallo liebes Orthodoxen forum,
Ich heiße Niklas, bin 18 Jahre alt und bin hier in Deutschland geboren. Meine Eltern kommen aus Georgien was auch meinen Bezug zum orthodoxem Glauben erklärt. Jedes Jahr gehe ich zwei mal zu einer Messe in Straßburg und faste jedes Ostern. Dieses Ostern jedoch hatte ich in der Fastenzeit viele Überlegungen und Fragen die mir unbeantwortet blieben und mich zum Zweifeln brachten.
Ich möchte nicht mehr zu den Christen gehören, die in Wirklichkeit keine Ahnung von deren eigenen Religion haben und nicht wirklich mit dieser Auseinandersetzen.
Ich gebe zu ,dass ich mich schon seit längerer Zeit nicht mehr dem Glauben gewidmet habe, geschweige vieles der Heiligen Schrift, Wörter von Heiligen Kirchenväter, wie das Orthodoxe Glaubensbuch nie gelesen habe. Von nun an möchte ich mich an der Orthodoxie komplett zuwenden um meinem Glauben näher zu kommen. Ich habe jedoch das Gefühl das ich mit dem falschen Ansatz arbeite. Aus diesem Grund, würde gerne ein paar fragen stellen Fundamentale fragen stellen zur Orthodoxie:
1.
Warum ist euer Meinung nach die Orthodoxie der Weg zu Gott? Oder vielleicht noch dazu, wie würdet ihr dies einen Protestanten erklären?
Man möge die Frage vielleicht alleine schon beantworten können aufgrund der Quelle des Glaubens, die Apostolische Sukzession also auch die Beibehaltung der Dogmen dazugehört (soweit ich das verstanden habe). Warum dieses Argument so einen solchen hohen Stellenwert hat ist mir jedoch nicht ganz klar.
Man könnte dies natürlich innerhalb der Dogmatik erklären warum wir dinge tun wie die Göttliche Liturgie, die Beichte, die Heilige Ölung, Salbung, Totenfeiern, das Kreuz, Fasten, etc. Dies ist aber nicht wonach ich suche bzw einen Protestanten z.B überzeugen könnte, weil diese seiner Meinung nach „nicht von der Bibel kommt“. Ein Orthodoxe sagte mir einst: „die Bibel ist nicht Quelle des Glaubens, sondern ist lediglich daraus entstanden“
Wer erlaubte uns den Orthodoxen(wie auch Katholiken) jedoch außerhalb der Bibel Dogmen zu erstellen, Heilige auszuerwählen, die ihre eigene Erfahrungen und Wissen über Gott und die Orthodoxie uns mitteilen?
2.
Woher entstanden diese Dogmen bzw. das Orthodoxe Glaubensbuch? Soweit ich weiß wurden diese beschlossen in mehreren Konfessionen wie auch nach dem Schisma weitergeführt.
Wie können diese zu Gott führen wenn sie nicht Ursprünglich von den 12 Jüngern abstammen? Wieso braucht man einen art Wegweiser? Ist die Gefahr so hoch, dass man das Evangelium falsch interpretieren könnte?
3.
Ich habe vor kurzen einen Text folgender Quelle: http://www.impantokratoros.gr/Protestanten.de.aspx gelesen.
Ich Zitiere: „Die erste wesentliche Sache, die einen ausreichenden und ernsthaften Grund dafür bildet, dass jemand christlicher Orthodoxer ist, besteht darin, die Bedeutung der Glaubensquelle zu verstehen. Ein Protestant hat gelernt (und akzeptiert ohne zu hinterfragen), dass die Quelle des christlichen Glaubens angeblich die Heilige Schrift ist und dass außerhalb ihrer nichts anderes zu akzeptieren ist. Er glaubt sogar, dass die Heilige Schrift aus 66 Büchern besteht, ohne dass er jemals eine Erklärung dafür bekommen hätte, aus welchem Grund jene 10 anderen Bücher weggelassen worden sind, welche von der Orthodoxie anerkannt werden“
Welche 10 Bücher wurden entnommen genau und aus welchem Grund?
Ich persönlich bevorzuge wie man vielleicht sieht mit dem methodischen Zweifeln zu arbeiten, mit welchen wahrscheinlich ich nicht erfolgreich sein wenn es um das Glauben geht. Schließlich ist der Kern der christlichen Religion ein Selbstverständnis zu besitzen aus der bedingungslosen Liebe Gottes gegenüber den Menschen und der gesamten Schöpfung. Dieses Selbstverständnis jedoch bringt mich zum grübeln. Vieles klingt für mich einfach zu pauschal oder lückenfüllend um nicht auf Widersprüche zukommen, weshalb ich mir mehr Zeit investieren möchte das Orthodoxe Glaubensbuch zulegen z.B . Mir fehlt irgendwie hier das Selbstständige Denken, vielleicht sogar das philosophische Kopfzerbrechen um hiervon überzeugt zu sein. Das zurücklehnen und alles widerstandslos zu akzeptieren was mir die Kirche sagt fällt mir schwer.
4.
Was ist damit sagen will ist, dass ich für mich persönlich eine Gefahr sehe, wenn ich mich der Orthodoxie widme in einer gewisser weise mir selber was eintrichtern werde und will, und dies nur um die Welt so auszumalen wie sie mir gefällt, um einfach eine Zufriedenheit zu besitzen und den Schein zu haben die Welt und den Bezug zu Gott besser gefunden zu haben. Aus diesem Grund überlege ich mir mein Wissen auszubreiten indem ich vielleicht sogar andere Religionen betrachte, völlig offen und ohne jegliche Subjektive Voreingenommenheit, um dann letztendlich Vernünftig zu begründen wieso dies "nicht richtig klingen mag" um damit mein glauben an die Orthodoxie zu verfestigen.
Hoffe ich habe den Text verständlich geschrieben
Ich heiße Niklas, bin 18 Jahre alt und bin hier in Deutschland geboren. Meine Eltern kommen aus Georgien was auch meinen Bezug zum orthodoxem Glauben erklärt. Jedes Jahr gehe ich zwei mal zu einer Messe in Straßburg und faste jedes Ostern. Dieses Ostern jedoch hatte ich in der Fastenzeit viele Überlegungen und Fragen die mir unbeantwortet blieben und mich zum Zweifeln brachten.
Ich möchte nicht mehr zu den Christen gehören, die in Wirklichkeit keine Ahnung von deren eigenen Religion haben und nicht wirklich mit dieser Auseinandersetzen.
Ich gebe zu ,dass ich mich schon seit längerer Zeit nicht mehr dem Glauben gewidmet habe, geschweige vieles der Heiligen Schrift, Wörter von Heiligen Kirchenväter, wie das Orthodoxe Glaubensbuch nie gelesen habe. Von nun an möchte ich mich an der Orthodoxie komplett zuwenden um meinem Glauben näher zu kommen. Ich habe jedoch das Gefühl das ich mit dem falschen Ansatz arbeite. Aus diesem Grund, würde gerne ein paar fragen stellen Fundamentale fragen stellen zur Orthodoxie:
1.
Warum ist euer Meinung nach die Orthodoxie der Weg zu Gott? Oder vielleicht noch dazu, wie würdet ihr dies einen Protestanten erklären?
Man möge die Frage vielleicht alleine schon beantworten können aufgrund der Quelle des Glaubens, die Apostolische Sukzession also auch die Beibehaltung der Dogmen dazugehört (soweit ich das verstanden habe). Warum dieses Argument so einen solchen hohen Stellenwert hat ist mir jedoch nicht ganz klar.
Man könnte dies natürlich innerhalb der Dogmatik erklären warum wir dinge tun wie die Göttliche Liturgie, die Beichte, die Heilige Ölung, Salbung, Totenfeiern, das Kreuz, Fasten, etc. Dies ist aber nicht wonach ich suche bzw einen Protestanten z.B überzeugen könnte, weil diese seiner Meinung nach „nicht von der Bibel kommt“. Ein Orthodoxe sagte mir einst: „die Bibel ist nicht Quelle des Glaubens, sondern ist lediglich daraus entstanden“
Wer erlaubte uns den Orthodoxen(wie auch Katholiken) jedoch außerhalb der Bibel Dogmen zu erstellen, Heilige auszuerwählen, die ihre eigene Erfahrungen und Wissen über Gott und die Orthodoxie uns mitteilen?
2.
Woher entstanden diese Dogmen bzw. das Orthodoxe Glaubensbuch? Soweit ich weiß wurden diese beschlossen in mehreren Konfessionen wie auch nach dem Schisma weitergeführt.
Wie können diese zu Gott führen wenn sie nicht Ursprünglich von den 12 Jüngern abstammen? Wieso braucht man einen art Wegweiser? Ist die Gefahr so hoch, dass man das Evangelium falsch interpretieren könnte?
3.
Ich habe vor kurzen einen Text folgender Quelle: http://www.impantokratoros.gr/Protestanten.de.aspx gelesen.
Ich Zitiere: „Die erste wesentliche Sache, die einen ausreichenden und ernsthaften Grund dafür bildet, dass jemand christlicher Orthodoxer ist, besteht darin, die Bedeutung der Glaubensquelle zu verstehen. Ein Protestant hat gelernt (und akzeptiert ohne zu hinterfragen), dass die Quelle des christlichen Glaubens angeblich die Heilige Schrift ist und dass außerhalb ihrer nichts anderes zu akzeptieren ist. Er glaubt sogar, dass die Heilige Schrift aus 66 Büchern besteht, ohne dass er jemals eine Erklärung dafür bekommen hätte, aus welchem Grund jene 10 anderen Bücher weggelassen worden sind, welche von der Orthodoxie anerkannt werden“
Welche 10 Bücher wurden entnommen genau und aus welchem Grund?
Ich persönlich bevorzuge wie man vielleicht sieht mit dem methodischen Zweifeln zu arbeiten, mit welchen wahrscheinlich ich nicht erfolgreich sein wenn es um das Glauben geht. Schließlich ist der Kern der christlichen Religion ein Selbstverständnis zu besitzen aus der bedingungslosen Liebe Gottes gegenüber den Menschen und der gesamten Schöpfung. Dieses Selbstverständnis jedoch bringt mich zum grübeln. Vieles klingt für mich einfach zu pauschal oder lückenfüllend um nicht auf Widersprüche zukommen, weshalb ich mir mehr Zeit investieren möchte das Orthodoxe Glaubensbuch zulegen z.B . Mir fehlt irgendwie hier das Selbstständige Denken, vielleicht sogar das philosophische Kopfzerbrechen um hiervon überzeugt zu sein. Das zurücklehnen und alles widerstandslos zu akzeptieren was mir die Kirche sagt fällt mir schwer.
4.
Was ist damit sagen will ist, dass ich für mich persönlich eine Gefahr sehe, wenn ich mich der Orthodoxie widme in einer gewisser weise mir selber was eintrichtern werde und will, und dies nur um die Welt so auszumalen wie sie mir gefällt, um einfach eine Zufriedenheit zu besitzen und den Schein zu haben die Welt und den Bezug zu Gott besser gefunden zu haben. Aus diesem Grund überlege ich mir mein Wissen auszubreiten indem ich vielleicht sogar andere Religionen betrachte, völlig offen und ohne jegliche Subjektive Voreingenommenheit, um dann letztendlich Vernünftig zu begründen wieso dies "nicht richtig klingen mag" um damit mein glauben an die Orthodoxie zu verfestigen.
Hoffe ich habe den Text verständlich geschrieben